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Seeabenteuer und Schiffsbrüche

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4.
Die Explosion

Es würde sich schwer beschreiben lassen, was an Bord der »Cambria« vorging, wenn die Boote ankamen und den Wittwen und Waisen den Tod ihrer Versorger meldeten, oder den Frauen und Kindern, mit denen Gott Mitleid gehabt, die Nachricht brachten, daß ihre Väter und ihre Gatten noch lebten und ihnen zurückgegeben werden sollten.

Bald aber wurden Schmerz und Freude über das Schauspiel vergessen, welches der brennende »Kent« gewährte.

Nach der Ankunft des lebten Bootes bei der »Cambria« fliegen die Flammen, welche das Verdeck und die Companie erreicht hatten, mit Blitzesschnelle in die Takelage hinauf. Das ganze Schiff war jetzt eine einzige Feuermasse, welche alle Menschen und Dinge auf der »Cambria« wie am Tage erleuchteten. Die am Morgen aufgezogenen Nothflaggen flatterten noch so lange in den Flammen, bis die am Fuße verbrannten Maste in die Gluth stürzten wie die Thürme einer brennenden Kirche. Als endlich um halb zwei Uhr Morgens das Feuer die Pulverkammer erreichte, erfolgte die Explosion, welche nur durch ein Wunder so lange verzögert worden war, und die brennenden Trümmern eines der schönsten Schiffe Englands flogen als schauerliches Bouquet des entsetzlichen Feuerwerkes zum Himmel empor.

Dann erlosch das Feuer, Alles schwieg und das befriedigte Meer kehrte in Schweigen und Dunkel zurück.

Die »Cambria« hatte nach und nach ihre Segel ausgespannt und steuerte bald mit einer Schnelligkeit von neun bis zehn Knoten in der Stunde den englischen Küsten zu.

Jetzt einige Worte über dieses Schiff, seinen Kapitain und die Umstände, die es ihm möglich machten, den unglücklichen Schiffbrüchigen vom »Kent« einen so unschätzbaren Dienst zu leisten.

Die »Cambria«, welche, wie wir schon gesagt haben, eine kleine Brigg von 200 Tonnen Gehalt war und unter dem Kommando des Kapitains Cook mit acht Matrosen, dreißig Bergleuten aus Cornwallis und einigen Beamten der brittisch-mexicanischen Compagnie an Bord nach Veracruz segelte, befand sich am Morgen des Brandunglücks in bedeutender Entfernung unter dem Winde des »Kent.«

Aber die Vorsehung wollte, daß eine große Sturzwelle, die sie von der Seite traf, ihr das Barkholz der Steuerbordseite zerschmetterte, so daß der Kapitain Cook, um seinem Schiff die Arbeit zu erleichtern, die Richtung änderte und in Folge dessen dem »Kent« zu Gesichte kam.

Wir wissen, daß Kapitain Cook die Schiffbrüchigen bereitwillig aufnahm; was wir aber noch nicht gesagt haben, ist Folgendes:

Während seine acht Matrosen beständig von ihren Dienstverrichtungen in Anspruch genommen waren, standen die dreißig Bergleute aus Cornwallis in lebensgefährlicher Stellung auf den Wandleitern und entwickelten ihre in England sprichwörtliche Muskelkraft um die in den Rettungsbooten ankommenden Schiffbrüchigen entweder beider Hand, oder beiden Kleidern oder selbst bei den Haaren zu ergreifen und auf's Verdeck zu tragen. Wir haben gesehen, unter welcher Bedingung der Kapitain Cook die Matrosen des letzten vom »Kent« kommenden Bootes aufnahm. Diese hatten in der That zu verschiedenen Malen gemurrt, daß man sie so ungeheuren Anstrengungen und Gefahren aussetzte, um Landsoldaten zu retten, die ihnen entschieden zuwider sind, und sie würden sich wahrscheinlich geweigert haben, immer und immer wieder nach dem »Kent« zurückzukehren, hätte sie der Kapitain Cobb nicht wegen ihres Egoismus streng getadelt und ihnen auf das Bestimmteste erklärt, daß er sie nicht eher an Bord der »Cambria« aufnehmen würde, als bis sie ihr Rettungswerk vollendet hätten.

Die Vorsehung fügte es ferner, daß das beispiellose Zusammentreffen von zwei entsetzlichen Gefahren, indem das Feuer sich mit dem Sturme verband, gerade ein Mittel zur Rettung der Mannschaft wurde, weil es den Kapitain in den Stand setzte, durch Oeffnung der Sückpforten eine große Wassermasse in den Schiffsraum einzulassen und dadurch die Fortschritte des Feuers momentan zu hemmen; denn hätte dies nicht geschehen können, so würde der »Kent« völlig von den Flammen verzehrt worden sein, ehe nur ein Mann sich auf die »Cambria« retten konnte.

Und war es nicht ein Wunder, daß die »Cambria« nicht auf der Rückreise, sondern auf der Hinreise begriffen war und daher ihre Lebensmittel noch kaum angegriffen hatte, während sie im andern Falle zu Ende gegangen wären?

War es ferner nicht ein Wunder, daß die Brigg, anstatt mit Waaren angefüllt zu sein, die man unter so bewandten Umständen in's Meer zu werfen weder Zeit noch Hände genug gehabt haben würde, völlig leer war?

Und war es endlich nicht auch ein Wunder, daß der für ihre Reise so ungünstige Wind, nicht günstiger sein konnte, um die sechshundert Schiffbrüchigen nach England zurückzubringen?

Denn wir müssen sagen, das die Schiffbrüchigen an Bord der »Cambria« eigentlich noch keineswegs in Sicherheit waren; es war höchst gefährlich, bei einem wüthenden Sturme ein kleines Schiff, das für höchstens fünfzig Mann berechnet und im Meerbusen von Biscaya hundert Meilen vom nächsten Hafen entfernt war, mit sechshundert Menschen zu beladen.

So waren zum Beispiel in dem kleinen Zimmer, welches den Major Mac Gregor aufnahm und das für acht bis zehn Personen bestimmt war, nicht weniger als achtzig Menschen zusammengedrängt, von denen sechzig stehen mußten. Da der Sturm, anstatt nachzulassen, immer heftiger wurde und am vorigen Tage das Barkholz der Steuerbordseite abgerissen hatte, so stürzten die Wellen beständig auf's Verdeck und man mußte alle Luken schließen.

Dadurch aber verhinderte man den Zutritt von frisch er Luft und die im Zwischendeck eingepferchten Menschen kamen in Gefahr zu ersticken.

Die Luken mußten daher in den Zwischenpausen der Wellen geöffnet werden.

Die Ausdünstung der im Zwischendeck zusammengedrängten Menschenmasse verursachte eine so unerträgliche Hitze, daß man einen Augenblick fürchtete, es sei auch auf der »Cambria« Feuer ausgebrochen.

Die Luft war dergestalt verdorben, daß ein angezündetes Licht augenblicklich wieder verlosch.

Die auf dem Verdeck Befindlichen waren nicht weniger schlimm daran, denn sie mußten, nur mit den notdürftigsten Kleidungsstücken bedeckt, vor Kälte und Nässe klappernd, Tag und Nacht bis über die Knöchel im Wasser stehen.

Zum Glück war, wie gesagt, der Wind günstig und seine Heftigkeit nahm noch fortwährend zu, als hätte er eingesehen, daß die »Cambria« nicht schnell genug segeln könne. Der Kapitain hatte auf die Gefahr hin, die Maste zu zerbrechen, alle Segel beigesetzt, und so ertönte schon am Nachmittag des 3. März im Mastkorbe der Ruf: »Land vor dem Winde!«.

Am Abend bekam man die Sorlingischen Inseln in Sicht und nachdem man rasch die Küste von Cornwallis entlang gesegelt war, ging die Brigg um halb ein Uhr Nachts im Hafen von Falmouth vor Anker.

Am folgenden Morgen sprang der Wind, der bis jetzt aus Südwest gekommen war, plötzlich nach Nordwest um.

Das größte Wunder aber, bei dem sich die Hand der Vorsehung am deutlichsten zeigte, war, daß man drei Tage nach der Ankunft der »Cambria« mit ihren sechshundert Schiffbrüchigen erfuhr, daß die auf dem »Kent« zurückgebliebenen wenigen Zaghaften, von denen man glaubte, daß sie bei der Explosion des Schiffes umgekommen sein mußten, mit der »Karoline« in Liverpool angelangt waren.

Wie hatte diese unglaubliche Rettung stattgefunden? Die Unglücklichen konnten sie sich selbst kaum erklären. Sie erzählten die Sache folgendermaßen:

Nachdem das letzte Boot abgefahren war zwangen sie die auf allen Seiten herausschlagenden Flammen, sich in die Takelage zu flüchten, wo sie so lange blieben, bis die am Fuße verbrannten Maste über Bord stürzten und im Wasser verlöschten.

Sie klammerten sich nun an den schwimmenden Trümmern fest und brachten in dieser entsetzlichen Lage die ganze Nacht und den ganzen folgenden Vormittag zu.

Gegen zwei Uhr Nachmittags endlich bemerkte Einer von ihnen, als er auf die Spitze einer Welle emporgetragen wurde und sich hier umsah, ein Schiff und stieß sogleich den Ruf aus: »Ein Segel!« Dieses Schiff kam gerade auf sie zu.

Es war die »Karoline«, welche von Alexandrien kam und nach Liverpool ging. Der Kapitain Bilbay nahm die Unglücklichen auf und sie landeten, wie gesagt, vier Tage später als ihre Leidensgefährten, die sie für verloren gehalten hatten, an den Küsten Englands

Gott ist groß!

E n d e
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