Public Relations für Bäderbetriebe

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Die Bedeutung der Presse

haben die Parkbank beschmiert? Alles keine Dinge für Polizei oder Kommu-ne, sondern für die Zeitung. Zumindest in den Köpfen mancher Bürger ist die Redaktion der Heimatzeitung erster Anlaufpunkt für diese Probleme. Und so macht uns dann vielleicht nicht der Badegast darauf aufmerksam, dass die Temperatur im Bad zu gering ist, sondern wir hören es vom Redakteur der lokalen Zeitung. Wenn wir Glück haben, BEVOR er den Bericht über unser saukaltes Wasser fertig hat.

Ein Beispiel aus meiner Zeit in einer Lokalre-daktion:

Anrufer: Hallo liebe Lokalredaktion. Vor mei-nem Haus parkt schon seit einer Woche ein Auto. Können Sie das nicht mal schreiben?

Ich: Steht es da im Weg?

Anrufer: Ähhh, nein.

Ich: Gilt da bei Ihnen vor dem Haus ein Park-verbot?

Anrufer: Nein.

Ich: Ist das Auto abgemeldet, hat es platte Reifen oder sieht es sonst irgendwie aus, als könne es nicht mehr fahren?

Anrufer: Nein.

Ich: Da kann ich ihnen leider auch nicht hel-fen, vielleicht wenden sie sich an die Polizei, die kann das vielleicht überprüfen.

Anrufer: Meinen Sie wirklich?

Ich weiß nicht, wie diese Sache ausging, aber solche Anrufe kamen nicht selten vor. Einmal bat mich eine ältere Frau am Telefon, ich möchte doch bitte in der Zeitung schreiben, dass die Jugendlichen sich nicht immer auf die


Foto: Paulwip / pixelio.de

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Public Relations für Bäderbetriebe

Lehnen der Parkbänke setzen sollen, denn dann würden sie mit ihren Füße die Sitzfläche so schmutzig machen, dass dort niemand mehr Platz nehmen könne.

Die Dame ging in der Tat davon aus, dass die Jugendlichen nicht nur die Zeitung lesen, sondern auch das, was dort geschrieben steht, befolgen.

Wenn es mal so einfach wäre, die Menschen mit Presseberichten so zu ma-nipulieren. Meistens benötigt man (zum Glück) einen etwas größeren Auf-wand.

Lässt sich ein Journalist dennoch einmal dazu breitschlagen, über den einen oder anderen ärgerlichen Fall zu berichten, weil er in der Saure-Gurken-Zeit vielleicht nichts anderes hat oder weil es wirklich von Bedeutung für die Stadt und ihre Bürger ist, dann müssen wir, bzw. unsere Öffentlichkeitsarbeit, dar-auf reagieren. Es werden also unter Umständen von uns wieder PR-Kennt-nisse erwartet.

Heutzutage kann man den Nörgel-Anruf bei der Presse aber getrost über-springen und stattdessen auf der Facebook-Seite seinen Frust in Worte fas-sen. Man wundert sich, wie solcherlei Postings sich in Windeseile virtuell verbreiten. Das schafft keine Zeitung.

Und dabei kann man vielen Menschen noch nicht einmal böse sein, dass sie sich an die Presse wenden oder ihren Frust per Facebook und Co. arti-kulieren. Vielerorts hilft es schlicht und einfach nicht, wenn man sich offiziell beschwert. Das durfte ich selbst schon erfahren.

2012 war ich mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter (damals 2 Jahre) in Hannover. Wir wollten mit der S-Bahn am Abend nach einem anstren-genden Vorweihnachtsshoppen zurück nach Bad Nenndorf fahren. Nun war unser Kinderwagen damals etwas zu breit, um durch die Gänge der Wagons der S-Bahn zu passen. Leider hielt die S-Bahn so unglücklich, dass wir nicht in den für Räder und Kinderwagen vorgesehenen Teil der Bahn einsteigen konnten, ohne etliche Meter und Türen weiter zu gehen. Als wir schließ-lich die nächste Tür zu einem Abteil für Räder und Kinderwagen erreichten,

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Die Bedeutung der Presse

schloss sich diese vor unseren Augen und trotz unsere lautstarken Proteste fuhr die Bahn ohne uns los. Die 30 Minuten, die ich auf die nächste Bahn warten musste, nutzt ich dazu, mir eine Nummer vom Info-Point der Bahn zu holen, wo ich mich denn beschweren könnte. Letztlich verzichtete ich darauf, die Beschwerdehotline von Zuhause aus anzurufen, denn ich denke nicht, dass das etwas geändert hätte. Dann dachte ich kurz darüber nach, eine Facebook Gruppe mit dem Titel: »Wenn die Bahn einen stehen lässt« zu er-öffnen, alle meine Freunde einzuladen und dann über die Bahn abzulästern. Auch das tat ich nicht, wie man an der Tatsache sehen kann, dass es eine solche Gruppe bei Facebook nicht gibt.

Doch es gibt durchaus Menschen, die genau das tun, und sich auf diese Art an uns bzw. unserem Bad zu rächen versuchen. Wir werden später, wenn es um Social Media geht, noch etwas genauer drauf eingehen, wie solchen Nörglern, egal ob das was sie sagen berechtigt ist oder nicht, zu begegnen ist.

Auch wenn die Redaktion nicht die erste Anlaufstelle ist, sondern ein »be-sorgter Bürger« sich vielleicht zunächst bei uns über die Haarbüschel, die immer wieder im Beckenwasser schwimmen, beschwert, kann die Tatsache, dass wir dann nichts unternehmen, durchaus dazu führen, dass sich dieses Problem schließlich einige Tage darauf auf Seite 1 der Lokalberichterstat-tung findet. Was in einem mir bekannten Fall Mitte der 80er Jahre genau so geschehen ist.

Letztlich kann also auch unser Verhalten als Mitarbeiter dazu führen, dass in der Presse etwas über unser Bad steht. Auch wer sich jeder PR für sein Bad verschließt, wird irgendwann feststellen, dass die Öffentlichkeitsarbeit auch ohne ihn passiert und vielleicht in eine Richtung geht, die dem Bad schadet.

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Merksätze

Die Presse hat immer wieder maßgeblich Einfluss auf geschichtli-che Ereignisse gehabt und so selbst Geschichte geschrieben.

Spätestens seit der »Spiegel Affäre« wird die Presse von vielen als »Wächter der Demokratie« gesehen.

Mit diesem Selbstverständnis, als »Vierte Gewalt« für die Kontrolle der Politik verantwortlich zu sein, gehen heute viele Journalisten an die Arbeit.

Seither hat die Presse immer wieder Missstände aufgedeckt und so des Öfteren zum Sturz bekannter Persönlichkeiten beigetragen.

Viele Konsumenten sehen die Presse heute fälschlicherweise als Kummerkasten für alle Probleme des Alltags. So landen unter Um-ständen auch Beschwerden über unser Bad zuerst bei der Zeitung und erst auf indirektem Weg bei uns.

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Die Medienlandschaft in Deutschland

Die Medienlandschaft in Deutschland

In diesem Kapitel:

Was bedeutet der Begriff »Kommunikation«, was ist Massenkom-munikation?

Was ist eine One-to-many-Kommunikation, was ist eine Many-to-ma-ny-Kommunikation?

Was sind Massenmedien und wie sind sie entstanden?

Welche Arten von Massenmedien gibt es heute?

Wie haben sich die Verbreitungswege der Massenmedien entwi-ckelt?

Welche Auswirkungen hat das Internet auf die klassischen Massen-medien?

Wie setzt sich die deutsche Massenmedien-Landschaft in den Be-reichen Print, Rundfunk und TV zusammen?

In welche Gruppen lassen sich Printprodukte, das Radio und das Fernsehen einteilen?

Massenmedien

Um zu verstehen, wie wir unser Bad optimal über die Medien der Öffent-lichkeit präsentieren können, müssen wir uns zunächst einmal darüber klar werden, wie die Medienlandschaft in Deutschland beschaffen ist.

Einer der ersten Begriffe, die einem bei diesen Betrachtungen begegnen, ist der der Massenmedien. Immer wieder lesen wir über die »Bedeutung der Massenmedien« oder »Kritik an den Massenmedien«. Für viele sind die Massenmedien etwas Schlechtes und Gefährliches, und ein Blick in die Ge-schichte der Bundesrepublik in den 60er Jahren zeigt durchaus, dass die »Macht« der Massenmedien nicht immer positiv wahrgenommen wurde.15

15 Besonders die Auseinandersetzung der außerparlamentarischen Opposition der 60er Jahre mit der Springer Presse ist hier zu nennen. Infolge dieser Auseinandersetzungen kam es 1968 zu einem Anschlag auf den politischen Aktivisten Rudi Dutschke, wofür viele die Bildzeitung verantwortlich machen wollen. (Vgl.: http://www.medienarchiv68.

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Public Relations für Bäderbetriebe

Doch lassen wir alle kritischen Bemerkungen erst mal beiseite und widmen uns der Bedeutung des eigentlichen Wortes. Was sind Massenmedien? Zur Erklärung dieses müssen wir uns zunächst mit einem weiteren Begriff be-schäftigen, der Kommunikation.

Kommunikation im weitesten Sinne ist der Austausch und die Übertragung von Informationen. Dies kann auf vielerlei Art geschehen und es gibt zahl-reiche Kommunikationsmodelle. Letztlich handelt es sich aber um die Über-mittlung von Informationen durch Zeichen, Symbole, Sprache, Schrift, Bild oder einer Kombination daraus.

Diese Übertragung kann über längere Strecken geschehen und es können dazu technische Hilfsmittel eingesetzt werden (z.B. Sprechfunk).

 

Wir unterscheiden intrapersonale Kommunikation (Austausch innerhalb eines Individuums), interpersonale Kommunikation (Austausch zwischen mindestens zwei Individuen) und mediengebundene Kommunikation (Austausch zwischen einer kleinen Gruppe, wie z.B. der der Journalisten, und einer großen Gruppe, der der Rezipienten)

Gerade der Bereich der mediengebundenen Kommunikation hat sich in den vergangenen Jahren verändert, da hier der Leser über die Kommentarfunk-tion auf den Seiten der Redaktion nun nicht nur den Journalisten, sondern auch andere Leser erreichen kann. Die ehemaligen Rezipienten werden also immer mehr zu Sendern von Informationen.

Betrachten wir nun das Wort Massenmedien etwas genauer. Es setzt sich aus den Begriffen Masse und Medien zusammen. Der Begriff »Masse be-zeichnet in der Soziologie eine große Anzahl von Menschen, die kon-zentriert auf relativ engem Raum physisch miteinander kommunizieren und/oder als Kollektiv gemeinsam sozial handeln.«16

de/dl/207996/3448.jpg.pdf) (03.02.2014). In den folgenden Jahren äußerten sich auch bekannte Autoren kritisch über die Springer Presse. Höhepunkt war der Roman »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« von Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, dem er mit der Boulevardpresse abrechnet, was ihm den geballten Hass der Springer Blätter sicherte.

16 http://de.wikipedia.org/wiki/Masse_(Soziologie) (03.02.2014)

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Die Medienlandschaft in Deutschland

Das Wort Medium kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „das in der Mitte befindliche“.

One-to-many-Kommunikation - Grafik: Heiko Reckert

Es gibt zahlreiche Definitionen zum Begriff, denn das Wort wird in vielfälti-ger Weise eingesetzt. Ein Medium kennen wir als eine Person, die für uns Kontakt zu Geistern und Toten herstellen kann. Genauso wissen wir aber auch, dass Wasser das Medium ist, in dem wir uns beim Training fortbewe-gen. Für die Betrachtungen in diesem Buch sind beide Bedeutungen nicht zu gebrauchen. Wir betrachten das Medium als ein Kommunikationsmittel beliebiger Art zwischen Sender und Empfänger.

Letztlich kann man also sagen, dass Massenmedien die Kommunikation von vielen Menschen zu vielen anderen Menschen über verschiedene Kom-munikationswege leisten.

Dennoch war Jahre lang in den wissenschaftlichen Betrachtungen das Mas-senmedium eine klassische One-to-many-Kommunikation.


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Public Relations für Bäderbetriebe

Ein Sender transportierte einen bestimmten Inhalt durch ein Übertragungs-mittel (z.B. eines Druckerzeugnisses) an die Empfänger. Diese hatten nicht die Möglichkeit, über dasselbe Medium eine Antwort an den Sender zu schi-cken, denn sie konnten selbst keine Zeitung drucken.

Many-to-many-Komunikation - Grafik: Heiko Reckert

Erst in jüngster Zeit wurde daraus eine Many-to-many-Kommunikation, wie wir sie heute kennen. Das heißt, nach wie vor erreicht ein Sender sehr viele Rezipienten. Durch die moderne Technik ist es jedoch möglich, dass diese Rezipienten nun ihrerseits durch eine Reaktion wieder sehr viele andere er-reichen. Darüber hinaus kann technisch gesehen heute beinahe jeder selbst


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Die Medienlandschaft in Deutschland

zum Sender mit einem Massenpublikum als Empfänger werden. Blogs, So-cial Media Seiten und Webcasts bieten dazu vielfältige Möglichkeiten.

In vielen Fällen wird allerdings das System des eigentlichen Senders (z.B. dessen Facebookseite oder die Kommentarfunktion unter einem Online-bericht) als Basis für die Many-to-many Kommunikation genutzt. Die Abbil-dung 4 soll dies verdeutlichen. Sie geht davon aus, dass jeder Empfänger theoretisch über das System des ursprünglichen Senders auch zum Sender wird, der jeden anderen Empfänger über diese Schnittstelle erreicht.

In Gablers Wirtschaftslexikon sind Massenmedien: „...technische Mittel zur Vermittlung von Informationen und Emotionen bei räumlicher oder zeit-licher oder raumzeitlicher Distanz zwischen den Kommunikationspart-nern an ein voneinander getrenntes Publikum.“ 17

Hier wird der Aspekt der Many-to-many-Kommunikation noch nicht weiter betrachtet.

Diese Definition macht aber auch klar, dass zu den Massenmedien auch alle nicht aktuellen Veröffentlichungen, mit einer mehr oder weniger großen An-zahl an Rezipienten zählt. So ist auch dieses Buch, selbst wenn die Auflage überschaubar ist, ein Massenmedium.

17 http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/massenmedien.html#definition

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Massenmedien im Wandel

Die klassischen Massenmedien in Deutschland waren in der Vergangenheit Print-Produkte, der Rundfunk und das Fernsehen. Seit einigen Jahren ist auch das Internet als Massenmedium hinzugekommen und mit ihm hat sich das klassische Verständnis von Sender und Empfänger wie oben beschrie-ben drastisch verändert.

Die Massenmedien in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren gewandelt und dieser Prozess wird uns auch noch geraume Zeit begleiten.

Während Zeitungen, das Radio und schließlich das Fernsehen zum Teil Jahr-zehnte dafür benötigten, sich als Massenmedium durchzusetzen, schaffte das Internet dies in einem Bruchteil der Zeit.

Von der ersten Einführung des Fernsehens in Deutschland, im Jahre 1934 bis zur Massentauglichkeit in den sechziger und siebziger Jahren vergin-gen Jahrzehnte. Zwar existiert das Internet in seiner Urform auch schon seit 1969, die moderne grafische Oberfläche, das WWW, gibt es hingegen erst seit 1991.

Die massive Verbreitung des Internets ab den 90er Jahren hat die klassi-schen Medien zu einem gewissen Teil überrumpelt. Insbesondere viele Zei-tungen waren sich lange Zeit unsicher, wie sie der Konkurrenz aus dem In-ternet begegnen könnten.

Oder war das Internet gar keine Konkurrenz, sondern nur das Spielzeug einiger technikbegeisterter Spinner? Muss man auf jeden Zug aufspringen? Immerhin bekommt man auch das Internet nicht kostenlos, denn die Erstel-lung und vor allen Dingen die Pflege der Seiten, kostet Zeit und Geld und er-fordert eine gewisse Übung bzw. eine Ausbildung in diesem Bereich. »Lohnt sich das?«, fragten sich darum anfangs viele Zeitungsherausgeber. Heute wissen wir, dass es sich auf jeden Fall lohnte und dass, wer damals nicht auf den Zug aufsprang, später dafür mit herben Umsatzeinbußen oder sogar mit der Pleite seiner Firma bezahlen musste.

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Die Medienlandschaft in Deutschland

Aber das Internet ist schneller und kann mehr als herkömmliche Printpro-dukte und so müssen auch die Tageszeitungen und Magazine neue Wege der Verbreitung und neue Nischen in der Welt der Massenmedien fin-den. Einer der großen Heilsbringer aus Sicht der Verlage war schließ-lich vor einigen Jahren Apple mit seinem iPad und in der jüngsten Vergangenheit dann auch die Hersteller anderer Tabletts und deren Verkaufsplattformen, also namentlich Google-Play.

Über solche Geräte und die damit verbundenen Shops lassen sich analoge Inhalte digital vermark-ten. Gerade für das iPad muss eine Digitalausgabe der Zeitung aber mehr bieten, als nur eine 1:1 Übertragung der Printinhalte auf das Tab-lett. Dies haben inzwischen viele Anbieter verstanden. Das führt dazu, dass

Doch auch für den Rezipienten brachte das Internet tiefgreifende Verände-rungen. Mit dem Internet ist es plötzlich möglich, vom Empfänger zum Sen-der zu werden und jeder Blogger, der seine Seite öffentlich ins Netz stellt, wird so zum kleinen Verleger, auch, wenn er seine Inhalte nur digital über-mittelt.

Viele Zeitungen und Magazine haben auf diesen Wandel deutlich zu spät reagiert, was zu einem Teil sicherlich daran gelegen haben könnte, dass die dort beschäftigten Journalisten noch in einer anderen Zeit ihr Handwerk ge-lernt haben. Um aber zumindest noch am Kuchen des neuen Mediums teil-haben zu können und diese mediale Welt nicht anderen allein zu überlassen, übertrug und übertragen viele Zeitungen und Magazine auch heute noch ihr Produkt eins zu eins vom Papier ins Internet.


Tablett und Telefon, die neue Art, Zei-tung zu lesen?

Foto: Cristine Lietz / pixelio.de

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Public Relations für Bäderbetriebe

Tablett-Zeitungen ein bisschen so sind, wie wir es von den Zeitungen der Harry Potter Romane kennen. Die Bilder bewegen sich, denn statt eines einfachen Fotos können wir oft auch Videos zum Beitrag betrachten. Inter-views werden dann nicht nur gedruckt, sondern auch als Filme auf das Ta-blett übertragen. Aus simplen Grafiken werden dann nach dem Anklicken interaktive Illustrationen.

Diese Technisierung der Medien durch die Möglichkeiten des Internets und neuer Geräte hat dazu geführt, dass wir auch mit Journalisten in unserer täglichen Arbeit anders umgehen müssen. So war ich vor einigen Jahren bei einem Interview anwesend, das eine freie Mitarbeiterin eines lokalen Ra-diosenders in NRW mit dem Leiter einer Breitensportveranstaltung führte. Neben einem entsprechenden O-Ton, also einem Interview mit dem Veran-staltungsleiter und mit einigen Teilnehmern, benötigte die junge Frau auch Digitalfotos für das Internetangebot des Radiosenders. Andersherum veröf-fentlichen inzwischen einige Zeitungen bereits Videos oder Tondokumente rund um die gedruckte Nachricht. Mit dem Internet verwachsen also diese klassischen Medien immer mehr zu einem, auch dann, wenn kein iPad im Spiel ist.

Diese Entwicklung macht zweifellos einigen Menschen Angst, denn noch ist völlig unklar, wohin dies führen wird. Wenn also im nachfolgenden eine Un-terteilung der Massenmedien vorgenommen wird, so handelt es sich dabei, anders als noch vor wenigen Jahren, nicht um eine strikte Trennung mit einer klaren Abgrenzung. Vielmehr verschmelzen die einzelnen Massenmedien immer mehr zu einem allumfassenden Informationsmedium.

Heute finden wir TV Sender, die ihren Weg auf das Tablett gefunden ha-ben und neben den Videos auch Text veröffentlichen (ARD Tagesschau / ZDF-heute). Es gibt aber auch Zeitungen und Zeitschriften, die Filmbeiträge als Ergänzung zur gedruckten Fassung bereithalten (Time-Magazin / Der Spiegel / Stern).

Diese Entwicklung erwartet von den Journalisten jedoch, dass sie vom ein-fachen Schreiber zum multimedialen Regisseur werden. Dies sind steigende

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Die Medienlandschaft in Deutschland

Anforderungen, denen nicht immer jeder gerecht werden kann oder will. Und diese Anforderungen verstärken auch den Zeitdruck, unter dem schon jetzt viele Journalisten stehen. All dies sind Faktoren, die sich negativ darauf aus-wirken können, wenn wir mit der Presse ins Gespräch kommen wollen.

Presse

Wenn wir heute von »die Presse« sprechen, meinen wir in der Regel alle Arten von Massenmedien. Schließ-lich ist die Pressekonferenz nicht nur für Journalisten, die für Publikationen recher-chieren, die über (Drucker)pressen hergestellt werden. Auch Vertreter des Hörfunks und des Fernsehens dürfen daran teilnehmen. Dennoch stammt der Begriff Presse ur-sprünglich genau von dieser Druckerpresse. Damit wurde lange Zeit jeder Art von Druckerzeugnis bezeichnet, also neben Zeitungen auch Zeitschrif-ten, Flugblätter und Prospekte.

 

Heute wird meistens, wenn wir die gedruckten Presseerzeugnisse meinen, der englische Begriff »print« benutzt und somit von Printmedien gespro-chen. Auf den folgenden Seiten wollen wir uns die einzelnen Mediengattun-gen von gedruckten Werken bis hin zum Internet etwas genauer ansehen.


Druckplatte einer Zeitung.

Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

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