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Johanna dArc die Jungfrau von Orleans

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Zwölftes Kapitel.
Der Märtyrertod

Johanna hörte das Urteil mit ziemlicher Ruhe vorlesen. Seit den sieben Monaten, während welcher sie in den Händen der Engländer war, hatten ihn Gefangenenwärter ihr so grausame Qualen zugefügt, dass sie oft diesen Tod anrief, der endlich erschien, und übrigens ihr öfters von ihren Stimmen war vorhergesagt worden. Aber die Art dieses Todes war im Urteile nicht ausgedrückt; Johanna fragte also, welche Todesart ihr beschieden sei, und man antwortete ihr . . . den Flammentod.

Bei dieser Erklärung verlor Johanna ihre ganze Kraft; sie hatte nichts so sehr gefürchtet, als die Todesstrafe, zu der man sie endlich verurteilte, und in deren Befürchtung sie abschwörend den Zorn ihrer Stimmen sich zuzog. Gewöhnt an den Krieg, und inmitten blutig« Handgemenge das Schwert blitzen zu sehen, fürchtete sie das Eisen nicht, denn es dünkte ihr, dass es noch auf dem Schlachtfelde sterben hieße, würde man mit dem Schwerte oder Beile hingerichtet. Aber durch das Feuer sterben, durch diese so langsame, so grausame, so infamierende Todesstrafe, dies war mehr, als ihre ganze Resignation zu erdulden vermochte.

»Ach! ach!« rief sie aus, »mein Leib, der rein ist, und nichts Verderbtes hat, soll zu Asche verbrannt wer» den! Es wäre mir siebenmal lieber, wenn man mir den Kopf abschlüge. Ach! wäre ich, wie ich es verlangte, von Geistlichen bewacht worden, so würde all das nicht geschehen sein.«

In diesem Momente trat Peter Cauchon mit mehreren Richtern in ihr Gefängnis.

»Bischof,« rief Johanna aus, »Bischof, ich sterbe durch Euch; aber es ist eine schwere Last, die Ihr übernahmt, merkt es Euch wohl, mir einen so grausamen Tod zu bereiten!«

Dann fügte sie bei, zu einem von den Beisitzern sich wendend:

»O! Meister la Pierre, wo werde ich heute sein?«

»Habt Ihr keine gute Hoffnung auf Gott?« fragte dieser.

»O! allerdings,' erwiederte sie, »mit Gottes Hilfe hoffe ich wohl in's Paradies einzugehen; aber auf diesem Flammenwege einzugehen . . . Mein Gott! Mein Gott!«

»Habt guten Mut, Johanna,« versetzte der nämliche Beisitzer, der schon mit ihr gesprochen hatte.

»Mir dünkt, dass ich ihn haben würde,« entgegnete Johanna, »wenn man mir einen guten Priester gäbe, um zu beichten. Mein Gott, meine Herren, werdet Ihr einen Priester mir verweigern?«

Die Richter beratschlagten unter sich, und es wurde beschlossen, ihr einen zu schicken. Als Johanna diese gute Nachricht erfuhr, dankte sie ihnen höflich, und fragte, ob es nicht der Bruder Loyseleur sein könnte, denn sie wusste noch immer nicht, dass dieser Mann ein Verräter war, und so viel zu ihrem Tode beigetragen hatte. Aber der Bischof hatte erfahren, dass Loyseleur in Folge einer gehabten Vision Reue gefühlt, und ein- oder zweimal in Johanna's Kerker zu dringen versucht habe, um ihr Alles zu gestehen. Deshalb antwortete man dem jungen Mädchen, dass die Gewährung ihrer Bitte unmöglich sei, und man einen Andern zu ihr schicken? würde. Nach dieser Versagung bestand Johanna nicht. länger darauf, und bat, man möge sie allein lassen, damit sie zu beten beginnen könne.

Im Momente des Märtyrertodes hatten selbst die Richter sich rühren lassen, freilich vielleicht aus der eigenen Furcht vor jener schrecklichen Verantwortlichkeit, welche Johanna auf ihr Haupt herabgerufen hatte; doch was auch immer die Ursache sein mochte, die zu diesem guten Gedanken sie trieb, sie sendeten ihr, um ihr in ihren letzten Augenblicken beizustehen, drei Männer, die während der Verhandlungen ihr beständig günstig sich zeigten; dies waren der Gerichtsbote Massieu, der Beisitzer la Pierre, und Bruder Martin Ladvenu.

Sobald Johanna sie erblickte, sagte sie:

»Meine Patres, Ihr wisst, dass meine Richter mit mir Mitleiden haben, und mir zu beichten erlauben.«

»Sie tun noch mehr, meine Tochter,« antwortete Martin Ladvenu, sich ihr nähernd, »sie erlauben, dass ich Euch die Kommunion erteile.«

»Dann sei Gott gepriesen,« versetzte Johanna, »denn es sind sieben Monate verflossen, seitdem ich den kostbaren Leib Unseres Heilands Jesu Christi nicht mehr empfangen habe.«

Bei diesen Worten kniete sie da nieder, wo sie war, denn die ihren Leib gürtende Kette erlaubte ihr nicht, sich von ihrem Pfahl zu entfernen. Martin Ladvenu setzte sich, und rückte zu ihr hin; als sie dann sah, dass die zwei übrigen Anwesenden sich in eine Ecke des Kerkers zurückzogen, fragte sie, ob sie keine Priester seien, und als man ihr bejahend antwortete, bat sie dieselben, sich zu nähern, mit der Bemerkung, sie sei ihrer Unschuld und der göttlichen Barmherzigkeit so sicher, dass sie in Gegenwart der ganzen Welt beichten könnte.

In der Tat, diese erhabene Beichte vernehmend, in, welcher Johanna nur ein Leben der Reinheit, der Aufopferung und Qual erzählte, das zuletzt durch die schrecklichste Todesstrafe sollte beendigt werden, die die Menschen für die größten Verbrecher erfanden, weinten die Zuhörer, während das Opfer, in dem Maße, als es dem Tode, und folglich Gott sich näherte, von der himmlischen Barmherzigkeit die Kraft zu erhalten schien, deren sie so sehr bedurfte.

Nach der Beichte wurde das heilige Sakrament auf einem mit einem Schleier bedeckten Kelchschüsselchen gebracht, ohne Wachskerze, Stola und Chorhemd, und man betete während der ganzen Kommunion die Litanei der mit dem Tode Ringenden: Orato pro ea (betet für sie).

Um zwei Uhr hörte die unter dem Beistande des Bruders Martin Ladvenu fortwährend betende Johanna das Rasseln des Karrens, das Geschrei der Engländer, die ihn begleiteten, und jenes langsame und dumpfe Tosen der Menge, das unablässig steigt und fallt, wie das Rauschen der Ebbe und Flut. Sie begriff, dass der Moment gekommen sei, und stand zuerst auf. In diesem Augenblicke traten ihre Wächter ein, und man nahm ihr die ihren Leib gürtende Kette ab; sogleich brachten ihr zwei Andere Frauenkleider, welche Johanna demütig und züchtig in der dunkelsten Ecke ihres Gefängnisses anzog; dann band man ihr die Hände, und befestigte ihr an jedem Beine einen eisernen Ring; die beiden Ringe waren durch eine Kette verbunden.

Johanna ging die Treppe hinab, auf den Arm des Gerichtsboten Massieu und des Bruders Martin Ladvenu gestützt; der Beisitzer la Pierre schritt vor ihr, um sie, so sehr es in seiner Macht stand, vor den Beschimpfungen der Engländer zu bewahren. Am Tore angekommen, inmitten der Schreie, der Schmähungen und Hohnrufe, die sie begrüßten, hörte Johanna eine Stimme, welche bat und flehte; sie kehrte sich nach der Seite, Von woher diese Stimme kam, und sah Meister Loyseleur, der sich mitten unter den Wächtern sträubte; von seinen Gewissensbissen aufgestachelt, wollte er auf den entehrenden Karren steigen, und um jeden Preis Johanna's Verzeihung erwirken; aber die Engländer, die seine Absicht wussten, und fürchteten, dass ein solches Geständniß das Mitleiden der Menge zu Gunsten der Angeklagten erregen, und irgend einen Aufruhr veranlassen möchte, hielten ihn mit Gewalt zurück. Doch kaum war der Karren in Bewegung gesetzt, als er ihnen entschlüpfte, und demselben zu folgen begann, rufend:

»Gnade, Johanna! Erbarmen, Johanna! Gott gewähre mir ein langes Leben, um meine Sünden durch eine Buße zu sühnen, die meinem Verbrechen gleich ist. Gnade! Gnade!«

Johanna wußte nicht, was dies bedeute; denn sie hielt, wie gesagt, diesen Unglücklichen für einen frommen und würdigen Priester. Bruder Martin «zählte ihr dann, wie es sich damit verhalte, und wie dieser Mann sie verraten habe. sogleich stand sie auf, und tief mit starker Stimme:

»Bruder Loyseleur, ich verzeihe Euch; betet zu Gott für mich!»

Nun stürzte der Priester mit dem Gesicht auf den Boden hin, so völlig seinen Gewissensbissen sich hingebend, dass er sich durch die Pferde der Engländer wollte zermalmen lassen, welche Johanna eskortierten, und man ihn fortbringen musste, eine so große Aufregung verursachte bereits sein öffentliches Geständnis in der Menge.

Der Karren war von achthundert völlig gewappneten Engländern begleitet, die, wie zahlreich sie auch waren, große Mühe hatten, sich einen Durchzug zu bahnen, so zahlreich und gedrängt war die Menge; daher brauchte Johanna fast anderthalb Stunden, um vom Turme zum Platze du Vieux-Marché zu kommen. Dort ankommend, rief sie aus:

,O! Rouen, Rouen, muss ich hier sterben!«

Drei Schaugerüste waren auf diesem Platze aufgeschlagen: das erste für die Richter und Beisitzer, das zweite für Johanna, das dritte endlich für die Hinrichtung. Bei dem Anblicke des Scheiterhaufens erblasste Johanna, und wendete den Kopf ab; aber ihr Beichtvater gab ihr das Kruzifix zu küssen, und Johanna fasste wieder genügenden Mut, die Stirne wieder emporzuheben, und den Scheiterhaufen anzuschauen.

Am Fuße des Schaugerüstes angelangt, auf welchem: sie das Urteil hören sollte, stieg sie von der Rückseite des Harrens ab, dessen Bretter man wegnahm, und die Stufen hinauf, von Martin Ladvenu unterstützt; la Pierre und Maffieu blieben unten.

Kaum war sie an die ihr bestimmte Stelle gekommen, als der Priester Mist eine Rede gegen sie begann, die mehr Beschimpfungen enthielt, als sie jemals von den Engländern erhalten hatte. Johanna schien nicht zu hören, und betete und küsste das Kruzifix die ganze Zeit über. Endlich schloss der Prediger seinen langen, bitteren Tadel mit diesen Worten:

»Geht in Frieden, die Kirche kann Euch nicht mehr beschützen, und übergibt Euch den weltlichen Händen.«

Hierauf nahm der Bischof das Wort, und las der Johanna zum Zweiten male das Urteil vor, welches ihr der Gerichtsschreiber schon einmal vorgelesen hatte.

Gleich nach Anhörung desselben warf Johanna sich auf die Knie, richtete an Gott, unsern Erlöser, die andächtigsten Gebete, bat alle Anwesenden, von welchem Stande und Berufe sie sein mochten, sowohl von der englischen als der französischen Partei, sehr demütig um Verzeihung, und ersuchte sie weinend, und ihre gebundenen Hände nach ihnen ausstreckend, dass sie für sie beten möchten.

 

Inzwischen befahl der Landvogt dem Henker, die arme Sünderin zu ergreifen, und sie zu dem Scheiterhaufen zu führen; doch der Henker, selbst gerührt durch den großen Glauben, den Johanna betätigte, verlängerte seine Vorbereitungen, um ihr Zeit zu lassen, ihre Andacht zu verrichten; und sie verrichtet» sie mit einer solchen Inbrunst, sagt die Chronik, dass die Richter, Prälaten und andere Anwesende zu reichlichen Tränen gerührt wurden, und mehrere Engländer beichteten und de n Namen Gottes anerkannten, als sie jene, die man ihnen als eine Ketzerin dargestellt hatte, ein so gottseliges Ende nehmen sahen.

Es gab jedoch Andere darunter, die, weit entfernt, von diesem Anblicke gerührt zu sein, als Eindruck nur eine große Ungeduld bekamen, ihn beendigt zu sehen, so sehr befürchteten sie irgend einen Aufstand in der Stadt. Daher riefen mehrere Soldaten und Capitaine:

»Wozu so diese Umstände und so lange Verzögerungen? Gebet sie uns, und wir werden bald mit ihr fertig sein.«

Unter allen diesen Stimmen ließen sich jene von zwei oder drei ungeduldigen Richtern durch den Zuruf vernehmen:

»Vorwärts, Priester, vorwärts, Henker, beeilen wir uns. Habt Ihr denn Lust, uns hier zu Mittag speisen zu lassen?«

Man konnte nicht mehr zögern; die Wächter packten sie, setzten ihr auf den Kopf eine Mütze, auf welcher die Worte geschrieben standen:

»Ketzerin, Rückfällige, Abtrünnige und Götzendienerin,« und schleppten sie zu dem dritten Schaugerüst hin. Am Fuß des Scheiterhaufens angekommen, schleuderten sie dieselbe den Händen des Henkers zu, und tiefen: »Tu Dein Amt.«

Johanna wendete sich zu Meister Martin um, reichte ihm die Hände, und sagte zu ihm:

»Mein Pater, ich bitte Euch inständig, verlasst mich nicht.«

Der würdige Mann bedurfte dieses Zurufs nicht; er war Johanna gefolgt, und weil das Schafott sehr erhöht war, damit Jedermann sie sterben sehen könne, half er ihr hinaufsteigen, was wegen der Ketten schwierig war, die ihre Beine fesselten. Endlich hoben sie der Henker und der Priester mit ihren Armen empor, während ein Henkersgehilfe sie unter den Schultern zu sich zog. Meister Martin stieg nach ihr hinauf, und der Henker machte den Schluss.

Dann befestigte er sie mit Hilfe seines Knechtes bei der Mitte des Leibes an de n Pfahl, der den Mittel» Punkt des Scheiterhaufens bildete. Johanna leistete keinen Widerstand, ließ sie gewähren, und begnügte sich, mit lauter Stimme zu sagen:

»Ihr, die Ihr da seid, und an Gott glaubt, betet zu Gott für mich!«

Endlich war der Henker mit ihr fertig, stieg wieder herab, von seinem Knechte gefolgt, und ließ sie allein, mit Bruder Martin, auf dem Scheiterhaufen. La Pierre und Massieu waren unten geblieben, und riefen ihr zu:

»Guten Mut, Johanna! guten Mut, und Gott wird Dir beistehen!«

Sie antwortete:

»Ich danke, gute Leute, ich danke.«

In diesem Momente näherte sich der Henker dem Scheiterhaufen mit einer Fackel, und da man an den vier Ecken Harz und andere brennbare Stoffe aufgehäuft hatte, erfasste ihn das Feuer rasch. Dieses Feuer griff mit einer solchen Schnelligkeit um sich, dass Meister Martin, ganz in seine andächtigen Verrichtungen vertieft, nicht merkte, dass es sich ihm näherte. Johanna gewahrte es, und sagte zu ihm:

»Um Gottes willen, nehmt Euch in Acht, mein Pater, die Flamme wird Euer Gewand ergreifen! Steigt hinab, steigt schnell hinab, und zeigt mir immer das Kruzifix, bis ich sterbe.«

In der Thai fand der Priester nur so viel Zeit, um hinabzusteigen, denn das Feuer verbreitete sich mit einer solchen Eile, dass die Engländer sich jetzt beklagten, dass diese so lange erwartete und so sehr verzögerte Hinrichtung allzu schnell geschehe. In diesem Momente, man weiß nicht warum, hatte der Bischof den Mut, von seinem Schaugerüste herabzusteigen, und sich dem Scheiterhaufen zu nähern.

»Bischof, Bischof,« rief Johanna, »ich sterbe durch Euch, Ihr wisst es wohl!«

Dann, bereits die Hitze der Flamme fühlend, rief sie zum Zweiten male aus:

»O Rouen, Rouen, ich fürchte sehr, dass du durch meinen Tod leidest!«

Nun fuhr die Flamme fort, um sich zu greifen, während der Rauch einen Vorhang zwischen der armen Sünderin und den Zuschauern bildete; aber so lange man sie erblicken konnte, sah man sie mit zum Himmel aufgeschlagenen Augen, und hörte ihre Stimme, die Gott anrief. Endlich folgte die Flamme dem Rauche; man vernahm zum letzten male das Wort Jesus; dann erscholl ein lauter Angstschrei: es war das Eli, Eli, sabactani des Christus Frankreichs . . .

Kaum war Johanna tot, als der Henker sich dem Meister Ladvenu näherte, und ihn fragte, ob er glaube, dass Gott ihn wegen des Übels bestrafen würde, das er dieser Frauenperson zugefügt habe, die er, wie er sagte, für eine Heilige halte. Meister Ladvenu suchte ihn zu beruhigen, mit dem Bemerken, dass er nur das Werkzeug sei, und Gott das Werkzeug, welches den Schlag führte, von dem Arme zu unterscheiden wisse, der es lenkte. Doch diese Bangigkeit war weit stärker, als der Henker, auf das Schafott steigend, sah, dass ungeachtet des Öles, des Schwefels und der Kohle, die er auf Johanna's Brust angebracht hatte, ihr Herz unversehrt und ganz voll Blut geblieben war. Zum ersten male begegnete ihm dies, seit neunzehn Jahren des Vollzuges seines schrecklichen Berufes.

Aber dieses Mitleiden, welches der Henker fühlte, hatte auch eine beträchtliche Anzahl anderer Personen er» griffen; in dem Momente, da der Henker den Scheiterhaufen anzündete, hatten mehrere Beisitzer, und unter Anvem Houppeville, Migot, Fabry, Riquier und Mauchou, ihren Platz verlassen, und sich entfernt, mit der Äußerung, dass sie einen solchen Anblick nicht ertragen könnten.

Mauchou, welcher apostolischer Notar war, erklärte sogar, dass er niemals wegen eines von dem ihm widerfahrenen Missgeschicken, so viele Tränen vergossen habe, und dies ist so wahr, dass er von einem Teile des für den Prozeß erhaltenen Geldes, ein Messbuch kaufte, worin er sein ganzes übriges Leben hindurch für Johanna betete. Noch mehr, in dem Momente, da die arme Sünderin verschied, hörte man einen Domherrn von Rouen, Namens Johann de la Pie sagen:

»Ach! Ach! mein Gott, verleihe mir die Gnade in meiner Todesstunde meine Seele an den nämlichen Ort zu tun, wo jene Johanna's ist.«

Niemand, selbst nicht der Sekretär des Königs von England, Namens Johann Frappart, kehrte von d« Hinrichtung zurück, ohne auf eine klägliche Weise zu weinen, und zu sagen:

»Wehe uns! Wehe uns! wir Alle sind verloren; denn man hat soeben eine heilige Person verbrannt, deren Seele in der Hand Gottes ist.«

Aber die Erzählung, welche den Geist Aller am meisten ergriff, war jene eines Engländers, d« Johanna dergestalt hasste, dass er sie in ihrem Gefängnisse, bei ihren Verhören, und bei ihrer ersten Ausstellung beschimpfte, mit wütenderen Verwünschungen sie überhäufend, als irgend ein Anderer, und der zuletzt gesagt hatte, dass er an dem Tage ihrer Verbrennung einen Reisbund zum Scheiterhaufen tragen würde.

Wirklich näherte er sich dem Schafott mit seiner Ladung Holz, als ihm plötzlich die Beine den Dienst versagten, und man ihn auf die Knie sinken sah, die Hände gegen Johanna ausstreckend, Gnade rufend, und der Ohnmacht nahe. sogleich eilte man herbei, hob ihn auf, und fragte ihn, was ihm fehle; hierauf erklärte er laut, dass er in dem Momente, da Johanna Jesus! gerufen, eine Taube aus der Flamme hervor zum Himmel habe emporschweben sehen, und die Überzeugung hege, dass diese Taube die Seele der Märtyrin war.

Am nämlichen Tage befahl der Kardinal von England, befürchtend, dass, wenn irgend eine Reliquie von Johanna bliebe, diese Reliquie irgend ein Wunder wirken möchten, das unversehrt gebliebene Herz ihm übergeben, und die Asche ihres Leibes, mit jener des Scheiterhaufens vermischt, von der Brücke herab in den Wind gestreut, und von der Seine in den Ozean fortgeschwemmt werden solle.

Und dies geschah am dreißigsten Tage des Mai 1431.

E N D E
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