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Eine verhängnisvolle Erbschaft

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VI

Er machte eine Pause; sein Kopf sank auf seine Brust; seine Geschichte war erzählt.

Ich habe diese Worte so genau wiedergegeben, wie ich mich daran erinnern kann; aber ich kann beim besten Willen nicht beschreiben, mit welch bescheidener und rührender Ergebung er sprach. Zu sagen, daß ich ihn von ganzem Herzen bemitleidete, wäre untertrieben. Ich liebte ihn von ganzem Herzen – und ich kann es jetzt zugeben!

»Oh, Mr. Cameron«, sagte ich, sobald ich glaubte, sprechen zu können, »kann denn nichts für Sie getan werden? Gibt es keine Hoffnung?«

»Es gibt immer Hoffnung«, antwortete er, ohne seinen Kopf zu erheben.»Ich muß Ihnen dafür danken, Miss Brading, daß Sie mich das gelehrt haben.«

»Mir danken?« wiederholte ich. »Wie habe ich sie gelehrt zu hoffen?«

»Sie haben mein trauriges Leben erhellt. Wenn ich bei Ihnen bin, verlassen mich all meine bitteren Erinnerungen. Ich bin wieder ein glücklicher Mensch; und ein glücklicher Mensch kann immer hoffen. Ich träume jetzt davon, etwas zu finden, was ich bis jetzt nie hatte – einen lieben und treuen Freund, der die Kraft wiedererweckt, die mich während des Martyriums, das ich erduldete, verlassen hat. Warum unterwerfe ich mich dem Verlust meiner Rechte und meiner Freiheit ohne einen Versuch, sie wiederzuerlangen? Ich war allein auf der Welt, bis ich Sie traf. Ich hatte keine freundliche Hand, die mich aufrichtete, keine freundliche Stimme, die mich ermutigte.Werde ich diese Hand je finden? Werde ich diese Stimme je hören? Wenn ich bei Ihnen bin, antwortet mir die Hoffnung, die Sie mich gelehrt haben: Ja. Wenn ich mit mir allein bin, kommt die alte Hoffnungslosigkeit zurück und sagt: Nein.«

»Wir kennen uns erst seit einer kurzen Zeit,« sagte ich; »und eine Frau ist nur ein schwacher Verbündeter in solch einer schrecklichen Lage wie der Ihren. Aber so nutzlos es auch sein mag, zählen Sie auf mich, jetzt und immer, als Ihr Freund – «

Er rückte näher zu mir, bevor ich noch mehr sagen konnte und nahm meine Hand. Er murmelte in mein Ohr:

»Darf ich damit rechnen, daß Sie eines Tages der nächste und liebste Freund von allen sind? Werden Sie mir vergeben, Mary, wenn ich gestehe, daß ich Sie liebe? Sie haben mich gelehrt zu lieben, wie Sie mich gelehrt haben, zu hoffen. Es liegt in Ihrer Macht, mein hartes Los zu erleichtern. Sie können mich für all das entschädigen,was ich erlitten habe; Sie können mich aufrütteln, um für meine Freiheit und meine Rechte zu kämpfen. Seien Sie der gute Engel meines Lebens! Vergeben Sie mir, lieben Sie mich, retten Sie mich – werden Sie meine Frau!«

Ich weiß nicht, wie es geschah. Ich fand mich in seinen Armen wieder – und ich antwortete ihm mit einem Kuß. Wenn ich all die Umstände in Betracht ziehe, wage ich zu sagen, daß ich schuldig war, seinen Antrag in einer der hastigsten Handlungen anzunehmen, die je eine Frau begangen hatte. Nun gut. Ich bereute es damals nicht – und ich bereue es jetzt nicht. Ich war damals und ich bin jetzt die glücklichste Frau,die je lebte.

VII

Es war notwendig, daß entweder er oder ich meinem Vater erzählte, was zwischen uns vorgefallen war. Nachdem ich darüber nachgedacht hatte, hielt ich es für das beste, daß ich es bekanntgeben sollte. An dem Tag nach dem Picknick erzählte ich meinem Vater Rolands traurige Geschichte als ein notwendiges Vorwort zur Bekanntgabe, daß ich versprochen hatte, Rolands Frau zu werden.

Mein Vater hatte offensichtliche Bedenken gegen unsere Heirat. Er warnte mich vor der Unvorsichtigkeit, über die ich nachgedacht hatte, indem er diese aufs schärfste beanstandete. Unsere Aussicht auf Glück, wenn wir heirateten, würde völlig von unserer Fähigkeit abhängen, das Vorgehen der Gutachtenskommission auf legalem Weg zu beseitigen. Erfolg war in diesem mühsamen Unterfangen gelinde gesagt unsicher. Die gewöhnlichste Klugheit wies auf die Schicklichkeit hin, unsere Heirat zu verschieben, bis der zweifelhafte Versuch auf die Probe gestellt worden war.

Diese Überlegungen waren unwiderlegbar. Dennoch waren sie an mich vollständig verschwendet worden.

Wann hörte eine verliebte Frau jemals auf die Vernunft? Ich glaube, dafür ist nirgends ein Beweis verzeichnet. Die weisen Worte der Vernunft meines Vaters hatten keine Chance gegenüber Rolands leidenschaftlichem Flehen. Die Tage seines Aufenthalts in Eastbourne rückten einem Ende näher. Wenn ich ihn als einen unverheirateten Mann in die Anstalt zurückkehren ließ, würden Monate, möglicherweise Jahre vergehen, bis unsere Heirat stattfinden konnte. Konnte ich von ihm erwarten, konnte ich überhaupt von irgendeinem Mann erwarten, diese grausame Trennung und diese ununterbrochene Ungewißheit zu erdulden? Seine Vernunft war schon bitter auf die Probe gestellt worden; sein Verstand könnte dabei zerbrechen. Dies waren die Argumente, die meiner Meinung nach Gewicht hatten! Ich war alt genug und frei, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Du kannst mich gerne für die dümmste und eigensinnigste Frau halten, wenn Du willst. Sechzehn Tage nach unserem Picknick wurden Roland und ich heimlich in Eastbourne getraut.

Mein Vater – eher bekümmert denn zornig, der arme Mann – lehnte es ab, der Zermonie beizuwohnen; um sich gerecht zu werden. Mein Bruder führte mich zum Altar.

Roland und ich verbrachten den Nachmittag unseres Hochzeitstages und den früheren Teil des Abends zusammen. Um neun Uhr kehrte er zum Haus des Doktors zurück, pünktlich wie gewöhnlich; er hatte mir zuvor erklärt, daß er in der Gewalt des Verwaltungsgerichts war, und daß es eine ernsthafte Notwendigkeit war, die Heirat streng geheimzuhalten, bis wir die Berichte der Gutachtenskommision widerlegt hatten. Mein Mann und ich küssten uns und verabschiedeten uns bis morgen, als die Uhr die volle Stunde schlug. Als ich ihm von der Haustür aus nachsah, dachte ich nicht, daß Monate um Monate vergehen würden, bis ich Roland wiedersehen würde.

Eine hastige Mitteilung meines Mannes erreichte mich am nächsten Morgen. Unsere Heirat war entdeckt worden (wir konnten nie feststellen, von wem) und wir waren an den Doktor verraten worden. Roland war bereits auf dem Weg zurück in die Anstalt. Er war gewarnt worden, daß Gewalt angewendet werden sollte, falls er sich widersetzte. Da er wußte, daß in seinem Fall Widerstand als ein neuerlicher Ausbruch von Verrücktheit gedeutet werden würde, hatte er vernünftigerweise gehorcht. »Ich habe das Opfer gebracht,« schloß der Brief; »es ist jetzt an Dir, mir zu helfen. Fechte das Gutachten an und tu es schnell!«

Wir verloren keine Zeit, unseren Angriff vorzubereiten. Am Tag, als ich die Neuigkeiten unseres Unglücks erhielt, reisten wir von Eastbourne nach London und ergriffen sofort Maßnahmen, um den besten juristischen Rat zu erhalten.

Mein lieber Vater – obwohl ich weit davon entfernt war, seine Freundlichkeit zu verdienen – betrachtete die Sache mit ganzem Herzen. Zur gegebenen Zeit legten wir dem Lordkanzler eine Petition vor, in der wir baten, die Entscheidung der Gutachtenskommision abzuschaffen.

Wir unterstützten unsere Petition, indem wir die Aussagen von Rolands Freunden und Nachbarn während seines dreijährigen Aufenthalts in Lake County als freier Mann als Beweis anführten. Diese angesehenen Leute (die vor die Gutachtenskommision gerufen wurden) hatten alle darin übereingestimmt, daß er ihrer Erfahrung und ihrem Urteil nach absolut still, harmlos und gesund war. Viele von ihnen waren mit ihm auf die Jagd gegangen. Andere hatten ihn oft bei Segelfahrten auf dem See begleitet. Trauen Menschen einem Verrückten mit einer Waffe und bei der Handhabung eines Boots? Mit dem Gewaltakt, der den gesetzlichen Erben und nächsten Verwandten die Mittel in die Hand gab, Roland im Irrenhaus einzusperren, verhielt es sich folgendermaßen: er hatte seine Beherrschung verloren und einen Mann niedergeschlagen, der ihn gekränkt hatte. Zweifellos sehr verkehrt; aber wenn das ein Beweis von Verrücktheit ist, wieviel tausende Verrückte sind noch auf freiem Fuß! Ein anderes Beispiel, um seine Geisteskrankheit zu beweisen, war noch absurder. Es war allgemein bekannt, daß er ein Bild der Jungfrau Maria in sein Boot legte, wenn er seine Segelausflüge machte! Ich habe dieses Bild gesehen – es war ein sehr schönes Kunstwerk. War Roland verrückt, weil er es bewunderte und weil er es mitnahm? Seine religiösen Anschauungen neigten zum Katholizismus. Wenn er Geisteskrankheit verriet, indem er sein Boot mit einem Bild der Jungfrau Maria schmückte, wie ist dann die Geistesverfassung der meisten Damen im Christentum, die das Kreuz als Schmuck um ihren Hals tragen? Wir brachten diese Argumente in unserer Petition vor, nachdem wir die Zeugenaussagen angeführt hatten. Und noch mehr als das: wir gingen so weit, aus Respekt vor dem Gericht zuzugeben, daß mein armer Mann in einigen seiner Meinungen und Gewohnheiten wunderlich sein könnte. Jedoch vertrauten wir es den Sachverständigen an, ob nicht bessere Ergebnisse erwartet werden würden, wenn er unter die Obhut einer Frau, die ihn liebte, gestellt wurde und die er liebte, als wenn er in einer Anstalt unter unheilbar Verrückten als seine Lebensgefährten eingesperrt wurde.

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