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La San Felice Band 9

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»Aber woher kommt sie dann sonst? Sag' es mir. Und anstatt vor ihr zu fliehen wie ein Kind, wird man ihr die Spitze bieten wie ein Mann und wie ein Soldat.«

»Du kannst dieser Gefahr nicht die Spitze bieten. Du kannst sie nicht bekämpfen. Dies ist eben dein Unglück. Du kannst ihr blos ausweichen und zwar nur dadurch, daß Du blindlings thut, was ich Dir befehle.«

»Theure Luisa, gestatte meiner Vernunft, daß sie sich gegen meine Liebe empöre. Ich würde selbst nicht vor einer Gefahr fliehen, die ich kenne, wie viel weniger werde ich es daher vor einer solchen thun, die mir unbekannt ist.«

»Ha, das ist es eben, was ich fürchtete. Der Dämon des Stolzes flüstert Dir zu: »Füge Dich nicht! Wenn ich nun aber im voraus Kenntniß von einem Erdbeben, welches Dich verschlingen, von einem Gewittersturm, dessen Blitzstrahl Dich treffen könnte, hätte, würde ich dann, wenn ich zu Dir sagte: Entfliehe dem Erdbeben, weiche dem Ungewitter aus, Dir etwas rathen, was deiner Pflicht oder deiner Ehre zuwiderliefe?«

»Allerdings, wenn ich von meinem General einen Posten angewiesen erhalten hätte, und ich denselben aus Furcht vor einer eingebildeten oder wirklichen Gefahr verließe.«

»Wohlan, Salvato, wenn meine Bitte nun eine andere Form annähme, wenn ich zu Dir sagte: »Ich muß eine unumgänglich nothwendige Reise nach Rom machen; ich fürchte mich aber, allein und ohne Schutz die Gegenden zu passieren, in welchen wilde Räuberbanden hausen, bitte deinen General um Erlaubniß, eine Schwester, eine Freundin begleiten zu dürfen – würdest Du dann Dir diese Erlaubniß nicht erbitten?«

»Warte, bis das, was ich hier zu thun habe, beendet ist, und ich verspreche Dir, Sonnabend Morgen den General um acht Tage Urlaub zu bitten.«

»Sonnabend Morgen! das ist zu spät! Ach, mein Gott, stehe mir bei! Was soll ich thun, was soll ich sagen, um ihn zu bestimmen?»

»Etwas ganz Einfaches, meine Luisa. Unterrichte mich von deinen Befürchtungen, sage mir, was Dich veranlaßt meine Abwesenheit zu wünschen, und laß mich die Frage beurtheilen. Dann bist Du sicher, mich nicht auf einen falschen Weg zu führen, auf welchem meine Ehre sich verirren könnte.«

»Das ist es ja eben, was mich selbst in eine schiefe Stellung versetzt; das ist es, warum Du zögert, warum Du zweifelt. Auch ich besitze, obschon Frau, meine Ehre, als redlicher Mensch, wenn ich so sagen darf. Man hat mir eine vertrauliche Mittheilung gemacht und ich habe versprochen, ich habe geschworen, ich habe mir selbst feierlich gelobt, den Namen dessen, welcher mir diese Mittheilung gemacht, nicht zu nennen, denn sein Vertrauen zu mir ist so grenzenlos, daß er, obschon er sein Leben in meine Hände gegeben, keine Bürgschaft von mir verlangt hat.«

»Aber wie kommt es, daß Du mir gestern Abend nichts davon sagtest?

»Gestern Abend wußte ich es noch nicht.«

»Dann,« sagte Salvato, indem er Luisa scharf ins Auge faßte, »dann ist Dir diese vertrauliche Mittheilung, über welche Du Dich näher aussprechen kannst, von jenem jungen Manne gemacht worden, welcher Dich in deiner Wohnung erwartete und dieselbe erst um drei Uhr heute Morgen verlassen hat.«

Luisa ward bleich.

»Wer hat Dir das gesagt, Salvato?« fragte sie.

»Dann ist es also wahr?«

»Ja, es ist wahr. Ist es aber möglich, mein geliebter Salvato, daß Du, nachdem Du mich verlassen, meine fernerweiten Schritte belauscht hast?«

»Was, ich sollte Dich belauschen? Ich sollte einem Engel gegenüber die Rolle eines Eifersüchtigen spielen? Davor bewahre mich Gott, denn es wäre nicht blos eine Thorheit, sondern geradezu eine Niedrigkeit. Meine Luisa kann empfangen, wen sie will und zu welcher Stunde es sei, ohne daß jemals, wenigstens von meiner Seite, auch nur ein Hauch von Argwohn den reinen Spiegel ihrer Keuschheit trübe. Nein, ich habe nicht gesucht, etwas zu sehen und ich habe auch nichts gesehen. Ich empfing blos eine Viertelstunde vor deiner Ankunft hier durch einen der Boten, den ich zurückgelassen, um mir meine Correspondenz zu bringen, diesen Brief. Ich las ihn eben, als Du eintratest, und ich fragte mich, welches verworfene Gemüth zwischen mich und Dich den bitteren Samen des Zweifels und des Argwohns streuen zu wünschen könne.«

»Einen Brief?« fragte Luisa.

»Du hast einen Brief erhalten?«

»Ja, hier ist er; lies selbst.«

Und in der That bot Salvato seiner geliebten Luisa einen Brief, welcher augenscheinlich von einem jener Menschen geschrieben war, welche ihre Feder der Liebe eben so weihen wie dem Haß und welche zur Förderung ihrer schwarzen Anschläge anonyme Denunzianten suchen.

Luisa las den Brief. Er lautete folgendermaßen:

»Signor Salvato Palmieri wird hiermit benachrichtigt, daß Signora Luisa San Felice bei ihrer Rückkehr von der Herzogin Fusco in ihrer Wohnung einen schönen und reichen jungen Mann angetroffen, mit welchem sie bis drei Uhr Morgens bei verschlossenen Thüren verkehrt hat.

»Dieser Brief kommt von einem Freunde, welchem es leid thut, Signor Salvato Palmieri sein Herz einer Unwürdigen schenken zu sehen.«

Luisa erblickte wie beim Schein eines Blitzes auf ein mal wieder die in ihrem Zimmer schreibende Giovannina, welche sich erhob, um ihr zu verbergen, was sie geschrieben.

Dennoch aber verbannte sie sofort wieder den Gedanken, daß dieses junge Mädchen, welches ihr so viel verdankte, sie verrathen könne.

»Dieser Brief enthält kein Wort, welches nicht wahr wäre, mein Freund,« hob Luisa an.

»Zum Glück hat aber, sei es nun, daß die Person, welche ihn geschrieben, den Namen des Mannes, den ich empfangen, nicht weiß, oder sei es, daß sie ihn nicht hat nennen wollen, Gott erlaubt, daß dieser Name nicht hier steht.«

»Und warum, theure Luisa, glaubst Du, daß dies eine Fügung Gottes sei?«

»Weil, wenn dieser Name hier geschrieben stünde, ich in den Augen dieses Unglücklichen, welcher sein Leben für mich gewagt, ein Weib ohne Glauben, ohne Ehre, mit einem Worte eine Verrätherin wäre.«

»Du sprichst die Wahrheit, Luisa,« entgegnete Salvato mit düsterer Miene, »denn wenn der Name hier stünde, so wäre ich nach dem, was ich jetzt errathe, verpflichtet, den General von Allem in Kenntniß zu setzen.«

»Und was erräthst Du?«

»Daß dieser Mann, aus irgend einen Beweggrund, den ich nicht zu ermitteln suche, Dir eine Verschwörung offenbart hat, welche mein Leben, das Leben meiner Cameraden, die Sicherheit der neuen Regierung bedroht, und daß Du deswegen in deiner hingebenden Unüberlegtheit mich entfernen, mich dem Bereich der Verschwörer entziehen wolltest. Deshalb wolltest Du mir die Gefahr, die ich fliehen sollte, nicht offenbaren, denn eine solche Gefahr würde ich nicht fliehen.«

»Wohlan, Du hast recht gerathen, Geliebter, und ich will Dir Alles sagen, ausgenommen den Namen des Mannes, welcher mich gewarnt hat. Dann wirst Du, der Mann von Ehre, der scharfsinnige Geist, das loyale Herz, mir rathen, was ich thun soll.«

»Sprich, geliebte Luisa, sprich, ich höre Dich. O, wenn Du wüßtest, wie innig ich Dich liebe! Sprich, sprich! An meiner Brust, an meinem Herzen!«

Luisa stand einen Augenblick mit zurückgeworfenem Haupt, geschlossenen Augen und halbgeöffneten Lippen da, während die Arme des jungen Mannes sie umschlungen hielten. Dann rief sie, indem sie sich wie aus einem wonnigen Traum aufrüttelte:

»O, mein Freund, warum ist uns nicht vergönnt, so zu leben, fern von den politischen Unruhen, fern von den Revolutionen, fern von den Verschwörern! Wie wonnevoll müßte ein solches Leben sein! Gott will es aber nicht. Unterwerfen wir uns daher ihm.«

Luisa stieß einen Seufzer aus, fuhr sich mit der Hand über die Augen und jagte dann:

»Es ist, wie Du gesagt hat, mein Freund. O, warum hat jener Mann mir diese vertrauliche Mittheilung gemacht! Wäre es nicht besser gewesen, wenn wir mit einander gestorben wären?«

»Erkläre Dich, meine geliebte Luisa.«

»In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag soll eine reactionäre Verschwörung zum Ausbruch kommen. Sämtliche Franzosen, alle Patrioten, deren Häuser während des Abends bezeichnet worden, sollen im Laufe der Nacht niedergemetzelt werden, mit Ausnahme derjenigen, welche ihre Karte vorzeigen und durch diese Geberde sich zu erkennen geben.«

Und Luisa zeigte Salvato die Karte mit der darauf abgebildeten Lilie und machte die ihr von André gelehrte Geberde.

»Eine Karte mit einer Lilie!« wiederholte Salvato, »und sich in das erste Glied des Daumens beißend!« (Dies waren, wie man sich erinnern wird, die Rettungszeichen)« Diese unglücklichen, welche man der Sclaverei entreißen will, und welche gleichwohl um jeden Preis Sclaven bleiben wollen!«

»Wohlan, jetzt, wo ich Alles erzählt habe,« sagte Luisa, indem sie sich auf die Knie des jungen Mannes herabgleiten ließ, »was soll ich thun? Denke nach und rathe mir!«

»Langes Nachdenken ist nicht nöthig, geliebte Luisa,« antwortete Salvato. »Vertrauen muß durch Vertrauen erwiedert werden. Dieser Mann hat Dich retten wollen.«

»Aber Dich auch, denn er weiß Alles, deine Verwundung, die Sorgfalt und Pflege, welche ich Dir gewidmet, dein sechswöchentliches Verweilen in dem Hause der Herzogin. Er kennt unsere beiderseitige Liebe und er sagte zu mir: »Retten Sie ihn zugleich mit.«

»Ein Grund mehr, um, wie ich Dir sagte, Vertrauen durch Vertrauen zu erwiedern. Dieser Mann hat uns retten wollen – retten wir ihn.«

»Aber auf welche Weise?«

»Dadurch, daß wir zu ihm sagen: Ihr Complott ist entdeckt, der General Championnet ist unterrichtet. Da, wo Sie ein leichtes Morden zu finden glauben, werden Sie einen verzweifelten Widerstand finden. Sie werden die Straßen von Neapel vergebens mit Blut überschwemmen. Entsagen Sie Ihrem Complott und suchen Sie schnell das Ausland zu gewinnen. Folgen Sie selbst dem Rath, den Sie uns gegeben.«

»Es ist die Ehre selbst, welche aus deinem Munde spricht, mein Salvato. Ich werde thun, was Du mich thun heißest. Aber horch!«

 

»Was gibt's?«

»Es war mir, als hörte ich Geräusch in diesem Zimmer; man hat eine Thür zugemacht. Sollte man uns behorchen? Würden wir belauscht?«

Salvato eilte sofort in das Nebenzimmer – es war leer.

»Es ist in diesem Zimmer weiter Niemand gewesen als Michele,« sagte Salvato.

»Betrachtest Du es als ein Unglück, wenn Michele uns gehört haben sollte?«

»Nein, denn er kennt nicht den Namen des Mannes, welcher bei mir gewesen ist. Uebrigens,« setzte Luisa lachend hinzu, hast Du einen solchen Patrioten aus ihm gemacht, daß er im Stande wäre, sofort hinzulaufen und ihn zu denunciren.«

»Wohlan,« sagte Salvato, dann sind wir über Alles einverstanden und dein Gewissen ist beruhigt, nicht wahr? »Du versichert mir, daß wir allen Gesetzen der Redlichkeit gemäß gehandelt haben?«

»Ich schwöre es Dir.«

»In Sachen der Ehre bist Du ein guter Richter, Salvato, und ich glaube Dir.«

»Nach meiner Wiederankunft in Neapel werde ich den Anführer der Verschwornen warnen. Sein Name ist nicht aus meinem Munde gekommen, selbst nicht Dir gegenüber. Er kann daher in keiner Weise compromittiert werden, oder wenn dies der Fall ist, so ist es außerhalb meines Willens geschehen. Denken wir nur noch an uns, an das Glück, beisammen zu sein. Soeben erst verwünschte ich die politischen Unruhen, die Revolutionen, die Verschwörer – ich war von Sinnen.

Ohne die politischen Unruhen wärest Du von deinem General nicht nach Neapel geschickt worden, ohne die Revolutionen hätte ich Dich nicht kennen gelernt, ohne die Verschwörer wäre ich in diesem Augenblick nicht bei Dir. Gesegnet seien daher die Dinge, welche Gott geschaffen. Was er thut, das ist wohlgethan.«

Und mit diesen Worten warf Luisa erfreut, getröstet und lächelnd sich in die Arme ihres Geliebten.

– Ende des neunten Theiles -
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