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Der Graf von Bragelonne

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XX.
Von der Schwierigkeit des Reichthums

D’Artagnan verlor keine Zeit, und sobald es anständig und geeignet war, machte er dem Herrn Schatzmeister Seiner Majestät seinen Besuch.

Es wurde ihm die Freude zu Theil, ein Stück Papier, bedeckt mit einer sehr häßlichen Handschrift, gegen eine wunderbare Anzahl kürzlich erst mit dem BIldniß Seiner allergnädigsten Majestät König Karl II. geschlagener Thaler zu vertauschen.

D’Artagnan wußte sich leicht zu beherrschen; doch bei dieser Gelegenheit konnte er sich nicht enthalten, eine Freude zu offenbaren, die der Leser wohl begreifen wird, weniger einige Nachsicht mit einem Mann haben will, der seit seiner Geburt nie so viele Geldstücke und Rollen, in einer für das Auge wahrhaft angenehmen Ordnung neben einander gelegt, gesehen hatte.

Der Schatzmeister schob alle diese Rollen in Säcke und schloß jeden Sack mit einem Stempel mit dem Wappen von England, eine Gunst, welche die Schatzmeister nicht Jedermann bewilligen.

Unempfindlich und gerade so artig, als er es gegen einen mit der Freundschaft des Königs beehrten Mann sein mußte, sagte er sodann zu d’Artagnan:

»Nehmt Euer Geld fort, mein Herr.«

Euer Geld! Dieses Wort machte tausend Saiten vibriren, welche d’Artagnan zuvor nie in seinem Herzen gefühlt hatte.

Er ließ die Säcke auf einen Karren laden und kam tief nachsinnend nach Hause zurück. Ein Mann, der dreimal hunderttausend Livres besitzt, kann keine glatte Stirne mehr haben: eine Runzel für jedes Hunderttausend ist nicht zu viel.

D’Artagnan schloß sich ein, aß nicht zu Mittag, verwehrte Männiglich seine Thüre, wachte, die Lampe angezündet, die Pistole gespannt auf dem Tisch, die ganze Nacht und träumte über ein Mittel, es zu verhindern, daß diese schönen Thaler, welche aus der königlichen Kasse in die seinige übergegangen waren, nicht wieder aus seiner Kasse in die Taschen irgend eines Diebes übergingen. Das beste Mittel, das der Gascogner fand, war, seinen Schatz für den Augenblick unter Schlösser zu legen, welche solid genug wären, daß keine Faust sie zu erbrechen vermöchte, künstlich genug, daß kein gewöhnlicher Schlüssel sie öffnen könnte.

D’Artagnan erinnerte sich, daß die Engländer Meister in der Mechanik und im conservativen Gewerbsfleiß sind; er beschloß, schon am andern Tag einen Mechaniker aufzusuchen, der eine Kasse an ihn verkaufen würde.

Er hatte nicht weit zu gehen. Meister Will Jobson, der auf Picadilly wohnte, hörte seine Vorschläge an, begriff seine Wünsche und versprach ihm, ein Sicherheitsschloß zu verfertigen, das ihn jeder Angst für die Zukunft überheben würde.

»Ich gebe Euch einen ganz neuen Mechanismus,« sagte er. »Bei dem ersten etwas ernstlichen Versuch, den Einer auf Euer Schloß unternimmt, öffnet sich ein unsichtbares Plättchen, ein kleiner ebenfalls unsichtbarer Lauf speit eine hübsche kupferne Kugel im Gewicht einer Mark aus und wirst den Ungeschickten nicht ohne ein gewisses bemerkbares Geräusch nieder. Was haltet Ihr davon?«

»Ich sage, das ist wahrhaft sinnreich.« rief d’Artagnan, »die kleine kupferne Kugel gefällt mir ungemein. Doch die Bedingungen, Herr Mechaniker?«

»Vierzehn Tage für die Ausführung und vierzehntausend Livres zahlbar bei der Ablieferung,« rief der Handwerksmann.

D’Artagnan faltete die Stirne. Vierzehn Tage waren eine hinreichende Frist, daß die Spitzbuben in London die Nothwendigkeit einer Kasse bei ihm verschwinden machen konnten. Was die vierzehntausend Livres betrifft, so hieß dies sehr schwer das bezahlen, was ein wenig Wachsamkeit ihm umsonst verschaffen konnte.

»Ich danke, mein Herr, ich werde es mir überlegen,« sagte er.

Und er kehrte in raschem Lauf nach Hause zurück. Niemand hatte sich seinem Schatz genähert.

An demselben Tag machte Athos seinem Freund einen Besuch und fand ihn so sorgenvoll, daß er ihm sein Erstaunen darüber äußerte.

»Wie, Ihr seid nun reich,« sagte er, »und nicht heiter, Ihr, der Ihr Euch so sehr nach dem Reichthum sehntet?«

»Mein Freund, die Freuden, an die man nicht gewöhnt ist, belästigen mehr als der Kummer, der zur Gewohnheit geworden war. Gebt mir einen Rath, wenn es Euch beliebt. Ich kann Euch hierüber fragen. Euch, der Ihr stets Geld gehabt habt: sagt, wenn man Geld hat, was macht man damit?«

»Das hängt von den Umständen ab.«

»Was habt Ihr mit dem Eurigen gemacht, daß Ihr dadurch weder zu einem Geizhals, noch zu einem Verschwender wurdet? Denn der Geiz vertrocknet das Herz und die Verschwendung ersäuft es, nicht wahr?«

»Fabricius könnte nicht richtiger sprechen. Doch in der That, mein Geld hat mich nie belästigt.«

»Sagt, legt Ihr es auf Zinsen an?«

»Nein; Ihr wißt, daß ich ein ziemlich hübsches Haus habe, und daß dieses Haus den besten Theil meiner Habe bildet?«

»Ich weiß es.«

»Ihr werdet auf diese Art ebenso reich als ich und sogar noch reicher als ich, wenn Ihr wollt, durch das selbe Mittel sein.«

»Aber die Renten, kassirt Ihr sie ein?«

»Nein.«

»Was denkt Ihr von einem Versteck in einer Mauer?«

»Ich habe nie Gebrauch davon gemacht.«

»Dann habt Ihr einen Vertrauten, einen sichern Geschäftsführer, der Euch die Interessen zu einem mäßigen Preise bezahlt?«

»Keineswegs.«

»Mein Gott! was macht Ihr dann?«

»Ich gebe Alles aus, was ich habe, und ich hake nur, was ich ausgebe, mein lieber d’Artagnan.«

»Ah! das ist Eure Art! Doch Ihr seid ein wenig Fürst, Ihr, und fünfzehn bis sechzehntausend Livres Einkünfte zerschmelzen Euch zwischen den Fingern; und dann habt Ihr viele Ausgaben für die Repräsentation.«

»Ich sehe nicht ein, daß Ihr viel weniger vornehmer Herr seid, als ich, mein Freund, und Euer Geld wird Euch gerade ausreichen.«

»Dreimal hundert tausend Livres! Dabei sind zwei Drittel Ueberfluß.«

»Verzeiht, doch mir schien, als hättet Ihr mir gesagt . . . ich glaubte zu hören . . . ich bildete mir ein, Ihr hättet einen Associe.«

»Ah! Mordioux, das ist wahr!« rief d’Artagnan erröthend, »Planchet. Bei meinem Leben, ich vergaß Planchet! . . . Ah! nun sind meine hunderttausend Thaler angegriffen . . . Das ist Schade, die Summe war rund, wohlklingend . . . Es ist wahr, Athos, ich bin durchaus nicht reich. Welches Gedächtnis? habt Ihr!«

»Ja, es ist ziemlich gut, Gott sei Dank!«

»Dieser brave Planchet,« murmelte d’Artagnan, »er hatte da keinen schlechten Traum. Teufel, welche Speculation! Nun, was einmal gesagt ist, ist gesagt.«

»Wie viel gebt Ihr ihm?«

»Oh!« machte d’Artagnan, »er ist kein schlimmer Bursche, ich werde immerhin gut mit ihm in Ordnung kommen; seht, ich habe Unglück, ich habe Kosten gehabt, dies Alles muß in Anrechnung gebracht werden.«

»Mein Lieber, ich bin Eurer sehr sicher,« sprach Athos ruhig, »und ich habe nicht bange für diesen guten Planchet; seine Interessen sind besser in Euren Händen als in den seinigen; doch nun, da Ihr nichts mehr hier zu thun habt, laßt uns abreisen, wenn es Euch beliebt. Ihr bedankt Euch bei Seiner Majestät, fragt, ob sie Euch keinen Befehl zu ertheilen habe, und in sechs Tagen können wir die Thürme von Notre-Dame erschauen.«

»Mein Freund, ich brenne in der That vor Verlangen, abzureisen, und werde auf der Stelle in Ehrfurcht vom König Abschied nehmen.«

»Und ich will noch einige Personen in der Stadt begrüßen und dann gehöre ich Euch,« sprach Athos.

»Wollt Ihr mir Grimaud leihen?«

»Von Herzen gern . . . Was gedenkt Ihr mit ihm zu machen?«

»Etwas sehr Einfaches, was ihn nicht ermüden wird. Ich werde ihn bitten, meine Pistolen zu bewachen, welche hier auf dem Tisch neben diesen Kisten liegen.«

»Sehr gut,« sagte Athos unstörbar.

»Und nicht wahr, er wird sich nicht entfernen?«

»Ebenso wenig als die Pistolen selbst.«

»Dann gehe ich zu Seiner Majestät. Auf Wiedersehen.«

D’Artagnan kam wirklich in den Palast von Saint-James, wo Karl II., der gerade mit dem Schreiben seiner Briefe beschäftigt war, ihn eine gute Stunde im Vorzimmer warten ließ.

Während d’Artagnan in der Gallerie auf und ab, von den Thüren zu den Fenstern und von den Fenstern zu den Thüren ging, glaubte er einen Mantel dem von Athos ähnlich, durch das Vestibule schreiten zu sehen; doch in dem Augenblick, wo er diesen Umstand bewahrheiten wollte, rief ihn der Huissier zu Seiner Majestät.

Karl II. rieb sich die Hände, während er den Dank unseres Freundes entgegennahm.

»Chevalier,« sagte er, »Ihr habt Unrecht, mir dankbar zu sein; ich habe Euch nicht den vierten Theil von dem bezahlt, was die Geschichte von der Kiste, in die Ihr den braven General . . . ich meine den vortrefflichen Herzog von Albermale, eingesperrt, werth ist.« Und der König brach in ein schallendes Gelächter aus.

D’Artagnan glaubte Seine Majestät nicht unterbrechen zu dürfen und lächelte mit einer stolzen Bescheidenheit.

»Ah!« fuhr Karl II. fort, »hat Euch unser lieber Monk wirklich verziehen?«

»Verziehen! ich hoffe ja, Sire.«

»Ei! . . . der Streich war grausam . . . Den ersten Mann der englischen Revolution wie einen Häring in eine Tonne packen! . . . An Eurer Stelle würde ich nicht trauen, Chevalier.«

»Aber, Sire . . . «

»Ich weiß, daß Monk Euch seinen Freund nennt . . . Doch er hat ein zu tiefes Auge, um nicht Gedächtniß zu besitzen, eine zu hohe Augenbraue, um nicht sehr hoffärtig zu sein, Ihr wißt grande supercilium

»Ich werde sicherlich Lateinisch lernen,« sagte d’Artagnan zu sich selbst.

»Hört,« rief der König entzückt, »ich muß Eure Aussöhnung bewerkstelligen; ich werde mich dabei so benehmen . . . «

D’Artagnan biß sich auf die Lippen.

»Erlaubt mir Eure Majestät, ihr die Wahrheit zu sagen?«

»Sprecht, Chevalier.«

»Sire, Ihr macht mir furchtbar bange . . . wenn Eure Majestät meine Angelegenheit ordnet, wie sie hierzu Lust zu haben scheint, so bin ich ein verlorener Mann; der Herzog läßt mich ermorden.«

 

Der König schlug abermals ein Gelächter auf, das die Angst von d’Artagnan in Schrecken verwandelte.

»Sire, ich bitte, habt die Gnade, diese Unterhandlung mir zu überlassen . . . und wenn Ihr dann meiner Dienste nicht mehr bedürft . . . «

»Nein, Chevalier. Ihr wollt abreisen?« versetzte Karl II. mit einer immer mehr beunruhigenden Heiterkeit.

»Wenn Eure Majestät nichts mehr von mir zu verlangen hat.«

Karl wurde allmälig wieder ernst.

»Nur Eines. Besucht meine Schwester, Lady Henriette; kennt sie Euch?«

»Nein, Sire; doch . . . ein alter Soldat wie ich ist kein angenehmes Schauspiel für eine junge und heitere Prinzessin.«

»Es ist mein Wille, sage ich, daß meine Schwester Euch kennen lerne; sie soll im Nothfall auf Euch zählen können.«

»Sire, Alles, was Eurer Majestät theuer ist, wird für mich heilig sein.«

»Wohl . . . Parry! komm, mein guter Parry.«

Die Seitenthüre öffnete sich; Parry trat ein und sein Gesicht strahlte, sobald er den Chevalier erblickte.

»Was macht Rochester?« fragte der König.

»Er ist mit den Damen auf dem Kanal,« erwiederte Parry.

»Und Buckingham.«

»Auch.«

»Ganz vortrefflich! Du führst den Chevalier zu Villiers, – dies ist der Herzog von Buckingham, Chevalier, – und Du bittest den Herzog, Herrn d’Artagnan Lady Henriette vorzustellen.«

Parry verbeugte sich und lächelte d’Artagnan zu.

»Chevalier,« fuhr der König fort, »das ist Eure Abschiedsaudienz, und Ihr könnt sodann abreisen, wenn Ihr wollt.«

»Sire, ich danke.«

»Doch schließt Euren Frieden mit Monk.«

»Oh! Sire . . . «

»Ihr wißt, daß einer meiner Vasallen zu Eurer Verfügung steht.«

»Aber, Sire, Ihr überhäuft mich mit Güte, und ich werde es nie dulden, daß Officiere Eurer Majestät sich meinetwegen bemühen.«

Der König klopfte d’Artagnan auf die Schulter und erwiederte:

»Niemand bemüht sich Euretwegen, Chevalier, sondern eines Botschafters wegen, den ich nach Frankreich schicke, und dem Ihr, glaube ich, gern als Gefährte dienen werdet, denn Ihr kennt ihn.«

D’Artagnan schaute ganz erstaunt.

»Es ist ein gewisser Graf de la Fère . . . der, welchen Ihr Athos nennt,« fügte der König bei, indem er das Gespräch endigte, wie er es begonnen hatte, nämlich durch ein freudiges Gelächter. »Lebt wohl, Chevalier, lebt wohl. Liebt mich, wie ich Euch liebe.«

Hiernach machte der König Parry ein Zeichen, um ihn zu fragen, ob Jemand in dem anstoßenden Cabinet warte, und verschwand in diesem Cabinet, während der Chevalier ganz verblüfft über die seltsame Audienz an seinem Platze stehen blieb.

Der Greis nahm ihn freundschaftlich beim Arm und führte ihn nach den Gärten.

XXI.
Auf dem Kanal

Auf dem Kanal mit dem undurchsichtig grünen Gewässer, mit der marmornen Einfassung, worauf die Zeit schwarze Flecken und Moosplatten ausgebreitet hatte, schwamm majestätisch eine lange, flache Barke unter der englischen Flagge, überragt von einem Prachthimmel und ausgeschmückt mit langen damascirten Stoffen, die ihre Fransen im Wasser schleppten. Acht Schiffer, welche sachte auf die Ruder drückten, machten die Barke sich auf dem Kanal mit der anmuthigen Langsamkeit der Schwäne fortbewegen, die, gestört in ihrem alten Besitzthum durch den Sog des Fahrzeugs, von fern diese Herrlichkeit und dieses Geräusch vorüberziehen sahen. Wir sagen Geräusch, denn auf der Barke befanden sich vier Zither- und Lautenspieler, zwei Sänger und mehrere ganz von Gold und Edelsteinen schimmernde Höflinge, welche nach Herzenslust ihre weißen Zähne zeigten, um Lady Stuart zu gefallen, der Enkelin von Heinrich IV., der Tochter von Karl I., der Schwester von Karl II., welche den Ehrenplatz unter dem Prachthimmel dieser Barke einnahm.

Wir kennen diese junge Prinzessin, wir haben sie im Louvre mit ihrer Mutter gesehen, wo es ihr an Holz, an Brod gebrach, wo sie vom Coadjutor und den Parlamenten ernährt wurde. Sie hatte, wie ihre Brüder, eine harte Jugend durchgemacht; dann war sie plötzlich aus diesem langen und grausamen Traum auf den Stufen eines Thrones sitzend, umgeben von Höflingen und Schmeichlern erwacht. Wie Maria Stuart, als sie aus dem Gefängnis trat, athmete sie daher das Leben und die Freiheit, und mehr noch die Macht und den Reichthum ein.

Lady Henriette war heranwachsend eine merkwürdige Schönheit geworden, welche die Restauration, die so eben stattgefunden, berühmt machte. Das Unglück hatte ihr den Schimmer des Stolzes benommen, doch das Glück gab ihr denselben wieder. Sie glänzte in ihrer Freude und in ihrer Wohlfahrt wie jene Treibhauspflanzen, welche, in einer Nacht beim ersten Froste des Herbstes vergessen, ihren Kopf geneigt haben, aber am andern Tage, in der Atmosphäre, in der sie geboren worden, wieder erwärmt, sich glänzender als je erheben.

Lord Villiers von Buckingham, Sohn von demjenigen, welcher eine so bedeutende Rolle in den ersten Kapiteln dieser Geschichte spielt, Lord Villiers von Buckingham, ein schöner Cavalier, schwermüthig bei den Frauen, lustig bei den Männern, und Vilmot von Rochester, lustig bei beiden Geschlechtern, standen in diesem Augenblick vor Lady Henriette und machten sich das Recht, sie zum Lächeln zu bringen, streitig.

Die junge schöne Prinzessin, die sich an ein mit Gold gesticktes Kissen von Sammet anlehnte und die Hände träge in das Wasser hängen ließ, horchte gleichgültig auf die Musiker, ohne sie zu hören, und hörte auf die Höflinge, ohne daß sie das Aussehen hatte, als horchte sie auf sie.

Lady Henriette, dieses Wesen voll Anmuth, dieses weibliche Geschöpf, das die Reize Frankreichs mit denen von England verband, war, da sie noch nicht geliebt hatte, grausam in ihrer Coquetterie. Das Lächeln, diese naive Gunstbezeugung der jungen Mädchen, erleuchtete auch nicht einmal ihr Antlitz, und wenn sie zuweilen die Augen aufschlug, so geschah es, um sie mit solcher Starrheit auf den einen oder den andern Cavalier zu heften, daß ihre Galanterie, so dreist sie auch sonst war, darüber in Unruhe gerieth und schüchtern wurde.

Das Schiss ging immer weiter, die Musiker strengten alle ihre Kräfte an und die Höflinge kamen allmälig außer Athem. Die Fahrt kam ohne Zweifel der Prinzessin eintönig vor, denn plötzlich schüttelte sie den Kopf mit einer Miene der Ungeduld und sagte:

»Es ist genug, meine Herren, kehren wir zurück.«

»Ah! Madame,« erwiederte Buckingham, »wir sind sehr unglücklich, es ist uns nicht gelungen, Eure Hoheit die Spazierfahrt angenehm finden zu lassen.«

»Meine Mutter erwartet mich,« sprach Lady Henriette, »auch muß ich es Euch offenherzig gestehen, meine Herren, ich langweile mich.«

Und während sie dieses grausame Wort sagte, suchte die Prinzessin jeden von den zwei jungen Leuten, welche über eine solche Offenherzigkeit bestürzt zu sein schienen, durch einen Blick zu trösten. Der Blick brachte seine Wirkung hervor. Die zwei Gesichter klärten sich auf; doch sogleich, als hätte die königliche Coquette gedacht, sie habe zu viel für zwei Sterbliche gethan, machte sie eine Bewegung, wandte ihren zwei Anbetern den Rücken zu und schien.sich in eine Träumerei zu versenken, an der sie offenbar keinen Theil hatten.

Buckingham biß sich voll Zorn auf die Lippen, denn er war wirklich in Lady Henriette verliebt, und in dieser Eigenschaft nahm er Alles im Ernst. Rochester biß sich auch darauf, doch da sein Geist immer sein Herz beherrschte, so geschah dies einzig und allein, um ein boshaftes Gelächter zurückzudrängen.

Die Prinzessin ließ an dem steilen User mit dem zarten, blühenden Rasen ihre Augen hinschweifen, die sie von den beiden jungen Leuten abwandte. Sie erblickte in der Ferne Parry und d’Artagnan.

»Wer kommt dort?« fragte sie.

Die zwei jungen Leute wandten sich mit der Geschwindigkeit des Blitzes um.

»Parry,« antwortete Buckingham, »nur Parry.«

»Verzeiht,« sagte Rochester, »ich sehe, wie mir scheint, einen Begleiter bei ihm.«

»Ja, einmal,« sprach die Prinzessin, »und dann, sagt, Mylord, was bedeuten die Worte: »»Nur Parry?««

»Madame,« erwiederte Buckingham gereizt, »der treue Parry, der umherirrende Parry, der ewige Parry ist, glaube ich, von keiner großen Bedeutung.«

»Ihr täuscht Euch, Herr Herzog: Parry, der umherirrende Parry ist immer im Dienste meiner Familie umhergeirrt, und der Anblick dieses Dieners ist stets für mich ein süßes Schauspiel.«

Lady Henriette verfolgte die bei hübschen Frauen und besonders bei gefallsüchtigen Frauen gewöhnliche Progression: sie ging von der Laune zum Widerspruch über; der Verliebte hatte die Laune ausgehalten, er mußte sich unter dem Widerspruchsgeiste beugen. Buckingham machte einen Bückling, antwortete aber nicht.

»Es ist wahr,« sagte Rochester, sich ebenfalls verbeugend, »Parry ist ein Muster von einem Diener; doch Madame, er ist nicht mehr jung, und wir lachen nur, wenn wir heitere Dinge sehen. Ist ein Greis etwas sehr Heiteres?«

»Genug, Mylord,« entgegnete Lady Henriette, »dieser Gegenstand des Gesprächs verletzt mich.«

Dann mit sich selbst sprechend, fuhr sie fort:

»Es ist wahrlich unerhört, wie wenig Rücksicht die Freunde meines Bruders auf seine Diener haben.«

»Ah! Madame,« rief Buckingham, »Eure Hoheit durchbohrt mir das Herz mit einem von ihren eigenen Händen geschmiedeten Dolch.«

»Was soll dieser in Form eines französischen Madrigals ausgedrückte Satz bedeuten? Ich verstehe ihn nicht.«

»Er soll bedeuten, Madame, daß Ihr selbst, so gut, so bezaubernd, so gefühlvoll Ihr seid, zuweilen über das abgeschmackte Geschwätze dieses guten Parry, für den Eure Hoheit heute so wunderbar empfindlich ist, gelacht, – verzeiht, ich wollte sagen, gelächelt habt.«

»Es mag sein, Mylord,« erwiderte Lady Henriette, »habe ich mich so vergessen, so habt Ihr Unrecht, mich daran zu erinnern.«

Und sie machte eine Bewegung der Ungeduld.

»Dieser gute Parry will mich, glaube ich, sprechen, Herr von Rochester, ich bitte, laßt ans Land fahren.«

Rochester beeilte sich, den Befehl der Prinzessin zu wiederholen, und nach wenigen Minuten berührte die Barke das User.

»Steigen wir aus,« sagte Lady Henriette, indem sie den Arm nahm, den ihr Rochester bot, obgleich Buckingham viel näher war und ihr den seinigen auch geboten hatte. Dann führte Rochester mit einem schlecht verborgenen Hochmut, der Buckingham das Herz durchbohrte, die Prinzessin über die kleine Brücke, welche die Schiffsleute von der königlichen Barke an das Ufer gelegt hatten.

»Wohin geht Eure Hoheit?« fragte Rochester.

»Ihr seht es, Mylord, zu dem guten Parry, der, wie Mylord Buckingham sagte, umherirrt und mich mit seinen durch die Thränen, die er über unser Unglück vergossen, geschwächten Augen sucht.«

»Oh! mein Gott!« sagte Rochester, »wie traurig ist Eure Hoheit heute! Es ist in der That, als kämen wir ihr wie lächerliche Narren vor.«

»Sprecht für Euch,« unterbrach ihn Buckingham ärgerlich: »ich mißfalle Ihrer Hoheit so sehr, daß ich ihr als gar nichts vorkomme.«

Weder Rochester, noch die Prinzessin antworteten; man sah nur Lady Henriette ihren Ritter in rascherem Lause fortziehen, Buckingham blieb zurück und benützte diese Vereinzelung, um so wüthende Bisse in sein Sacktuch zu thun, daß das Tuch beim dritten Zahnschlag in Fetzen zerrissen war.

»Parry, guter Parry,« sagte die Prinzessin mit ihrer sanften Stimme, »komm hierher; ich sehe, daß Du mich suchst, und ich erwarte Dich.«

»Ah! Madame,« sprach Rochester, der seinem, wie gesagt, zurückgebliebenen Gefährten freundlich zu Hilfe kam, »wenn Parry Eure Hoheit nicht sieht, so ist der Mann, der ihn begleitet, ein genügender Führer selbst,für einen Blinden, denn, in der That, dieser Mensch hat Flammenaugen, es ist ein Leuchtthurm mit doppelter Lampe.«

»Der ein sehr schönes und martialisches Gesicht beleuchtet,« sagte die Prinzessin, entschlossen, jedem Scherz eine scharfe Spitze entgegenzubieten.

Rochester verbeugte sich.

»Einer von den kräftigen Soldatenköpfen, wie man sie nur in Frankreich sieht,« fügte die Prinzessin mit, der Hartnäckigkeit des Weibes bei, das der Straflosigkeit sicher ist.

Rochester und Buckingham schauten sich an, als wollten sie sagen:

»Aber was hat sie denn?«

»Seht, Herr von Buckingham, was Parry will,« sprach Lady Henriette, »geht.«

Der junge Mann, der diesen Befehl wie eine Gunstbezeugung betrachtete, faßte wieder Muth und lief Parry entgegen, welcher, stets von d’Artagnan gefolgt, langsam auf die edle Gesellschaft zuschritt. Parry ging langsam wegen seines Alters. D’Artagnan schritt langsam und edel einher, wie d’Artagnan mit einer Drittelsmillion gefüttert gehen mußte, nämlich ohne Prahlerei, aber auch ohne Schüchternheit. Als Buckingham, der mit großem Eifer dem Willen der Prinzessin entsprach, welche auf einer Marmorbank, als wäre sie von der kurzen Strecke, die sie gemacht, ermüdet, zurück geblieben war, als Buckingham, sagen wir, nur noch einige Schritte von Parry entfernt war, erkannte ihn dieser.

 

»Ah! Mylord,« sagte er ganz athemlos, »will Eure Herrlichkeit dem König gehorchen?«

»Worin, Herr Parry?« fragte der junge Mann mit einer Art von Kälte, welche indessen durch den Wunsch, der Prinzessin angenehm zu sein, etwas gemildert war.

»Seine Majestät bittet Euer Herrlichkeit, diesen Herrn Lady Henriette Stuart vorzustellen.«

»Wer ist der Herr?« fragte der Herzog mit hoffärtigem Wesen.

D’Artagnan war bekanntlich leicht zum Zorn zu reizen; der Ton von Lord Buckingham mißfiel ihm. Er schaute dem Höflinge scharf in’s Gesicht und zwei Blitze sprangen unter seiner gefalteten Stirne hervor. Dann aber suchte er sich zu überwinden und antwortete ruhig:

»Der Herr Chevalier d’Artagnan, Mylord.«

»Verzeiht, mein Herr, durch diesen Namen erfahre ich Euren Namen und nicht mehr.«

»Was meint Ihr damit?«

»Ich meine, daß ich Euch nicht kenne.«

»Ich bin glücklicher als Ihr,« erwiederte d’Artagnan, »denn ich habe die Ehre gehabt. Eure Familie und besonders Mylord Herzog von Buckingham, Euren erhabenen Vater, sehr genau kennen zu lernen.«

»Meinen Vater?« erwiederte Buckingham. »Inder That, mein Herr, es ist mir nun, als erinnerte ich mich . . . Der Herr Chevalier d’Artagnan, sagt Ihr?«

»In Person,« antwortete d’Artagnan sich verbeugend.

»Verzeiht, seid Ihr nicht einer von den Franzosen, welche zu meinem Vater in gewissen geheimen Beziehungen standen?«

»Ganz richtig, mein Herr, ich bin einer von jenen Franzosen.«

»Dann erlaubt mir eine Bemerkung: es ist doch seltsam, daß mein Vater zu seinen Lebzeiten nie von Euch hat sprechen hören.«

»Nein, mein Herr, doch er hat bei seinem Tode von mir sprechen hören, denn ich war es, der ihm durch den Kammerdiener von Anna von Oesterreich eine Warnung vor der Gefahr, die ihn bedrohte, zustellen ließ; leider kam die Warnung zu spät.«

»Gleichviel, mein Herr,« sagte Buckingham, »ich begreife nun: da Ihr die Absicht hattet, dem Vater einen Dienst zu leisten, so wollt Ihr nun die Protection des Sohnes in Anspruch nehmen.«

»Mylord,« erwiederte d’Artagnan phlegmatisch, »vor Allem nehme ich die Protection von Niemand in Anspruch. Seine Majestät König Karl II., dem ich einige Dienste zu leisten die Ehre gehabt habe, – (ich muß Euch sagen, mein Herr, daß mein Leben in dieser Beschäftigung hingegangen ist), – König Karl II., der mich mit einigem Wohlwollen beehrt, wünschte, daß ich Lady Henriette, seiner Schwester, vorgestellt würde, der ich In Zukunft vielleicht auch nützlich zu sein das Glück haben werde. Seine Majestät wußte Euch aber in diesem Augenblick bei Ihrer Hoheit und hat mich durch Parry an Euch adressirt. Es gibt hierbei kein anderes Geheimniß. Ich verlange durchaus nichts von Euch, und wenn Ihr mich nicht vorstellen wollt, so werde ich den Schmerz haben. Eurer hierbei entbehren zu müssen, und die Kühnheit, mich selbst vorzustellen.«

»Mein Herr,« entgegnete Buckingham, der durchaus das letzte Wort haben wollte, »Ihr werdet wenigstens nicht vor einer durch Euch hervorgerufenen Erklärung zurückweichen.«

»Ich weiche nie zurück.« antwortete d’Artagnan.

»Da Ihr geheime Beziehungen zu meinem Vater gehabt habt, so müßt Ihr einige Einzelheiten, einige besondere Umstände kennen.«

»Diese Beziehungen sind schon so fern von uns, – denn Ihr waret noch nicht einmal geboren, – und einiger unglücklicher Diamant-Nestelstifte wegen, die ich aus seinen Händen empfangen und nach Frankreich zurückgebracht habe, ist es wahrhaftig nicht der Mühe werth, so viele Erinnerungen wiederzuerwecken.«

»Ah! mein Herr,« sprach Buckingham lebhaft, indem er sich d’Artagnan näherte und ihm die Hand reichte, »Ihr seid es also! Ihr, den mein Vater so sehr suchte, und der so viel von uns erwarten konnte.«

»Erwarten, mein Herr! in der That, das ist meine Stärke, und ich habe mein ganzes Leben gewartet.«

Mittlerweile war die Prinzessin, müde, den Fremden nicht zu sich kommen zu sehen, aufgestanden und hatte sich genähert.

»Ihr werdet wenigstens nicht auf die Vorstellung zu warten haben, die Ihr von mir verlangt,« sagte Buckingham.

Dann wandte sich der junge Mann um, verbeugte sich vor Lady Henriette und sprach:

»Madame, gemäß dem Wunsche Eures Bruders habe ich die Ehre, Eurer Hoheit den Herrn Chevalier d’Artagnan vorzustellen.«

»Damit Eure Hoheit im Falle der Noth eine feste Stütze und einen ergebenen Freund habe,« fügte Parry bei.

D’Artagnan verbeugte sich.

»Ihr habt noch etwas zu sagen,« erwiederte Lady Henriette, d’Artagnan zulächelnd, während sie das Wort an den alten Diener richtete.

»Ja, Madame, der König wünscht, Eure Hoheit möge den Namen sorgfältig in ihrem Gedächtniß bewahren und sich des Verdienstes von Herrn d’Artagnan erinnern, dem Seine Majestät, wie sie sagt, die Wiedererlangung des Königreichs verdankt.«

Buckingham, die Prinzessin und Rochester schauten sich erstaunt an.

»Dies,« sagte d’Artagnan, »dies ist ein anderes kleines Geheimniß, dessen ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gegen den Sohn von König Karl II. rühmen werde, wie ich es gegen Euch wegen der Diamanten-Nestelstifte gethan habe.«

»Madame,« sprach Buckingham, »dieser Herr erinnert mich zum zweiten Male an ein Ereigniß, das meine Neugierde so sehr erregt, daß ich es wage, Euch um Erlaubnis zu bitten, einen Augenblick mit ihm beiseit treten und allein mit ihm sprechen zu dürfen.«

»Thut das, mein Herr,« antwortete die Prinzessin, »doch bringt schleunigst zu der Schwester den dem Bruder so sehr ergebenen Freund zurück.«

Und sie nahm wieder den Arm von Rochester, während Buckingham den von d’Artagnan nahm.

»Ah! Chevalier,« sagte Buckingham, »erzählt mir doch diese ganze Geschichte mit den Diamanten, die Niemand in England weiß, nicht einmal der Sohn desjenigen, welcher der Held davon war.«

»Mein Herr, ein einziger Mensch hatte das Recht, diese ganze Geschichte, wie Ihr sagt, zu erzählen, dies war Euer Vater, Mylord; er hat es für geeignet erachtet, zu schweigen, und ich bitte Euch um Erlaubniß, sein Beispiel nachahmen zu dürfen.«

Nachdem er so gesprochen, verbeugte sich d’Artagnan wie ein Mann, bei dem kein Bitten und Drängen irgend eine Macht ausüben würde.

»Wenn dem so ist, mein Herr,« sprach Buckingham, »so bitte ich Euch, verzeiht mir meine Unbescheidenheit, und wenn ich eines Tags auch nach Frankreich ginge . . . «

Und er wandte sich um und schaute noch einmal nach der Prinzessin, die sich nichts um ihn bekümmerte, da sie ganz in ein Gespräch mit Rochester vertieft war oder vertieft zu sein schien.

Buckingham seufzte.

»Nun, Mylord?« fragte d’Artagnan.

»Ich sagte also, wenn ich eines Tages auch nach Frankreich ginge . . . «

»Ihr werdet dahin gehen,« sprach d’Artagnan lächelnd, »ich stehe Euch dafür.«

»Und warum dies?«

»Ah! ich habe eine eigenthümliche Art der Vorhersagung, und selten täusche ich mich, wenn ich einmal vorhersage. Kommt Ihr also nach Frankreich? . . . «

»Wohl, mein Herr, Ihr, von dem die Könige die kostbare Freundschaft verlangen, die ihnen Kronen zurückgibt . . . darf ich Euch um ein wenig von der großen Theilnahme bitten, die Ihr meinem Vater habt angedeihen lassen?«

»Mylord,« erwiederte d’Artagnan, »glaubt mir, ich werde mich für sehr geehrt halten, wenn Ihr Euch dort noch erinnern wollt, daß Ihr mich hier gesehen habt. Und nun erlaubt . . . «

Dann sich gegen Lady Henriette umwendend, sprach er:

»Madame, Eure Hoheit ist eine Tochter Frankreichs, und in dieser Eigenschaft hoffe ich sie in Paris wiederzusehen. Einer meiner glücklichsten Tage wird der sein, wo mir Eure Hoheit einen Befehl ertheilen wird, der mich daran erinnert, daß sie die Empfehlung ihres erhabenen Bruders nicht vergessen hat.«

Und er verbeugte sich vor der jungen Prinzessin, die ihm mit einer ganz königlichen Anmuth die Hand zum Kusse reichte.

»Ah! Madame,« sagte Buckingham ganz leise, »was müßte man thun, um von Eurer Hoheit eine ähnliche Gunst zu erlangen?«

»Ei! Mylord,« erwiederte Lady Henriette, »fragt Herrn d’Artagnan, und er wird es Euch sagen.«

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