Die Göttliche Komödie

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An Gott, an sich, am Nächsten kanns geschehen,

Daß man Gewalt verübt, an Leib und Gut.

Wie? Sollst du jetzt mit klaren Gründen sehen.

Gewalttat an des Nächsten Leib und Blut

Geschieht durch Totschlag und durch schlimme Wunden,

Am Gute durch Verwüstung, Raub und Glut.

Totschläger werden, die, so schwer verwunden,

Verwüster, Räuber, drum hinabgebannt

Zur Pein im ersten Binnenkreis gefunden.

Gewalt übt man an sich mit eigner Hand,

Und seinem Gut.—Um fruchtlos zu bereuen,

Sind drum zum zweiten Binnenkreis gesandt,

Die selber sich zu töten sich nicht scheuen,

Die, so im Spielhaus all ihr Gut vertan

Und dorten weinten, statt sich zu erfreuen.

Gewalt auch tut der Mensch der Gottheit an,

Im Herzen sie verleugnend und nicht achtend,

Was er durch Güte der Natur empfahn.

Du wirst, den kleinsten Binnenkreis betrachtend,

Drum die von Sodom und von Cahors schaun,

Und Volk, im Herzen seinen Gott verachtend.

Trug, des Gewissens Qual, ist am Vertraun,

Und ist auch oft verübt an solchen worden,

Die nicht als Freund auf den Betrüger baun.

Die letzte Gattung scheint das Band zu morden,

Das die Natur aus Lieb um alle flicht;

Drum nisten in dem zweiten Kreis die Horden

Der Heuchler, Schmeichler, die, so falsch Gewicht

Gebrauchen, Simonisten, Zaubrer, Diebe

Und Kuppler und dergleichen Schandgezücht.

Zerrissen wird von jenem Trug die Liebe,

So die Natur macht; die auch, die vermehrt,

Noch Treue fordert aus besonderm Triebe.

Drum auf dem Punkte, den das All beschwert,

Wo Dis den Stand hat, dort, im kleinsten Kreise,

Wird, wer Verrat übt, ewiglich verzehrt."

Und ich: Du stellt nach deiner klaren Weise

Wohlabgeteilt den Höllenschlund mir dar,

Und welche Sünder jedes Rund umkreise;

Doch sprich: Das Volk, das dort im Sumpfe war,

Die, so der Wind führt und die Regen schlagen,

Die mit Geschrei sich stoßen immerdar,

Wie kommts, wenn sie den Zorn des Himmels tragen,

Daß nicht die Feuerstadt ihr Strafort wird?

Wenn nicht, was leiden sie doch solche Plagen?

Und er darauf zu mir: "Was schweift verwirrt

Dein Geist hier ab von den gewohnten Wegen?

Woandershin hat sich dein Sinn verirrt?

Willst du nicht deine Sittenlehr erwägen,

Die Kunde von drei Neigungen verleiht,

Die Gottes Zorn und seinen Haß erregen,

Von Tollwut, Bosheit, Unenthaltsamkeit?

Die dritt ist, da sie minderes Verachten

Des Herrn verrät, von mindrer Strafbarkeit.

Willst du den Spruch bedenken und betrachten,

Wer jene sind, die vor der Stadt voll Glut

Dort oben, ihre Straf erduldend, schmachten,

So wirst du sehn, wie sie von dieser Brut

Geschieden sind, und minder sie beschwerend

Auf ihnen das Gewicht des Himmels ruht."—

"O Sonne, du, die trübsten Blicke klärend,

Wie Wissen, so erfreut der Zweifel mich,

Vernehm ich dich ihn lösend, mich belehrend.

Drum wend ein wenig," sprach ich, "rückwärts dich.

Da sagtest, daß die Wuchrer Gott verletzen,

Jetzt sage mir, wie löst dies Rätsel sich?"

Weltweisheit, sprach er, lehrt in mehrern Sätzen,

Daß nur aus Gottes Geist und Kunst und Kraft

Natur entstand mit allen ihren Schätzen;

Und überdenkst du deine Wissenschaft

Von der Natur, so wirst du bald erkennen,

Daß eure Kunst, mit allem, was sie schafft,

Nur der Natur folgt, wie nach bestem Können

Der Schüler geht auf seines Meisters Spur;

Drum ist sie Gottes Enkelin zu nennen

Vergleiche nun mit Kunst und mit Natur

Die Genesis, wos also lautet: Leben

Sollst du im Schweiß des Angesichtes nur.—

Weil Wuchrer nun nach anderm Wege Streben,

Schmähn sie Natur und ihre Folgerin,

Indem sie andrer Hoffnung sich ergeben.

Doch folge mir, denn vorwärts strebt mein Sinn,

Da schon die Fisch empor am Himmel springen;

Schon auf den Caurus sinkt der Wagen hin,

Und weit ists noch, eh wir zur Tiefe dringen.

Zwölfter Gesang

Rauhfelsig war der Steig am Strand hernieder,

Ob des, was sonst dort war, der Schauer groß,

Und jedem Auge drum der Ort zuwider.

Dem Bergsturz gleich bei Trento—in den Schoß

Der Etsch ist seitwärts Trümmerschutt geschmissen,

Durch Unterwühlung oder Erdenstoß—

Wo von dem Gipfel, dem er sich entrissen,

Der Fels so schräg ist, daß zum ebnen Land,

Die oben sind, den Steg nicht ganz vermissen;

So dieses Abgrunds Hang, und dort am Rand

Wars, wo von Felsentrümmern überhangen

Sich ausgestreckt die Schande Kretas fand,

Einst von dem Scheinbild einer Kuh empfangen.

Sich selber biß er, als er uns erblickt,

Wie innerlich von wildem Grimm befangen.

Mein Meister rief: "Bist du vom Wahn bestrickt.

Als sähst du hier den Theseus vor dir stehen,

Der dich von dort zur HöIl herabgeschickt?

Fort, Untier, fort! Den Weg, auf dem wir gehen,

Nicht deine Schwester hat ihn uns gelehrt,

Doch dieser kommt, um eure Qual zu sehen."

So wie der Stier, vom Todesstreich versehrt,

Sich losreißt und nicht gehen kann, nur springen.

Und Satz um Satz hierhin und dorthin fährt;

So sahen wir den Minotaurus ringen,

Drum rief Virgil: "Itzt weiter ohne Rast;

Indes er tobt, ists gut, hinabzudringen."

So klommen wir, von Trümmern rings umfaßt,

Auf Trümmern sorglich fort, und oft bewegte

Ein Stein sich unter mir der neuen Last.

Ich ging, indem ich sinnend überlegte.

Und er: "Du denkst an diesen Schutt, bewacht

Von Zornwut, die vor meinem Wort sich legte.

Vernimm jetzt, als ich in der Hölle Nacht

Zum erstenmal so tief hereingedrungen.

War dieser Fels noch nicht herabgekracht.

Doch kurz eh jener sich herabgeschwungen

Vom höchsten Kreis des Himmels, der dem Dis

So edler Seelen großen Raub entrungen.

Erbebte so die grause Finsternis,

Daß ich die Meinung faßte, Liebe zücke

Durchs Weltenall und stürz in mächtgern Riß

Ins alte Chaos neu die Welt zurücke.

Der Fels, der seit dem Anfang fest geruht,

Ging damals hier und anderwärts in Stücke.

Doch blick ins Tal, schon naht der Strom von Blut,

In welchem jeder siedet, der dort oben

Dem Nächsten durch Gewalttat wehe tut."

O blinde Gier, o toller Zorn! eur Toben,

Es spornt uns dort im kurzen Leben an

Und macht uns ewig dann dies Bad erproben—

Hier ist ein weiter Graben, der den Plan

Ringshin umfaßt im weiten runden Bogen,

Wie mir mein weiser Führer kundgetan.

Zentauren, rennend, pfeilbewaffnet, zogen,

Sich folgend, zwischen Fluß und Felsenwand,

Wie in der Welt, wenn sie der Jagd gepflogen.

Als sie uns klimmen sahn, ward Stillestand;

Drei traten vor mit ausgesuchten Pfeilen

Und schußbereit den Bogen in der Hand.

Und einer rief von fern: "Ihr müßt verweilen!

Zu welcher Qual kommt ihr an diesen Ort?

Von dort sprecht, sonst soll euch mein Pfeil ereilen!

"Dem Chiron sag ich in der Näh ein Wort,"

Sprach drauf Virgil. "Zum Unheil dich verführend,

Riß vorschnell stets der blinde Trieb dich fort."

"Nessus ist dieser," sprach er, mich berührend,

"Der starb, als Dejaniren er geraubt,

Die Rache noch vor seinem Tod vollführend.

Der in der Mitt ist, mit gesenktem Haupt,

Der große Chiron, der Achillen nährte;

Dort Pholus, welcher stets vor Zorn geschnaubt.

Am Graben rings gehn tausend Pfeilbewehrte

Und schießen die, so aus dem Pfuhl herauf

Mehr tauchen, als der Richterspruch gewährte."

Wir beide nahten uns dem flinken Hauf,

Chiron nahm einen Pfeil und strich vom Barte

Das Haar nach hinten sich mit seinem Knauf.

Als nun das große Maul sich offenbarte,

Sprach er: "Bemerkt: der hinten kommt, bewegt.

Was er berührt, wie ich es wohl gewahrte.

Und wies kein Totenfuß zu machen pflegt."

Da trat ihm an die Brust mein weiser Leiter,

Wo Mensch und Roß sich einigt und verträgt.

"Lebendig ist," so sprach er, "der Begleiter,

Der dieses dunkle Tal mit mir bereist;

Notwendigkeit, nicht Neugier, zieht uns weiter.

Von dort, wo Gott ihr Halleluja preist,

Kam eine her, dies Amt mir aufzutragen.

Er ist kein Räuber, ich kein böser Geist.

Doch, bei der Kraft, durch die ich sonder Zagen

Auf wildem Pfad im Schmerzensland erschien.

Gib einen uns von diesen, die hier jagen.

Daß er die Furt uns zeig, und jenseits ihn

Trag auf dem Kreuz ans andere Gestade,

Denn er, kein Geist, kann durch die Luft nicht ziehn."

"Auf, Nessus, leite sie auf ihrem Pfade,"

Rief Chiron rechts gewandt, "bewahre sie,

Daß sonst kein Trupp der unsern ihnen schade."

Da solch Geleit uns Sicherheit verlieh,

So gingen wir am roten Sud von hinnen.

Aus dem die Rotte der Gesottnen schrie.

Bis zu den Brauen waren viele drinnen.

"Tyrannen sinds, erpicht auf Gut und Blut,"

So hört ich den Zentauren nun beginnen,

"Jetzt heulen sie in ihrer Qualen Wut.

Den Alexander sieh und Dionysen,

Der auf Sizilien Schmerzensjahre lud.

Die schwarzbehaarte Stirn sieh neben diesen,

Den Ezzelin—und jener Blonde dort

Ist Obiz Este, der, wies klar erwiesen,

Vertilgt ward durch des Rabensohnes Mord."

Den Dichter sah ich an, der sprach: "Der Zweite

Bin ich, der Erste der, merk auf sein Wort."

Und weiter gab uns Nessus das Geleite

 

Zu Volke, das, bis an des Mundes Rand

Im heißen Sprudel, heult und maledeite.

Und seitwärts zeigt er einen mit der Hand:

" Der macht einst am Altar das Herz verbluten,

Das man noch jetzt verehrt am Themsestrand."

Und viele hielten aus den heißen Fluten

Das ganze Haupt, dann Brust und Leib gestreckt,

Auch kannt ich manchen in den nassen Gluten.

Stets seichter ward das Blut, so daß bedeckt

Am Ende nur der Schatten Füße waren,

Und dorten ward des Grabens Furt entdeckt.

Da sagte der Zentaur: "Du wirst gewahren,

Wie immer seichter hier das Blut sich zeigt.

Jetzt aber, will ich, sollst du auch erfahren,

Daß dort der Grund je mehr und mehr sich neigt.

Bis wo die Flut verrinnt in jenen Tiefen,

Woraus das Seufzen der Tyrannen steigt.

Gerechter Zorn und Rache Gottes riefen

Dorthin der Erde Geißel, Attila,

Pyrrhus und Sextus; und von Tränen triefen.

Von Tränen, ausgekocht vom Blute, da

Die beiden Rinier, arge Raubgesellen,

Die man die Straßen hart bekriegen sah—"

Hier wandt er sich, rückeilend durch die Wellen.

Dreizehnter Gesang

Noch war nicht Nessus jenseits am Gestade,

Da schritten wir in einen Wald voll Graun,

Und nirgend war die Spur von einem Pfade.

Nicht grün war dort das Laub, nur schwärzlichbraun,

Nicht glatt ein Zweig, nur knotige, verwirrte,

Nicht Frucht daran, nur giftger Dorn zu schaun.

Nie bei Cornet und der Cecina irrte

Damhirsch und Eber durch so dichten Hain,

Dies Wild, das nie die Saat des Feldes kirrte.

Hier aber nisten die Harpyn sich ein,

Die, von den Inseln Trojas Volk zu scheuchen,

Es ängsteten mit Unglücksprophezein,

Mit breiten Schwingen, Federn an den Bäuchen,

Klaun an den Füßen, menschlich von Gesicht,

Wehklagend aus den seltsamen Gesträuchen.

"Bevor du eindringst, wisse, dich umflicht",

Sprach er, "der zweite Binnenkreis; zu schauen,

Indes du weitergehst, versäume nicht.

So kommst du, schauend, in den Sand voll Grauen,

Und gib wohl acht; denn allem, was ich sprach,

Wirst du dann durch den Augenschein vertrauen."

Schon hört ich rings Geheul und Oh und Ach,

Doch sah ich keinen, der so ächzt und schnaubte,

So daß mein Knie mir fast vor Schauder brach.

Ich glaub, er mochte glauben, daß ich glaubte.

Verborgne stöhnten aus dem dunkeln Raum,

Die mir zu sehn das Dickicht nicht erlaubte.

"Brich nur ein Zweiglein ab von einem Baum,"

Begann mein Meister, "und du wirst entdecken.

Was du vermutest, sei ein leerer Traum.

Da säumt ich nicht,- die Finger auszustrecken.

Riß einen Zweig von einem großen Dorn,

Und plötzlich schrie der stumpf zu meinem Schrecken:

"Was brichst du mich?"—worauf ein blutger Born

Aus ihm entquoll, und diese Wort erklangen:

"Was peinigt uns dein rnitleidloser Zorn?

Uns, Menschen einst, von Rinden jetzt umfangen.

Wohl größre Schonung ziemte deiner Hand,

Und wären wir auch Seelen nur von Schlangen."

Gleich wie ein grüner Ast, hier angebrannt,

Dort ächzt und sprüht, wenn, aufgelöst in Winde,

Der feuchte Dunst den Weg nach außen fand;

So drangen Wort und Blut aus Holz und Rinde,

Und mir entsank das Reis, daß ich geraubt;

Dann stand ich dort, als ob ich Furcht empfinde.

"Verletzte Seele, hätt er je geglaubt.

Was früher schon ihm mein Gedicht entdeckte,"

So sprach Virgil, "nie hätt er sichs erlaubt.

Wenn er die Hand nach deinem Aste streckte,

So reuts mich itzt, daß, weils unglaublich schien,

Ich Lust in ihm zu solcher Tat erweckte.

Doch sag ihm, wer du warst. Er wird, wenn ihn

Der Tag einst neu umfängt, den Fehl zu büßen,

Dort frisch ans Licht dein Angedenken ziehn."

Der Stamm: "Ein Köder ist im Wort, dem süßen,

Der mich zum Sprechen lockt; mag euchs, wenn mich

Der Leim beim Reden festhält, nicht verdrießen.

Ich bins, der einst das Herz des Friederich

Mit zweien Schlüsseln auf- und zugeschlossen

Und sie so sanft und leis gedreht, daß ich,

Nur ich, sonst keiner, sein Vertraun genossen—

Und bis ich ihm geopfert Schlaf und Blut,

Weiht ich dem hohen Amt mich unverdrossen.

Die Hure, die mit buhlerischer Glut

Auf Cäsars Haus die geilen Blicke spannte,

Sie, aller Höfe Tod und Sünd und Wut,

Schürt an, bis alles gegen mich entbrannte,

Und alle schürten Friedrichs Gluten an.

Daß heitrer Ruhm in düstres Leid sich wandte.

Da hat mein zornentflammter Geist, im Wahn,

Durch Sterben aller Schmach sich zu entwinden.

Mir, dem Gerechten, Unrecht angetan.

Bei diesen Wurzeln schwör ich, diesen Rinden:

Stets wars um meine Treue wohlbestellt

Für ihn, der wert war, ewgen Ruhm zu finden;

Kehrt einer je von euch zurück zur Welt,

So mög er dort mein Angedenken heben,

Das jener Streich des Neids noch niederhält."

Hier hielt er an, ich aber schwieg mit Beben.

Da sprach der Dichter: "Ohne Zeitverlust

Frag ihn, er wird auf alles Antwort geben."

Ich aber: "Frag ihn selbst. Dir ist bewußt,

Was mir ersprießlich sei, ihm abzufragen;

Ich könnt es nicht, denn Leid drückt meine Brust."

Und er: "Soll einst, was du ihm aufgetragen,—

Er frei vollziehn, dann, o gefangner Geist,

Beliebe dir, zuvor uns anzusagen,

Wie dieser Stämme Band die Seel umkreist?

Und, wenn um sie sich starre Rinden legen,

Ob diesen Gliedern eine sich entreißt?

Ein starker Hauch schien sich im Stamm zu regen,

Dann aber ward der Wind zu diesem Wort:

"In kurzer Rede sag ich dies dagegen:

Wenn die vom Leib sich trennen, welche dort

Sich frevelhaft in wildern Grimm entleiben,

Schickt Minos sie zu diesem Schlunde fort.

Hier fallen sie, wie sie die Stürme treiben,

In diesen Wald nach Zufall, ohne Wahl,

Um wie ein Speltkorn wuchernd zu bekleiben.

So wachsen Büsch und Bäum in diesem Tal,

Und die Harpyn, die sich vom Laube weiden,

Sie machen Qual, und Öffnung für die Qual.

Einst eilen wir nach unserm Leib, doch kleiden

Uns nie darein; denn was man selbst sich nahm.

Will Gott uns nimmer wieder neu bescheiden.

Wir schleppen ihn in diesen Wald voll Gram,

Und jeder Leib wird an den Baum gehangen.

Den hier zur ewgen Haft sein Geist bekam."

Wir horchten auf den Stamm noch, voll Verlangen,

Mehr zu vernehmen, als urplötzlich schnell

Schrein und Getos zu unsern Ohren drangen.

Als ob hier Eber, Hund und Jagdgesell,

Die ganze Jagd, heran laut tosend brauste

Mit Waldesrauschen, Schreien und Gebell.—

Und sieh, linksher, zwei Nackende, Zerzauste,

Fortstürmen, wie vom Äußersten bedroht,

Daß das Gezweig zertrümmert kracht und sauste.

Der Vordre schrie: "Zu Hilfe, Hilfe, Tod!"

Dem andern schiens, daß es mehr Eile brauche;

"Lan," rief er, "dort bei Toppo in der Not

Schien nicht dein Fußwerk gut zu dem Gebrauche."

Dann, weil erschöpft vielleicht des Odems Rest,

Macht er ein Knäul aus sich und einem Strauche.

Sieh schwarze Hunde, durchs Gestrüpp gepreßt.

Schnell hinterdrein, die wild die Läufe streckten,

Wie Doggen, die man von der Kett entläßt.

Sie schlugen ihre Zahn in den Versteckten,

Zerrissen ihn und trugen stückweis dann

Die Glieder fort, die frischen, blutbefleckten.

Mein Führer faßte bei der Hand mich an

Und führte mich zum Busche, der vergebens

Aus Rissen klagte, welchen Blut entrann.

Er sprach: "Was machtest du doch eitlen Strebens,

O Jakob, meinen Busch zu deiner Hut?

Trag ich die Schulden deines Lasterlebens?"

Mein Meister, dessen Schritt bei ihm geruht,

Sprach: "Wer bist du? Warum aus so viel Rissen

Hauchst du zugleich die Schmerzensred und Blut?"

Und er: "Die ihr gekommen, um zu wissen,

Wie harte Schmach ich hier erdulden muß,

Zu sehn, wie man mir so mein Laub entrissen.

O sammelts an des traurgen Stammes Fuß.

Ich bin aus jener Stadt, die statt des alten

Den Täufer wählt als Schutzherrn. Voll Verdruß

Wird jener drum als Feind ihr grausam walten,

Und hätte man nicht noch sein Bild geschaut.

Das dort sich auf der Arnobrück erhalten.

Die Bürger, die sie wieder aufgebaut

Vom Brand des Attila, aus Schutt und Grause,

Sie hätten ihrer Müh umsonst vertraut.

Den Galgen macht ich mir aus meinem Hause."

Vierzehnter Gesang

Weil ich der Vaterstadt mit Rührung dachte,

Las ich das Laub, das ich, das Herz soll Leid,

Zurück zum Stamm, der kaum noch ächzte, brachte.

Drauf kamen wir zur Grenz in kurzer Zeit

Vom zweiten Binnenkreis und sahn im dritten

Ein krauses Kunstwerk der Gerechtigkeit.

Denn dort eröffnete vor unsern Schritten

Und unsern Blicken sich ein ebnes Land,

Des Boden nimmer Pflanz und Gras gelitten.

Und wie sich um den Wald der Graben wand,

War dieses von dem Schmerzenswald umwunden.

Hier weilten wir an beider Kreise Rand.

Dort ward ein tiefer, dürrer Sand gefunden.

Der dem, den Catos Füße stampften, glich,

Wie wir vernehmen aus den alten Kunden.

O Gottes Rache! Jeder fürchte dich,

Dem, was ich sah, mein Lied wird offenbaren,

Und wende schnell vom Lasterwege sich.

Denn nackte Seelen sah ich dort in Scharen,

Die, alle klagend jämmerlich und schwer,

Doch sich nicht gleich in ihren Strafen waren.

Die lagen rücklings auf der Erd umher,

Die sah ich sich zusammenkrümmend kauern.

Noch andre gingen immer hin und her.

Die Mehrzahl mußt im Gehn die Straf erdauern.

Der Liegenden war die geringre Zahl,

Doch mehr gedrängt zum Klagen und zum Trauern.

Langsamen Falls sah ich mit rotem Strahl

Hernieder breite Feuerflocken wallen,

Wie Schnee bei stiller Luft im Alpental.

Wie Alexander einstens Feuerballen,

Fest bis zur Erde, sah auf seine Schar

In jener heißen Gegend Indiens fallen,

Daher sein Volk, vorbeugend der Gefahr,

Den Boden stampfen mußt, um sie zu töten,

Weil einzeln sie zu tilgen leichter war;

So sah ich von der Glut den Boden röten;

Wie unterm Stahle Schwamm, entglomm der Sand,

Wodurch die Qualen zwiefach sich erhöhten.

Nie hatten hier die Hände Stillestand,

Und hier- und dorthin sah ich sie bewegen,

Abschüttelnd von der Haut den frischen Brand.

Da sprach ich: "Du, dem alles unterlegen,

Bis auf die Geister, die sich dort voll Wut

Am Tor zur Wehr gestellt und dir entgegen.

Wer ist der große, welcher, diese Glut

Verachtend, liegt, die Blicke trotzig hebend,

Noch nicht erweicht von dieser Feuerflut?"

Und jener rief, mir selber Antwort gebend,

Weil er gemerkt, daß ich nach ihm gefragt,

Uns grimmig zu: "Tot bin ich, wie einst lebend.

Sei auch mit Arbeit Jovis Schmied geplagt,

Von welchem er den spitzen Pfeil bekommen,

Den er zuletzt in meine Brust gejagt;

Zur Hilfe sei die ganze Schar genommen,

Die rastlos schmiedet in des Ätna Nacht;

Hilf, hilf, Vulkan, so schrei er zornentglommen,

Wie er bei Phlägra tat in jener Schlacht;

Mit aller Macht sei das Geschoß geschwungen,

Gewiß, daß nie ihm frohe Rache lacht—"

Da hob so stark, wie sie mir nie erklungen,

Mein Meister seine Stimm, ihm zuzuschrein:

"O Kapaneus, daß ewig unbezwungen

Dich Hochmut nagt, ist deine wahre Pein,

Denn keine Marter, als dein eignes Wüten,

Kann deiner Wut vollkommne Strafe sein."

Drauf schien des Meisters Zorn sich zu begüten.

Von jenen sieben war er, sagt er mir,

Die Theben zu erobern sich bemühten.

Er höhnt, so scheints, noch Gott in wilder Gier,

Und, wie ich sprach, sein Stolz bleibt seine Schande,

Sein Trotz des Busens wohlverdiente Zier.

Jetzt folge mir, doch vor dem heißen Sande

Verwahr im Gehen sorglich deinen Fuß

Und halte nah dich an des Waldes Rande.

Ich ging und schwieg, und einen kleinen Fluß

Sah ich diesseits des Waldes sprudelnd quellen.

Vor dessen Rot ich jetzt noch schaudern muß.

Den Bach aus jenem Sprudel gleichzustellen.

Der Buhlerinnen schändlichem Verein,

Floß er den Sand hinab mit dunkeln Wellen.

 

Und Grund und Ufer waren dort von Stein,

Auch beide Ränder, die den Fluß umfassen.

Drum mußte hier der Weg hinüber sein.

"Von allem, was ich noch dich sehen lassen.

Seit wir durch jenes Tor hier eingekehrt.

Das uns, wie alle, ruhig eingelassen,

War noch bis jetzt nichts so bemerkenswert.

Als dieser Fluß, zu dem du eben ziehest,

Der über sich die Flämmchen schnell verzehrt."

So er zu mir und ich darauf: "Du siehest

Mich lüstern schon genug, drum speist ich gern;

Gib Kost nur, wie du Essenslust verliehest."

Und er: "Öd liegt ein Land im Meere fern,

Das Kreta hieß, und Keuschheit hat gewaltet,

Als noch die Welt stand unter seinem Herrn.

Ein Berg dort, Ida, war einst schön gestaltet,

Mit Quellen, Laub und Blumen reich geschmückt,

Jetzt ist er öd, verwittert und veraltet.

Dorthin hat Rhea ihren Sohn entrückt.

Und, alle Späher listig hintergehend,

Des Kindes Schrein durch Tosen unterdrückt.

Ein hoher Greis ist drin, grad aufrecht stehend,

Den Rücken nach Damiette hingewandt,

Nach Rom hin, wie in seinen Spiegel, sehend;

Das Haupt von feinem Gold; Brust, Arm und Hand

Von reinem Silber; weiter dann hernieder

Von Kupfer nur bis an der Hüften Rand;

Von tüchtgem Eisen bis zur Sohle nieder;

Nur von gebranntem Ton der rechte Fuß,

Doch ruht auf diesem meist die Last der Glieder.

Das Gold allein ist von gediegnem Guß;

Die andern haben Spalt und träufeln Zähren,

Und diese brechen durch die Grott als Fluß,

Um ihren Lauf nach diesem Tal zu kehren.

Als Acheron, als Styx, als Phlegethon,

Und bilden, wenn sie zu den tiefsten Sphären

Durch diesen engen Graben hingeflohn,

Dort den Kozyt; doch nahst du diesem Teiche

Bald selber dich, drum hier nichts mehr davon."

Und ich zu ihm: "Wenn auf der Erd, im Reiche

Des Tages, schon der kleine Fluß entstund,

Wie kommt es, daß ich ihn erst hier erreiche?"

Und er zu mir: "Du weißt, der Ort ist rund,

Und ob wir gleich schon tief hernieder drangen,

Doch haben wir, da wir uns links zum Grund

Herabgewandt, den Kreis nicht ganz umgangen,

Und wenn du auch noch manches Neue siehst,

Mag Staunen drum dein Auge nicht befangen."

"Sprich noch, wo Phlegethon, wo Lethe fließt?

Du schweigst von der; von jenem hört ich sagen,

Daß er aus diesem Regen sich ergießt."

So ich; und er: "Gern hör ich deine Fragen,

Doch sollte wohl des roten Wassers Sud

Auf jene selbst die Antwort in sich tragen.

Nicht in der Hölle fließt der Lethe Flut,

Dort siehst du sie beim großen Seelenbade,

Wenn die bereute Schuld auf ewig ruht."

Und drauf: "Jetzt weg vom Wald, und komm gerade

Denselben Weg, den meine Spur dich lehrt;

Die Ränder, nicht entzündet, bilden Pfade,

Und über ihnen wird der Dunst verzehrt."

Fünfzehnter Gesang

Wir gehen nun auf hartem Rand zusammen,

Und Dampf des Bachs, der drüber nebelt, schützt

Das Wasser und die Dämme vor den Flammen.

So wie sein Land der Flandrer unterstützt,

Bang vor der Springflut Ansturz, die vom Baue

Des festen Damms rückprallend schäumt und spritzt;

Wie längs der Brenta Schloß und Dorf und Aue

Die Paduaner sorglich wohl verwahrt,

Bevor der Chiarentana Frost erlaue;

So war der Damm auch hier von gleicher Art,

Nur daß in minder hohen, dicken Massen

Vom Meister dieser Bau errichtet ward.

Schon weit zurück hatt ich den Wald gelassen,

So daß der Blick, nach ihm zurückgewandt,

Doch nicht vermögend war, ihn zu erfassen.

Da kam am Fuß des Damms ein Schwarm gerannt.

Und wie am Neumond bei des Abends Grauen

Nach dem und jenem man die Blicke spannt,

So sahn wir sie auf uns nach oben schauen;

Und wie der alte Schneider nach dem Öhr,

So spitzten sie nach uns die Augenbrauen.

Und wie sie alle gafften, faßte wer

Mich bei dem Saum, indem er mich erkannte,

Und rief erstaunt: "Welch Wunder! Du? Woher?"

Und ich, wie er nach mir gegriffen, wandte

Den Blick ihm fest aufs Angesicht, das schier

Geröstet war; doch zeigte das verbrannte

Sogleich die wohlbekannten Züge mir;

Drum, neigend, auf sein Antlitz zu, die Arme,

Rief ich: "Ei, Herr Brunetto, seid ihr hier?"

"Mein Sohn," sprach jener, "daß dich mein erbarme!

Gern spräche wohl Brunett Latini dich

Ein wenig hier, entfernt von diesem Schwarme."

"Ich bitt euch selbst darum," entgegnet ich,

"Daher ich gern mit euch mich setzen werde,

Wenns dieser billigt, denn er leitet mich."

Und er: "Ach Sohn, wer weilt von dieser Herde,

Darf sich nicht wedeln hundert Jahr hernach

Und liegt, die Glut erduldend, auf der Erde.

Drum geh, ich folge deinem Tritte nach,

Bis wir aufs neu zu meiner Rotte kommen,

Die weinend geht in Leid und ewger Schmach."

Gern war ich neben ihn hinabgeklommen.

Doch wagt ichs nicht und ging, das Haupt geneigt,

Wie wer da geht von Ehrfurcht eingenommen,

"Du, welcher vor dem Tod herniedersteigt,"

Begann er nun, "welch Schicksal führt dein Streben?

Und wer ist der, der dir die Pfade zeigt?"

"Dort oben," sprach ich, "in dem heitern Leben

War ich, eh reif mein Alter, ohne Rat

Verirrt und rings von einem Tal umgeben.

Aus dem ich eben gestern morgens trat.

Zurück ins Tal wollt ich, da kam mein Leiter

Und führt mich wieder heim auf diesem Pfad."

Drauf sprach er: "Folgst du deinem Sterne weiter.

Dann, wenn ich recht bemerkt im Leben, schafft

Er dich zum Hafen, ehrenvoll und heiter.

Und hätte mich der Tod nicht weggerafft,

Hart ich, da dir so hold die Sterne waren,

Dich selbst zum Werk gestärkt mit Mut und Kraft.

Doch jenem Volk von schnöden, Undankbaren,

Das niederstieg von Fiesole und fast

Des Bruchsteins Härte noch scheint zu bewahren,

Ihm bist du, weil du wacker tust, verhaßt;

Mit Recht, weil übel stets zu Dorngewinden

Mit herber Frucht die süße Feige paßt.

Man heißt sie dort nach altem Ruf die Blinden,

Voll Geiz, Neid, Hochmut, faul an Schal und Kern—

Laß rein dich stets von ihren Sitten finden,

So großen Ruhm bewahrt dir noch dein Stern,

Daß beide Teile hungrig nach dir ringen,

Doch dieses Kraut bleibt ihrem Schnabel fern.

Das Fiesolaner Vieh mag sich verschlingen,

Sich gegenseits, doch nie berührs ein Kraut,

Kann noch sein Mist hervor ein solches bringen,

In dem man neubelebt den Samen schaut

Von jenen Römern, welche dort geblieben.

Als man dies Nest der Bosheit auferbaut."

"War einst, was ich gewünscht, des Herrn Belieben,"

Entgegnet ich, "gewiß, ihr wäret nicht

Noch aus der menschlichen Natur vertrieben.

Das teure, gute Vaterangesicht,

Noch seh ichs vor betrübtem Geiste schweben,

Noch denk ich, wie ihr mich im heitern Licht

Gelehrt, wie Menschen ewgen Ruhm erstreben,

Und wie mir dies noch teuer ist und wert,

Soll kund, solang ich bin, die Zunge geben.

Was ihr von meiner Laufbahn mich gelehrt,

Bewahr ich wohl—Werd ich die Herrin schauen

Nebst anderm Text wird mir auch dies erklärt.

Dem aber, will ich, sollt ihr fest vertrauen:

Ists nur mit dem Gewissen wohlbestellt,

Dann macht kein Schicksal, wies auch sei, mir Grauen.

Mir ist nicht neu, was eure Red enthält.

Doch mag der Bauer seine Hacke schwingen

Und seinen Kreis das Glück, wies ihm gefällt."

Rechts kehrte sich Virgil, indem wir gingen,

Nach mir zurück und sah mich an und sprach:

"Gut hören, dies behalten und vollbringen."

Ich aber ließ drum nicht im Sprechen nach,

Und wünschte die berühmtesten zu kennen

Von den Genossen dieser Pein und Schmach.

Drauf Herr Brunett: "Gut ist es, einge nennen,

So wie von andern schweigen löblich scheint,

Auch würd ich nicht von allen sagen können.

Gelehrte sind und Pfaffen hier vereint

Von großem Ruf, die einst besudelt waren

Mit jenem Fehl, den jeder nun beweint.

Franz von Accorso geht in diesen Scharen,

Auch Priscian, und war dirs nicht zu schlecht,

Vorhin so schnöden Aussatz zu gewahren,

So sahst du jenen, den der Knechte Knecht

Zwang, nach Vicenz vom Arno aufzubrechen,

Allwo der Tod sein toll Gelüst gerächt.

Gern sagt ich mehr—doch mit dir gehn und sprechen

Darf ich nicht länger, denn schon hebt sich dicht

Ein neuer Rauch auf jenen sandgen Flächen.

Auch naht hier Volk, von dem mich das Gericht

Geschieden hat—Mein Schatz sei dir empfohlen,

Ich leb in ihm noch—mehr begehr ich nicht."

Hier wandt er sich, die andern einzuholen,

Wie nach dem Ziel mit grünem Tuch geziert.

Der Veroneser läuft mit flüchtgen Sohlen,

Und schien, wie wer gewinnt, nicht wer verliert

Sechzehnter Gesang

Ich war am Ort, wos widerhallend brauste

Vom Wasser, das da stürzt ins nächste Tal,

Als ob ein Schwarm von Bienen summt und sauste;

Da rannten Schatten her, drei an der Zahl,

Und trennten sich von einer größern Bande,

Die hinlief durch des Feuerregens Qual,

Und schrien: "Halt du, wir sehn es am Gewande

Dir deutlich an, du bist hierher versetzt

Aus unserm eignen schnöden Vaterlande."

Ach, alt und neue Wunden, eingeätzt

Von Flammen, sah ich nun in ihrem Fleische,

Und noch voll Mitleid denk ich ihrer jetzt.

Mein Meister horcht auf dieses Schmerzgekreische

Und sah mich an und sprach: "Hier harren wir!

Bedenke jetzt, was Höflichkeit erheische.

Denn wäre nicht der Feuerregen hier,

Nach der Natur des Orts, so würd ich sagen:

Die Eile zieme, mehr als ihnen, dir."

Ich stand und hörte neu ihr altes Klagen;

Zu uns gekommen waren alle nun,

Da sah ich sie sich selbst im Kreise jagen.

Wie nackende gesalbte Kämpfer tun,

Die Griff und Vorteil zu erforschen pflegen,

Indessen noch die Püff und Stöße ruhn;

So sah ich sie im Kreise sich bewegen,

Mir immerdar das Antlitz zugewandt,

Und Hals und Fuß an Richtung sich entgegen.

Und einer sprach: "Wenn dieser lockre Sand

Und unsre Not uns nicht verächtlich machte.

Und unsre Haut, so rußig und verbrannt,

Dann unser Flehn, ob unsers Rufs, beachte;

Sprich, wer bist du? Wie lebend hier erscheinst?

Und was dich sicher her zur Hölle brachte?

Der, welchem du mich folgen siehst, war einst,

Muß er auch nackt hier und geschunden rennen.

Von höherm Range wohl, als du vermeinst.

Wer hörte nicht Gualdradas Enkel nennen,

Den Guidoguerra, dessen Schwert und Geist

Wohl Puglia und Florenz als tüchtig kennen?

Der hinter mir den lockern Sand durchkreist,

Tegghiajo ists, des Rat man noch auf Erden,

Obwohl man ihm nicht folgt, als heilsam preist.

Ich, ihr Genoss in schrecklichen Beschwerden,

Bin Jakob Rusticucci, und mich ließ

Mein böses, wildes Weib so elend werden."—

Wenn irgend was vorm Feuer Schutz verhieß.

So stürzt ich gern mich unter sie hernieder,

Auch litt, so glaub ich, wohl mein Meister dies.

Allein verbrannt hätt ich auch meine Glieder,

Drum unterdrückte Furcht in mir die Lust,

Die Jammervollen zu umarmen, wieder.

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