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Katharine Blum

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Dreizehntes Kapitel
Vater und Sohn

Es versteht sich von selbst, daß der Abbé den Antrag Watrins annahm als derselbe den Kampfplatz verließ, nicht als Besiegter, sondern als Mann, welcher sich scheut, den Sieg mit Mitteln zu erringen, deren er sich schämt.

Leider kannte der Abbé Gregoire seit den dreißig Jahren, da sie bei ihm beichtete, die Frau recht gut, und da ihre hervorragendste Sünde der Eigensinn war, hatte er keine große Hoffnung, weshalb er denn auch, trotz seinem vertrauensvollen Gesichtsausdrucke. mit einem gewissen Zweifel an die Sache ging.

»Liebe Madame Watrin,« sagte er, »haben Sie keinen andern Grund gegen die Heirat als den Glaubensunterschied?«

»Herr Abbé,« antwortete Mutter Watrin, »das scheint mir hinreichend zu sein.«

»Sie sollten doch Ja sagen.«

»Herr Abbé,« entgegnete die Frau und schlug die Augen gen Himmel auf, »Sie drängen in mich, meine Zustimmung zu einer solchen Heirat zu geben?«

»Unbedenklich.«

»Ihre Pflicht wäre es, dagegen zu sein.«

»Meine Pflicht, liebe Madame Watrin, auf dem schmalen Wege, auf dem ich gehe, besteht nur darin, den mir Folgenden das höchstmögliche Glück zu gewahren; meine Pflicht ist es, die Traurigen zu trösten, und denen, die das Glück erlangen könnten, zu demselben behilflich zu sein.«

»Mein Sohn würde durch diese Heirat sein Seelenheil verlieren, darum bin ich dagegen.«

»Lassen Sie uns ruhig und verständig darüber sprechen,« sagte der Abbé. »Hat Katharine, obgleich sie Protestantin ist, Sie immer wie eine Mutter geehrt und geliebt?«

»Darüber habe ich Nichts zu sagen . . . Immer . . . Diese Gerechtigkeit muß ich ihr widerfahren lassen.«

»Sie ist sanft, gilt von Herzen und wohlwollend?«

»Das Alles ist sie.«

»Fromm, züchtig und rechtlich?«

»Ja.«

»Nun, meine gute Madame Watrin, so möge Ihr Gewissen sich beruhigen. Die Religion, welche Katharine alle diese Tugenden lehrt, wird auch das Seelenheil Ihres Sohnes nicht gefährden.«

»Nein, nein, Herr Abbé, es kann nicht sein,« wiederholte Mutter Watrin, die mehr und mehr ihrem blinden Eigensinn verfiel.'

»Ich bitte Sie!« sagte der Abbé!

»Nein!«

Der Abbé erhob die Augen gen Himmel und flüsterte:

»Mein Gott, mein Gott, Du bist so gütig, so gnädig und barmherzig, Du prüfst die Menschen mit einem einzigen Blicke, Du siehst auch, in welchem Irrtum diese Mutter befangen ist, die ihre Verblendung Frömmigkeit nennt, gieb ihr Licht!«

Aber die gute Frau schüttelte noch immer den Kopf.

In diesem Augenblicke trat Watrin wieder ein, der wahrscheinlich an der Türe gehorcht hatte.

»Nun, Herr Abbé,« fragte er mit einem Seitenblicke auf seine Frau, »ist die Alte vernünftiger geworden?«

»Madame Watrin wird die Sache hoffentlich reiflicher bedenken.«

»Ah!« sagte Watrin, der den Kopf schüttelte und die Faust ballte.

Die Mutter sah diese Gebärde, sagte aber in ihrem Eigensinn:

»Thue was Du willst; Du bist ja Herr im Hause; aber wenn Du sie zusammengiebst, ist es gegen meinen Willen.«

»Tausend . . .! Hören Sie, Herr Abbé?«

»Geduld, Watrin, Geduld!« antwortete der Abbé, der wohl sah, daß der Alte hitzig zu werden anfing.

»Geduld?« antwortete er. »Der Mann, der hier Geduld hätte, wäre gar kein Mann, sondern ein Vieh, keinen Schuß Pulver wert.«

»Nun,« fiel der Abbé begütigend ein, »sie hat doch ein gutes Herz. Sie können ruhig sein, sie wird von selbst wieder kommen.«

»Sie soll auch meine Meinung nicht annehmen, als sei sie dazu gezwungen worden; sie soll mir die Dulderin, die trostlose Mutter nicht spielen. . . Ich gebe ihr einen ganzen Tag Bedenkzeit, wenn sie aber heute Abend nicht kommt und sagt: Alter, Du hast Recht, die Kinder müssen einander heiraten . . .«

Er sah von der Seite nach seiner Frau, aber diese schüttelte den Kopf, was die Erbitterung des Alten noch mehr reizte.

»Wenn sie das nicht von freien Stücken tut,« fuhr er fort, . . . »Herr Abbé, wir leben nun sechsundzwanzig Jahre mit einander – ja, nächsten 15. Juni Werdens sechsundzwanzig Jahre – Herr Abbé, auf mein Wort, dann gehen wir noch von einander und verleben die wenigen Tage, die nur noch übrig sind, ich hier, sie dort.«

»Was sagt er?« fragte die Alte.Herr Watrin!« sagte der Abbé.

»Ich sage, . . . ich sage die Wahrheit; hörst Du, Frau?«

»Ja, ja, ich höre . . . Ich unglückliche Frau!«

Und Mutter Watrin ging schnell und schluchzend in die Küche, ohne indes, trotz ihrer Trostlosigkeit, einen Versuch zur Versöhnung zu machen.

Die beiden Männer sahen einander an, der Abbé brach zuerst das Schweigen und sagte:

»Fassen Sie Muth, lieber Watrin! Behalten Sie vor allem kaltes Blut!«

»Ist Ihnen so etwas schon vorgekommen?« entgegnete Watrin außer sich.

»Ich habe noch immer die beste Hoffnung,« sagte der Abbé, freilich offenbar mehr, um den Alten zu trösten, als weil er überzeugt war. »Die Kinder müssen zu ihr gehen und mit ihr reden.«

»Nein, das soll nicht geschehen. Es soll nicht heißen, sie sei nur aus Mitleiden gut gewesen; sie soll der Sache selbst wegen nachgeben, oder ich mag gar Nichts mehr mit ihr zu tun haben. Die Kinder sollen zu ihr gehen, mit ihr reden? Da müßte ich mich schämen . . . Die Kinder dürfen gar nicht wissen, daß die Mutter so albern und hartköpfig ist.«

In diesem Augenblicke zeigte sich das ungeduldige Gesicht Bernhards in der halb geöffneten Türe. Watrin bemerkte es und sagte leise zu dem Abbé:

»Still jetzt von der eigensinnigen Alten!«

Bernhard hatte den Blick seines Vaters bemerkt, und das Schweigen, in dem er verharrte, verringerte seine Besorgniß nicht.

»Nun, Vater?« entschloss er sich endlich schüchtern zu fragen.

»Wer hat Dich gerufen?« entgegnete der Alte.

»Vater!« sagte Bernhard leise und fast flehentlich.

Dieser Ton des Sohnes ging Watrin tief ins Herz, aber er sträubte sich gegen den Eindruck, und fragte mit barscher Stimme nochmals:

»Wer hat Dich gerufen?«

»Niemand, . . . ich weiß es, . . . aber ich hoffte. ..«

»Geh! Narren hoffen.«

»Lieber, guter Vater, . . . ein einziges gutes Wort!«

»Geh!«

»Um Gottes willen, Vater!«

»Geh, sage ich Dir!« rief Watrin nochmals. »Du hast hier Nichts zu schaffen.«

In der Familie Watrin hatte jedoch Jedes seinen Teil Eigensinn. Statt also die Wolke sich verziehen zu lassen, die auf der Stirn seines Vaters lag, und später wiederzukommen, wie dieser es selbst empfahl, wenn auch in etwas barscher Weise, trat Bernhard in die Stube herein und sagte mit festerer Stimme:

»Vater, die Mutter weint und antwortet nicht; Du antwortest nicht und jagst mich fort . . .«

»Ruhe, Bernhard! Ruhe,« sagte der Abbé. »Es wird sich Alles ausgleichen lassen.«

Statt aber auf die Worte des Abbé zu hören, hörte er auf die Stimme der Verzweiflung, die in ihm zu grollen begann.

»Ich Unglücklicher!« sagte er, da er glaubte, die Mutter willige in die Heirat und nur der Vater sei dagegen. »Ich Unglücklicher! Fünfundzwanzig Jahre lang habe ich meinen Vater geliebt und er liebt mich nicht.«

»Unglücklicher. Sie lästern!« fiel der Abbé ein.

»Sie sehen ja, Herr Abbé, daß mein Vater mich nicht liebt, weil er mir das Einzige versagt, was mich glücklich machen kann.«

»Hören Sie?« sagte Watrin, in dem der alte Zorn, durch den neuen verstärkt, aufflammte. »So urteilt man. Ach, die Jugend! Die Jugend!«

»Aber man soll nicht sagen,« fuhr Bernhard fort, »ich habe das arme Mädchen einer unglaublichen Laune wegen verlassen; wenn sie hier nur einen Freund hat, soll dieser alle andern ersetzen.«

»Ich habe Dir nun schon drei Mal gesagt, Bernhard, Du sollst gehen.«

»Ich gehe, gut,« antwortete der junge Mann, »aber ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, ich bin mein eigener Herr, und was man mir hartherzig verweigert, darf ich mir nach dem Gesetze selbst nehmen, und das werde ich tun.«

»Das Gesetz?« fuhr Vater Watrin auf. »Gott verzeihe mir, ich glaube ein Sohn spricht vor seinem Vater von dem Gesetze!«

»Ist es denn meine Schuld?«

»Das Gesetz!«

»Du treibst mich zum Äußersten . . .«

»Das Gesetz' Jetzt geh! Vom Gesetz sprichst Du gegen Deinen Vater? . . . Geh, Unglücklicher, und laß Dich nicht wieder vor meinen Augen sehen . . . Gesetz!«

»Vater,« sagte Bernhard, »ich gehe, weil Du mich verstößest, aber gedenke immer der Stunde, in der Du zu Deinem Sohne gesagt hast: »verlaß mein Haus!« und alle Folgen mögen über Dich kommen!«

Bernhard nahm sein Gewehr und stürzte wie wahnsinnig hinaus.

Vater Watrin war nahe daran, auch nach seinem Gewehr zu greifen.

Der Abbé hielt ihn zurück.

»Was tun Sie, Abbé?« entgegnete der Alte. »Haben Sie nicht gehört, was der Ungeratene sagte?«

»Vater, Vater!« fiel der Abbé ein, »Sie sind gegen den Sohn zu hart gewesen.«

»Zu hart?« wiederholte Watrin, »Sie auch? Bin ich zu hart gewesen, oder die Mutter? Sie und Gott wissen es. Zu hart! Und die Tränen standen mir in den Augen, als ich mit ihm redete, denn ich liebe ihn doch – ich liebte ihn wenigstens – wie man den einzigen Sohn liebt. Nun,« fuhr der Alte mit fast erstickter Stimme fort, »nun mag er gehen wohin er will, und es mag werden aus ihm was will, wenn ich ihn nur nicht wiedersehe.«

»Aus einer Ungerechtigkeit folgen andere, Watrin!« sagte der Abbé feierlich . . . »Sehen Sie sich vor, damit Sie nicht mit ruhigem Blute ungerecht werden, nachdem Sie im Zorne zu hart gewesen sind. Den Zorn verzeiht Ihnen Gott, die Ungerechtigkeit wird er nicht verzeihen.«

Der Abbé hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als Katharine blass und ängstlich in die Stube trat. Ihre großen blauen Augen stierten gerade aus und große Thränen rollten wie Perlen über, ihre Wangen.

»Ach, guter Vater,« sagte sie mit ängstlichem Blicke auf das finstere Gesicht des Alten, »was ist geschehen?«

 

»Nun kommt die auch noch!« brummte Watrin, der die Pfeift aus dem Munde nahm und sie in die Tasche steckte, – bei ihm ein Zeichen der höchsten Aufregung.

»Bernhard hat mich weinend geküßt,« fuhr Katharine fort, »und ist dann wie außer sich fortgelaufen.«

Der Abbé wischte die nassen Augen mit dem Taschentuche ab.

»Bernhard . . . Bernhard ist ein Unglücklicher,« sagte Watrin, » und – Du – Du . . .«

Ohne Zweifel wollte er auch etwas Heftiges gegen Katharinen sagen, aber sein gereizter Blick begegnete dem sanften, bittenden Blicke des Mädchens und aller Zorn in ihm schmolz wie Schnee vor einem Strahle der Aprilsonne.

»Du . . ., Du . . . murmelte er gerührt, »Du, Katharine, bist mein liebes, gutes Kind.«

Er küßte sie, schob sie dann sanft von sich und sagte zu dem Abbé:

»Herr Gregoire, 's ist wahr, ich bin hart gewesen, aber Sie wissen es, die Alte ist daran Schuld. Gehen Sie und suchen Sie die Sache mit ihr ins Geleise zu bringen . . . Ich werde einen Gang in den Wald machen . . . Schatten und Einsamkeit bringen immer, habe ich bemerkt, guten Rat.«

Er reichte dem Abbé die Hand, aber ohne nach Katharinen zu sehen, verließ das Haus und schritt in den Wald hinein.

Der Abbé hätte gern dasselbe getan, um einer Erklärung auszuweichen, er ging indes nach der Küche zu, wo er Mutter Watrin sicherlich traf, aber Katharine hielt ihn auf.

»Um Gotteswillen, Herr Abbé,« sagte sie, »haben Sie Mitleid mit mir und erzählen Sie mir, was hier vorgegangen ist.«

»Mein Kind,« antwortete der würdige Geistliche, welcher die beiden Hände des Mädchens ergriff, »Sie sind so gut, sanft und fromm, daß Sie hier auf Erden und droben im Himmel nur Freunde haben können. . . Hoffen Sie also, klagen Sie Niemanden an und überlassen Sie es der Güte Gottes, dem Gebete der Engel und der Liebe Ihrer Eltern, Alles wieder in Ordnung zu bringen.«

»Was habe ich dabei zu tun?« fragte Katharine.

»Beten Sie, daß Vater und Sohn, die in Zorn und unter Tränen von einander gegangen, einander mit Freude wiederfinden!«

Er verließ die etwas beruhigte Katharine und trat in die Küche, wo die Mutter noch immer von Zeit zu Zeit eigensinnig den Kopf schüttelte und dabei ihre Arbeit verrichtete.

Katharine sah den Abbé fortgehen, wie sie Vater Watrin hatte fortgehen sehen, und verstand die Empfehlung des Ersteren so wenig, als das Schweigen des Letzteren.

»Mein Gott, mein Gott!« fragte sie sich laut, »kann mir Niemand sagen, was hier vorgeht?«

»Das kann ich, mit Ihrer Erlaubnis,« sagte Mathias, der sich draußen auf das Fensterbrett legte.

Dies plötzliche Erscheinen war fast eine Freude für Katharinen, und so kam ihr Mathias kaum noch hässlich vor.

»So sage mir geschwind, wo Bernhard ist, und warum er fortgegangen.«

Mathias lachte plump und sagte dann:

»Wollen Sie's wirklich wissen?«

»Ich bitte Dich darum.«

»Nun. . . er ist fortgegangen, weil ihn sein Vater fortgejagt hat.«

»Fortgejagt? Der Vater den Sohn? Warum?«

»Warum? Weil er Sie heirathen wollte.«

»Fortgejagt? Meinetwegen? Aus dem Vaterhause?«

»Ja, . . . es sind harte Worte gefallen. . . Ich war da am Backofen und hörte Alles . . . ohne zu horchen . . . Ich horche nicht; . . . sie schrien aber so sehr, daß ich Alles hören mußte. Einmal, als Bernhard sagte, die Folgen möchten über seinen Vater kommen, glaubte ich beinahe, der Alte würde nach seiner Flinte greifen. Da wäre gewiss ein Unglück geschehen, denn der Vater Watrin ist ein tüchtiger Schütze.«

»Mein Gott! Mein Gott! Der arme Bernhard!«

»Ja, nicht wahr, was er für Sie gewagt hat, verdient, daß Sie ihn noch einmal sehen, wäre es auch nur, um ihn zu hindern einen dummen Streich zu machen?«

»Ja, ja . . . ich wünsche Nichts mehr als ihn noch ein Mal zu sehen, aber wie?«

»Er wird Sie heute Abend erwarten. Er hat mir's aufgetragen, Ihnen das zu sagen.«

»Wo will er warten?«

»Bei der Prinzenquelle.«

»Um welche Zeit?«

»Um neun Uhr.«

»Ich komme, Mathias, ich komme.«

»Das tun Sie ja, sonst müßte ich darunter leiden, denn Bernhard spaßt nickt. Heute früh schon hat er mir eine Ohrfeige gegeben, von der mir die Backe noch brennt, aber ich bin ein guter Kerl und trage Nichts nach.«

»Ich komme gewiß, Mathias und der liebe Gott wird es Dir vergelten,« sagte Katharine, die in ihr Kämmerchen hinaufging.

Mathias dagegen kehrte mit dem Lachen des Teufels, der eine arme unschuldige Seele in einen Fallstrick geraten sieht, nach dem Walde zurück, in dem er unter Winken bald verschwand.

Auf dieses Winken kam ein Reiter herbei.

»Nun,« fragte dieser, indem er sein Pferd vor Mathias anhielt.

»Alles geht gut. Der Andere hat so viele Dummheiten gemacht, daß man genug zu haben scheint, und. . . man sehnt sich auch wieder nach Paris.«

»Was habe ich zu tun?«

»Reiten Sie in die Stadt, holen Sie sich so viel Geld als möglich, finden Sie sich um acht Uhr in Corcy ein und um Neun . . .«

»Um Neun?«

»Wird Sie eine gewisse Person, die heute früh mit Ihnen nicht sprechen Konnte und die nicht über Gondreville kam, um kein Aufsehen zu machen, an der Prinzenquelle erwarten . . .«

»Sie willigt also ein mit mir durchzugehen?« fragte der Pariser, der Reiter, ganz vergnügt.

»In Alles.«

»Fünfundzwanzig Louisdor sind Dein, wenn Du nicht lügst, Mathias. Also heute Abend um neun Uhr.«

Darauf gab er seinem Pferde die Sporen und ritt im Galopp nach der Stadt zu.

»Fünfundzwanzig Louisdor!« wiederholte Mathias, der ihm nachsah. »Ein schönes Geld . . . abgesehen von der Rache! . . . Eine Eule bin ich? Ein Unglücksvogel? Herr Bernhard, die Eule sagt: »gute Nacht!«

Er hielt beide Hände an den Mund und machte zwei Mal den Eulenruf nach, dann ging er im Walde nach Corcy zu.

Vierzehntes Kapitel
Corcy

Vor fünfundzwanzig Jahren, in der Zeit, in welcher unsere Geschichte geschah, waren die Kirchweihen in den Dörfern um Villers-Cotterets her wirkliche Feste, nicht blos für die Dörfer selbst, sondern auch für die Stadt, um welche die Dörfer her lagen wie Monde um ihren Planeten.

Einen doppelten Reiz hatte ein solches Fest, wenn es mit den ersten Tagen des schönen Frühjahrs zusammenfiel und das Dorf in den Strahlen der Maisonne zwitschernd und singend erwachte wie ein Nest voll Vögel in grünem Laube.

Vierzehn Tage vorher im Dorfe, acht Tage vorher in der Stadt begannen die Vorbereitungen derer, welche irgendwie Theil an dem Feste nehmen wollten.

In den Wirtshäusern strich man die Tische frisch an, putzte die Fenster, scheuerte die zinnernen Becher und Krüge und erneuerte die Schenkzeichen draußen.

Die Musikanten reinigten und ebneten den Platz, auf dem getanzt werden sollte, unter den Bäumen wurden Schenkbuden und Zelte aufgeschlagen, und die jungen Männer und Mädchen sorgten für ihren Putz wie Soldaten für die Waffen vor einer großen Musterung.

Früh an dem wichtigen Tage endlich standen Alle zeitig auf und arbeiteten von dem frühesten Morgen an. Die verschiedenen Spiele wurden aufgestellt; die Kaninchen warteten ängstlich mit zurückgelegten Ohren auf ihr Schicksal, und für das Dorf begann also das Fest schon früh. Nicht so für die Vertreter, welche die Stadt senden sollte und die erst um drei oder vier Uhr früh aufbrachen, wenn nicht besondere Einladungen oder Verwandtschaften etwas Anderes bestimmten.

Um drei oder vier Uhr Nachmittags also, je nachdem das Dorf mehr oder weniger entfernt von der Stadt lag, begann eine lange Prozession auf dem Wege dahin sich zu entfalten. Sie bestand in Modeherren zu Pferde, in Aristokraten zu Wagen und in Mitgliedern des dritten Standes zu Fuße. Diese Mitglieder des dritten Standes waren Advokatenschreiber, Subalternbeamte von der Steuer und elegante Handwerker, die meist an jedem Arme ein hübsches Mädchen in einem Häubchen mit rosa oder blauem Band und einem Kleid von Kattun oder Muslin, das mit keckem Auge und weißen Zähnen nach der Dame in Hut und Wagen sah.

Um fünf Uhr waren Alle an Ort und Stelle und das Fest hatte seine wirkliche Bedeutung, denn es enthielt die drei Elemente: Aristokraten, Bürger und Bauern.

Alle tanzten auf einem und demselben Platze zwar, aber ohne sich zu vermengen; jede Kaste bildete ihre Quadrille, und wenn eine dieser Quadrillen beneidenswert war oder beneidet wurde, war es die der Mädchen in den Häubchen mit blauem und rosa Band.

Um neun Uhr Abends hörte der Tanz allmählich auf; die Städter traten den Rückweg an, wie sie gekommen waren, zu Pferd, zu Wagen, zu Fuß.

Das Schönste sogar am ganzen Feste war, für viele wenigstens, dieser Rückweg unter den großen Bäumen, im Mondscheine, in der ersten lauen Frühlingsluft.

Diese Feste wurden mehr oder minder zahlreich besucht, je nach der Wichtigkeit des Dorfes oder nach seiner mehr oder minder malerischen Lage.

Corcy nahm in dieser Hinsicht den ersten Rang ein.

Es kann nichts Lieblicheres geben, als dies Dorf am Eingange des Nadonthales. Zehn Minuten von dem Wege namentlich befindet sich ein eigentümlich schöner Punkt, der lieblich und wild zu gleicher Zeit ist, die sogenannte Prinzenquelle, zu welcher, wie wir gehört haben, Mathias sowohl den Pariser als Katharine bestellt hatte.

Um vier Uhr war das Fest in Corcy bereits in vollem Gange.

Versehen wir uns an den Eingang einer der improvisierten Schenken, von der wir gesprochen haben. Sie lebte alle Jahre ein Mal, für drei Tage, zu ephemerem Leben auf und war ein ehemaliges leerstehendes Wachthaus.

Auf diese drei Tage stellte der Inspektor dieses Haus zur Verfügung einer Frau, die man Mutter Tellier hieß, und Wirtin in Corcy war. An dem ersten der genannten drei Tage wurden die nöthigen Vorbereitungen gemacht, am zweiten war das Fest und den dritten brauchte man, um Alles wieder in den vorigen Stand zu setzen.

Dies Haus stand halben Weges von Corcy zur Prinzenquelle, so daß alle diejenigen da einsprachen, welche jenen Lieblingsplatz besuchen wollten. Und in den Tanzpausen gingen fast Alle, entweder der Schönheit der Gegend oder des Bedürfnisses der Liebenden nach Einsamkeit wegen, zu der Quelle, wobei sie natürlich bei der Mutter Tellier einsprachen,

Um fünf, sechs und sieben Uhr war es in dem Hause am lebhaftesten; von da an wurde es wieder stiller, bis um zehn Uhr Alles sich entfernt hatte und das Haus seine hölzernen Augenlider schließen konnte.

Die Gäste hielten sich vorzugsweise vor dem Hause unter einer Art großer Laube von Epheu und Wein auf die an Säulen empor rankten.

Gegenüber, am Fuße einer Buche, eines Riesen aus längst vergangener Zeit, stand eine Laubhütte, in welcher am Tage über der Wein sich frisch erhielt, den man allerdings Abends in das Haus brachte, da das Vertrauen der Mutter Tellier in die Ehrlichkeit der Leute nicht so weit ging, die verführerische Flüssigkeit die Nacht über im Freien zu lassen, wie sehr er sich da auch würde abgekühlt haben.

Gegen sieben Uhr befand sich in diesem Hause der Mutter Tellier eine äußerst zahlreiche Gesellschaft von Personen, die dreierlei Sorten Wein trank und Kuchen dazu aß. Manche Hungrige brachten es sogar bis zu Eierkuchen und Salat oder zu Wurst.

Fünf Tische von den dastehenden sechs waren besetzt und Mutter Tellier mit der Magd Babette reichten kaum hin, alle Kunden zu befriedigen.

An einem der Tische saßen zwei von den Männern, welche früh bei der Erlegung des Wildschweins gewesen waren, Bobineau und Lajeunesse. Bobineau, ein wohlbeleibter Mann mit vorstehenden Augen und vollen Backen, aus der Provence gebürtig, heiteren Temperaments, redelustig, geschickt im Angriffe und in der Verteidigung, stieß mit der Junge an und kam nicht selten auf Redensarten und Ausdrücke, von denen man heute noch, fünfzehn Jahre nach seinem Tode, spricht.

Lajeunesse (der Junge) war groß, hager und dürr, hatte diesen jugendlichen Namen 1784 von dem Herzoge von Orleans, Philipp Egalité, erhalten, weil er damals der Jüngste gewesen, und ihn seitdem behalten, ob er gleich jetzt beinahe der älteste war. Dabei war er so ernsthaft, wie Bobineau lachlustig und mit Worten so karg, wie jener verschwenderisch.

Links vom Hause, an der Morgenseite befand sich der Überrest einer Hecke, die vielleicht sonst rund herum gegangen war, jetzt aber nur noch etwa sechs Fuß weit, bis an die Laubhütte reichte, in welcher der Wein abkühlte.

Hinter dieser Hecke, durch welche eine Türe führte, von welcher nur noch die beiden Pfosten übrig waren, erhob sich ein Hügel und auf diesem stand eine große Eiche mit moosbewachsenem Stamme, die das kleine Tal mit der Quelle überschaute.

 

Unten an diesem Hügel, vor der Hecke, spielte Mathias Kegel mit drei Personen, die ihm so ziemlich glichen, wenigstens an Nichtsnutzigkeit.

Weiterhin, im geheimnisvollen Waldesschatten, auf dem Moosteppich, im Dunkel, das einzutreten begann, wandelten einzeln, und mehr noch Paarweise, mehrere Spaziergänger.

Von dem Tanzplatze her hörte man die Geigen und die Clarinetten und auf ihren Ruf eilten fast immer tanzlustige Paare hinzu.

Nun, da unser Theater aufgebaut und der Vorhang aufgezogen ist, mögen die Leser unter die Laube der Mutter Tellier treten, die eben einem Schwelger einen Eierkuchen mit Speck und eine Flasche Wein bringt, während Babette unsern Bekannten Bobineau und Lajeunesse ein großes Stück Käse brachte, um mit dessen Hilfe die zweite Flasche Wein gemächlicher vertilgen zu können.

»So ist's,« sagte Lajeunesse in seiner ernsten Weise zu Bobineau, der lächelnd zuhörte, »und wenn Du's nicht glaubst, kannst Du Dich mit eigenen Augen überzeugen, wie man zu sagen pflegt. Der Mann ist erst vor Kurzem aus Deutschland angekommen und heißt Milder.«

»Wo wird er bleiben?« fragte Bobineau in seinem stark provenzalischen Accente.

»Am andern Ende des Waldes, in Montaigu. Er hat einen ganz kleinen Stutzen, das Rohr nur fünfzehn Zoll, für Kugeln nicht größer als Posten. Er nimmt Dir ein Hufeisen, nagelt es an eine Wand und schießt auf fünfzig Schritt eine Kugel in eines der Löcher nach dem andern.«

»Warum wird er nicht Hufschmied?« fragte Bobineau lachend. »Er brauchte sich vor dem Ausschlagen der Pferde nicht zu fürchten und könnte die Hufnagel hinein schießen . . . Sobald ich es sehe, glaube ich es auch, nicht wahr, Molicar?«

Diese Anrede galt einem Hinzutretenden, welcher die Kegel umgestoßen hatte und von den Verwünschungen der Spieler verfolgt wurde, welche drohten, die Kugeln nach seinen Beinen zu werfen, auf denen er an sich schon nicht recht fest mehr stehen konnte.

Molicar drehte sich um, als er seinen Namen hörte, und als er den, welcher ihn genannt hatte, wie durch Nebel hindurch erkannt hatte, riß er die Augen auf und fragte:

»Du bist's, Bobineau?«

»Ich bin's.«

»Und was sagst Du? Sag's noch ein Mal, wenn Du ein Freund bist.«

»'s war Nichts. Der Spaßvogel Lajeunesse höhnt mich.«

»Aber,« fiel Lajeunesse ein, der sich in seiner Erzählerehre verletzt glaubte, »wenn ich Dir sage . . .«

»Molicar,« begann Bobineau wieder, »wie steht's mit Deinem Prozeß mit dem Nachbar Lafarge?«

»Mit meinem Prozesse?« fragte Molicar, der bei dem Zustande seines Geistes einige Mühe hatte, von einer Vorstellung zur andern zu gelangen. »Mit dem Friseur Lafarge?«

»Ja.«

»Den hab' ich verloren.«

»Wie ist das zugegangen?«

»Ich wurde verurteilt.«

»Von wem?«

»Von dem Friedensrichter Bassinot.«

»Wozu wurdest Du verurteilt?«

»Zu drei Francs Strafe.«

»Was hattest Du dem Lafarge getan?« fragte Lajeunesse in seinem gewöhnlichen Ernste.

»Was ich ihm getan hatte?« wiederholte Molicar, der auf den Beinen hin- und herwankte wie ein Pendel. »Ich hatte ihm die Nase beschädigt, aber ohne böse Absicht, auf Ehre. Du kennst doch die Nase des Friseurs Lafarge, Bobineau?«

»Drücke Dich besser aus, Molicar. Das ist keine Nase, sondern ein Stiel.«

»Das ist das rechte Wort, wahrhaftig. Ein verfluchter Kerl, der Bobineau.«

»Erzähle uns die Geschichte von der Nase.«

»Meinetwegen. Es war heute vor vierzehn Tagen,« antwortete Molicar, der wiederholt eine Bewegung machte, als wolle er eine zudringliche Fliege verscheuchen, die aber gar nicht da war; »wir kamen aus der Schenke.«

»Und Ihr wäret angetrunken?« sagte Bobineau.

»Wahrhaftig nicht,« antwortete Molicar.

»Ich bleibe dabei, daß Ihr angetrunken wart.«

»Und ich sage Dir, es ist nicht wahr; wir waren – betrunken.«

Molicar lachte über den Witz.

»Das ist etwas Anderes,« meinte Bobineau.

»Wirst Du Dich denn nie ändern. Molicar?« fragte Lajeunesse im Tone des Vorwurfs.

»Warum denn?«

»Die Frage gefällt mir,« sagte Bobineau. »Ein Glas Wein, Molicar!«

Molicar schüttelte den Kopf.

»Du willst nicht?«

»Nein.«

»Du schlägst ein Glas Wein aus?«

»Eins, ja. Zwei oder gar Nichts.«

»Bravo!«

»Warum zwei?« fragte Lajeunesse, der von Allem den Grund wissen wollte.

»Eins noch wäre das Dreizehnte heute Abend.«

»Ah!«

»Und dreizehn würde mir Unglück bringen.«

»Abergläubiger! Du sollst zwei haben.«

»Wir kamen also aus der Schenke,« begann Molicar zu erzählen.

»Welche Zeit war es?«

»O, ziemlich früh.«

»Nun?«

»Es mochte ein oder halb zwei Uhr früh sein und ich wollte nach Hause gehen, wie es sich für einen ordentlichen Mann mit einem Kind und drei Frauen geziemt.«

»Drei Frauen?«

»Drei Frauen und ein Kind.«

»Ein Türke!«

»Nein, nein, eine Frau und drei Kinder! Ist der Bobineau schwer von Begriff. Kann man denn drei Weiber haben? Und wenn ich drei gehabt, wäre ich gewiss nicht nach Hause gegangen. Ich gehe oft schon nicht nach Hause, weil mir die eine zu viel ist. Um's kurz zu machen, ich kam auf den schlechten Einfall, zu Lafarge zu sagen, der am Brunnenplatz wohnt, während ich bekanntlich weit davon wohne: »Nachbar, Einer bringt den Andern nach Hause. Erst begleiten Sie mich, dann gehe ich mit Ihnen, dann kommen Sie wieder mit mir und jedes Mal trinken wir bei der Mutter Moreau einen Schoppen.«

»Du hattest an jenem Tage wahrscheinlich auch nur dreizehn Gläser getrunken und fürchtetest, es könnte Dir Unglück bringen,« meinte Bobineau.

»Nein,« antwortete Molicar, »an jenem Tage hatte ich sie gar nicht gezählt und das ist nicht recht; es soll mir auch nicht wieder passieren. Wir gingen mit einander als gute Freunde und Nachbarn, als wir an der Türe der Posthalterin, der Chapuis, ankamen. Da lag ein großer Stein und es war pechfinster . . . Du hast gute Augen, Lajeunesse, nicht wahr? Du auch, Bobineau? Nun, in dieser Nacht hättet Ihr gewiß eine Katze für einen Nachtwächter angesehen.«

»Niemals,« antwortete Lajeunesse ernsthaft.

»Unterbrich ihn nicht,« empfahl Bobineau.

»An der Türe der Posthalterin, der Chapuis, stolperte ich an den Stein. Ich armer Teufel sah ihn nicht. Wie hätte ich ihn auch sehen können? Der Nachbar Lafarge sah nicht einmal seine Nase, die doch näher an seinen Augen ist, als meine Augen an dem Steine waren. Ich stolpere also, strecke die Hand aus und fasse das Erste, was mir vorkommt. Es war die Nase des Nachbars Lafarge. Ihr wisst nun, wenn man beinahe ersoffen, hält man fest, wenn man aber besoffen, greift man noch viel derber zu. Mein Zugreifen hatte auch seine Folgen, so ungefähr als wenn Du den Hirschfänger aus der Scheide ziehst, Bobineau. Der Nachbar Lafarge zog endlich seine Nase aus meiner Hand, aber die Haut der Nase blieb mir. Ihr seht, daß es meine Schuld nicht war, auch habe ich mich keinen Augenblick geweigert, sie ihm wieder zu geben, die verfluchte Nasenhaut. Der Friedensrichter verurteilte mich aber doch zu drei Francs Schadenersatz.«

»Und Nachbar Lafarge ist so kleinlich gewesen, Deine drei Francs anzunehmen?«

»Ja, aber wir spielten darum, ich gewann sie wieder und dann vertranken wir sie. Mein vierzehntes Glas, Bobineau!«

»Sagen Sie, Vater Bobineau,« fiel Mathias ein, »sagten Sie nicht, Sie suchten den Inspektor?«

»Nein,« antwortete Bobineau.

»Ich glaubte es, und da er hierher kommt, wollte ich's Ihnen sagen, damit Sie ihn nicht aufzusuchen brauchten.«

»Wenn's so ist . , .« sagte Lajeunesse und griff in die Tasche.

»Was thust Du?« fragte Bobineau.

»Ich bezahle für uns Beide; ein andermal thust Du's. Der Inspektor braucht uns nicht in der Schenke zu sehen. Wenn man auch nur zufällig ein Glas trinkt, könnte er doch glauben, man sei sehr oft da. Vierunddreißig Sous, nicht wahr, Mutter Tellier?«

»Ganz recht,« sagte diese.

»Da ist das Geld. Auf Wiedersehen.«

»Die Memmen, die Hasen!« sagte Molicar, indem er sich an den Tisch setzte, welchen die Beiden verlassen und die kaum angebrochene dritte Flasche in den Strahlen der untergehenden Sonne hielt. »Die Memmen! Vom Kampfplatz zu weichen, wenn noch Feinde da sind!«

Er füllte die beiden Gläser bis an den Rand, stieß sie an einander und sagte:

»Du sollst leben. Molicar!«

Unterdes waren die beiden Andern, so eilig sie sich entfernen zu wollen schienen, neben einander stehen geblieben und sahen staunend Einen an, der eben erschien.

Es war Bernhard, aber bleich, verstört, von Schweiß bedeckt, mit aufgerissenem Halstuch.

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