Moby Dick

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Читает Janusz Zadura
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In der Folge ereignete sich nichts von Bedeutung. Nach einer schönen Fahrt liefen wir glücklich im Hafen von Nantucket ein.

Nantucket! Man nehme die Landkarte und sehe es sich an. Man merkt sofort, wie es eine Ecke der Welt ausfüllt; weitab von der Küste steht es einsamer da als der Leuchtturm von Eddystone. Nichts als Düne, kein Hinterland. Spaßvögel behaupten, selbst das Unkraut müsse dort angepflanzt werden, von selber gedeihe es nicht. Zu diesem Zweck würden Disteln aus Kanada eingeführt. Wenn ein Ölfaß leck sei, müsse man den Span aus Obersee kommen lassen, denn ein Stück Holz würde durch die Stadt getragen wie in Rom die Splitter vom Kreuze Christi. Die Leute pflanzten sich Pilze vors Haus, um im Sommer wenigstens ein bißchen im Schatten sitzen zu können; ein Grashalm gälte dort als Oase, drei Halme auf einer Tagreise als Prärie; man trage Triebsandschuhe wie in Lappland Schneeschuhe. Nantucket ist gänzlich vom Meer eingeschlossen, umgürtet, lückenlos umzingelt. so daß sich angeblich bisweilen sogar an Stühlen und Tischen kleine Muscheln ansetzten wie auf dem Rücken der Schildkröten. Mit all diesen Übertreibungen ist nur gesagt, daß Nantucket kein Illinois ist.

Es gibt eine Sage über die Besiedlung der Insel durch die Rothäute. In uralten Zeiten stieß einst ein Adler an der Küste von Neuengland nieder und entführte in seinen Fängen ein kleines Indianerkind. Mit lautem Wehklagen sahen die Eltern ihr Kind über die weiten Wasser entschwinden. Sie beschlossen, in die gleiche Richtung aufzubrechen, und kamen mit ihrem Kanu nach gefahrvoller Fahrt an den Strand einer bis dahin unentdeckten Insel, Nantucket. Und da fanden sie im Sand ein Körbchen mit Knochen, das Gerippe ihres armen Kindes.

Kein Wunder also, daß die auf dieser Insel lebenden Menschen ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzen. Zuerst fingen sie im Sand Krabben und Seemuscheln; kühner geworden, wateten sie dann mit Makrelennetzen ins Meer hinaus; bald fuhren sie im Boot auf Kabeljaufang, und zuletzt bauten sie eine ganze Flotte großer Segelschiffe und erforschten die weite Welt.

Es war ziemlich spät am Abend, als sich die kleine Moss wohlbehalten vor Anker legte und Quiqueg und ich an Land gingen. Wir konnten nichts mehr unternehmen als Abendbrot essen und zu Bett gehen. Der Wirt vom »Blasenden Wal« hatte uns an seinen Vetter Hosea Hussey vom »Trankessel« verwiesen, nach seiner Behauptung Besitzer eines der bestgeführten Gasthöfe in Nantucket. Außerdem hatte er uns versichert, Gevatter Hosea, wie er ihn nannte, hätte eine weithin bekannte Fischküche. Kurz und gut, er hatte durchblicken lassen, es wäre am besten, im »Trankessel« abzusteigen. Nachdem wir eine Weile in der Dunkelheit umhergetappt waren und hin und wieder einen friedlichen Einwohner aus dem Schlummer geklopft hatten, um uns nach dem Weg zu erkundigen, stießen wir schließlich auf einen unübersehbaren Hinweis.

Vor einem altertümlichen Hauseingang baumelten an den Salingen einer ehemaligen Bramstenge zwei riesige, schwarzgestrichene Holzkessel. Nach dem Haus zu waren die Enden der halbmondförmigen Saling abgesägt, so daß die ausgediente Bramstenge einem Galgen verteufelt ähnlich sah. Vielleicht war ich damals für solche Eindrücke besonders empfänglich. Jedenfalls schwante mir nichts Gutes, und ich konnte meinen Blick nicht von diesem Galgen wenden. Ich bekam eine Art Genickstarre, wie ich so zu den beiden Querbalken aufblickte. Jawohl, zwei waren noch da, einer für Quiqueg und einer für mich. Das hat nichts Gutes zu bedeuten, dachte ich mir. Gleich in meinem Ausfahrtshafen gerate ich an einen Wirt namens Sarg, und hier nun ein Galgen und dazu noch ein Paar schwarze Riesenkessel! Aber warme, verlockende Düfte strömten aus der Küche. »Los, Quiqueg«, sagte ich, »hier sind wir richtig.«

Nach dem Abendessen erhielten wir von Frau Hussey eine Lampe, und sie wies uns den Weg ins Zimmer. Als Quiqueg jedoch vor mir die Treppe hinaufgehen wollte, hielt ihn die Dame mit ausgestrecktem Arm zurück und forderte seine Harpune; Harpunen seien in ihren Fremdenzimmern nicht gestattet.

»Warum denn nicht?« wollte ich wissen. »Ein richtiger Walfänger schläft doch immer mit seiner Harpune. Warum also nicht?«

»Weil’s gefährlich ist«, bekam ich zur Antwort. »Als der junge Stiggs damals von seiner Unglücksreise zurückkam, die viereinhalb Jahre gedauert und bloß drei Faß Tran eingebracht hatte, wurde er im Hinterzimmer tot aufgefunden, mit seiner eigenen Harpune zwischen den Rippen. Seitdem darf kein Gast solch gefährliche Instrumente mehr mit aufs Zimmer nehmen. Also, Herr Quiqueg«, sie hatte sich seinen Namen gemerkt, »dieses Eisen nehme ich Ihnen jetzt ab, und morgen früh kriegen Sie es wieder. Und was für eine Suppe möchten Sie morgen zum Frühstück, Muschel oder Fisch?«

»Beides«, entschied ich, »und noch ein paar Bücklinge dazu.« Im Bett schmiedeten wir Pläne für den nächsten Tag. Zu meiner nicht geringen Überraschung und Bestürzung eröffnete mir Quiqueg, er habe wegen unseres künftigen Schiffes Yoyo, seinen kleinen schwarzen Gott, eingehend befragt. Yoyo habe ausdrücklich darauf bestanden, wir sollten, um uns ein Schiff auszusuchen, nicht beide zusammen an den Hafen hinuntergehen. Yoyo habe ihm dringend eingeschärft, die Wahl unter den dort ankernden Walfängern sollte gänzlich mir allein überlassen bleiben, da er unsere Freundschaft auch weiterhin fördern wolle. Er habe auch schon ein Fahrzeug ausersehen, und auf eben dieses würde ich, Ismael, sofern mir niemand dreinredete, unfehlbar stoßen. Auf diesem Schiff solle ich dann gleich anmustern, vorläufig ohne Rücksicht auf Quiqueg.

Nun gefiel mir dieser Plan Quiquegs oder vielmehr Yoyos, ganz und gar nicht. Ich hatte gerade mit Quiquegs Erfahrung gerechnet, daß er für uns den Walfänger aussuchen wurde, dem wir unser Schicksal am sichersten anvertrauen konnten. Doch alle meine Einwände blieben ohne Erfolg, und ich mußte mich wohl oder übel dareinfinden. Ich ging also am folgenden Morgen los und ließ Quiqueg mit seinem Yoyo in unserer winzigen Schlafkammer zurück, denn anscheinend war an diesem Tag für die beiden eine Art Ramadan oder Fastenzeit, ein Buß und Bettag. Und während Quiqueg, seine TomahawkPfeife schmauchend, Enthaltsamkeit übte und sich Yoyo an seinem Opferfeuer aus Spänen gemütlich wärmte, machte ich mich auf den Weg zu den Schiffen im Hafen. Nach längerem Umherlaufen und Fragen auf gut Glück brachte ich schließlich in Erfahrung, daß für uns drei Schiffe in Betracht kämen, klar zur Ausfahrt für eine Reise von drei Jahren: die Devildam, die Titbit und die Pequod. Wie die Devildam zu ihrem verruchten Namen kam, weiß ich nicht; Leckerbissen erklärt sich von selbst; und Pequod war ein berühmter Stamm der MassachusettsIndianer, der heute ausgestorben ist. Auf der Devildam steckte ich die Nase in alle Ecken und Winkel, sprang von ihr mit einem Satz auf die Titbit hinüber und begab mich dann an Bord der Pequod. Hier sah ich mich nur einen Augenblick um, und ich wußte: dieses Schiff und kein anderes.

Der Leser mag im Lauf seines Lebens über mancherlei seltsame Segelschiffe gehört haben, über breitspurige Logger, berghohe, ungeschlachte japanische Dschunken, Galionen mit Bäuchen wie Butterfässer – einen so vorsintflutlichen Kasten wie die gute alte Pequod hat er bestimmt noch nicht geschildert bekommen, da wage ich jede Wette. Sie war klein, aber ein Schiff von echtem Schrot und Korn, ein so alter Ladenhüter, daß man bei ihrem Anblick an ein plumpfüßiges Möbelstück denken mußte. Von Wind und Wetter aller Weltmeere gebräunt, hatte ihr Rumpf eine dunkle Färbung angenommen. Ihr altehrwürdiger Bug war schon ganz bärtig. Die Mastbäume waren irgendwo an der japanischen Küste gefällt worden, wo die ursprünglichen in einem Taifun über Bord gegangen waren; diese Masten ragten steif in die Luft. Die uralten Decks waren blankgewetzt. Zu all dem kamen noch weitere Eigentümlichkeiten hinzu. Der alte Kapitän Peleg war jahrelang Obersteuermann auf der Pequod gewesen, bis er dann ein eigenes Schiff befehligte. Er hatte während seiner langen Dienstzeit als Obersteuermann das an und für sich schon groteske Aussehen der alten Arche noch verstärkt, indem er sie mit sonderbarem Krimskrams ausgestattet hatte. Sie strotzte von Trophäen.

Die unverkleidete, offene Reling war rundherum mit den langen, scharfen Zähnen des Pottwals gespickt, die als Belegnägel dienten. An ihnen wurden die Hanftampen festgemacht. Diese Stränge waren nicht etwa durch gemeine Blöcke aus Festlandholz geschoren, sie liefen vielmehr über Rollen aus Meerelfenbein. An ihrem ehrwürdigen Ruder hatte die Pequod kein Steuerrad. Statt dessen gab es eine Pinne, die aus dem langen, schmalen Unterkiefer ihres Erbfeindes aus einem Stück höchst absonderlich geschnitzt war.

Als ich mich nun auf dem Achterdeck nach einer maßgebenden Persönlichkeit umsah, bei der ich mich für diese Fahrt bewerben konnte, erblickte ich zunächst niemanden. Ich sah bloß ein sonderbares wigwamartiges Zelt, das hinter dem Großmast aufgeschlagen war, offenbar nur für die Liegezeit im Hafen. Es war ein kegelförmiges, gut zehn Fuß hohes Gebilde aus gewaltigem, länglichem schwarzem Walbein. Mit dem breiten Ende nach unten aufgestellt und kreisförmig zusammengeschnürt, liefen diese Platten gegenseitig schräg aufeinander zu und vereinigten sich an der Spitze zu einem Haarbüschel, wie die Skalplocke eines alten Pottowottamie Häuptlings. Nach dem Schiffsbug zu hatte das Zelt eine dreieckige Öffnung, der Insasse hatte also eine ungehinderte Sicht nach vorne.

Halb versteckt in dieser wunderlichen Behausung entdeckte ich schließlich einen Mann, der seinem Aussehen nach auf diesem Schiff etwas zu sagen hatte und sich anscheinend gerade eine Arbeitspause gönnte. Er saß auf einem altertümlichen Stuhl aus Eichenholz, der über und über mit krausem Schnitzwerk verziert war und dessen biegsamer festgeflochtener Sitz aus dem gleichen Material wie der Wigwam war.

 

An der äußeren Erscheinung des älteren Mannes da vor mir war nichts besonders Auffälliges. Er war braungebrannt und sehnig wie die meisten alten Seeleute und trug einen nach Quäkerart geschnittenen blauen Mantel aus Lotsentuch. Um seine Augen lag ein feines, fast unsichtbares Netz von kleinen Fältchen. Bei Leuten, die auf ihren Fahrten etliche schwere Stürme auf Deck erlebt haben, ziehen sich die Muskeln um die Augen ganz eigenartig zusammen. Solche Runzeln bewirken meist einen ziemlich finsteren Gesichtsausdruck.

»Sind Sie vielleicht der Kapitän der Pequod?« fragte ich. »Angenommen, ich sei der Kapitän, was wolltest du dann von ihm?« fragte er zurück.

»Ich wollte hier anheuern.«

»So, so. Ein Nantucketer bist du nicht, das sehe ich dir an. Schon mal ein aufgeschlitztes Boot erlebt?«

»Nein, Sir.«

»Vom Walfang verstehst du wohl überhaupt nichts, was?« »Nein, aber das werde ich bald lernen. Ich bin schon ein paar mal auf einem Kauffahrer gesegelt, und sicher werde ich …« »Zum Henker mit deinen Kauffahrern! Komm mir bloß nicht damit. Siehst du dieses Bein da? Kommst du mir noch einmal mit deinen Kauffahrern, dann komme ich dir mit einem Tritt achtern. Kauffahrer, du meine Güte! Bist wohl mächtig stolz, daß du auf einem Frachter gefahren bist. Aber verdammt noch mal, Mensch, warum willst du auf einmal auf Walfang gehn? Junge, Junge, da steckt doch was dahinter, wie? Bist du etwa ein Seeräuber gewesen? Oder hast du deinen letzten Kapitän bemaust? Willst du am Ende die Offiziere abmurksen, wenn wir auf See sind?«

Ich beteuerte meine Unschuld. Es war mir klar, daß sich hinter diesen halb spaßhaften Bemerkungen nur das Vorurteil eines alten Seebären verbarg, der als Quäker von Nantucket allen Fremden mißtraute, die nicht aus seiner Gegend, von Cape Cod oder dem Vineyard stammten.

»Aber was treibt dich denn auf die Walfischjagd? Das muß ich erst wissen, bevor ich mir’s überlege, ob ich dich überhaupt anheuern soll.« »Ich möchte gern sehen, wie es beim Walfang zugeht. Und überhaupt möchte ich etwas von der Welt sehen.«

»Möchtest was erleben, wie? Hast du Kapitän Ahab schon mal zu Gesicht bekommen?«

»Kapitän Ahab? Wer ist das, Sir?«

»Aha, dachte ich mir’s doch. Ahab ist der Kapitän dieses Schiffes.« »Dann habe ich mich geirrt. Ich dachte, ich spräche mit dem Kapitän selbst.«

»Du sprichst mit Kapitän Peleg, damit du’s weißt, junger Mann. Kapitän Bildad und ich haben dafür zu sorgen, daß die Pequod für die Reise ausgerüstet ist mit allem nötigen Zubehör, einschließlich der Mannschaft. Wir sind nämlich Mitreeder und zugleich Makler hier. Doch was ich sagen wollte: Wenn du wissen willst, wie es auf dem Walfang zugeht – das willst du doch , das kann ich dir erzählen, bevor du dich endgültig verdingst. Schau dir nur einmal Kapitän Ahab an, der Mann, und es wird dir auffallen, daß er nur noch ein Bein hat.« »Was wollen Sie damit sagen, Sir? Hat er das andere durch einen Wal eingebüßt?«

»Durch einen Wal eingebüßt? Junger Mann, komm ein bißchen näher: Verschlungen wurde es, aufgefressen, zerknackt und zu Brei zerkaut von einem Pottwal, von dem scheußlichsten Ungeheuer, das je ein Boot in Stücke schlug. Da hörst du’s. Ach, mein Gott!«

Bei diesen heftigen Worten wurde mir etwas unbehaglich zumute. Sein Kummer, der sich in dem Seufzer Luft machte, ging mir zu Herzen, doch ich erwiderte so gelassen, wie ich nur konnte: »Was Sie da sagen, Sir, bezweifle ich durchaus nicht. Wie aber sollte ich ahnen, daß es sich bei diesem Wal um ein ganz besonders blutdürstiges Tier handelte? Allerdings hätte mich die bloße Tatsache, daß es überhaupt zu dem Unglück kommen konnte, auf diesen Gedanken bringen müssen.«

»Hör mal, junger Mann, du scheinst etwas schwach auf der Lunge. Du hast so gar nichts von einem Seemannston an dir. Bist du wirklich schon zur See gefahren? Stimmt das ganz sicher?«

»Sir, ich sagte Ihnen doch bereits, daß ich schon viermal auf einem Kauffahrer …«

»Hör bloß davon auf! Was hab’ ich dir gesagt? Merk dir’s und mach mich nicht wild. Ich kann dieses Gerede nicht ausstehen. Aber, daß wir uns nicht mißverstehen: Was Walfang ist, davon habe ich dir einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Hast du immer noch Lust dazu?« »Jawohl, Sir.«

»Also schön. Bist du auch Manns genug, einem lebenden Walfisch die Harpune in den Schlund zu stoßen und dann hinterherzuspringen? Raus mit der Sprache!«

»Jawohl, Sir, falls es sich als notwendig erweisen sollte. Wenn es gar keine andere Möglichkeit mehr gibt, meine ich. Aber ich halte das kaum für wahrscheinlich.«

»Auch gut. Nun willst du aber nicht bloß auf den Walfang, um zu erleben, wie es dabei zugeht, du willst doch außerdem was von der Welt sehen, hast du gesagt? Na eben. Also, dann begib dich mal dort nach vorne, guck mal kurz über die LuvReling und melde mir, was du siehst.«

Ich wußte zuerst nicht recht, was ich von dieser merkwürdigen Aufforderung halten sollte. War sie wirklich ernst gemeint? Doch Kapitän Peleg zog alle seine Krähenfüße zu einer fürchterlich grimmigen Miene zusammen.

Ich ging nach vorne und schaute über die LuvReling. Das mit der heraufkommenden Flut vor Anker pendelnde Schiff lag jetzt mit dem Bug schräg gegen die offene See. Ich schaute ins Grenzenlose. Der Ausblick war eintönig und ganz und gar nicht verlockend.

»Nun, wie lautet die Meldung?« fragte Peleg, als ich wieder zu ihm trat. »Hast du was gesehen?«

»Nicht gerade viel«, erwiderte ich, »nichts als Wasser. Die Kimm ist allerdings ziemlich klar, und ich glaube, eine Böe kommt auf.«

»So. – Und was hältst du denn nun von der Welt, die es da zu sehen gibt? Willst du unbedingt um Kap Hoorn herum, um noch mehr davon zu kriegen? Siehst du nicht genug von der Welt von hier aus, wo du stehst?«

Ich wurde etwas schwankend, aber auf Walfang wollte und mußte ich nun einmal, und die Pequod war so gut wie jedes andere Schiff, mir gefiel es sogar am allerbesten. All das sagte ich Peleg noch einmal. Als er sah, daß ich nicht wankend wurde, erklärte er sich bereit, mich anzuheuern.

»Eigentlich könntest du gleich unterschreiben«, setzte er hinzu, »komm mal mit.« Damit ging er voraus unter Deck in die Kajüte.

Da saß nun auf dem Heckbalken eine höchst ungewöhnlich aussehende Gestalt, die mich in Erstaunen setzte. Wie sich herausstellte, war es Kapitän Bildad, der wie Kapitän Peleg einen bedeutenden Anteil an der Pequod besaß. Die übrigen Anteile befanden sich, wie das in diesen Häfen zuweilen üblich ist, in den Händen einer Anzahl Rentner, Witwen, Halbwaisen und Mündel, von denen jeder etwa den Wert eines Spantkopfes, einer fußbreiten Planke oder ein paar lumpiger Nägel am Schiff sein eigen nannte. Auf Nantucket legen die Leute ihr Geld in Walfängern an wie anderswo in mündelsicheren, hochverzinslischen Staatspapieren.

Bildad, wie Peleg und überhaupt viele andere Leute auf Nantucket, war Quäker, da die Insel urprünglich von dieser Sekte besiedelt worden war. Und bis auf den heutigen Tag haben ihre Bewohner die Eigenart der Quäker bewahrt. Trotzdem sind einige von diesen Quäkern mit die gewalttätigsten Seeleute und mutigsten Walfischjäger der Welt. Sie sind streitlustig und schrecken auch vor Blutvergießen nicht zurück.

Wie Kapitän Peleg war auch Kapitän Bildad ein wohlhabender Walfänger im Ruhestand. Nur daß Kapitän Peleg nicht das geringste übrig hatte für das sogenannte Höhere, was er für ausgemachten Quatsch hielt. Im Gegensatz zu ihm war Kapitän Bildad nicht nur von Haus aus im strengsten Nantucketer Quäkerglauben erzogen, sondern hatte sich durch sein ganzes Seemannsleben hindurch nie auch nur einen Fingerbreit vom Tugendpfad seines ererbten Quäkertums abbringen lassen. Leider stand dieser Bildad in dem Ruf, ein unverbesserlicher alter Knauser zu sein, der in seiner Seefahrerzeit als grausamer Leuteschinder gefürchtet war. Auch der Faulste schuftete nur so unter seinen Blicken. Schon in seinem, Aussehen merkte man sein nüchternes Wesen. Er hatte einen langen, ausgemergelten Körper, sein Kinn war ohne Bart, sein abgetragener, breitkrempiger Hut wirkte erbärmlich.

So sah der Mann aus, den ich auf dem Heckbalken sitzen sah, als ich mit Kapitän Peleg in die Kajüte hinunterging. Da saß also der alte Bildad in dem engen Raum zwischen den Decks, bolzengerade wie es seine Gewohnheit war, da er sich nie zurücklehnte, um ja seine Rockschöße zu schonen. Sein breitkrempiger Hut lag neben ihm, die Beine hatte er steif übereinander geschlagen, den grauen Rock bis unters Kinn zugeknöpft. Eine Brille auf der Nase, schien er in ein wichtiges Buch vertieft.

»Bildad!« rief ihn Kapitän Peleg an. »Noch immer dahinter her, was? Seit dreißig Jahren studiert er nun die Heilige Schrift. Wie weit seid Ihr damit gekommen, Bildad?«

Bildad war dergleichen lästerliche Reden von seinem alten Seekameraden offenbar gewohnt. Er schaute, ohne sich um Pelegs Frage zu kümmern, gelassen von seinem Buch auf. Als er mich sah, warf er Peleg einen fragenden Blick zu.

»Er behauptet, wir könnten ihn brauchen«, erklärte Peleg, »er will anheuern.«

»Willst du das wirklich?« wandte sich Bildad mit Grabesstimme an mich.

»Das will ich wirklich«, gab ich unwillkürlich zurück, so überwältigt war ich von seinen Quäkertum.

»Was hältst du von ihm, Bildad?« fragte Peleg. »Annehmbar«, sagte Bildad und maß mich von oben bis un ten. Dann buchstabierte er in seinem Buch weiter, wobei er leise vor sich hinmurmelte.

Ein so wunderlicher alter Quäker war mir doch noch nie unter die Augen gekommen. Peleg, sein Freund und alter Schiffskamerad, schien im Gegensatz zu ihm ein großer Angeber zu sein. Ich sagte nichts, hielt dafür aber meine Augen offen. Peleg hob jetzt den Deckel einer Truhe, nahm die Musterrolle heraus und stellte Tinte und Feder auf ein Tischchen vor sich hin. Ich fand, es wurde allmählich Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, zu welchen Bedingungen ich für die Reise anheuern wollte. Daß beim Walfang keine feste Heuer vereinbart wird, wußte ich schon. Die ganze Mannschaft, auch der Kapitän, erhalten abgestufte Anteile am Fangergebnis, dem sogenannten Segen, jeder nach seinem Rang auf dem Schiff. Auch war mir klar, daß ich als blutiger Anfänger beim Walfang kaum mit einem sehr großen Anteil rechnen konnte. Da ich indessen schon öfter zur See gefahren war, ein Schiff steuern, ein Tau spleißen und dergleichen mehr konnte, war ich überzeugt, man werde mir mindestens den zweihundertfünfundsiebzigsten Teil der Gesamtausbeute bieten, einerlei wie hoch diese am Ende der Reise sei. Ein Zweihunderfünfundsiebzigstel war zwar ein recht »langer Segen«, wie die Matrosen es nennen, aber doch besser als gar nichts. Und wenn wir auf unserer Fahrt Glück hätten, so wäre die Kleidung, die ich bei der Arbeit trug, damit annähernd bezahlt, ganz abgesehen von den drei Jahren Unterkunft und Verpflegung, die mich nichts kosten würden. Alles in allem hielt ich ein Zweihundertfünfundsiebzigstel als Anteil für angemessen, wäre jedoch nicht überrascht gewesen, wenn man mir in Anbetracht meiner breitschultrigen Gestalt ein Zweihundertstel angeboten hätte.

Ich war aber doch vorsichtig mit meinen Erwartungen. An Land hatte ich allerlei von Kapitän Peleg und seinem unberechenbaren alten Kumpan Bildad gehört, unter anderem, daß ihnen als den Haupteigentümern der Pequod von den übrigen überall verstreut lebenden und unbedeutenden Teilhabern die gesamte Verwaltung der Schiffsgeschäfte allein überlassen wurde. Also war anzunehmen, daß der knausrige alte Bildad beim Anheuern der Matrosen ein gewichtiges Wort mitzureden hatte. Er schien sich in der Kajüte an Bord der Pequod auch recht heimisch zu fühlen und las unbeirrt in seiner Bibel, als säße er daheim am häuslichen Kamin. Während nun Peleg mit seinem Bordmesser ohne besonderen Erfolg einen Federkiel zu spitzen versuchte, schenkte uns Bildad zu meinem großen Erstaunen nicht die geringste Beachtung, obwohl er doch an unseren Verhandlungen einiges Interesse haben mußte. Aber er murmelte über seinen Folianten gebeugt: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten …« »Na, Kapitän Bildad«, unterbrach ihn Peleg, »was meint Ihr? Welchen Anteil am Profit sollen wir dem jungen Mann geben?«

»Das weißt du selbst am besten«, antwortete dieser mit Grabesstimme. »Ein Siebenhundertsiebenundsiebzigstel wäre wohl nicht zuviel – … da sie die Motten und der Rost fressen, sammelt euch aber …«

Ja, sammelt euch, dachte ich, und das bei einem schäbigen Anteil von einem Siebenhundertsiebenundsiebzigstel. Alter Bildad, du willst es offenbar darauf anlegen, daß ich mir hienieden keine Schätze sammle, wo die Motten und der Rost sie fressen. Da kommt bei Gott verdammt wenig für mich heraus. Durch die hohe Zahl hätte sich eine unerfahrene Landratte auf den ersten Blick täuschen lassen, doch eine einfache Überlegung mußte einen belehren, daß siebenhundertsiebenundsiebzig zwar eine recht ansehnliche Zahl ist, das angehängte »stel« eines Groschens aber erheblich weniger als siebenhundertsiebenundsiebzig Golddublonen ausmachen. Und das bedachte ich auch sogleich.

 

»Zum Teufel noch mal, Bildad, alles was recht ist!« schrie Peleg. »Du willst doch den jungen Mann da nicht übers Ohr hauen. Er muß schon etwas mehr kriegen.«

»Ein Siebenhundertsiebenundsiebzigstel«, wiederholte Bildad, ohne aufzublicken, und murmelte dann weiter vor sich hin: » … denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.«

»Ich trage ihn für ein Dreihundertstel ein«, erklärte Peleg, »hörst du, Bildad, ein Dreihundertstel, sage ich.«

Bildad legte die Bibel beiseite und wandte sich um: »Kapitän Peleg«, sagte er feierlich, »du bist sehr großzügig. Gedenke doch deiner Pflichten den Miteigentümern des Schiffes gegenüber, zumal den Witwen und Waisen. Wenn wir diesen jungen Mann allzu freigebig entlohnen, dann bringen wir womöglich diese Witwen und Waisen um ihr tägliches Brot. Es bleibt bei dem Siebenhundertsiebenundsiebzigstel, Kapitän Peleg.« »Mensch, Bildad«, fuhr Peleg hoch und stampfte in der Kajüte umher, »Teufelsdonnerwetter, Kapitän Bildad! Hätte ich in diesen Dingen auf dich gehört, ich schleppte schon längst ein Gewissen mit mir herum, das den größten KapHoornSegler zum Sinken brächte.«

»Kapitän Peleg«, erwiderte Bildad unerschüttert, »dein Gewissen mag zehn Zoll Wasser schöpfen oder zehn Faden, was weiß ich. Ich fürchte sehr, dein Gewissen hat ohnehin ein Leck und wird letzten Endes samt dir in den feurigen Höllenpfuhl versinken. Da du noch immer ein unbußfertiger Mensch bist, Kapitän Peleg.«

»Höllenpfuhl! Höllenpfuhl! Wollt Ihr mich beleidigen, Mann. Eure Kränkungen sind nicht mehr zu ertragen. Pest und Schwefel! Sagt das noch einmal, daß ich zur Hölle fahre, ich werde Euch … ich werde Euch … Bei Gott, ich fresse einen lebendigen Ziegenbock mit Haut und Haar. ’raus mit dir, du scheinheiliges, Mutloses Gestell von einem Heuchler! Hau ab, aber mit Schwung!«

Mit diesem Donnerwetter stürzte er sich auf Bildad, doch der glitt erstaunlich behend zur Seite und entwischte ihm für dieses Mal.

Bestürzt über diesen unerfreulichen Auftritt zwischen den beiden verantwortlichen Eigentümern, verlor ich beinahe die Lust, mich auf ein Schiff, das so fragwürdigen Reedern gehörte, zu verheuern. Ich trat zur Seite, um Bildad die Tür freizugeben, der es offenbar sehr eilig hatte, sich vor dem erbosten Peleg in Sicherheit zu bringen. Doch zu meiner Überraschung setzte er sich wieder seelenruhig auf den Balken und dachte gar nicht daran, das Schlachtfeld zu räumen. Vermutlich war er das Benehmen des unbußfertigen Peleg längst gewohnt. Dieser hatte sich inzwischen ausgetobt, seine Wut war verraucht, und lammfromm setzte er sich ebenfalls hin und zuckte nur noch etwas mit den Händen, als wären seine Nerven noch nicht ganz beruhigt. Mit einem langgezogenen Pfiff durch die Zähne erklärte er aufatmend: »Ich glaube, das Wetter hat sich seewärts verzogen. Du warst uns doch immer im Lanzenschleifen über, Bildad, schneide mir doch bitte diesen Gänsekiel zurecht. Mein Bordmesser hier hat Sehnsucht nach einem Schleifstein. So ist’s recht; ich danke dir schön, Bildad. Also dann, junger Mann – Ismael ist dein Name, hast du gesagt? Schön. Also hier trage ich dich ein für einen Dreihundertstelanteit an der Beute.«

»Kapitän Peleg«, sagte ich, »ich bin mit einem Freund zusammen, der ebenfalls anheuern möchte. Soll ich ihn morgen herbringen?« »Gut, bring ihn her. Wir werden ihn uns ansehen.« »Den wievielten Anteil verlangt nun der?« ächzte Bildad. »Überlaß das mir, Bildad. War er schon einmal auf Walfang?« wandte Peleg sich an mich.

»Er hat mehr Wale erlegt, als ich zählen kann, Kapitän Peleg.« »Na, dann bring ihn her.«

Nachdem ich die Papiere unterschrieben hatte, machte ich, daß ich fortkam. Es bestand kein Zweifel mehr, ich hatte den Vormittag gut genutzt und genau das Schiff gefunden, das Yoyo mir und Quiqueg für die Fahrt um Kap Hoorn bestimmt hatte.

Ich war noch nicht weit gekommen, als mir einfiel, daß ich den Kapitän, mit dem ich fahren sollte, noch gar nicht gesehen hatte. Es kommt zwar häufig vor, daß sich der Kapitän eines Walfängers erst blicken läßt, wenn das Schiff vollständig ausgerüstet und die Mannschaft vollzählig an Bord ist. Erst dann übernimmt er das Kommando. Diese Fahrten dauern manchmal sehr lang, und der Aufenthalt im Heimathafen ist oft so kurz bemessen, daß sich der Kapitän, wenn er Familie hat oder Privatangelegenheiten zu erledigen sind, im Hafen nicht viel um sein Schiff kümmert, sondern es den Reedern überläßt, es seeklar zu machen. Aber man tut stets gut daran, sich den Kapitän einmal anzusehen, ehe man sich ihm unwiderruflich ausliefert. Ich machte daher kehrt und erkundigte mich bei Peleg, wo Kapitän Ahab zu finden sei.

»Und was willst du von Kapitän Ahab? Alles ist ja in Ordnung, du bist angeheuert.«

»Das schon, aber ich möchte ihn gern mal sehen.« »Das wird schwer zu machen sein. Was ihm fehlt, weiß ich zwar nicht genau, jedenfalls verläßt er seine vier Wände nicht. Irgend etwas stimmt mit ihm nicht, auch wenn man es ihm nicht ansieht. Nein, er ist nicht eigentlich krank, aber es geht ihm auch nicht besonders gut. Nicht einmal für mich ist er immer zu sprechen, junger Mann, für dich also schon gar nicht. Manche behaupten, dieser Kapitän Ahab sei ein Sonderling, aber ein guter Mensch. Keine Angst, er wird dir bestimmt gefallen. Ein großartiger Mensch, über allem erhaben wie ein Gott, das ist Kapitän Ahab. Er redet nicht viel, aber wenn er etwas sagt, dann lohnt es sich zuzuhören. Laß es dir gesagt sein, Ahab überragt alte. Auf Hochschulen war er und bei den Menschenfressern, er hat Wunder geschaut, tiefer als das Meer, und hat mit seiner feurigen Lanze schon gewaltigere, unheimlichere Feinde durchbohrt als den Wal. Seine Lanze! Die schärfste und treffsicherste auf der ganzen Insel. Das ist ein anderer Kerl als Kapitän Bildad, ja, auch als Kapitän Peleg. Er ist Ahab, mein Junge, und Ahab war bekanntlich einst ein gekrönter König.«

»Und zwar ein höchst verruchter. Als jener gottlose König erschlagen wurde, haben da nicht Hunde sein Blut geleckt?«

»Komm hierher zu mir, hierher, ganz nah hierher«, drängte Peleg mit einem so ernsten Blick, daß ich fast erschrak. »Sei vorsichtig, mein Junge, und sag nie so etwas an Bord der Pequod! Und auch sonst nirgends. Kapitän Ahab hat sich seinen Namen nicht selbst gegeben. Den hat ihm in ihrer ahnungslosen Dummheit und wohl auch in einer verrückten Laune seine Mutter angehängt. Sie war Witwe und starb, als er noch nicht ein Jahr alt war. Da hat nun die Tistig, eine alte GayheadIndianerin, behauptet, der Name wird sich auf irgendeine Weise prophetisch erweisen. Und andere Schwachköpfe werden dir vielleicht dasselbe vorplappern. Laß dich warnen. Es ist eine Lüge. Ich kenne Kapitän Ahab genau, schon vor Jahren bin ich mit ihm als Steuermann gefahren. Ich weiß, daß er ein guter Mensch ist, kein Frömmler und Leisetreter wie Bildad, sondern ein fluchender ganzer Kerl, eher wie ich – nur ist an ihm viel mehr dran. Ja, ja, gewiß, er war nie ein fideles Haus, und es stimmt auch, daß er auf der Heimreise eine Weile nicht recht bei Sinnen war. Das kam von den mörderischen Schmerzen in seinem blutigen Stumpf, das ist doch verständlich. Seitdem ihm der verfluchte Wal auf der letzten Fahrt das Bein abriß – das gebe ich auch zu , hat er trübe Stunden, verzweifelt trüb, und bisweilen wird er rasend wild. Doch all das wird sich geben. Eins laß dir sagen, junger Mann, ein für allemal: Besser, du fährst mit einem guten Kapitän, der mal schlechter Stimmung ist, als mit einem schlechten, der immer den Spaßvogel spielt. Und damit Gott befohlen, und beurteile Kapitän Ahab nicht falsch, weil er zufällig diesen versuchten Namen trägt. Außerdem, mein Junge, hat er eine Frau – noch keine drei Reisen ist es her seit der Hochzeit , ein liebreizendes, stilles junges Ding. Vergiß das nicht. Und er hat auch ein Kind von ihr. Kann Ahab also ein im Grunde hoffnungslos schlechter Mensch sein? Ausgeschlossen, mein Junge, ein geschlagener, ein zerrütteter Mann, das ist Ahab vielleicht. Ein Unmensch ist er aber bestimmt nicht.«

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