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„Abgerissener Zweig“
Rückkehr in die Kindheit
Der Wind trägt den Geruch von Blumen und Heu,
das abgemähte Feld leuchtet wie auf einer Handfläche.
Im Glanz des Auges schwingt Erinnerung,
bringt mich zurück zu den Tagen meiner reinen Kindheit.
Oft entfliegen meine Gedanken in die Vergangenheit,
beleben mich, spenden neue Kraft;
Ich sehe mich selbst, als ich ein Kind war,
meine Sterne verlieren sich im Glanz.
Fern bin ich den heimatlichen Gefilden;
ahne den Tau der ersten Blütenblätter –
aus dem wundervollen Frühlingshain
höre ich auch jetzt das Lied unserer Vögel.
Mutters Brief
Dein Brief ist voller Schmerz und Wärme.
Worte sind Tränen, die du heimlich abwischst…
mit zitternder Hand, Mutter, schreibst du mir wieder,
unter Seufzen rufst du, komm zu mir zurück, Sohn…
Die Sehnsucht Mutter, verbindet uns durch die Weiten,
von Schwermut durchdrungen, sehnsüchtig
nach Umarmung.
Von meiner Rückkehr spricht dir eine salzige Träne
ich werde zu dir kommen, Mutter, nur ein paar Tage.
Ein Nest baute ich in deiner Nähe,
voller Wärme und wunderbaren Glanz.
Ein anderes Nest baute ich in der Fremde,
aber, Mutter, ich sehne mich nach deiner Umarmung…
Mutter hat mir geschrieben
Mutter hat mir geschrieben…
Während sie die Worte aneinander reihte,
bebte ihre Hand,
zitterte ihr eine Träne…
Wann wirst du kommen, lieber Sohn,
dass mir die Sonne wieder leuchtet,
dass meine Nächte wieder ruhig werden.
Wann wirst du kommen, wann?
Der Mond schwimmt durch einen anderen Himmel
Leer sind die meine Träume
in dieser Nacht, wie im Märchen,
eilen die Gedanken zu meiner Mutter.
Straße der Jugend
Wieder werde ich durch meine Straße gehen,
die Straße meiner Jugend…
Ich werde durch die Straße meiner Fröhlichkeit gehen,
sie hütet für mich die Geheimnisse auch meiner ersten Liebe
tief verborgen in den Wipfeln
der alten Kastanie.
Durchflochten von den Fäden zärtlicher Pfiffe
mit dem zittern verliebten Herzen,
in der Röte feuriger Dämmerungen.
Ich werde wieder durch die Straße gehen,
aufleben werden die schon schlummernden Erinnerungen.
Lied für den Vater
Die Kerze verbrennt,
die Mutter sehe ich in der Flamme,
eine Witwe in Schwarz,
eine alte Frau, die Kräfte verausgabt.
Schwer ist es für sie, zu deinem Grab
auf dem Berg zu kommen.
Ich ahne, dein Grab ist vernachlässigt,
von Unkraut überwachsen.
Vater,
Ich weiß, du liebtest die Blumen
und grünen Efeu,
der sich an Eichen empor rankt.
Könnte ich nur zu deinem Grab kommen,
ich würde es herrichten aufs schönste,
ich pflanzte Chrysanthemen
und grünen Efeu,
damit er deine Seele behüte,
während du friedlich ruhst…
Eine Perle
Es gibt eine Perle,
eine Perle unentdeckt…
Sie schimmert irgendwo in der Nähe,
unbemerkt.
Sie glänzt heraus aus halb geöffneter Muschel,
wie ein Sonnenstrahl.
Die Muschel verbirgt ihren Glanz,
um ihn noch ein wenig zu verstecken,
um ihn zu bewahren nur für sich.
Dann würde die Perle ihren Glanz verbreiten
in zärtlichen warmen Händen.
Leben
Fertig habe ich den Teppich gewebt
den Teppich meines Lebens –
alle Regenbogenfarben habe ich
ich ihn hineingeschlungen.
Von dieser Vielfalt
war ich begeistert.
Aufgereiht habe ich Fäden,
seiden und zärtlich
wie meine Liebe.
Abgerissener Zweig
Der Baum blieb dort
und noch steht er weit verzweigt.
Die Hitze erwärmt ihn,
er gedeiht im Süden.
Einen abgerissenen Zweig,
den einen und die anderen,
wirft der Wind weit, irgendwohin,
in den Westen.
Die Nässe entzieht ihm neues Leben,
neue Zweige wird er treiben,
fremd ist der Grund.
Die abgerissenen Zweige werden
den Schatten suchen
der weitverzweigten grünen Esche…
Hier sind wir
Hier sind wir, du und ich,
unterm Schutz eines fremden Himmels.
Hier sind wir und wissen…
Das ist unser Schicksal.
Durch unsere Lieder fließen die gleichen Tränen,
die gleiche Sehnsucht, der gleiche Schmerz.
Um des einen Himmels und des einen Flusses willen.
Wegen alledem, was uns teuer ist
und so fern…
Die Träne schimmert in deinem
und auch in meinem Auge.
Und das Leben fließt dahin in seinem Flusse,
während wir Kränze aus Versen flechten,
wie damals Kränze aus weißen Margeriten
auf den Wiesen unserer Kindheit.
Die Sonnenblume
Sie verpflanzte eine Sonnenblume
in einen bunten fremden Garten.
Sie wollte nicht mehr wachsen,
wünschte sich nur den Tod.
Wandte sie sich nach Süden,
empfand sie Trauer.
Sie tröstete sie – Sonnenblume,
schau die Pracht, was bist du für ein Kind?
Sie mochte keine fremde Welt…
Es verblühte die Sonnenblume,
verblühte die Sonnenblume.
Dörfliche Hochzeitsgäste
Kommen durch die Gasse die Hochzeitsgäste aus dem Dorf,
Rosmarin im Knopfloch, weiße Tücher umgebunden.
Schellen klingen an geschmückten Pferden.
Hügel hallen wider von den Klängen des Liedes.
Sie kommen, sie kommen durch die Gasse,
die Hochzeitsgäste aus dem Dorf.
Der Herbst beschenkt sie mit buntem Laub.
Die Braut hat unschuldig aufgelöst das schwarze Haar,
das mit dem weißen Schleier geschmückte.
Der Schleier flattert und die Braut ist stolz,
wahrhaftig ist die dörfliche Liebe,
die trotzige Liebe.
Sie kommen, sie kommen durch die Gasse,
die Hochzeitsgäste des Dorfes,
das Lied verliert sich in der Ferne,
es widerklingen die Landstraßen davon…
Allein bin ich
Allein bin ich und die Nacht senkt sich herb
in meinen grünen Garten
Finster ist sie und still.
Umarmt stolze schläfrige Zypressen,
gibt ihnen ein leises Schlaflied zu trinken.
Meine Empfindungen ruhen nicht,
sind gerade fortgeflogen in den warmen Süden.
Der goldene Mond, als wolle er mich trösten,
lächelt mir zu wie ein wahrer Freund.
Ich lasse nicht zu
Ich lasse nicht zu, dass diese Zeit
vertilgt die Spur meiner Vergangenheit.
Ich lasse nicht zu, da‘ diese fremde Himmel
stillt den Durst meines Herzens.
Und austrocknet meine Seele.
Noch ist sie voll von meiner Kindheit
und meiner Jugend.
Ich breite mir meine Gefilde aus
um zu schreiten aus der Verzweiflung in die Liebe…
Der Bettler
Der Wind trägt ein verwelktes Blatt,
im Grase schläft der alte Bettler.
träumt von Reichtum, träumt von Liebe.
Es verstummen die Winde, herrlich sind die Träume.
Es lächelt der Mensch im Schlaf – träumend
genießt er Luxus und Glanz.
Ein schwingender Zweig reißt ihn aus dem Schlaf,
er nimmt Hut und Stock und wandert schneller fort…
Schweigen
Du, der da sitzt,
neben mir,
und du dort.
Und alle um mich herum.
Jeden Tag – die gleiche Begegnung,
der Blick – Auge in Auge
und ein leeres Lächeln.
Im Vorübergehen Schweigen,
in den Augen ein Spiegel,
im Spiegel Worte.
Fragen, Antworten.
Die Sache gefällt mir,
aber nicht das Schweigen.
Ich mag keine stummen Worte,
die uns alles sagen.
Ich möchte
Ich möchte aufwecken
die schlummernde Morgenröte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen
den Tag begrüßen.
Mich berauschen am Blau des Himmels,
die Sonne umarmen,
mich betrachten im Strudel
eines seichten Flusses.
Die Ähre
Irgendwo weit, weit
am Rande der schwarzen Ebene
entdeckte ich eine Ähre.
Sanft wischte ich ihr Tautropfen ab,
wieder weinte sie.
Warum bist du traurig, goldene Ähre,
du Ähre meiner Heimat?
Mein Feld ist abgebrannt,
meine Schnitter sind erschlagen.
Niemand, der mich ernten wird.
„Patrioten“, feurige Drachen,
werfen ihr Volk ins Feuer,
Wüste bleibt hinter ihnen zurück.
Haus um Haus stirbt…
Die Heimat verwandeln sie in Kohle.
Am Rand der schwarzen Ebene
glänzt nur die Träne
im Auge der traurigen Ähre.
Kleine Kapelle
Kleine Kapelle,
Glühwürmchen
am Berge Berus.
Kapelle Oran.
sie öffnet ihre Hand
übervoll von Sternen
und dem Widerschein der Kerzen,
die die Augen beleuchten
beim anschauen des Freskos.
Stille.
Blicke im Lichtschimmer
bitten Gott
ums Glück,
um Rettung.
Die Fülle der Blicke
Und die Vielzahl des Glaubens
in einer Kapelle
am Berge Berus.
Der Namenlose
Der Namenlose,
er wird leben in meinen
Versen.
In ihnen wird er
seinen Namen finden,
tief verborgen
im Geflecht des Reims.
Es ist niemals zu spät
Es ist niemals zu spät,
ein nettes Wort auszusprechen,
ein Wort, das sich in uns verbarg,
wie die Liebe.
Es ist niemals zu spät,
eine Blume zu schenken,
die lange gewartet hat
im Dunkel eines fernen Waldes.
Die Fremde schweigt
Die Sonne weckt den Sonntagmorgen.
Die Fremde schweigt …
Die Straßen still.
Kein Schritt ist zu hören.
Nur ein abgerissenes Blatt
legt der Wind dem Marktplatz auf die Hand.
Ob es wohl fortgeweht wird?
Alles
Wolke und Donner
Wind und Sturm
und du!
Was glänzt du noch
in meiner Liebe.
Alles vereinigt sich in den Wellen
meines Lebens.
Brunnen
Du wendest dich um
zu dem stillen Brunnen,
verzweifelte, du wirfst eine Münze.
Und auf seinem Grund
eine Unzahl Münzen
eine Unzahl gedachter Wünsche
und noch einer, deiner,
nur deiner,
ohne den es auch nicht
diese Unzahl gäbe.
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