Читать книгу: «Sklavin, Kriegerin, Königin », страница 10

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Als sie das verstanden hatte, hasste sie sich selbst. Sie war zufrieden damit, dass er es niemals erfahren würde.

Sie schluckte die Tränen hinunter, atmete aus und die Menge wurde still, während sie auf den letzten Moment wartete.

KAPITEL ACHTZEHN

Rexus lag wütend auf dem Dach und beobachtete, wie Tausende von Bürgern auf dem Blackrock Platz gefangen gehalten wurden. Sie waren von Reichssoldaten eingekesselt und eine Flucht erschien unmöglich. Auf einem Podium stand vor ihnen General Draco, der eine Verlautbarung des Königs verlas, die mit jedem Wort den Hass in Rexus’ Herz noch mehr schürte. Sie hatten vor, noch mehr Erstgeborene zu rekrutieren. Die besten Männer, die das Land zu bieten hatte. Die Hand, mit der er das Schwert hielt, krampfte sich zusammen. Er war bereit zu kämpfen.

Angesichts der vielen Reichssoldaten begann Rexus an seiner Entscheidung zu zweifeln in eine zweite Schlacht zu ziehen, eine Schlacht, auf die sich nicht gut vorbereitet waren. Die Rebellion war gewachsen, das stimmte, doch sie waren kaum mehr als tausend Mann. Der einzige Weg, heute den Sieg davonzutragen, war es, die Bürger dort unten auf dem Platz auf ihre Seite zu ziehen und ihnen bei der Vernichtung des Feindes beizustehen.

Aber würde sie das tun?

Als General Draco fertig war, blickte er auf und seine schmalen Augen durchkämmten die Menge.

„Bevor wir die Erstgeborenen einziehen – hier eine Warnung. Wer sich der Rebellion anschließen sollte, handelt dem Gesetz zu wider und muss mit Bestrafung rechnen!“ schrie er.

Er nickte dem Leutnant zu und der Leutnant öffnete einen der Sklavenwägen, der auf dem Platz stand. Rexus kniff seine Augen zusammen und fragte sich, wer wohl da drinnen sein mochte.

Er war verblüfft, gefangene Revolutionäre zu erblicken. Sie wurden aus dem Wagen getrieben und die Reichssoldaten prügelten sie mit Stöcken in Richtung des Podiums. Rexus fühlte einen Stich im Herzen. Eine der zwölf Gruppen, die er für die letzte Schlacht gebildete hatte, war gefangen worden.

Die Soldaten ketteten die Gefangenen fest und legten ihnen Knebel an. Rexus’ Zorn wurde noch weiter geschürt als er sah wie sie eine tretende und schreiende Anka das Podium hinaufschliffen. Sie ketteten sie an eine Stange, ihre Kleider waren schmutzig und ihr Gesicht von Schlägen gezeichnet.

Rexus verengte seine Augen zu Schlitzen. Der Anblick von Anka, Ceres’ Freundin, brachte das Blut in seinen Adern zum Kochen.

„Führe uns zum Versteck der Rebellion und ich werde diese Menschen am Leben lassen!“, schrie General Draco der Menge zu. Seine Stimme donnerte über den Platz. „Bleibt ihr stumm, ich werde zwanzig von euch auswählen, die genauso wie diese Verräter hier gefoltert und getötet werden. Bleibt ihr immer noch stumm, so werde ich weitere zwanzig aussuchen, so lange bis jemand den Mund aufmacht!“

Panik griff um sich, und verängstigte Mütter drückten ihre Kinder fest an sich. Doch der Platz blieb still, keiner war bereit mit der Sprache herauszurücken.

General Draco nickte und zwanzig Reichssoldaten mit Fackeln in den Händen nahmen neben den Gefangenen Stellung ein. Als der General ein weiteres Mal nickte, versenkte ein jeder einem Revolutionär mit der Fackel das Gesicht. Die Männer und Frauen in der Menge heulten auf und Schmerzensschreie brannten in Rexus’ Ohren.

Die Zuschauer protestierten, doch es standen Reichssoldaten unter ihnen. Mit Stöcken, Speeren und Peitschen sorgten sie dafür, dass die Menge still blieb.

Rexus war so wütend, dass er nicht länger warten wollte. Ob er bereit war oder nicht, die Zeit war gekommen.

Rexus sprang von dem Dach hinunter und stieg auf sein Pferd. Er galoppierte zurück zu der Stelle, wo er seine Männer zurückgelassen hatte.

„Wir greifen jetzt an!“ schrie er.

Seine Männer griffen nach den Waffen und machten sich bereit. Wut war in ihre Gesichter gemeißelt.

Rexus stieg ab und suchte nach dem kleinen Spiegel in seiner Tasche. Ein jeder der Soldaten trug einen solchen bei sich. Er drehte seinen Spiegel zur Sonne hin. Die Reflexion war das Zeichen zum Angriff, das sie vereinbart hatten.

Ein Lichtstrahl nach dem anderen blinkte hinter Häusern hervor bis er zehn gezählt hatte. Seine eigene Gruppe miteingeschlossen hatten elf die letzte Schlacht überstanden. Nur eine hatte es nicht geschafft.

Rexus drehte sich zu seiner Gruppe um und nickte, sein Herz pochte wie wild.

„Für die Freiheit!“ schrie er. Er zog sein Schwert aus der Hülle und rannte mit den ihm nachfolgenden Revolutionären in Richtung des Platzes. Auch wenn seine Hände zitterten und sein Hals trocken war, so würde er keinen Moment zögern. Um ihn herum brachen die anderen Gruppen der Revolution aus ihren Schatten und Gebäuden hinaus. Ihr Gebrüll erfüllte den Platz.

Rexus schlug sich erst einen Weg durch die Wand an Reichssoldaten. Dann nahm er es mit drei weiteren innerhalb des Platzes auf. Seine Augen waren auf die Plattform mit den Gefangenen fixiert, wenn er gerade nicht kämpfte. Er musste dorthin gelangen, bevor es zu spät war. Bevor sie mit ihrem Leben bezahlen würden.

„Kämpft mit uns und gewinnt eure Freiheit!“ schrie er den Bürgern zu, während er sich seinen Weg durch die Menge bahnte.

Er bemerkte, dass sie Menschen um ihn begannen die Feinde mit ihren bloßen Händen zu bekämpfen.

Chaos brach aus.

Reichssoldaten griffen jetzt auch Bürger an. Sie schlachteten jeden ab, der nur nahe genug bei ihnen stand. Rexus legte noch einen Zahn zu und schlachtete einen Soldaten nach dem anderen ab. Seine Männer schwärmten von allen Seiten auf den Platz. Rexus hob den Kopf und sah wie General Draco unter dem Schutz unzähliger Schilder entkam. Rexus griff nach einem Pfeil, zielte auf einen schmalen Spalt zwischen den Schildern und ließ los.

Einen Moment später schrie General Draco auf und fiel zu Boden. Mit einem Pfeil in seiner Schulter blieb er auf der Plattform liegen.

Die Soldaten die ihm Schutz geboten hatten, kamen auf Rexus zu.

„Festnehmen!“ schrie einer der Soldaten.

Doch Rexus war so flink mit seinem Bogen, dass es nicht einem gelang, sich ihm zu nähern. Er raste in Richtung der Gefangenen und befreite sie mit Hilfe anderer Revolutionäre von ihren Fesseln, bevor es zu spät war.

Doch wo war Anka? Er blickte sich um.

Er hatte keine Zeit, sie zu suchen. Rexus stand an der Kante des Podiums und spannte seinen Bogen immer und immer wieder. Es gelang ihm mit jedem seiner Pfeile einen Soldaten zur Strecke zu bringen.

Endlich brach der Wall an Reichssoldaten am nördlichen Ende des Platzes auf und Frauen und Kinder flohen in die Seitenstraßen. Die Männer blieben zurück und kämpften inmitten des Schwerterklirrens und Gebrülls gegen ihre Peiniger. Auf beiden Seiten waren Verluste zu beklagen und Leichen häuften sich auf den blutgetränkten Straßen.

Rexus sprang vom Podium hinunter und schlitze einen Soldaten nach dem anderen auf. Er wusste, dass es in dieser Schlacht um alles oder nichts ging.

Jedes Mal, wenn er einen seiner Männer oder einen tapferen Bürger verlor, zog sich sein Herz ein Stückchen mehr zusammen. Er kämpfte sich in einen wahnsinnsgleichen Zustand, in dem er glaubte, dass kein Reichssoldat der Welt ihm etwas anhaben konnte.

Doch dann kamen zwei Reichssoldaten gleichzeitig auf ihn zu. Einer stach ihm in die Seite, während der andere einen Hammer von oben auf ihn niederfahren ließ.

Er taumelte. Das Schwert in seiner Schulter versetzte ihm einen scharfen Schmerz, sodass ihm ein schriller Schrei über die Lippen kam und er zu Boden fiel.

Er konnte einen Moment lang nichts sehen. Er fummelte nach seinem eigenen Schwert und versuchte, sich zu verteidigen, doch dann spürte er einen zweiten scharfen Schmerz in seinem Bein.

Er versuchte seine Augen auf etwas zu fokussieren, doch sein Blick blieb benebelt.

Er schrie erneut auf und zog Arme und Beine wie ein Fötus zu sich heran. Die Geräuschkulisse des Schlachtfeldes umgab ihn.

Jetzt, dachte er, jetzt werde ich sterben.

Bei diesem Gedanken musste er an Ceres denken und dass sie nun niemals wissen würde, wie wichtig sie ihm gewesen war.

Kein Schwert hatte seine Brust durchbohrt. Kein Speer war ihm in den Unterleib gestoßen worden. Er hörte nichts als das Eisen der Schwerter um ihn.

Als Rexus endlich wieder klar sehen konnte, sah er wie Nesos sich mit einem Schwert und einem Speer in der Hand den beiden Reichssoldaten näherte.

Rexus hievte sich langsam wieder auf seine Füße. Die Wunde in seiner Schulter brannte, ihm war noch immer schwindelig von dem Schlag auf den Kopf und die Wunde in seinem Bein klaffte schmerzhaft. Er fiel noch einmal um, bevor es ihm gelang sich wieder voll aufzurichten.

Nesos versenkte den Speer in dem Nacken von einem der Reichssoldaten. Rexus spürte seine Kraft zurückkommen und rammte dem Feind seinen Speer in die Achsel.

Ein Horn dröhnte über den Platz und die Reichssoldaten blickten auf. Sie begannen den Rückzug, doch ein Mob folgte ihnen nach und tötete sie bis auf den letzten.

Die Revolutionäre hatten gesiegt. Rexus jedoch konnte einen Arm nicht mehr heben und seine Knie fühlten sich an als würden sie jeden Moment unter ihm nachgeben.

Nesos rannte auf ihn zu und fing ihn im Fall auf. Er setzte ihn vorsichtig auf den Boden.

Es wurde langsam still auf dem Platz und Rexus blickte liegend in Richtung der Alva Berge, der Höhle und des Schlosses. Er wusste, dass dort seine Männer waren.

Seine Augen weiteten sich. Seine Seele schrie.

Das Schloss wurde von einem Höllenfeuer verschlungen.

Die Revolution war gescheitert.

KAPITEL NEUNZEHN

Ceres Nackenhaare hatten sich aufgestellt, während sie darauf wartete, dass die Axt ihren Kopf abtrennte. Die Menge war verstummt und sie hörte wie der Henker seine Waffe in die Luft schwang.

In diesem Moment zog ihr gesamtes Leben an ihr vorbei.

Doch zu ihrer Überraschung passierte nichts.

Sie fühlte stattdessen ,wie sich Arme um ihre Hüften schlangen.

Einen Augenblick später hob sie jemand in die Luft.

Sie wurde bäuchlings auf den Rücken eines Pferdes gelegt, ihre Beine auf der einen Seite, ihr Kopf auf der anderen. Jemand sprang hinter ihr auf und gab dem Pferd die Sporen. Ceres spürte wie ein starker Arm sie an ihrer Hüfte festhielt und somit verhinderte, dass sie herunterfallen konnte. Sie hörte wie Pfeile an ihnen vorbeischossen und an einer Rüstung oder einem Schild abprallten.

Die Reichssoldaten schrien, die Zuschauer tobten, doch ihre Stimmen verblassten, je länger sie davonritten.

Das Pferd hielt nach einer Weile an und sie spürte, dass ihr neuer Entführer vom Pferd abstieg. Kräftige Hände umfassten ihre Taille, hoben sie hinunter und setzten sie auf dem Boden ab.

Sie nahm ihre Augenbinde ab und ihr stockte der Atem als sie Thanos’ Gesicht erblickte.

„Komm“, sagte er, nahm ihre Hand und zog sie in Richtung des Palastes.

„Warte“, sagte sie. „Warum… wie…?“

Sie merkte, dass ihre Hände zitterten und sie konnte kaum glauben, dass sie noch immer am Leben war.

Er zog sie in den Schutz des Haupteingangs, ihre Knie waren so wackelig, dass sie kaum gerade stehen konnte. Verwirrung, Ärger und Überraschung überkamen sie alle zur gleichen Zeit.

„Wir müssen sofort mit dem König und der Königin sprechen, bevor uns die Reichssoldaten kriegen“, sagte Thanos.

Ceres zog ihre Hand aus seiner. Der Gedanke, den König oder die Königin zu sehen, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.

„Nein! Warum?“ fragte sie. „Sie haben meine Hinrichtung angeordnet.“

Thanos zog sie hinter einen der Pfeiler des Vorraums. Er drückte sie sanft gegen den kalten Marmorstein und blickte ihr in die Augen.

„Ich habe das ernst gemeint, was ich im Stadion gesagt habe.“, sagte er.

Sie kniff ihre Augen zusammen.

„Du kannst mir dein Leben anvertrauen.“

Als er sich nach vorne lehnte und seine Stirn gegen die ihre drückte, verschlug es ihr den Atem.

„Und… ich brauche dich“, sagte er.

Thanos hob seine Hand und blickte zu Ceres’ Mund. Er zeichnete ihre Lippen mit seinen Fingerspitzen nach, seine Berührungen so leicht wie eine Feder.

Sie erschauderte vor Entzücken, sein Duft umgab sie und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt. Doch der Konflikt zwischen ihrem Herzen und ihrem Kopf ließ sie zurückweichen. Sie sollte, nein, durfte sich nicht der Freude, die seine Berührungen ihr bereiteten, hingeben. Er war noch immer der Feind, und so lange sie lebte, musste er das auch bleiben.

Er umfasste sanft ihren Kopf und drückte seine Wange gegen ihre. Seine Zärtlichkeit ließen Ceres leise aufstöhnen. Sie fühlte, wie sich seine Hand um ihre Taille legte und ihre Körper sich warm und zärtlich aneinanderschmiegten.

„Das darfst du niemandem erzählen“, sagte er und wand sich aus ihrer Umarmung. „Komm. Wir müssen zum König und zur Königin. Ich habe einen Plan.“

Gegen ihren Willen ließ sie sich in den kolossalen Vorraum führen. Sie liefen an massiven Marmorsäulen vorbei, die bis in die hohe Decke hineinreichten. Ceres hatte noch nie zuvor solch prächtige Architektur gesehen; der Palast schien für Götter errichtet worden zu sein. Seidenvorhänge, glänzende Kronleuchter, Marmorstatuen und goldene Vasen schmückten das Innere des Palastes. Nach ihrem Aufenthalt im Kerker und einem Leben in extremer Armut schien es ihr als wäre sie in eine andere Welt katapultiert worden.

Als sie im zweiten Stock angekommen waren führte er sie zu einer riesigen Bronzetür, die er öffnete. Sie traten in einen gigantischen rechteckigen Raum. Am Ende der roten Marmorpfeiler und Sitzreihen, gefüllt mit kostspielig gekleideten Herrschaften, standen zwei Thronstühle. Dort saßen der König und die Königin.

Thanos lief auf die Thronstühle zu, während er Ceres Hand hielt.

Der König erhob sich, sein Gesicht war rot, Adern traten auf seiner Stirn hervor.

„Was hast du getan?“ wetterte er.

Die Königin legte eine Hand auf die des Königs. Doch der König entgegnete ihre Geste nur mit einem verärgerten Blick.

„Wenn Sie versprechen, Ceres ihr Leben zu lassen, dann werde ich der Heirat mit Stephania zustimmen“, verkündete er.

Ceres blickte Thanos von der Seite an und fragte sich, was er hier gerade tat. Sie wusste noch immer nicht, was sie von Thanos’ früheren Avancen halten sollte.

„Glaubst du etwa, dass du hier das Sagen hast, Junge?“, sagte der König und wandte sich an die Reichssoldaten. „Nehmt ihn fest!“

„Sie werden mich nicht festnehmen lassen!“ schrie Thanos. Er trat einen mutigen Schritt auf den König zu und deutete mit dem Finger auf ihn.

Doch die Reichssoldaten scherten sich nicht um Thanos.

Der König wedelte mit der Hand und Ceres und Thanos wurden gegriffen und dieses Mal zusammen in den Kerker geworfen.

*

Ceres stand an den Gitterstäben und blickte in den Gefängnisgang. Ihre Ungläubigkeit wandelte sich langsam in Hoffnungslosigkeit. Es hatte keine Stunde gedauert und wieder saß sie hier in diesem versifften Loch und warte auf ihr Schicksal. Wenigstens hatten sie jetzt die Zelle für sich allein, keine Ganoven, mit denen sie sich hätten rumschlagen müssen. Davon abgesehen sah ihre Lage düster aus. Sehr düster sogar.

Sie dachte an die anderen, die mit ihr zur Hinrichtungsstätte gebracht worden waren und sie fragte sich, ob ihre Exekution vollzogen worden war, ob sie nun zu den tausenden Opfern des grausamen Reichsregimes zählten.

Und dann gab es da noch Apollo… Tränen traten ihr in die Augen und sie fing eine auf, die ihr vom Gesicht gerollt war.

Sie blickte zu Thanos hinüber, der auf dem dreckigen Boden saß. Der furchtbare König hatte ihm seine Würde mit nur einem Wort genommen.

„Es tut mir leid“, sagte er und lehnte seinen Kopf gegen die Kerkerwand hinter ihm. „Ich hätte nicht geglaubt, dass mein Onkel uns ins Gefängnis schmeißen lassen würde.“

„Das hättest du auch nicht wissen können“, sagte Ceres.

„Hätte ich aber.“

Es gab eine lange Pause, denn worüber hätten sie sprechen sollen? Es hätte ihre Lage nicht geändert, wenn sie die Umstände, die zu ihr geführt hatten, analysiert hätten.

Thanos stand auf und ging ein paar Mal auf und ab.

„Ich habe den Wunsch der Königin, mich mit Stephania zu verheiraten, überschätzt“, sagte er.

Er trat mehrere Male gegen die Wand und rüttelte so stark an den Stäben, dass Ceres beinahe geglaubt hätte sie brächen.

„Gib dir nicht die Schuld für die Grausamkeiten, die andere begangen haben“, sagte sie, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. Ihre Augen trafen sich im düsteren Licht.

„Ich hätte dieses Pferd nie anhalten sollen.“

Sie hielt seinem Blick stand. Die Intensität seines Blickes weckte die Erinnerungen an seine Fingerspitzen auf ihren Lippen und den an sie geschmiegten Körper.

Sie hörte Schritte auf dem Gang näherkommen und als sie sich umdrehte sah sie, wie mehrere Reichssoldaten eine junge Frau und mehrere Männer in die Zelle neben ihnen schmissen.

Sie keuchte.

„Anka?“, sagte sie und blickte ungläubig durch die Eisenstäbe.

Anka griff mit ihren blutverkrusteten Fingern um die Stäbe, ihr Körper war von Brandspuren bedeckt, ihre wunderschönen dunklen Locken waren abgeschoren worden und nur einige ungleichlange Haarbüschel standen von ihrem Kopf ab.

„Ceres?“, sagte sie und ihre Augen wurden vor Erstaunen groß.

Die Reichssoldaten öffneten die Tür zu Ceres’ Zelle, holten Thanos und sie heraus und trieben sie durch den Gang.

„Was ist passiert? Geht es meinen Brüdern gut? Wie geht es Rexus?“, schrie Ceres, begierig auf eine Antwort, Anka zu.

„Es gab eine Schlacht…“ begann Anka.

Doch sie waren bereits um die Ecke gebogen und Ankas Stimme wurden von dem Stapfen der schweren Soldatenstiefel übertönt.

„Ich fordere Sie auf, uns zu sagen, wo wir hingebracht werden“, sagte Thanos.

Die Soldaten antworteten nicht und stießen sie weiter voran. Ceres’ Herz raste so schnell wie es auch auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung geschlagen hatte.

Als sie am Treppenabsatz angelangt waren, hielten die Soldaten an.

„Geht!“, sagte der eine.

Ceres blickte erstaunt zu Thanos. Er nahm ihre Hand, und sie begannen gemeinsam die Stufen zu erklimmen.

Was würde sie, oben angelangt, erwarten? Sie konnten unmöglich frei sein, dachte Ceres. Würde dort ein Wagen auf sie warten, der sie zur Hinrichtungsstätte fahren würde? Würden ein Dutzend Reichssoldaten dort auf sie warten und sie mit flammenden Pfeilen niederschießen?

Thanos drückte ihre Hand und sein Gesicht wirkte so viel ruhiger als die rasende Unruhe, die sie innerlich verspürte und sie wunderte sich, wie er so ruhig sein konnte.

Am Ende der Treppe angelangt erblickte Ceres die Königin vor ihnen. Sie hielt die Hände vor ihrem Körper gefaltet.

Die Königin blickte auf Ceres’ und Thanos’ verschlungene Hände und zog die Augenbrauen zusammen.

„Ich habe noch einmal mit dem König gesprochen und er hat zugestimmt, euch freizulassen, wenn du schwörst, Stephania zu heiraten“, sagte sie.

„Ich schwöre es“, sagte Thanos und sein Griff um Ceres’ Hand wurde fester.

„Damit geht einher, dass euch Beiden außerhalb des Trainings für die Tötungen jeglicher Kontakt untersagt ist“, sagte die Königin und ihre Augen wurden zu Schlitzen.

„Verstanden.“, sagte Thanos mit einem Nicken.

Die Königin trat auf Ceres zu und blickte sie mit kalten Augen an.

„Was dich anbelangt kleines Mädchen“, sagte sie, „so habe ich Pläne für dich. Du magst froh sein, mit deinem Leben davongekommen zu sein, doch bald schon wirst du dir wünschen, heute deinen Kopf verloren zu haben.“

Die Königin drehte sich auf ihren Absätzen um und marschierte fort. Ceres erkannte, dass es innerhalb der Schlossmauern möglicherweise gefährlicher war als außerhalb.

KAPITEL ZWANZIG

Ceres war am nächsten Morgen besonders früh auf dem Übungsplatz des Palastes. Ihre Gedanken schwirrten noch immer um die Ereignisse der letzten Nacht und ihrer beinahe Hinrichtung. Doch am meisten beschäftigte sie Thanos, dem sie nun ihr Leben schuldete und bei dem sie sich nicht sicher war, ob sie ihn hasste oder liebte. Sie wusste, dass Rexus dort draußen war und auf sie wartete und sie hasste es, diese Gefühle für Thanos zu hegen.

Sie wollte ihre Gedanken ablenken und sich ganz dem Training mit Thanos widmen, und so versuchte Ceres, sich ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie legte diejenigen Waffen mit großer Sorgfalt aus, von denen sie glaubte, dass er sie heute benutzen würde und füllte danach den Eimer mit Trinkwasser frisch auf.

Sie war dabei alles nacheinander konzentriert abzuarbeiten als sie aus dem Augenwinkel Lucious auf sie zukommen sah. Seine Augen waren hasserfüllt und aus jeder seiner Poren strömte ihr aggressive Energie entgegen. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten. Keine weitere Person war in ihrer Nähe und nun wünschte sie sich, dass sie nicht so früh gekommen wäre.

Doch dann sah sie, wie Lucious ihr Schwert in der Hand hielt und ihr Herzschlag beschleunigte sich.

Sie wusste, dass sie jegliche Kampfhandlung mit ihm unterlassen sollte – er würde sie sicherlich festnehmen und wieder in den Kerker werfen lassen. Doch ihr musste auch das Recht zugestanden werden sich verteidigen zu dürfen, denn sie wusste, dass Lucious keinerlei Skrupel haben würde sie zu töten.

Dann kam ihr ein Gedanke. Hatte die Königin das arrangiert?

Ihr Misstrauen war auf den Plan gerufen und sie blickte sich in alle Richtungen um, doch sie konnte keine Stimmen oder Gestalten ausmachen.

Lucious blickte finster drein und kam ihr bedrohlich nah, seine Hand umklammerte den Schwertgriff und die Adern auf seiner Stirn nahmen beunruhigende Ausmaße an.

„Leg das Schwert auf den Tisch!“, hörte Ceres eine tiefe Stimme hinter ihr grummeln.

Sie wirbelte herum und sah einen Fremden. Er trug die Kleidung der südlichen Inseln, seine Tunika war jedoch länger als diejenigen, die sie aus jenen Gegenden kannte. Seine Haut schimmerte golden, sein schulterlanges schwarzes Haar trug er in einem Pferdeschwanz und seine Haltung war so aufrecht wie ein Brett.

Mit seinen dunklen und langgezogenen Augen blickte er Lucious derart eindringlich an, dass Ceres sicher war, dass er mit seinen bloßen Augen töten konnte.

Lucious presste die Lippen zusammen und legte Ceres’ Schwert auf den Waffentisch.

„Jetzt verschwinde“, sagte der Mann.

Lucious warf ihm einen verächtlichen Blick zu, doch er tat, was der Fremde ihm gesagt hatte und zog beleidigt ab.

„Ich nehme an, dass du Ceres bist?“ fragte der Mann.

Sie zögerte mit der Antwort und fragte sich, ob diesem Mann zu trauen war. Vielleicht war er ein Mörder, der von der Königin geschickt worden war, um sie zu töten. Sie rief sich abermals die Worte der Königin ins Gedächtnis.

„Wer sind Sie?“ fragte sie.

„Du kannst mich Meister Isel nennen“, sagte der Mann. „Ich bin dein neuer Lehrer in der Kampfkunst.“

Zuerst glaubte sie, sich verhört zu haben, vor allem wenn sie an die letzte Bemerkung der Königin dachte. Doch so wie Isel sie ansah, mit Respekt und Würde, glaubte sie fast schon seinen Worten.

„Von dem heutigen Tage an werde ich dich jeden Tag drei Stunden lang darauf vorbereiten, ein Kampfherr zu werden“, sagte er. „Ich werde dich nicht anders behandeln als einen Mann, sodass es keinem Mann jemals gelingen wird, dir etwas anzutun oder dich zu besiegen. Nimmst du diese Herausforderung an?“

Jetzt glaubte sie ihm endlich, aber warum? Und es überraschte sie, dass er überhaupt diese Frage stellte. Hatte sie denn die Wahl? Sie wusste, dass selbst, wenn sie die Wahl hätte, es dumm wäre solch eine Gelegenheit nicht wahrzunehmen.

„Was soll das Ziel des Trainings sein?“ fragte sie

„Thanos hat mich zu dir gesandt. Es soll ein Geschenk sein, dass dich stärker macht und dir das gibt, wonach du dich so sehr sehnst: eine Gelegenheit, kämpfen zu lernen. Wahrhaftiges Kämpfen zu erlernen.“

Ein Freudenjauchzen entschlüpfte ihr und für einen Moment lang konnte sie kaum atmen.

„Nimmst du das Angebot an oder muss ich zurückkehren und berichten, dass du es respektvoll abgelehnt hast?“ fragte er mit einem Zwinkern.

„Ich nehme es an, aber ja“, sagte sie.

„Gut. Wenn du bereit bist, dann lass uns beginnen.“

Sie nickte und war schon dabei, ihr Schwert aufzunehmen.

„Nein!“, sagte Isel.

Ceres wirbelte erschrocken herum.

„Du musst zuerst lernen, wie man stirbt.“

Ceres kniff verwundert die Augen zusammen.

„Stell dich in die Mitte der Übungsarena“, sagte er und deutete mit seinem Schwert darauf.

Ceres folgte seinen Anweisungen und nachdem sie einmal ihren Platz eingenommen hatte, begann er sie langsam zu umkreisen.

„Ein gewisser Verhaltenskodex gehört zu jedem königlichen Kampfherrn“, sagte er. „Wenn du den König oder das Reich repräsentierst, dann zählst du zur Elite und musst dich entsprechend verhalten.“

Sie nickte.

„Es gibt spezielle Sterberituale und es wird erwartet, dass du Tapferkeit an den Tag legst und keine Angst zeigst, wenn du dich dem kaltblütigen Mörder auslieferst.“

„Ich verstehe“, sagte sie.

Er blickte sie an. Seine Hände hatte er auf dem Rücken überschlagen.

„Ich sehe sehr viel Angst in deinen Augen“, sagte er. „Deine erste Aufgabe wird es sein zu lernen, wie du auch das letzte Bisschen Sanftmut, Verletzlichkeit und vor allem Angst aus deinem Gesicht verbannst.“

Er trat eine Schritt auf sie zu.

„Deine Gedanken sind nicht hier. Wenn du mit mir trainierst, gibt es niemanden und nichts als das hier!“, schrie er leidenschaftlich.

„Ja, Meister Isel.“

„Wenn du als Mädchen zu einer Bedrohung werden willst, dann musst du doppelt so hart an deinen Fähigkeiten arbeiten wie ein Mann. Wenn sie die Schwäche in dir spüren, dann werden sie sie gegen dich benutzen.“

Sie nickte und wusste, dass er Recht hatte.

„Deine zweite Aufgabe beginnt jetzt gleich, es geht um Stärke. Du bist zu dünn. Du brauchst mehr Muskulatur“, sagte er. „Komm mit.“

Sie folgte Isel bis hinunter zum Ozean. Er blieb erst bei den gewaltigen Kliffen stehen.

In den ersten zwei Stunden musste sie schwere Felsbrocken heben, Steine werfen und das steile Kliff hinaufklettern.

Bereits am Ende ihrer Kräfte angelangt, forderte er sie in der letzten Stunde dazu auf, mehrere Sprints und Bauchmuskelübungen im Sand zu machen.

Am Ende der letzten Stunde waren Ceres’ Kleider von ihrem Schweiß komplett durchnässt, und jeder ihrer Muskeln zitterte vor Müdigkeit. Sie schaffte es kaum zum Palast zurückzulaufen, wo die anderen Kämpfer bereits trainierten.

Oben angelangt überreichte Meister Isel ihr einen hölzernen Becher.

„Das wirst du jeden Tag trinken“, sagte er. „Es ist ein Gebräu aus Asche, das gut für deine Knochen sein wird.“

Sie kippte den widerlich-schmeckenden Trank hinunter. Ihre Arme waren so schlaff, dass sie es kaum fertigbrachte, den Becher zu ihren Lippen zu führen.

„Morgen werden wir uns wieder hier treffen und mit deinem Muskeltraining und anderem fortfahren“, sagte er.

Meister Isel nickte einer stämmigen blonden Magd zu und das über das gesamte Gesicht strahlende Mädchen kam zu ihnen herüber.

„Bis Morgen Ceres“, sagte er und spazierte in Richtung der Gärten hinweg.

„Bitte folgen Sie mir gnädige Frau“, sagte die Magd und begann in Richtung des Palastes zu laufen.

Ceres war sich nicht sicher ob sie nur auch nur einen weiteren Schritt tun konnte. Doch als sie ihren Beinen befahl sich zu bewegen, gehorchten sie ihr und sie folgte dem Mädchen nach.

Die Magd führte sie in den Palast hinein. Sie liefen vier Treppen hinaus und bogen dann in Richtung des Westturms ab. Ganz oben angelangt, betraten sie ein Zimmer. Die Bettwäsche war aus Seide, die Laken aus feinem Leinen und ein Bett das so lang war wie es breit war stand an der nördlichen Wand.

Vier Kleider lagen auf dem Bett, zwei davon aus der feinsten Seide und die zwei anderen aus weichem Leinen. Vor der Feuerstelle stand auf einem weißen Pelz eine Wanne gefüllt mit dampfendem Wasser, auf dem Lilienblüten schwammen.

„Meister Isel hat dieses Essen für Sie bestellt gnädige Frau“, sagte die Magd.

Ihr Magen grummelte, als sie einen Tisch voll von Fleisch, Obst, Gemüse, Gerste, Bohnen und Brot erblickte. Sie lief hinüber und nahm gierig ein paar Bissen. Sie spülte das Essen mit Wein aus einem goldenen Becher hinunter.

„Darf ich Ihnen dabei helfen, sich zu entkleiden, gnädige Frau?“ fragte die Magd Ceres, nachdem diese ihr Mahl beendet hatte.

Ceres fühlte sich bei diesem Gedanken unwohl. Jemand anderes, der sie entkleiden würde?

„Ich…“, stammelte sie.

Doch bevor sie ablehnen konnte, zog die Magd bereits Ceres das Hemd aus der Hose. Als ihr alle Kleider ausgezogen worden waren, half die Magd Ceres in die Wanne. Das warme Wasser nahm sie auf und schmeichelte ihren geschundenen Muskeln.

Das Mädchen wusch Ceres’ Haut mit einem Schwamm, dann begann sie sich um Ceres’ Haar zu kümmern. Mit Hilfe einer nach Honig duftenden Lotion gelang es der Magd, Ceres’ Haar zu entwirren und es in eine seidenweiche Pracht zu verwandeln.

Sie kletterte aus der Wanne und nachdem die Magd sie abgetrocknet hatte, wurde Ceres’ Haut mit einem wohlriechenden Öl eingerieben und ihr Gesicht geschminkt.

„Das Kleid gnädige Frau“, sagte die Magd und hielt ein korallenfarbiges Kleid in die Höhe.

Doch zunächst half sie Ceres in eine weiße Tunika, die ihr bis zu den Knöcheln reichte und ihre Schultern bedeckte. Erst danach half die Magd ihr in das korallenfarbige Kleid, das sie mit je einer goldenen Brosche auf beiden Schultern schloss.

Ceres nahm das Material des Kleides genauer unter die Lupe und sah, dass die liliengleichen Verzierungen aus goldenen Fäden gestickt worden waren.

Als letztes steckte ihr das Mädchen einen Teil der Haare hoch und platzierte ein goldenes schmales Haarband in der Form eines Kranzes auf ihrem Kopf.

„Sie sehen bezaubernd aus, wenn ich das sagen darf, gnädige Frau“, sagte die Magd, nachdem sie einen Schritt zurückgetreten war mit einem Lächeln.

Ein vorsichtiges Klopfen war an der Tür zu vernehmen und die Magd öffnete die Tür.

Ceres sah sich im Spiegel an und konnte sich kaum wiedererkennen. Ihre roten Lippen, ihr mit Kreide gepudertes Gesicht, ihre durch dunkle Schminke betonten Augen. Auch wenn sie für das Essen und das warme Bad sehr dankbar war, so hasste sie nun wie eine jener Prinzessinnen auszusehen, die sie ihr ganzes Leben lang gehasst hatte.

Doch dann hatte sie eine Idee und wandte sich zu dem Boten an der Tür.

„Könnten Sie bitte Thanos ausrichten, dass ich wünsche Anka, das Mädchen aus dem Gefängnis, als meine Magd zu haben?“, fragte Ceres.

Der Bote verbeugte sich.

„Ich werde Ihre Nachricht überbringen“, sagte er.

Возрастное ограничение:
16+
Дата выхода на Литрес:
10 сентября 2019
Объем:
272 стр. 5 иллюстраций
ISBN:
9781632917225
Правообладатель:
Lukeman Literary Management Ltd
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