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Aufzeichnungen eines Jägers

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Er trank sein Glas Tee aus und fuhr mit ruhigerer Stimme fort.

»So war es also. Meiner Kranken ging es immer schlimmer und schlimmer. Sie sind kein Mediziner, verehrter Herr, und können nicht begreifen, was in der Seele unsereines vorgeht, besonders in der ersten Zeit, wenn wir zu merken anfangen, daß die Krankheit uns über den Kopf wächst. Wo bleibt dann unser Selbstvertrauen! Man verliert plötzlich jeden Mut. Man glaubt, alles vergessen zu haben, was man einmal gewußt hat, man glaubt, daß der Kranke kein Vertrauen mehr hat und daß auch die anderen schon unsere Ratlosigkeit merken, daß sie uns widerwillig die neuen Symptome mitteilen und uns scheel ansehen, daß sie miteinander tuscheln – mit einem Wort, es ist schlimm! Es gibt doch wohl eine Arznei, sagt man sich, gegen diese Krankheit, und es gilt nur, sie zu finden. Ist es vielleicht diese? Man macht den Versuch, nein, es ist nicht die richtige. Man läßt der Arznei keine Zeit, ordentlich zu wirken . . . bald greift man nach dieser, bald nach jener. Man nimmt das Rezeptbuch zur Hand und denkt sich, das richtige Mittel steht doch drin! Bei Gott, manchmal schlägt man das Buch aufs Geratewohl auf und denkt sich, vielleicht hilft das Schicksal . . . Der Mensch liegt indessen im Sterben; ein anderer Arzt könnte ihn sicher retten. Du sagst, es sei ein Konsilium nötig, du wollest die Verantwortung nicht allein tragen. So dumm schaust du aber in solchen Fällen aus! Doch mit der Zeit gewöhnst du dich daran, und es macht dir nichts. Der Kranke ist gestorben, es ist nicht deine Schuld, du bist nach allen Regeln vorgegangen. Noch qualvoller ist aber dieses: Du siehst das blinde Vertrauen, das man dir entgegenbringt, und fühlst dabei, daß du nicht helfen kannst. So ein Vertrauen setzte eben die ganze Familie Alexandra Andrejewnas auf mich: Sie hatten ganz vergessen, daß ihre Tochter in Lebensgefahr schwebte. Ich suche sie auch meinerseits zu überzeugen, daß es nichts Ernstes sei, aber das Herz krampfte sich mir vor Gram zusammen. Um das Unglück voll zu machen, waren die Wege so schlecht geworden, daß der Kutscher mit den Arzneien oft ganze Tage ausblieb. Ich verlasse das Krankenzimmer nicht, kann mich von ihr nicht losreißen, erzähle ihr, wissen Sie, allerlei lustige Anekdoten, spiele Karten mit ihr. Durchwache ganze Nächte. Die Alte dankt mir mit Tränen in den Augen, ich aber denke mir: Ich verdiene diesen Dank nicht. Ich gestehe es Ihnen offen, jetzt brauche ich es nicht mehr zu verheimlichen – ich verliebte mich in meine Kranke. Auch Alexandra Andrejewna hing an mir; außer mir ließ sie niemand zu sich ins Zimmer. Sie spricht mit mir, fragt mich aus, wo ich studiert habe, wie ich lebe, wer meine Verwandten seien, mit wem ich verkehre. Ich weiß, daß sie nicht sprechen darf, aber ich bringe es nicht übers Herz, es ihr zu verbieten. Manchmal fasse ich mich beim Kopf und rufe: ›Was tust du, Verbrecher . . .?‹ Oder sie nimmt mich bei der Hand, hält meine Hand fest, sieht mich an, sieht mich lange, lange an, seufzt und sagt: ›Wie gut sind Sie!‹ Sie hat so heiße Hände, große, schmachtende Augen. ›Ja‹, sagt sie, ›Sie sind ein guter Mensch, ganz anders als unsere Nachbarn . . . nein, Sie sind ganz anders . . . Warum habe ich Sie nicht schon früher kennengelernt – ›Alexandra Andrejewna, beruhigen Sie sich‹, sage ich ihr, ›glauben Sie mir, ich fühle es, ich weiß nicht, womit ich es verdient habe . . . aber beruhigen Sie sich . . . alles wird gut werden, Sie werden gesund werden.‹ – Indessen muß ich Ihnen sagen«, fügte der Kreisarzt hinzu, indem er sich etwas vorbeugte und die Augenbrauen hob, »die Leute verkehrten mit den Nachbarn fast gar nicht, weil die kleineren Leute zu ihnen nicht paßten, aber mit den Reichen zu verkehren ihnen der Stolz nicht erlaubte. Ich sage Ihnen ja: Es war eine außerordentlich gebildete Familie; ich fühlte mich sogar geschmeichelt. Nur aus meinen Händen nahm sie die Arznei . . . die Ärmste setzte sich mit meiner Hilfe im Bett auf, schluckte die Arznei herunter und sah mich so an, daß mir das Herz stillstand. Indessen ging es ihr immer schlimmer und schlimmer; sie wird sterben, denke ich mir, sie wird ganz gewiß sterben. Glauben Sie es mir, ich könnte selbst ins Grab steigen. Ihre Mutter und die Schwestern beobachten mich und sehen mir in die Augen . . . und das Vertrauen schwindet. ›Nun? Wie geht es?‹ – ›Es geht nicht schlecht!‹ Aber von ›nicht schlecht« ist nicht die Rede, der Verstand steht mir still. So sitze ich eines Nachts wieder allein neben der Kranken. Das Dienstmädel sitzt auch da und schnarcht, was sie schnarchen kann . . . Dem unglücklichen Mädel konnte man keine Vorwürfe machen: Sie war zu abgehetzt. Alexandra Andrejewna hatte sich den ganzen Abend sehr schlecht gefühlt: Das Fieber quälte sie. Bis zur Mitternacht hatte sie sich hin und her gewälzt; endlich schien sie eingeschlafen zu sein; jedenfalls lag sie unbeweglich da. In der Ecke vor dem Heiligenbild brennt das Lämpchen. Ich sitze da, das Gesicht gesenkt, schlummere ebenfalls ein wenig. Plötzlich ist es mir, als stieße mich jemand in die Seite; ich wende mich um . . . Du lieber Gott! Alexandra Andrejewna starrt mich an . . . die Lippen stehen offen, die Wangen glühen förmlich. ›Was ist Ihnen?‹ – ›Doktor, ich werde doch sterben?‹ – ›Gott bewahre!‹ – ›Nein, Doktor, sagen Sie mir bitte nicht, daß ich leben werde . . . sagen Sie es nicht . . . wenn Sie nur wüßten . . . hören Sie, um Gottes willen, verheimlichen Sie vor mir meinen Zustand nicht!‹ Und dabei atmet sie so schnell. ›Wenn ich sicher wissen werde, daß ich sterben muß . . . dann werde ich Ihnen alles, alles sagen!‹ – ›Alexandra Andrejewna, ich bitte Sie!‹ – ›Hören Sie, ich habe ja gar nicht geschlafen, ich sehe Sie schon lange an . . . um Gottes willen . . . ich vertraue Ihnen, Sie sind ein guter Mensch, ein prächtiger Mensch, ich beschwöre Sie bei allem, was Ihnen heilig ist, sagen Sie mir die Wahrheit! Wenn Sie wüßten, wie wichtig es für mich ist . . . Doktor, um Gottes willen, sagen Sie mir, mein Zustand ist doch gefährlich?‹ – ›Was soll ich Ihnen sagen, Alexandra Andrejewna, ich bitte Sie!‹ – ›Um Gottes willen, ich flehe Sie an!‹ – »Ich kann es Ihnen nicht verhehlen, Alexandra Andrejewna, daß Ihr Zustand wirklich gefährlich ist, aber Gott ist gnädig . . .‹ – ›Ich werde sterben, ich werde sterben . . .‹ Und es schien, als freute sie sich darüber, ihr Gesicht wurde so heiter; ich erschrak. – ›Aber fürchten Sie sich nicht, fürchten Sie sich nicht, der Tod schreckt mich nicht.‹ Sie erhob sich plötzlich und stützte sich auf einen Ellenbogen. ›Jetzt . . . jetzt kann ich Ihnen sagen, daß ich Ihnen von ganzem Herzen dankbar bin, daß Sie ein guter, prachtvoller Mensch sind, daß ich Sie liebe . . .‹ Ich sehe sie wie wahnsinnig an; es ist mir ganz unheimlich zumute . . . ›Hören Sie es, ich liebe Sie . . .‹ – ›Alexandra Andrejewna, womit habe ich es verdient!‹ – ›Nein, nein, Sie verstehen mich nicht . . . du versteht mich nicht . . .‹ Und plötzlich streckte sie die Hände aus, umfaßte meinen Kopf und küßte mich . . . Glauben Sie mir, ich hätte beinahe aufgeschrien . . .! Ich fiel in die Knie und barg den Kopf ins Kissen. Sie schweigt; ihre Finger zittern in meinen Haaren; ich höre, sie weint. Ich beginne, sie zu trösten, ihr zuzureden . . . ich weiß wirklich nicht mehr, was ich ihr alles sagte. – ›Sie werden das Mädel wecken, Alexandra Andrejewna . . . ich danke Ihnen . . . glauben Sie mir . . . beruhigen Sie sich.‹ – »Ist schon gut, ist schon gut‹, sagte sie immer wieder. ›Gott sei mit ihnen allen; gut, sie werden erwachen, gut, sie werden herkommen, es ist mir ganz gleich: Ich werde doch sterben . . . Aber was fürchtest du? Heb doch den Kopf . . . Oder Sie lieben mich vielleicht nicht, vielleicht habe ich mich getäuscht . . . in diesem Falle verzeihen Sie mir.‹ – ›Alexandra Andrejewna, was sagen Sie . . .? Ich liebe Sie, Alexandra Andrejewna.‹ Sie blickte mir gerade in die Augen und öffnete die Arme. – ›Umarme mich denn . . .‹ Ich will es Ihnen offen sagen: Ich verstehe nicht, wie ich in jener Nacht nicht den Verstand verloren habe. Ich fühle, meine Patientin richtet sich selbst zugrunde; ich sehe, sie ist nicht bei Besinnung; ich verstehe auch, daß wenn sie nicht glaubte, sie müsse gleich sterben, sie an mich gar nicht gedacht hätte. Wie Sie wollen, es ist doch unheimlich, mit fünfundzwanzig Jahren zu sterben, ohne jemand geliebt zu haben. Das war es, was sie quälte, darum klammerte sie sich in ihrer Verzweiflung an mich – verstehen Sie es jetzt? Aber, sie läßt mich nicht aus ihren Armen los. ›Erbarmen Sie sich meiner, Alexandra Andrejewna, erbarmen Sie sich auch Ihrer selbst!‹ sage ich ihr. – ›Warum‹, sagt sie, ›soll ich mich erbarmen? Ich muß ja doch sterben . . .‹ Das wiederholte sie in einem fort. – ›Wenn ich wüßte, daß ich am Leben bleibe und daß ich ein anständiges junges Mädchen sein werde, dann würde ich mich schämen, ich würde mich wirklich schämen . . . aber so?‹ – ›Wer hat Ihnen denn gesagt, daß Sie sterben werden?‹ – ›Ach, hör auf, du wirst mich nicht betrügen, du verstehst gar nicht zu lügen, sieh mich nur an.‹ – ›Sie werden am Leben bleiben, Alexandra Andrejewna, ich werde Sie gesund machen; wir werden Ihre Frau Mama um ihren Segen bitten . . . wir werden uns durch das Band der Ehe verbinden, wir werden glücklich sein.‹ – ›Nein, nein, ich habe Ihr Wort, ich muß sterben . . . du hast mir versprochen . . . du hast mir gesagt . . .‹ Es war mir so bitter, aus vielen Gründen bitter. Urteilen Sie selbst, was man nicht alles erlebt. Man könnte meinen, es sei nichts Wichtiges, und doch tut es weh. Es fiel ihr ein, mich nach meinem Namen zu fragen, nicht nach dem Familiennamen, sondern nach dem Vornamen. Nun habe ich das Unglück, Trifon zu heißen. Jawohl: Trifon, Trifon Iwanowitsch. Alle im Hause nannten mich einfach Doktor. Es ist nichts zu machen, ich sage ihr: ›Ich heiße Trifon, gnädiges Fräulein.‹ Sie kniff die Augen zusammen, schüttelte den Kopf und flüsterte etwas auf französisch, sicher etwas gar nicht Gutes; und dann lachte sie auch, und auch das Lachen war nicht gut. So verbrachte ich mit ihr fast die ganze Nacht. Am Morgen ging ich wie betrunken aus dem Zimmer; erst am Tag, nach dem Tee, kam ich wieder zu ihr. Mein Gott, mein Gott! Sie war nicht mehr zu erkennen, eine Leiche sieht besser aus. Ich schwöre Ihnen bei meiner Ehre, daß ich jetzt absolut nicht verstehe, wie ich diese Marter habe aushalten können. Drei Tage und drei Nächte quälte sich noch meine Kranke . . . und was waren es für Nächte! Und was sie mir alles sagte . . .! Aber in der letzten Nacht, denken Sie sich nur, ich sitze neben ihr und bitte Gott nur um das eine: Nimm sie schneller zu dir, und auch mich dazu . . . Plötzlich tritt die alte Mutter ins Zimmer . . . Ich hatte der Mutter schon am Tag vorher gesagt, daß nur wenig Hoffnung vorhanden sei und daß es gut wäre, den Geistlichen zu holen. Als die Kranke die Mutter erblickte, sagte sie: ›Es ist gut, daß du gekommen bist . . . schau uns an, wir lieben einander, wir haben einander das Wort gegeben.‹ – ›Was hat sie, Doktor, was redet sie?‹ Ich war ganz starr. ›Sie phantasiert‹ sage ich, ›es ist das Fieber . . .‹ Sie aber sagt: ›Hör doch auf, eben hast du mir doch ganz was anderes gesagt und hast meinen Ring angenommen . . . Warum verstellst du dich? Meine Mutter ist gut, sie wird verzeihen, sie wird verstehen; ich aber sterbe, ich brauche nicht zu lügen . . . gib mir die Hand . . .‹ Ich sprang auf und lief hinaus. Die Alte erriet natürlich alles.

 

Ich will Sie jedoch nicht länger ermüden, und es fällt mir auch selbst schwer, mich daran zu erinnern. Meine Kranke starb am nächsten Tag. Gott hab’ sie selig!« fügte der Kreisarzt schnell und mit einem Seufzer hinzu. »Vor dem Tode bat sie ihre Angehörigen, hinauszugehen und sie mit mir allein zu lassen. ›Entschuldigen Sie‹, sagte sie mir, ›vielleicht habe ich Ihnen unrecht getan . . . meine Krankheit . . . aber glauben Sie mir, ich habe niemand mehr als Sie geliebt . . . vergessen Sie mich nicht . . . bewahren Sie meinen Ring . . .‹«

Der Kreisarzt wandte sich ab; ich faßte seine Hand.

»Ach«, sagte er, »wollen wir doch von etwas anderem reden, oder spielen wir vielleicht eine kleine Partie Préférence? Es ist für unsereinen nicht gut, sich so erhabenen Gefühlen hinzugeben. Unsereins hat nur an das eine zu denken – daß seine Kinder nicht schreien und daß seine Frau nicht schimpft. Ich bin nämlich seither in eine legitime Ehe getreten . . . Gewiß . . . Eine Kaufmannstochter habe ich genommen mit siebentausend Rubel Mitgift. Sie heißt Akulina, das paßt gut zu Trifon. Sie ist, offen gestanden, ein böses Frauenzimmer, schläft aber glücklicherweise den ganzen Tag . . . Nun, wie wäre es mit dem Préférence . . .?«

Wir setzten uns ans Préférencespiel zu einer Kopeke das Point. Trifon Iwanowitsch gewann zwei und einen halben Rubel und ging spät heim, sehr zufrieden mit seinem Sieg.

Mein Nachbar Radilow

Im Herbst halten sich die Waldschnepfen oft in alten Lindengärten auf. Solche Gärten gibt es bei uns im Orjolschen Gouvernement ziemlich viel. Wenn unsere Urgroßväter sich einen Wohnsitz einrichteten, teilten sie immer an die zwei Desjatinen guter Erde für einen Obstgarten mit Lindenalleen ab. Nach fünfzig oder höchstens siebzig Jahren verschwanden diese Güter, diese ›Adelsnester‹, allmählich vom Angesicht der Erde; die Häuser verfaulten oder wurden auf Abbruch verkauft, die steinernen Dienstgebäude verwandeltes sich in Trümmerhaufen, die Apfelbäume gingen ein und wurden verheizt, die Zäune und Hecken wurden vernichtet. Nur die Linden allein wuchsen wunderbar fort und künden noch jetzt, von Ackerland umgeben, unserem wetterwendischen Geschlecht von unseren ›in Gott verschiedenen Vätern und Brüdern‹. Ein herrlicher Baum ist so eine alte Linde; selbst die unbarmherzige Axt des russischen Bauern verschont sie. Ihr Blatt ist klein, die mächtigen Äste strecken sich nach allen Seiten aus, und unter ihnen herrscht ewiger Schatten.

Als ich mich einmal mit Jermolai in den Feldern auf der Jagd nach Rebhühnern herumtrieb, bemerkte ich seitwärts einen verwilderten Garten und ging auf ihn zu. Kaum hatte ich seinen Saum betreten, als aus einem Gebüsch schnarrend eine Waldschnepfe aufflog; ich schoß, und in demselben Augenblick ertönte einige Schritte von mir ein Schrei: Das erschrockene Gesicht eines jungen Mädchens blickte zwischen den Bäumen hervor und verschwand gleich wieder. Jermolai lief auf mich zu. »Schießen Sie doch nicht, hier wohnt ein Gutsbesitzer.«

Ich hatte ihm noch nicht geantwortet; mein Hund hatte noch nicht Zeit gehabt, mir mit edler Würde den getöteten Vogel zu apportieren, als ich rasche Schritte vernahm und ein Mann von hohem Wuchs mit einem Schnurrbart aus dem Dickicht trat und mit unzufriedener Miene vor mir stehenblieb. Ich entschuldigte mich so gut ich konnte, nannte meinen Namen und bot ihm den Vogel an, den ich in seinem Besitz geschossen hatte.

»Gut«, sagte er mir mit einem Lächeln, »ich will Ihren Vogel annehmen, aber nur unter der Bedingung, daß Sie bei uns zum Essen bleiben.«

Aufrichtig gesagt, war ich über seine Aufforderung nicht sehr erfreut, aber es war unmöglich, sie auszuschlagen.

»Ich bin der Besitzer dieses Gutes und Ihr Nachbar, Radilow; vielleicht haben Sie von mir schon gehört«, fuhr mein neuer Bekannter fort. »Heute ist Sonntag, und das Mittagessen wird wahrscheinlich gut sein, sonst würde ich Sie nicht eingeladen haben.«

Ich antwortete ihm, was man in solchen Fällen zu antworten pflegt, und folgte ihm. Ein frischgesäuberter Weg führte uns bald aus dem Lindenwäldchen, und wir kamen in den Gemüsegarten. Zwischen den alten Apfelbäumen und verwilderten Stachelbeerstauden leuchteten runde, hellgrüne Kohlköpfe; der Hopfen wand sich schraubenartig um die hohen Stangen; braune Stäbe, von vertrockneten Erbsenranken umwunden, standen in den Beeten eng beieinander; große flache Kürbisse lagen wie hingeworfen auf der Erde; die Gurken leuchteten gelb unter den verstaubten, eckigen Blättern; links, längs des Zaunes aus Flechtwerk, wogten hohe Nesselstauden; an zwei oder drei Stellen wuchsen gruppenweise tatarisches Geißblatt, Holunder und Hagebutten, die Überbleibsel der einstigen Anlagen. Neben dem kleinen, mit rötlichem und schleimigem Wasser angefüllten Fischkasten sah man einen von Pfützen umgebenen Brunnen. Enten plätscherten und watschelten geschäftig in diesen Pfützen; ein Hund lag auf der Wiese und nagte, am ganzen Körper zitternd und mit den Augen blinzelnd, an einem Knochen; eine gescheckte Kuh rupfte in der Nähe Gras und warf zuweilen den Schwanz auf ihren mageren Rücken. Der Weg bog seitwärts ab; zwischen dicken Weiden und Birken blickte uns ein altes graues Häuschen mit Schindeldach und einer schiefen Treppe entgegen. Radilow blieb stehen.

»Übrigens«, sagte er, indem er mir gutmütig und offen ins Gesicht blickte, »ich habe mir’s überlegt; vielleicht haben Sie keine Lust, bei mir einzukehren, in diesem Falle . . .«

Ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen und versicherte ihm, im Gegenteil, es werde mir ein Vergnügen sein, bei ihm zu essen.

»Nun, wie Sie wollen.«

Wir traten ins Haus. Ein junger Bursche in einem langen Kaftan aus grobem blauem Tuch kam uns auf der Treppe entgegen. Radilow befahl ihm sogleich, Jermolai ein Glas Schnaps zu reichen; mein Jäger verbeugte sich respektvoll hinter dem Rücken des großmütigen Spenders. Aus dem mit allerlei bunten Bildern austapezierten und mit Vogelbauern behängten Vorzimmer kamen wir in ein kleines Zimmer, das Kabinett Radilows. Ich legte meine Jagdausrüstung ab, stellte mein Gewehr in die Ecke, und der Bursche im langen Kaftan bürstete mich sorgfältig ab.

»Nun wollen wir ins Gastzimmer«, versetzte Radilow freundlich, »ich will Sie mit meiner Mutter bekannt machen.«

Ich folgte ihm. Im Gastzimmer saß auf dem mittleren Sofa eine kleine Alte in braunem Kleid und weißer Haube, mit einem gutmütigen, schmächtigen Gesicht und einem scheuen und traurigen Blick.

»Hier, Mamachen, stelle ich Ihnen unseren Nachbarn vor.«

Die Alte erhob sich und verbeugte sich vor mir, ohne den dicken, gehäkelten, sackähnlichen Strickbeutel aus den Händen zu lassen.

»Sind Sie schon lange in unserer Gegend?« fragte sie mit einer schwachen und leisen Stimme, mit den Augen zwinkernd.

»Nein, erst seit kurzem.«

»Haben Sie die Absicht, hier lange zu bleiben?«

»Ich denke bis zum Winter.«

Die Alte verstummte.

»Dieser da«, fiel ihr Radilow ein, auf einen langen und hageren Mann weisend, den ich beim Betreten des Gastzimmers gar nicht bemerkt hatte, »dieser da ist Fjodor Michejitsch . . . Nun, Fedja, zeig mal dem Gast deine Kunst. Warum hast du dich in den Winkel verkrochen?«

Fjodor Michejitsch erhob sich sofort von seinem Stuhl, nahm vom Fensterbrett eine elende Geige, faßte den Bogen, aber nicht am Ende, wie es sich gehört, sondern in der Mitte, stemmte die Geige gegen die Brust, schloß die Augen und fing an zu tanzen, wobei er ein Liedchen sang und auf den Saiten kratzte. Dem Aussehen nach mochte er siebzig Jahre alt sein; sein langer Nankingrock schlotterte traurig um seine trockenen, knochigen Glieder. Er tanzte; bald schüttelte er übermütig seinen kleinen, kahlen Kopf, bald bewegte er ihn wie ersterbend, bald reckte er den langen, sehnigen Hals, trampelte mit den Füßen auf einer Stelle und beugte ab und zu mit sichtbarer Anstrengung seine Knie. Aus seinem zahnlosen Mund kam eine altersschwache Stimme. Radilow hatte wohl an meinem Gesichtsausdruck erraten, daß die ›Kunst‹ Fedjas mir kein besonderes Vergnügen bereitete.

»Nun, schon gut, Alter, genug«, sagte er, »du darfst dir jetzt deine Belohnung holen.«

Fjodor Michejitsch legte sofort die Geige aufs Fensterbrett, verbeugte sich zuerst vor mir, als dem Gast, dann vor der Alten und zuletzt vor Radilow und ging hinaus.

»Der war auch einmal Gutsbesitzer«, fuhr mein neuer Bekannter fort, »sogar ein reicher, aber er hat sich ruiniert und lebt jetzt bei mir . . . Zu seiner Zeit galt er aber als ein Hauptkerl im ganzen Gouvernement; zwei Frauen hat er ihren Männern entführt, hat sich einen Sängerchor gehalten und auch selbst meisterhaft gesungen und getanzt . . . Aber ist Ihnen vielleicht ein Schnäpschen gefällig? Das Essen steht ja schon auf dem Tisch.«

Ein junges Mädchen, dasselbe, das ich flüchtig im Garten gesehen hatte, trat ins Zimmer.

»Ah, da ist ja die Olga!« bemerkte Radilow, den Kopf leicht zur Seite wendend. »Ich empfehle sie Ihrem Wohlwollen . . . Nun wollen wir zu Tisch.«

Wir begaben uns ins Eßzimmer und nahmen Platz. Während wir aus dem Gastzimmer gingen und Platz nahmen, sang Fjodor Michejitsch, dem nach der Belohnung die Äuglein glänzten und die Nase leicht gerötet war: »Siegesdonner soll erschallen!« Man hatte für ihn in einem Winkel auf einem kleinen Tischchen ohne Serviette eigens gedeckt. Der arme Alte zeichnete sich durch keine besondere Reinlichkeit aus, und darum hielt man ihn immer in einiger Entfernung von der Gesellschaft. Er bekreuzigte sich, seufzte auf und fing an zu essen wie ein Haifisch. Das Mittagessen war in der Tat nicht schlecht und lief, da es Sonntag war, nicht ohne zitterndes Gelee und spanischen Wind (ein Backwerk) ab. Während des Essens erging sich Radilow, der an die zehn Jahre in einem Infanterieregiment gedient und den türkischen Feldzug mitgemacht hatte, in Erzählungen; ich hörte ihm aufmerksam zu und beobachtete verstohlen Olga. Sie war nicht sehr hübsch; aber ihr energischer und ruhiger Gesichtsausdruck, ihre breite weiße Stirne, das dichte Haar, besonders ihre braunen, kleinen, aber klugen, leuchtenden und lebhaften Augen würden wohl auch auf jeden anderen an meiner Stelle Eindruck gemacht haben. Es schien mir, als verfolgte sie jedes Wort Radilows, wobei ihr Gesicht nicht Teilnahme, sondern eine leidenschaftliche, gespannte Aufmerksamkeit ausdrückte; Radilow konnte dem Alter nach ihr Vater sein; er sagte zu ihr ›du‹, aber ich begriff sofort, daß sie nicht seine Tochter sei. Im Laufe des Gesprächs erwähnte er seine verstorbene Frau. »Ihre Schwester . . .«, fügte er hinzu, auf Olga weisend. Sie errötete rasch und schlug die Augen nieder. Radilow schwieg eine Weile und brachte das Gespräch auf andere Dinge. Die Alte sprach während der ganzen Mahlzeit kein einziges Wort; sie aß selbst nichts und bot auch mir nichts an. Ihre Gesichtszüge atmeten eine gewisse furchtsame und hoffnungslose Erwartung, jene Alterstrauer, die das Herz des Beobachters so schmerzvoll zusammenpreßt. Gegen Ende der Mahlzeit begann Fjodor Michejitsch ein Loblied auf die Gastgeber und auf den Gast zu singen, aber Radilow sah mich an und bat ihn zu schweigen; der Alte fuhr sich mit der Hand über die Lippen, zwinkerte mit den Augen, verbeugte sich und setzte sich wieder, jetzt aber auf den äußersten Rand des Stuhles. Nach dem Essen begab ich mich mit Radilow in sein Kabinett.

 

Menschen, die dauernd und stark von einem Gedanken oder von einer Leidenschaft in Anspruch genommen sind, haben alle etwas Gemeinsames, eine eigentümliche äußere Ähnlichkeit im Benehmen, wie verschieden sonst ihre Eigenschaften, Fähigkeiten, ihre Stellung in der Welt und ihre Erziehung auch sein mögen. Je länger ich Radilow beobachtete, um so mehr gewann ich den Eindruck, daß er gerade zu solchen Menschen gehöre. Er sprach von der Landwirtschaft, von der Ernte, vom Heuschlag, vom Krieg, vom Klatsch des Landkreises und von den bevorstehenden Wahlen; er sprach ungezwungen, sogar mit Teilnahme, seufzte aber oft plötzlich auf und ließ sich in seinen Sessel sinken wie ein von schwerer Arbeit ermüdeter Mensch, wobei er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. Seine warme und gute Seele schien ganz von einem Gedanken durchdrungen und erfüllt zu sein. Mich wunderte, daß ich bei ihm keinerlei Leidenschaft entdecken konnte, weder fürs Essen noch fürs Trinken, weder für die Jagd noch für die Kursker Nachtigallen, noch für die an der Fallsucht leidenden Tauben, noch für die russische Literatur, noch für Paßgänger, noch für ungarische Joppen, noch für Karten- oder Billardspiel, noch für Tanzabende, noch für Fahrten in die Gouvernements- und Residenzstädte, noch für Papier- und Zuckerfabriken, noch für buntbemalte Gartenpavillons, noch für Tee, noch für die sich beinahe unnatürlich biegenden Troikapferde, noch für die dicken Kutscher, die ihre Gürtel fast unter den Achseln trugen, für die großartigen Kutscher, bei, denen, Gott weiß warum, die Augen sich bei jeder Bewegung des Halses verdrehen und heraustreten . . . Was ist denn das für ein Gutsbesitzer!, dachte ich mir. Indessen spielte er durchaus nicht einen düsteren und mit seinem Schicksal unzufriedenen Menschen; im Gegenteil, sein ganzes Wesen atmete ein wahlloses Wohlwollen, Leutseligkeit und eine fast beleidigende Neigung, sich jedem Menschen, der ihm in den Weg kam, anzubiedern. Allerdings hatte man zu gleicher Zeit das Gefühl, daß er gar nicht imstande sei, sich jemandem in wahrer Freundschaft anzuschließen, und das nicht etwa, weil er keiner Menschen bedurfte, sondern weil sein ganzes Leben für eine Zeitlang nach innen gekehrt war. Wenn ich Radilow genauer betrachtete, konnte ich ihn mir unmöglich glücklich denken, weder jetzt noch überhaupt einmal. Schön war er auch nicht; aber in seinem Blick, in seinem Lächeln, in seinem ganzen Wesen war etwas außerordentlich Anziehendes verborgen, im buchstäblichen Sinn: verborgen. Man hatte unwillkürlich den Wunsch, ihn näher kennenzulernen, ihn liebzugewinnen. Allerdings kehrte er zuweilen doch den Gutsbesitzer und Steppenbewohner heraus; aber er war dennoch ein prächtiger Mensch.

Wir waren eben in ein Gespräch über den neuen Kreis-Adelsmarschall gekommen, als plötzlich hinter der Tür Olgas Stimme erklang: »Der Tee ist aufgetragen.«

Wir gingen ins Gastzimmer. Fjodor Michejitsch saß wie früher in seinem Winkelchen zwischen dem Fenster und der Tür, die Beine bescheiden eingezogen. Radilows Mutter strickte einen Strumpf. Durch die offenen Fenster zogen aus dem Garten herbstliche Frische und der Duft von Äpfeln herein. Olga schenkte geschäftig den Tee ein. Ich betrachtete sie jetzt aufmerksamer als beim Mittagessen. Sie sprach überhaupt sehr wenig, wie alle Provinzmädchen, aber man merkte an ihr wenigstens nicht das Bestreben, unbedingt etwas Gutes zu sagen, das sich gewöhnlich mit einem qualvollen Gefühl innerer Leere und Ohnmacht paart; sie seufzte nicht wie im Überschwang unaussprechlicher Empfindungen, rollte nicht die Augen, lächelte nicht träumerisch und rätselhaft. Sie blickte ruhig und gleichgültig wie ein Mensch, der von einem großen Glück oder einer großen Erregung ausruht. Ihr Gang und ihre Bewegungen waren energisch und frei. Sie gefiel mir sehr gut.

Ich kam mit Radilow wieder ins Gespräch. Ich weiß nicht mehr, wie wir auf die bekannte Bemerkung kamen, daß oft die unbedeutendsten Dinge auf den Menschen einen größeren Eindruck machen als die wichtigsten.

»Ja«, sagte Radilow, »das habe ich an mir selbst erfahren. Sie wissen, ich war verheiratet. Nicht lange . . . drei Jahre; meine Frau starb an einer Geburt. Ich glaubte, ich würde sie nicht überleben; ich war furchtbar betrübt, wie erschlagen, konnte aber nicht weinen, ich ging immer wie betäubt umher. Man hatte sie, wie es sich gehört, eingekleidet und auf den Tisch gelegt, hier in diesem selben Zimmer. Es kam der Geistliche; es kamen auch die Küster, sie fingen an zu singen, zu beten und zu räuchern; ich verneigte mich vor dem Sarg bis zur Erde, und doch kam mir keine einzige Träne. Mein Herz war wie versteinert, auch der Kopf, ich war ganz schwer geworden. So verging der erste Tag. Werden Sie es mir glauben? Nachts schlief ich sogar ein. Am anderen Morgen ging ich zu meiner Frau ins Zimmer – es war im Sommer, die Sonne beleuchtete sie vom Kopf bis zu den Füßen so furchtbar hell. Plötzlich sah ich . . .«

Radilow fuhr hier unwillkürlich zusammen.

»Was glauben Sie? Eines ihrer Augen war nicht ganz geschlossen, und auf diesem Auge ging eine Fliege auf und ab . . . Ich fiel hin wie eine Garbe, und als ich zu mir kam, fing ich zu weinen an, ich weinte, weinte und konnte gar nicht aufhören . . .«

Radilow verstummte. Ich sah ihn an und dann Olga . . . Niemals vergesse ich ihren Gesichtsausdruck. Die Alte hatte den Strickstrumpf auf den Schoß gelegt, aus dem Strickbeutel ein Taschentuch geholt und wischte sich verstohlen die Augen. Fjodor Michejitsch stand plötzlich auf, ergriff seine Geige und stimmte mit heiserer, wilder Stimme ein Lied an. Er wollte uns offenbar zerstreuen; wir fuhren aber alle beim ersten Ton zusammen, und Radilow bat ihn aufzuhören.

»Übrigens«, fuhr er fort, »was geschehen, ist geschehen; das Vergangene läßt sich nicht mehr umkehren, und schließlich . . . alles ist in dieser Welt doch zum Besten, wie es, wenn ich nicht irre, Voltaire gesagt hat«, fügte er schnell hinzu.

»Ja«, entgegnete ich, »gewiß. Außerdem kann man jedes Unglück ertragen, und es gibt keine so schlimme Lage, aus der man sich nicht befreien könnte.«

»Glauben Sie?« bemerkte Radilow. »Nun, vielleicht haben Sie recht. Ich erinnere mich noch, wie ich in der Türkei halbtot im Hospital lag: Ich hatte das Faulfieber. Nun, die Einrichtung war nicht schön, natürlich, es war ja Krieg – man mußte auch so Gott danken! Plötzlich bringt man uns noch mehr Kranke – wo soll man die hinlegen? Der Arzt läuft hin und her – es ist kein Platz da. So geht er auf mich zu und fragt den Feldscher: ›Lebt er?‹ Jener antwortete: ›Am Morgen lebte er noch.‹ Der Arzt beugte sich über mich und hörte, daß ich noch atmete. Der gute Mann konnte sich nicht beherrschen. ›Ist die Natur aber dumm!« sagte er. ›Der Mensch wird doch sterben, wird unbedingt sterben, aber er zieht es noch in die Länge und pfeift auf dem letzten Loch, nimmt nur den anderen den Platz weg.‹ – Schlecht steht es mit dir, Michailo Michailowitsch, denke ich mir. . . . Und doch bin ich genesen und lebe noch heute, wie Sie zu sehen belieben. Folglich haben Sie recht.«

»Ich habe in jedem Fall recht«, entgegnete ich: »Wären Sie sogar gestorben, so wären Sie immerhin aus Ihrer schlimmen Lage befreit.«

»Natürlich, natürlich«, fügte er hinzu und schlug heftig mit der Hand auf den Tisch. »Es kostet nur den Entschluß. . . . Was hat man von seiner elenden Lage . . .? Warum soll man zögern, die Sache in die Länge ziehen . . .

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