Бесплатно

Drei Begegnungen

Текст
iOSAndroidWindows Phone
Куда отправить ссылку на приложение?
Не закрывайте это окно, пока не введёте код в мобильном устройстве
ПовторитьСсылка отправлена

По требованию правообладателя эта книга недоступна для скачивания в виде файла.

Однако вы можете читать её в наших мобильных приложениях (даже без подключения к сети интернет) и онлайн на сайте ЛитРес.

Отметить прочитанной
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

– Nun, sind Sie zufrieden? fragte mich mürrisch Lukjanitsch.

– Ja, ich danke Dir! gab ich ihm eilig zur Antwort.

Er warf die Thür zu. Ich ging in das Vorzimmer hinaus und ans demselben in den Hof.

Lukjanitsch geleitete mich, brummte ein: »halten zu Gnaden« und zog sich in sein Nebenhäuschen zurück.

– Wer war denn die Dame, die Ihr gestern zu Gaste hattet? rief ich ihm nach: – sie ist mir heute im Walde begegnet!

Ich hatte gehofft, ihn durch meine plötzliche Frage stutzig zu machen und eine unüberlegte Antwort hervorzulocken. Der Alte jedoch lachte bloß dumpf und schlug im Fortgehen die Thür hinter sich zu.

Ich kehrte nach Glinnoje zurück. Mir war wie einem beschämten Buben zu Muthe.

»Nein – sagte ich zu mir selbst – allem Anscheine nach werde ich nicht hinter dies Räthsel kommen. Nun, es mag sein! ich will nicht weiter daran denken.«

Eine Stunde darauf fuhr ich auch schon nach Hause in gereizter und ärgerlicher Stimmung.

Es verging eine Woche. Wie sehr ich auch bemüht gewesen war, jede Erinnerung an die Unbekannte, ihren Begleiter und meine Begegnungen mit ihnen mir aus dem Sinn zu schlagen, – sie kam immer und immer wieder und drängte sich mir mit der belästigenden Zudringlichkeit einer Nachmittagefliege auf . . . Auch Lukjanitsch mit seinen geheimnißvollen Mienen, seiner zurückgehaltenen Sprache und seinem traurig-kalten Lächeln kam mir unaufhörlich in den Sinn. Und das Haus sogar, wenn ich an dasselbe dachte, jenes Haus, es schien mich durch seine halbgeschlossenen Laden tückisch anzustieren, als wollte es mich foppen und zu mir sagen: und Du wirst dennoch Nichts erfahren! Ich hielt es zuletzt nicht mehr aus; eines schönen Morgens fuhr ich nach Glinnoje und von da begab ich mich zu Fuße . . . wohin? – der Leser wird es ohne Mühe errathen.

Ich muß gestehen, als ich mich dem geheininißvollen Landgute näherte, empfand ich eine ziemlich heilige Aufregung. Am Aeußern des Hauses war keine Veränderung vorgegangen: dieselben geschlossenen Fenster, dasselbe betrübte und verwaiste Aussehen; nur auf der Bank vor dem Nebenhäuschen saß an Stelle Lukjanitsch’s ein junger Bursche von etwa zwanzig Jahren, in langem Kaftan aus Nankin und rothem Hemde. Seinen krausen Kopf auf die flache Hand gestützt, saß er da und schlummerte; von Zeit zu Zeit verlor er das Gleichgewicht und fuhr dann zusammen.

– Guten Tag, mein Lieber! sagte ich laut.

Er sprang sogleich auf und riß erstaunt die Augen auf.

– Guten Tag, mein Lieber! wiederholte ich: – wo ist der Alte? – Was für ein Alter? fragte der Bursche langsam.

– Lukjanitsch.

– Ah, Lukjanitsch! – Er sah nach der Seite hin. – Sie brauchen Lukjanitsch?

– Ja, Lukjanitsch. Ist er zu Hause?

–– N. . . nein, sagte der Bursche gedehnt: – er ist . . . wie soll ich Ihnen das . . . sagen . . .

– Krank vielleicht?

– Nein.

– Was ist denn mit ihm?

– Ja, er ist nicht mehr.

– Wie, nicht mehr?

– So. Es hat sich mit ihm . . . ein Vorfall ereignet.

– Gestorben? fragte ich mit Erstaunen.

– Er hat sich erhenkt, brachte der Bursche halblaut hervor.

– Erhenkt! rief ich erschrocken und schlug die Hände zusammen.

– Erhenkt.

Wir blickten einander schweigend an.

– Ist es schon lange her? fragte ich endlich.

– Ja, heute sind es fünf Tage. Gestern hat man ihn begraben.

– Warum aber hat er sich erhenkt?

– Weiß Gott. Er war ein Freigelassener, stand in Lohn, litt an Nichts Noth, die Herrschaft liebte ihn wie einen der Ihren. Unsere Herrschaft, Sie müssen wissen – Gott schenke ihr Gesundheit! Nein, es geht Einem der Verstand aus, was ihn da angewandelt hat. Gewiss hat ihn der Böse verleitet.

– Wie hat er es denn angefangen?

– Nun, ganz einfach, er hat sich erhenkt.

– Und hat man vorher Nichts an ihm bemerkt?

– Wie soll ich Ihnen das sagen . . . Etwas Besonderes, daß er vielleicht . . . durchaus Nichts. Er war immer schweigend und nachdenkend. Zu Zeiten klagte er, und sagte, ihm wäre, so sagte er, traurig zu Muthe. Nun, er war auch schon alt. In der letzten Zeiten fing er wirklich an, über Etwas zu grübeln. So kommt er z. B. zu uns in’s Dorf; ich bin nämlich sein Neffe. »Nun, Bruder Waßja, sagt er – komm doch, Bruder, für die Nacht zu mir!« – Warum denn, Onkelchen? »So, ich habe Furcht allein; mir ist traurig zu Muthe.« Nun und ich gehe zu ihm. Zuweilen kam er auf den Hof heraus, sieht das Haus an, schüttelt und schüttelt den Kopf und seufzt . . . Vor jener selbigen Nacht, als er, will ich sagen, sein Leben beschließen sollte, kam er auch zu uns und rief mich. Nun, ich ging zu ihm. Und so gingen wir denn zu ihm, in sein Nebenhäuschen und er setzte sich ein Weilchen auf die Bank, stand wieder auf und ging hinaus. Ich wartete lange, er kam aber nicht, ich ging nun selbst hinaus in den Hof und rief: »Onkelchen! heda, Onkel!« Der Onkel antwortet aber nicht. Ich denke, wohin ist er denn wohl gegangen, vielleicht in das herrschaftliche Haus? ich ging also hin. Es fing schon an dunkel zu werden. So komme ich denn bei der Rumpelkammer vorbei und höre, es kratzt da Etwas hinter der Thür; ich mache also die Thür auf und da sehe ich denn: er sitzt dort beim Fenster hingehockt. »Was machen Sie denn da, Onkelchen,« sagte ich zu ihm. Wie er sich da umgedreht und mich angeschrieen hat, und seine Augen so rasch herumrollten und blitzten wie bei einem Kater! »Was willst Du? siehst Du denn nicht, daß ich mir – den Bart schere?« Und seine Stimme war so heiser. Die Haare standen mir plötzlich zu Berge und mir wurde, ich weiß selbst nicht warum, so grausig . . . vermuthlich waren da schon die Teufel um ihn herum. »Im Finstern wollen Sie . . . den Bart scheren . . .«, sagte ich und mir schlotterten die Kniee. – »Es ist schon gut,« sagte er, »geh nur.« Ich ging also und er ging auch aus der Kammer heraus und verschloß die Thür mit dem Schlosse. So kamen wir denn wieder in‘s Nebenhäuschen und ich verlor sogleich alle Angst. »Was hast Du denn, Onkelchen, sagte ich, in der Kammer gemacht?« Wie ist er da unruhig geworden! – »Schweig davon, sagt er, schweigt " und damit kroch er auf die Ofenbank. »Nun – denke ich bei mir – besser wird’s sein, ich spreche nicht mehr mit ihm: es muß ihm wohl Etwas zugestoßen sein, vielleicht ist er nicht recht wohl.« Und so legte ich mich deun auch auf die Ofenbank. Die Nachtlampe aber brennt in der Ecke. So liege ich denn, wissen Sie, und will schon einschlafen . . . plötzlich höre ich, die Thüre knarrt ganz leise. . . und geht auf . . . so, nur ein Weniges. Der Onkel lag aber mit dem Rücken gegen die Thür und außerdem, werden Sie sich besinnen, hörte er schon lange schlecht. Dies Mal aber springt er plötzlich auf . . . »Wer ruft mich? he? wer? er ist nach mir gekommen, nach mir!« und stürzt ohne Mütze aus den Hof . . . Ich dachte, »was hat er denn?« und bin, die Wahrheit zu sagen, gleich wieder eingeschlafen . . . Am anderen Morgen, wie ich aufwache . . . ist Lukjanitsch nicht da. Ich verließ das Zimmer, rief nach ihm – er war nirgends zu finden. Ich frage den Wächter: »hast Du nicht gesehen, ob der Onkel ausgegangen ist?« »Nein – sagt er – ich habe ihn nicht gesehen.« »Weißt Du, Bruder, – sage ich – er ist verschwunden. . .« »A?« Wie wurde uns Beiden angst! »Komm – sage ich – Fedossejitsch, komm, sage ich, wir wollen nachsehen, ob er nicht in dem Hause ist.« »Komm, Wassili Timofejitsch,« – sagt er und ist selbst kreideweiß geworden. Wir gingen in’s Haus . . . wie ich an der Kammer vorbeikomme, sehe ich, hängt das Schloß aufgemacht an der Klammer, ist stoße an die Thür, die Thür ist von Innen geschlossen . . . Fedossejitsch lief sogleich um das Haus, guckte durch das Fenster. »Wassili Timofejitsch! schreit er – es hängen da Beine, Beine . . .« Ich laufe zum Fenster hin. Die Beine waren Lukjanitsch’s Beine. Er hatte sich mitten an der Decke erhenkt . . . Nun, das Gericht wurde geholt . . . Man nahm ihn aus dem Strick heraus: zwölf Knoten hatte er darin gemacht.

– Nun, und was sagte das Gericht?

– Was sagte das Gericht? Nichts. Man dachte und dachte nach, was für ein Grund wohl gewesen war. Man hat keinen Grund gefunden. So haben sie denn entschieden, daß er nicht bei rechtem Verstande gewesen war. Zudem hatte er in der letzten Zeit oft Kopfschmerz gehabt, immer über seinen Kopf geklagt . . .

Ich unterhielt mich mit dem Burschen wohl noch eine halbe Stunde und ging endlich in äußerster Verwirrung davon. Ich gestehe, ich vermochte nicht ohne geheime, abergläubische Scheu jenes verfallene Haus anzusehen . . . Einen Monat darauf verließ ich die Gegend und allgemach verschwanden aus meinem Gedächtniß alle diese Schrecken und geheimnißvollen Begegnungen.

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»