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Der Chevalier von Maison-Rouge

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XXV.
Das Billet

In Folge der von uns erzählten Ereignisse kam eine letzte Scene als Vervollständigung des Dramas hinzu, das sich in seinem düsteren Gange zu entrollen anfing.

Die Frau Tison, niedergeschmettert durch das, was vorgefallen war, verlassen von denen, welche sie begleitet hatten, denn es liegt etwas Gehässiges sogar in von unfreiwilligen Verbrechen, und es ist ein sehr großes Verbrechen, wenn eine Mutter ihr Kind tödtet, selbst wenn es in einem Uebermaß patriotischen Eifers geschieht, die Frau Tison nachdem sie eine Zeit lang in einer völligen Unbeweglichkeit verharrt war, erhob das Haupt, schaute irre um sich, stieß, als sie sich allein sah, einen Schrei aus und stürzte nach der Thüre.

Einige Neugierige, noch hartnäckiger als die Anderen, standen an dieser Thüre; sie traten auf die Seite, als sie die Tison erblickten, deuteten mit dem Finger auf sie und sagten zu einander:

»Siehst Du diese Frau? Sie hat. ihre Tochter angeklagt!«

Die Tison gab einen Schrei der Verzweiflung von sich und eilte in der Richtung des Temple fort. Als sie aber den dritten Theil der Rue Michel-le-Comte erreicht hatte, stellte sich ein Mann vor sie, versperrte ihr den Weg und sagte, indem er sein Gesicht in seinem Mantel verbarg:

»Du bist zufrieden, Du hast Dein Kind getödtet.«

»Mein Kind getödtet! mein Kind getödtet!« rief die arme Mutter; »nein, nein, das ist nicht möglich.«

»Es ist doch so, denn Deine Tochter ist verhaftet.«

»Und wohin hat man sie geführt?«

»In die Conciergerie, von da wird sie zu dem Revolutionsgerichte abgehen, und Du weißt, was aus denen wird, welche dahin kommen.«

»Gehen Sie auf die Seite und lassen Sie mich vorbei,« rief die Tison.

»Wohin gehst Du?«

»Nach der Conciergerie.«

»Was willst Du dort machen?«

»Sie noch einmal sehen.«

»Man wird Dich nicht einlassen.«

»Man wird mich wohl vor der Thüre liegen, dort, leben, dort schlafen lassen. Ich bleibe, bis sie herauskommt, und sehe sie wenigstens noch einmal.«

»Wenn Jemand Dir verspräche, Dir Deine Tochter zurückzugeben?«

»Was sagen Sie?«

»Ich frage Dich, ob Du, wenn ein Mann Dir verspräche, Dir Deine Tochter zurückzugeben, thun würdest, was dieser Mann Dich thun hieße?«

»Alles für meine Tochter, Alles für meine Heloise,« rief Frau, voll Verzweiflung die Hände ringend; »Alles, Alles, Alles!«

»Höre,« der Unbekannte, »Gott straft Dich.«

»Und wofür?«

»Für die Qualen, die Du einer armen Mutter, wie Du bist, bereitet hast.«

»Von wem sprechen Sie? Was wollen Sie damit sagen?«

»Du hast oft Deine Gefangenen ganz nahe an den Rand, der Verzweiflung, indem Du in diesem Augenblick einhergehst, durch Deine Anzeigen und Deine Rohheiten, geführt Gott straft Dich, indem er das Mädchen, das Du so sei geliebt, dem Tode überantwortet.«

»Sie haben gesagt, es gebe einen Menschen, der meine Tochter retten könne. . . Wo ist dieser Mensch! Was will er? Was verlangt er?«

»Dieser Mensch will, daß Du aufhörst die Königin zu verfolgen, daß Du sie um Verzeihung bittest wegen der Beleidigungen, die Du ihr zugefügt hast, und da Du, wenn Du wahrnimmst, daß diese Frau, welche selbst eine leidende, weinende, verzweifelnde Mutter ist, durch einen unmöglichen Umstand, durch ein Wunder des Himmel sich zu retten im Begriff ist, statt sich ihrer Flucht zu widersetzen, sie mit allen Deinen Kräften unterstützest.«

»Höre, Bürger, nicht wahr, Du bist dieser Mensch?

»Du versprichst, meine Tochter zu retten?«

Der Unbekannte schwieg

»Versprichst Du es mir? Machst Du Dich dazu anheischig? Schwörst Du es mir? Stehst Du mir dafür? Antworte!«

»Höre: Alles, was ein Mensch thun kann, um eine Frau zu retten, werde ich thun, um Dein Kind zu retten.«

»Er kann sie nicht retten!« schrie die Tison unter lautem Geheule. »Er kann sie nicht retten! er log, als er sie zu retten versprach.«

»Thue, was Du für die Königin vermagst, und ich werde thun, was ich für Deine Tochter vermag.«

»Was ist mir an der Königin gelegen, es ist ein Mutter, die eine Tochter hat, und nichts Anderes. Wenn man Jemand den Kopf abschlägt, so wird es nicht ihrer Tochter sein, sondern sie selbst. Man schneide mir den Hals ab, und rette meine Tochter. Man führe mich nach der Guillotine unter der Bedingung, daß kein Haar von ihrem Haupte fällt, und ich werde auf dem Wege nach der Guillotine singen:

 
»Ah! Ca ira, ca ira ca ira
»Les aristocrates à la lanterne . . «
 

Und die Tison fing an mit einer furchtbaren Stimme zu singen; doch sie unterbrach ihren Gesang plötzlich durch einschaltendes Gelächter.

Der Mann in dem Mantel schien selbst erschrocken über diesen Ansang des Wahnsinns und machte einen Schritt rückwärts.

»Oh! Du wirst Dich nicht so entfernen,« sagte die Tison in Verzweiflung, indem sie ihn an seinem Mantel zurückhielt; »man kommt nicht und spricht zu einer Mutter: »»Thue das und ich rette Dir Dein Kind,«« um hernach zu sagen: »»Vielleicht!«« Wirst Du sie retten?«

»Ja.«

»Wann dies?«

»An dem Tag, wo man sie von der Conciergerie nach dem Schaffot führt.«

»Warum warten? Warum nicht in dieser Nacht, diesen Abend, auf der Stelle?«

»Weil ich nicht kann.«

»Ah! Du siehst wohl, Du siehst wohl,« rief die Tison, »Du siehst, daß Du nicht kannst, aber ich kann.«

»Was kannst Du?«

»Ich kann die Gefangene, wie Du sie nennst, verfolgen, ich kann die Königin, wie Du sagst, überwachen, Du Aristokrat! Ich kann zu jeder Stunde des Tags und der Nacht in das Gefängnis, und werde Alles dies thun. Wir werden wohl sehen, ob sie entflieht, wir werden sehen, ob sie durchkommen soll, da man meine Tochter nicht retten will. Kopf für Kopf, willst Du? Madame Veto ist Königin gewesen, ich weiß es wohl, Heloise Tison ist nur ein armes Mädchen, ich weiß es ebenfalls; doch auf der Guillotine sind wir Alle gleich.

»Nun, es sei, sprach der Mann mit dem Mantel »rette sie und ich werde sie retten.«

»Schwöre.«

»Ich schwöre.«

»Bei was?«

»Bei was Du willst.«

»Hast Du eine Tochter?«

»Nein.«

»Nun versetzte die Tison, indem sie ihre Arme entmuthigt fallen ließ, »bei was willst Du schwören?«

»Höre, ich schwöre Dir bei Gott.«

»Bah!« entgegnete die Tison, »Du weißt wohl, daß sie den alten abgeschafft und den neuen noch nicht gemacht haben.«

»Ich schwöre Dir bei dem Grabe meines Vaters.«

»Schwöre nicht bei einem Grabe, das würde ihr Unglück bringen, Oh! mein Gott, mein Gott! wenn ich bedenke, daß ich in drei Tagen auch bei dem Grabe meiner Tochter schwören werde. Meine Tochter, meine arm Heloise! . . .« rief die Tison in ein so gewaltiges Geschrei ausbrechend, daß sich mehrere Fenster öffneten.

Bei dem Anblicke der Fenster, welche man da und dort öffnete, schien sich ein anderer Mann von der Mauer zu trennen und ging auf den ersten zu,

»Es ist mit dieser Frau nichts zu machen,« sagte er Erste zum Zweiten, »sie ist wahnsinnig.«

»Nein, sie ist Mutter,« sprach dieser und zog seinen Gefährten fort.

Als die Tison sah, wie sie sich entfernten, schien sie zu sich zu kommen

»Wohin geht Ihr?« rief sie, »wollt Ihr Heloise retten? Dann wartet auf mich, ich gehe mit Euch. Wartet auf mich, wartet doch aus mich!«

Und die arme Mutter verfolgte sie brüllend; doch der Ecke der nächsten Straße verlor sie dieselben aus der Blicke, Sie wußte nicht, nach welchem Punkte sie sich wenden sollte, blieb einen Augenblick unentschieden, schaute nach allen Seiten, stieß, als sie sich in der Nacht und im Stillschweigen, diesem doppelten Symtome des Todes, allein sah, ein herzzerreißendes Geschrei aus und fiel aus das Pflaster nieder.

Es schlug zwei Uhr.

Mittlerweile, und als dieselbe Stunde im Glockenthurme des Temple erscholl, las die Königin bei einer rauchenden Lampe zwischen ihrer Tochter und ihrer Schwägerin sitzend und vor den Blicken der Municipale durch Madame Royale verborgen, welche sich stellte, als umarmte sie ihre Mutter, las die Königin, sagen wir, wiederholt ein kleines Bittet, geschrieben auf Papier so zart, als man es nur immer hatte finden können, mit einer so seinen Handschrift, daß ihre durch die Thränen versengten Augen die Kraft besaßen, sie zu entziffern.

Das Billet enthielt folgende Worte:

»Morgen Dienstag verlangen Sie die Erlaubniß, in den Garten hinabzugehen, was man Ihnen ohne Schwierigkeiten zu machen, gestatten wird, insofern Befehl gegeben ist, Ihnen diese Vergünstigung zu gewähren, sobald sie dieselbe fordern werden. Wenn Sie drei oder viermal auf abgegangen sind, stellen Sie sich, als ob sie müde wären, nähern Sie sich der Weinbude und bitten Sie die Frau Plumeau um Erlaubniß, sich bei ihr setzen zu dürfen. Nach einem Augenblick geben Sie sich den Anschein, als ob Sie noch schlimmer würden und in Ohnmacht fielen. Dann wird man die Thüren schließen, damit man Ihnen Hilfe leisten kann, und Sie werden sich mit Madame Elisabeth und Madame Royale allein befinden. Sogleich wird sich die Kellerthüre öffnen, stürzen Sie sich, Sie, Ihre Schwägerin und Ihre Tochter durch diese Oeffnung, und Sie sind alle Drei gerettet.«

»Mein Gott!« sprach die junge Prinzessin, »sollte unser unglückliches Geschick endlich müde geworden sein?«

»Oder wäre dieses Billet etwa eine Falle?« versetzte Madame Elisabeth.,

»Nein, nein,« sprach die Königin: »diese Charaktere, haben mir stets die Gegenwart eines Geheimnisvollen, aber sehr wackeren und sehr treuen Freundes geoffenbart.«

»Das Billet kommt vom Chevalier?« fragte die junge Prinzessin.

»Von ihm selbst,« antwortete die Königin.

Madame Elisabeth faltete die Hände.

»Wir wollen das Billet, jede ihrerseits, leise noch einmal lesen,« sagte die Königin, »damit wenn eine von uns etwas vergäße, die andere sich desselben erinnerte.«

 

Und alle drei lasen noch einmal mit den Augen, als sie aber hiermit zu Ende waren, hörten sie die Thüre ihres Zimmers sich auf ihren Angeln drehen. Die zwei Prinzessinnen wandten sich um, die Königin allein blieb wie sie war; nur hob sie mit einer beinahe unmerklichen Bewegung das kleine Billet an ihre Haare und steckte es in ihre Frisur.

Es war einer von den Municipalen, der hie Thüre öffnete.

»Was wollen Sie, mein Herr?« fragt«? gleichzeitig Madame Elisabeth und Madame Royale.

»Hm!« sagte der Municipal, »mir scheint, Sie gehen heute sehr spät zu Bette.«

»Ist durch eine neue Verordnung der Gemeinde vorgeschrieben, zu welcher Stunde ich zu Bette gehen soll?« versetzte die Königin, indem sie sich mit ihrer gewöhnlichen Würde umwandte.

»Nein, Bürgerin,« sagte der Municipal, »doch wenn es nothwendig ist, wird man eine erlassen.«

»Mittlerweile, mein Herr, ehren Sie, ich sage nicht das Zimmer einer Königin, aber das einer Frau,« sprach Marie Antoinette.

»In der That,« brummte der Municipal, »diese Aristokraten sprechen immer, als ob sie Etwas wären.«

Durch eine Würde, welche zur Zeit ihrer Wohlfahrt mehr den Charakter des Hochmuths gehabt hatte, aber durch dreijährige Leiden gemildert worden war, gleichsam unterjocht, zog sich der Municipal indessen zurück.

Einen Augenblick nachher erlosch die Lampe und die die Frauen entkleideten sich wie gewöhnlich ohne Licht, indem sie aus der Finsterniß einen Schleier für ihre Schamhaftigkeit machten.

Am andern Morgen um neun Uhr las die Königin, in die Vorhänge ihres Bettes eingeschlossen, das Bittet vom vorhergehenden Tage noch einmal, um sich in keiner Hinsicht von den Instructionen, die es enthielt, zu entfernen, zerriß es in beinahe ungreifbare Stückchen, kleidete sich hinter ihren Vorhängen an, weckte ihre Schwägerin und begab sich zu ihrer Tochter.

Einen Augenblick nachher ging sie hinaus und rief die Municipale von der Wache,

»Was willst Du, Bürgerin?« fragte einer von ihnen an der Thüre erscheinend, während der andere sich nicht einmal in seinem Frühstück stören ließ, um den königlichen Ruf zu erwiedern.

»Mein Herr,« sprach Marie Antoinette, »ich komme aus dem Zimmer meiner Tochter, die Arme ist in der That sehr krank. Ihre Beine sind aufgeschwollen und schmerzhaft, denn sie macht sich zu wenig Bewegung. Sie wissen aber, mein Herr, ich habe sie zu dieser Unthätigkeit verurtheilt. Ich hatte Erlaubnis, im Garten spazieren zu gehen, doch ich mußte, um hinabzugehen, an der Thüre des Zimmers vorüber, das mein Gemahl zu keinen Lebzeiten bewohnte; im Augenblick, wo ich an dieser Thüre vorüberkam, wurde mir schwach; ich besaß nicht die Kraft, stieg wieder hinauf und beschränkte mich auf den Spaziergang auf der Terrasse. Dieser Spaziergang ist nun ungenügend für die Gesundheit meiner armen Tochter, und ich bitte Sie daher, Bürger Municipal, in meinem Namen bei dem Bürger General Santerre die Benützung der Freiheit, die man mir gestattet, zu reclamiren; ich werde Ihnen sehr dankbar dafür sein.«

Die Königin sprach diese Worte mit einem zugleich so sanften und so würdigen Tone, sie vermied so sorgfältig jede Bezeichnung, welche die republikanische Pruderie des Municipals verletzen konnte, daß dieser, der bedeckt vor ihr erschienen war, wie dies die Mehrzahl dieser Menschen zu thun pflegte, allmählig seine rothe Mütze vom Kopfe nahm, sich, als sie vollendet hatte, vor ihr verbeugte und erwiderte:

»Seien Sie unbesorgt, Madame, man wird von dem Bürger General die Erlaubniß verlangen, welche Sie zu haben wünschen.«

Dann entfernte er sich und wiederholte gleichsam, um sich selbst zu überzeugen, daß er der Billigkeit und nicht einer Schwäche nachgebe.

»Es ist billig, es ist im Ganzen nur billig.«

»Was ist billig?« fragte der andere Municipal.

»Daß diese Frau ihre Tochter, welche krank ist, spazieren führt.«

»Hernach? . . . was verlangt sie?«

»Sie verlangt, hinabzusteigen und eine Stunde im Garten spazieren zu gehen.«

»Bah!« versetzte der Andere; »sie begehre vom Fuße des Temple auf den Revolutionsplatz zu gehen, das wird ein Spaziergang für sie sein.«

Die Königin hörte diese Worte und erbleichte; doch sie schöpfte zugleich in denselben einen neuen Muth für das große Ereigniß, das sich vorbereitete.

Der Municipal vollendete sein Frühstück und ging hinab. Die Königin verlangte, ihrerseits mit ihrer Tochter in ihrem Zimmer zu frühstücken, was ihr bewilligt wurde.

Um das Gerücht ihrer Krankheit zu bekräftigen, blieb Madame Royal liegen und Madame Elisabeth und die Königin verweilten bei ihrem Bette.

Um elf Uhr kam Sanierre, seiner Gewohnheit gemäß. Seine Ankunft wurde gewöhnlich durch die Trommeln, welche herausschlugen, und durch den Eintritt des neuen Bataillon und der neuen Municipale, welche diejenigen ablösten, deren Wache sich endigte, verkündigt.

Als Santerre das abgehende Bataillon und das aufziehende Bataillon inspicirt hatte, als er sein plumpes Pferd mit den untersetzten Gliedern im Hofe des Temple hatte paradiren lassen, hielt er einen Augenblick an: dies war der Moment, wo diejenigen, welche ihn sprechen wollten, ihre Forderungen, ihre Anzeigen oder ihre Bitten an ihn richteten.

Der Municipal benützte diesen Halt, um sich ihm zu nähern.«

»Was willst Du?» fragte Santerre mit barschem Tone.

»Bürger,« antwortete der Municipal, »ich komme im Auftrage der Königin.«

»Was ist das, die Königin?« unterbrach ihn Santerre«.

»Ah! es ist wahr,« sprach der Municipal, selbst erstaunt, daß er sich hatte hinreißen lassen.»W«s spreche ich denn? Bin ich ein Narr? Ich komme, um Dir von Madame Veto zu sagen. . .«

»So ist es gut,« versetzte Santerre, »so verstehe ich Dich. Nun, was willst Du mir sagen? Laß hören!«

»Ich will Dir sagen, daß die kleine Veto krank ist, wie es scheint, aus Mangel an Luft und Bewegung.«

»Nun, ist die Nation hieran Schuld? Die Nation hat ihr den Spaziergang im Garten erlaubt, sie hat es ausgeschlagen, guten Abend!«

»Grade das ist es, sie bereut es jetzt, und fragt, ob Du ihr erlauben wollest, daß sie herabgehe.«

»Dagegen erhebt sich keine Schwierigkeit, Ihr hört es, Ihr Leute?« sagte Santerre sich an das ganze Bataillon wendend. »Die Witwe Capet wird Herabkommen, um im Garten spazieren zu gehen. Die Sache ist ihr von der Nation bewilligt: doch nehmt Euch in Acht, daß sie nicht über die Mauer entflieht; denn wenn das geschieht, lasse ich Euch Allen den Kopf abschlagen.«

Dieser Scherz des Bürger General wurde mit einem Ausbruch homerischen Gelächters aufgenommen.

»Und nun, da Ihr es wißt, guten Tag,« sprach Santerre. »Ich gehe in den Convent. Es scheint, man hat Roland und Barbarour wiedervereinigt und es handelt sich darum, ihnen einen Paß für die andere Welt auszufertigen.«,

Es war diese Neuigkeit, was den Bürger General in so lustige Laune versetzte.

Santerre entfernte sich im Galopp.

Das Bataillon, welches von der Wache abkam, der, ließ den Temple hinter ihm. Endlich traten die Municipale ihren Platz den Neuangekommenen ab, welche die Instructionen von Santerre in Beziehung auf die Königin erhalten hatten.

Einer von den Municipalen ging zu Marie Antoinette hinaus und überbrachte ihr diese Entscheidung.

Die Königin dankte dem Municipal und bemerkte, indeß sie ihm dankte, daß ihre Tochter erröthete und ihre Schwägerin im Geiste Gott gedankt hatte.

»Oh!« dachte sie, während sie durch das Fenster zum Himmel emporschaute, »sollte Dein Zorn ruhen, oh Herr, sollte Deine furchtbare Rechte müde sein, auf uns zu lasten? . . . Ich danke, mein Herr,« sprach sie zu dem Municipal mit dem reizenden Lächeln, das Barnave in das Verderben stürzte und so viele Menschen wahnsinnig machte, »ich danke!«

Dann wandte sie sich zu ihrem kleinen Hunde um, der ihr aus den Hinterpfoten nachhüpfte, denn er erkannte an den Blicken seiner Gebieterin, daß etwas Außerordentliches vorging, und sagte:

»Vorwärts, Black, wir gehen spazieren.«

Der kleine Hund fing an zu kläffen und zu springen; er schaute den Municipal an, denn er begriff ohne Zweifel, daß von diesem Manne die Nachricht kam, welche seine Gebieterin so freudig machte, näherte sich ihm kriechend und mit seinem langen, seidenen Schweife wedelnd, und wagte es sogar, ihn zu liebkosen.

Dieser Mann, der vielleicht unempfindlich gegen die Bitten der Königin geblieben wäre, fühlte sich ganz gerührt bei den Liebkosungen des Hundes.

»Schon diesem kleinen Thiere zu Liebe, Bürgerin Capet, hätten Sie öfter ausgehen sollen,« sagte er, »die Menschlichkeit befiehlt, daß man für alle Geschöpfe Sorge trägt.«

»Zu welcher Stunde werden wir hinabgehen?« fragte du Königin. »Denken Sie nicht, daß uns die Sonne guttun dürfte?«

»Sie können hinabgehen, wann Sie wollen,« antwortete der Municipal, »es ist kein besonderer Befehl in dieser Hinsicht gegeben worden. Wenn Sie jedoch um Mittag hinabgehen wollen, so wird es, da es der Augenblick ist, wo man die Wachen wechselt, weniger Belegung im Thurme veranlassen.«

»Wohl, es sei, um Mittag!« sagte die Königin, indem sie die Hand auf das Herz legte, um die Schläge zurückzudrängen.

Und sie schaute diesen Mann an, der minder hart zu sein schien, als seine Amtsbrüder, und vielleicht als Lohn für seine Nachgiebigkeit gegen die Wünsche der Gefangenen das Leben in dem Kampfe verlieren sollte, auf den die Verschworenen sannen.

Aber auch in diesem Augenblick, wo ein gewisses Mitleid das Herz der Frau zu erweichen im Begriffe war, erwachte die Seele der Königin; sie dachte an den 10. August und an die auf den Teppichen ihres Palastes umher liegenden Leichname ihrer Freunde. Sie dachte an den 2. September und an den Kopf der Prinzessin von Lamballe, der am Ende eines Spießes vor ihren Fenstern emporgehoben worden war. Sie dachte an den 21. Januar und an ihren Gemahl, wie er aus einem Blutgerüste beim Rasseln der Trommeln, welche seine Stimme erstickten, starb. Sie dachte endlich an ihren Sohn, armes Kind, dessen Schmerzgeschrei sie, ohne ihm Hilfe bringen zu können, mehr als einmal von ihrem Zimmer aus gehört hatte, und ihr Herz verhärtete sich.

»Ach!« murmelte sie, »das Unglück ist wie das Blut der Hydren des Alterthums; es befruchtet Saaten neuem Unglück.«

05 – 08. Bändchen (Schluß)

XXVI.
Black

Der Municipal entfernte sich, um seine Collegen zu rufen und das von den abgehenden Municipalen zurückgelassene Protokoll zu lesen.

Die Königin blieb allein mit ihrer Schwägerin und ihrer Tochter.

Alle drei schauten sich an.

Madame Royale warf sich in die Arme der Königin und hielt sie umfangen,

Madame Elisabeth näherte sich ihrer Schwägerin und reichte ihr die Hand.

»Beten mir zu Gott,« sprach die Königin; »doch beten wir so, daß Niemand vermuthet, wir beten.«

Es gibt, unselige Zeiten, wo das Gebet, diese natürlichen Hymne, welche Gott in den Grund des menschlichen Herzens gelegt hat, in den Augen der Menschen verdächtig wird, denn das Gebet ist ein Akt der Hoffnung oder der Dankbarkeit. In den Augen ihrer Wächter war aber die Hoffnung oder die Dankbarkeit der Königin eine Ursache zur Unruhe, weil die Königin nur Eines hoffen konnte, die Flucht, weil die Königin Gott nur für Eines danken konnte, dafür, daß er ihr die Mittel zur Flucht gegeben.

Nachdem dieses Gebet im Innern vollendet war, blieben alle Drei ohne ein Wort zu sprechen.

Es schlug drei Viertel aus zwölf Uhr, dann zwölf Uhr.

In dem Augenblick, wo der letzte Schlag unter dem ehernen Schlägel erscholl, fing ein Waffengeklirre an die Wendeltreppe zu erfüllen und bis zu der Königin herauf zusteigen.

»Es sind die Wachen, die man ablöst,« sagte sie, »Man wird kommen und uns holen.«

Sie sah, daß ihre Schwägerin und ihre Tochter erbleichten.

»Muth,« sprach sie, ebenfalls erbleichend.

»Es ist Mittag,« rief man von unten. »Laßt die Gefangenen herabgehen.«

»Wir sind hier, meine Herren,« antwortete die Königin, welche in einem Gefühle, in das sich beinahe Bedauern mischte, mit einem letzten Blick die schwarzen Mauern betrachtete und von den Geräthschaften, diesen wenn nicht gerade groben, doch wenigstens einfachen Gefährten ihrer Gefangenschaft, Abschied nahm.

Die erste Pforte öffnete sich, sie ging aus den Corridor. Der Corridor war düster und in der Dunkelheit konnten die drei Gefangenen ihre Aufregung verbergen. Der kleine Black ging voraus; als man aber an die zweite Pforte, das heißt an die Thüre gekommen war von der Marie Antoinette ihre Augen abzuwenden suchte, drückte das treue Thier seine Schnauze auf die breitköpfigen Nägel und ließ nach mehreren kläglichen Schreien ein schmerzliches, lange ausgedehntes Stöhnen hören. Die Königin ging rasch vorüber, ohne daß sie die Kraft hatte, ihren Hund zurückzurufen, und indem sie die Wand suchte, um sich daran zu stützen.

 

Nachdem sie ein paar Schritte gemacht, versagten der Königin ihre Beine den Dienst und sie war genötigt stille zu stehen. Ihre Schwägerin und ihre Tochter näherten sich ihr; die drei Frauen blieben einen Augenblick unbeweglich und bildeten eine schmerzliche Gruppe, wobei die Mutter ihre Stirne auf den Kopf von Madame Royale stützte.

Der kleine Black holte sie wieder ein.

»Nun,« rief die Stimme, »kommen Sie herab oder kommen Sie nicht herab?«

»Hier sind wir,« sprach der Municipal, der diesen in seiner Einfachheit so großen Schmerz ehrend stehen geblieben war.

»Vorwärts,« sagte die Königin.

Und sie stieg vollends hinab.

Als die Gefangenen unten an die Wendeltreppe vor die letzte Thüre kamen, der Pforte gegenüber, unter der die Sonne breite, goldene Lichtstreifen zog, ließ der Trommler ein Rasseln hören, das die Wache zusammen rief Dann trat ein tiefes Stillschweigen, durch die Neugierde veranlaßt, ein. und die schwere Pforte öffnete sich langsam, auf ihren kreischenden Angeln rollend.

Eine Frau saß aus dem Boden, oder lag vielmehr in dem Winkel des Ecksteines, der an diese Pforte stieß. Es war die Tison, welche die Königin seit vier und zwanzig Stunden nicht gesehen hatte, eine Abwesenheit, die wiederholt am Abend des vorhergehenden Tages und am Morgen dieses Tages ihr Staunen erregte.

Die Königin sah bereits den Tag, die Bäume, den Garten, und jenseits der Schranke, welche diesen Garten schloß, suchte ihr gieriges Auge die kleine Hütte der Weinschenke, wo ihre Freunde ohne Zweifel ihrer harrten, als bei dem Geräusch ihrer Tritte die Tison ihre Hände zurückzog und die Königin ein bleiches, unter den ergrauenden Haaren gebrochenes Gesicht erblickte.

Die Veränderung war so groß, daß die Königin erstaunt stille stand.

Mit der Langsamkeit der Leute, bei denen die Vernunft mangelt, kniete die Tison sodann vor diese Thüre und versperrte Marie Antoinette den Durchgang.

»Was wollen Sie, gute Frau?« fragte die Königin.

»Er hat gesagt, Sie müßten mir vergeben.«

»Wer dies?«

»Der Mann mit dem Mantel,« antwortete die Tison. Die Königin schaute Madame Elisabeth und ihre Tochter voll Erstaunen an.

»Geht, geht,« sprach der Municipal, »laßt die Witwe Capet vorüber, sie hat Erlaubniß, im Garten spazieren zu gehen.«

«Ich weiß es wohl,« sprach die Alte, »und ich bin gekommen, um sie hier zu erwarten: da man mich nicht zu ihr hinauflassen wollte und ich sie um Verzeihung zu bitten hatte, so mußte ich sie erwarten.«

»Warum wollte man Sie nicht hinausgehen lassen?« fragte die Königen.

Die Tison lachte und erwiderte:

»Weil sie behaupten, ich sei närrisch.«

Die Königin schaute sie an und sah wirklich in den irren Augen dieser Unglücklichen jenen seltsamen Reger glänzen, welcher die Abwesenheit des Geistes andeutet.

»O mein Gott!« sprach sie, »arme Frau, was ist Ihnen denn begegnet?«

»Es ist mir begegnet. . . wissen Sie denn nicht?« erwiderte die Frau; »doch wohl, Sie wissen es, da sie Ihretwegen verurtheilt worden ist.«

»Wer?«

»Heloise.«

»Ihre Tochter?«

»Ja sie. . . meine arme Tochter!«

»Verurtheilt. . . Durch wen? wie? Warum?«

»Weil sie den Strauß verkauft hat. . .«

»Was für einen Strauß?«

»Den Nelkenstrauß . . . Sie ist doch kein Sträußermädchen,« sagte die Tison, als ob sie ihre Erinnerungen zu sammeln suchte, »wie konnte sie diesen Strauß verkaufen?«

Die Königin bebte. Ein unsichtbares Band verknüpfte diese Szene mit der gegenwärtigen Lage; sie begriff, daß sie keine Zeit mit einem unnützen Gespräche verlieren durfte.

»Meine gute Frau,« sagte sie, »ich bitte, lassen Sie mich vorbei, Sie werden mir später Alles dies erzählen.«

»Nein, auf der Stelle, Sie müssen mir verzeihen; ich muß Ihnen fliehen helfen, damit er meine Tochter rettet . . .«

Die Königin wurde bleich wie eine Todte.

»Mein Gott!« murmelte sie, die Augen zum Himmel aufschlagend.

Dann wandte sie sich an den Municipal und sprach:

»Mein Herr, haben Sie die Güte, diese Frau zu entfernen; Sie sehen wohl, daß sie wahnsinnig ist.«

»Vorwärts, vorwärts, Mutter, Platz gemacht,« rief der Municipal.

Doch die Tison klammerte sich an die Wand an.

»Nein,« rief sie, »sie muß mir vergeben, damit er meine Tochter rettet.«

»Wer das?«

»Der Mann mit dem Mantel.«

»Meine Schwester,« sagte Madame Elisabeth, »sprechen Sie ein paar Worte des Trostes zu ihr.«

»Oh! sehr gern,« versetzte die Königin, »In der That. ich glaube, das wird das Kürzeste sein.«

Dann sich gegen die Wahnsinnige umwendend:

»Gute Frau, was wünschen Sie?«

»Ich wünsche, daß Sie mir alle Leiden vergeben, die ich Ihnen durch die Beleidigungen, welche ich Ihnen angetan, und durch die Anzeigen, die ich gemacht, bereitet habe, und daß Sie, wenn Sie den Mann mit dem Mantel sehen, ihm befehlen, meine Tochter zu retten, weil er Alles thut, was Sie wollen.«

»Ich weiß nicht, was Sie mit dem Mann im Mantel sagen wollen,« entgegnete die Königin; »doch wenn es sich nur darum handelt, daß Sie zur Beruhigung Ihres Gewissens Vergebung der Beleidigungen erlangen, die Sie mir angetan zu haben glauben, oh! so vergebe ich Ihnen aufrichtig und aus der Tiefe meines Herzens, arme Frau; möchten diejenigen, welche ich beleidigt habe, mir ebenso verzeihen.«

»Oh!« rief die Tison in einem Tone unaussprechlicher Freude, »nun da Sie mir vergeben haben, wird er meine Tochter retten. Ihre Hand, Madame, Ihre Hand!«

Die Königin reichte erstaunt und ohne zu begreifen, was dies bedeuten sollte, der Tison die Hand, diese faßte sie gierig und drückte ihre Lippen daraus.

In diesem Augenblicke ließ sich die heisere Stimme eines Colporteur im Temple hören.

»Hier ist zu haben der Spruch des Gerichtes, das die Tochter Heloise Tison zur Todesstrafe wegen des Verbrechens der Verschwörung verurtheilt,« rief er.

Kaum hatten diese Worte das Ohr der Tison berührt, als sich ihr Gesicht, gleichsam zersetzte; sie erhob sich aus ein Knie und streckte die Arme aus, um der Königin den Weg zu versperren.

»Oh, mein Gott!« murmelte die Königin, welche kein Wort von der furchtbaren Verkündigung verloren hatte.

»Zur Todesstrafe verurtheilt,« rief die Mutter, »meine Tochter verurtheilt! meine Heloise verloren! Er hat sie also nicht gerettet, und kann sie nicht retten; es ist also zu spät. Oh!«

»Arme Frau,« sprach die Königin, glauben Sie mir, daß ich Sie beklage.«

»Du?« sagte die Tison, deren Augen plötzlich von Blut unterlaufen waren. »Du beklagst mich? nie! nie!«

»Sie täuschen sich, ich beklage Sie von ganzem Herzen, doch lassen Sie mich vorüber.«

»Dich vorüber lassen?« rief die Tison und brach in ein Gelächter aus. »Nein! nein! ich ließ Dich fliehen, weil er mir gesagt hatte, wenn ich Dich um Verzeihung bäte und fliehen ließe, so würde meine Tochter gerettet werden; doch da meine Tochter verurtheilt ist, da meine Tochter sterben soll, so wirst Du nicht entkommen.«

»Herbei, meine Herren, kommen Sie mir zu Hilfe,« rief die Königin. »Mein Gott! mein Gott! Sie sehen wohl, daß sie wahnsinnig ist.«

»Nein, ich bin nicht wahnsinnig, nein, ich weiß, was ich sage,« rief die Tison. »Sehen Sie, es ist wahr, es fand eine Verschwörung statt, Simon hat sie entdeckt. Meine Tochter, meine arme Tochter verkaufte den Strauß. Sie hat es vor dem Revolutionstribunal zugestanden, es war ein Nelkenstrauß und in den Blumen staken Papiere.«

»Madame,« sprach die Königin, »im Namen des Himmels.«

Man hörte abermals die Stimme des Ausrufers, welcher wiederholte:

»Hier ist zu haben der Spruch des Gerichts, das die Tochter, Heloise Tison, wegen des Verbrechens der Verschwörung zum Tode verurtheilt.«

»Hörst Du es,« brüllte die Wahnsinnige, um welche sich die Nationalgarden gruppierten. »Hörst Du es, zum Tode verurtheilt! Deinetwegen, Deinetwegen wird man meine Tochter tödten! hörst Du es, Deinetwegen, Oesterreicherin?«

»Meine Herren,« sprach die Königin, »Ich bitte Sie im Namen des Himmels, wenn Sie mich nicht von dieser armen Wahnsinnigen befreien wollen, so lassen Sie mich mich wieder hinaufgehen, ich kann die Vorwürfe dieser Frau nicht ertragen: sie brechen mir das Herz, so ungerecht sie auch sind.«

Und die Königin wandte den Kopf ab und schluchzte schmerzhaft.

»Ja, ja, weine, Heuchlerin,« rief die Wahnsinnige, »weine, Dein Strauß kommt sie theuer zu stehen; übrigens mußte sie das vermuten, denn so sterben Alle, die Dir dienen. Du bringst Unglück, Oesterreicherin: man hat Deine Freunde, Deinen Gatten, Deine Vertheidiger getötet, und endlich tödtet man auch meine Tochter. Wann wird man Dich denn ebenfalls tödten, damit Niemand mehr für Dich stirbt?

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