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Das Lied der triumphierenden Liebe

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Beide Gatten hatten an diesem Tage wenig Freude. Etwas Finsteres schien über ihnen zu lasten . . . aber was es war, wußten sie nicht zu sagen. Sie hatten das Bedürfnis, beieinander zu sein, als ob ihnen eine Gefahr drohte; – sie wußten aber nicht, was sie einander sagen könnten. Fabius versuchte wieder am Bilde zu arbeiten; dann nahm er wieder Ariost vor, dessen Gedicht erst vor kurzem in Ferrara erschienen und schon in ganz Italien berühmt war; es wollte ihm aber nichts gelingen . . . Spät am Abend, gerade zum Nachtmahl, kehrte Mutius zurück.

VII

Er schien ruhig und zufrieden, erzählte aber sehr wenig; umsomehr Fragen richtete er an Fabius: über die früheren gemeinsamen Bekannten, den deutschen Feldzug, über Kaiser Karl; er sprach auch von seinem Wunsch, nach Rom zu gehen, um den neuen Papst zu sehen. Er bot Valeria wieder den Schiras-Wein an; und als sie ablehnte, murmelte er wie vor sich hin: »Jetzt ist es nicht mehr nötig.« – Die Gatten begaben sich nach dem Nachtmahl in ihr Schlafgemach, und Fabius schlief rasch ein . . . Als er aber nach einer Stunde erwachte, sah er, daß niemand sein Lager teilte: Valeria lag nicht an seiner Seite. Er stand rasch auf und sah im gleichen Augenblick, wie seine Frau im Nachtgewande aus dem Garten ins Zimmer zurückkehrte. – Obwohl es kurz vorher geregnet hatte, schien der Mond hell am heiteren Himmel. Valeria näherte sich mit geschlossenen Augen und dem Ausdrucke geheimen Grauens auf dem unbeweglichen Gesicht dem Bette, betastete es mit vorgestreckten Armen und legte sich rasch und stumm nieder. Fabius wandte sich an sie mit einer Frage, sie gab ihm aber keine Antwort und schien zu schlafen. Er berührte sie und fühlte an ihrer Kleidung und an ihrem Haar Regentropfen und an den Sohlen ihrer bloßen Füße – Sandkörner. Da sprang er auf und lief durch die halbgeöffnete Türe in den Garten hinaus. Das ungemein grelle Mondlicht lag auf allen Dingen. Fabius blickte sich um und entdeckte auf dem Sande des Weges die Spuren von zwei Paar Füßen, von denen das eine barfuß war; die Spuren führten zu einer Jasminlaube, die etwas abseits zwischen dem Hause und dem Pavillon stand. Er blieb ganz verwirrt stehen – und plötzlich erklangen wieder die Töne des Liedes, das er in der vergangenen Nacht gehört hatte! Fabius zuckte zusammen und eilte in den Pavillon . . . Mutius stand mitten im Zimmer und spielte auf der Geige. Fabius stürzte auf ihn zu.

»Du warst im Garten, du warst im Freien, deine Kleider sind vom Regen naß!«

»Nein . . . ich weiß nicht . . . ich glaube . . . ich war nicht draußen . . .« antwortete Mutius mit sichtbarer Anstrengung, gleichsam verwundert über das plötzliehe Erscheinen Fabius' und dessen Erregung.

Fabius ergreift seine Hand. »Und warum spielst du wieder diese Weise? Hast du wieder geträumt?«

Mutius blickt Fabius noch immer erstaunt an und schweigt.

»Antworte doch!«

 
»Kupfern steht des Mondes Schild,
Schlangengleich das Bächlein quillt,
Und der Habicht packt das Wild,
Und des Freundes Stimme schrillt:
Hilf! . . .«
 

murmelt Mutius singend, wie im Schlafe.

Fabius taumelte einige Schritte zurück, starrte Mutius an, blieb noch eine Weile unschlüssig stehen, . . . und kehrte nach Hause und in sein Schlafgemach zurück.

Das Haupt auf die Schulter gebeugt und die Arme kraftlos zur Seite geworfen, schlief Valeria einen schweren Schlaf. Es dauerte einige Zeit, bis es ihm gelang, sie zu wecken . . . Als sie ihn erkannte, warf sie sich an seinen Hals und umarmte ihn krampfhaft; sie bebte am ganzen Körper. – »Was hast du, meine Liebe, was hast du?« wiederholte Fabius, indem er sich Mühe gab, sie zu beruhigen. Sie lag aber, noch immer am ganzen Leibe bebend, an seiner Brust. – »Ach, welch furchtbare Träume habe ich!« flüsterte sie, sich mit dem Gesicht an ihn schmiegend. Fabius wollte sie ausfragen, aber sie begann bei seinem ersten Worte noch mehr zu zittern . . .

Die Fensterscheiben röteten sich im ersten Frühlicht, als sie endlich in seinen Armen einschlummerte.

VIII

Am nächsten Tage war Mutius schon am frühen Morgen verschwunden, und Valeria erklärte dem Gatten, daß sie ein nahes Kloster aufsuchen wolle, wo ihr Beichtvater, ein alter ehrwürdiger Mönch, zu dem sie grenzenloses Vertrauen habe, wohnte. Auf die Fragen Fabius' antwortete sie, daß sie ihr Herz, auf dem die ungewöhnlichen Eindrücke der letzten Tage so schwer lasteten, durch die Beichte erleichtern möchte. Als Fabius sah, wie abgemagert ihr Gesicht war, als er hörte, wie dumpf und müde ihre Stimme klang, billigte er ihren Entschluß: der ehrwürdige Pater Lorenzo könnte ihr mit gutem Rat beistehen und ihre Zweifel zerstreuen . . . Valeria begab sich unter dem Schutze von vier Begleitern ins Kloster, während Fabius zu Hause blieb. In Erwartung der Rückkehr seiner Frau irrte er im Garten umher und suchte sich, gepeinigt von beständiger Furcht und Zorn und unbestimmtem Verdacht, zu erklären, was mit ihr vorging . . . Er ging einige Male in den Pavillon, Mutius war aber noch nicht zurückgekehrt, und der Malaie blickte ihn an wie ein Götze, den Kopf ehrfurchtsvoll geneigt, mit einem rätselhaften und, wie es Fabius schien, bedeutungsvollen und unheimlichen Lächeln auf dem bronzenen Gesicht. Valeria erzählte indessen in der Beichte ihrem Seelsorger, weniger von Scham als von Furcht gequält, alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatte. Der Seelsorger hörte ihr aufmerksam zu, gab ihr seinen Segen, erteilte ihr ob der unfreiwilligen Sünde Absolution, dachte aber bei sich selber: »Zauberei, Blendwerk des Teufels . . . das darf ich nicht so bleiben lassen . . .« Unter dem Vorwande, sie völlig beruhigen und trösten zu wollen, begab er sich mit Valeria nach ihrer Villa. – Als Fabius den Beichtvater sah, wurde er von neuer Unruhe ergriffen; doch der vielerfahrene Greis hatte sich noch vorher überlegt, was er tun müsse. Als er mit Fabius allein blieb, verriet er ihm zwar das Beichtgeheimnis nicht, gab ihm aber den Rat, den Gast, den er selbst eingeladen hatte und der durch seine Erzählungen, Lieder und sein ganzes Gebaren die Phantasie Valerias verwirrte, wenn es nur irgendmöglich sei, aus seinem Hause zu entfernen. Außerdem, meinte der Greis, sei Mutius auch früher, soviel er sich erinnern könne, nicht sonderlich fest im Glauben gewesen; nachdem er sich aber so lange in fremden Ländern, die noch nicht vom Lichte des Christentums erleuchtet seien, aufgehalten habe, hätte er sich dort leicht mit der Pest der Irrlehren und sogar mit den Geheimnissen der Magier angesteckt haben können. Wenn ihm auch die alte Freundschaft gewisse Rechte gebe, so gebiete ihm doch die kluge Vorsicht, sich von Mutius zu trennen. Fabius stimmte völlig der Ansicht des ehrwürdigen Mönches zu, und sogar Valeria wurde wieder heiter, als der Gatte ihr den Rat des Beichtvaters mitteilte; von den Segenswünschen der beiden begleitet, mit reichen Geschenken für das Kloster und für die Armen beladen, kehrte Pater Lorenzo in sein Kloster zurück.

Fabius wollte gleich nach dem Nachtmahl mit Mutius sprechen, doch der unheimliche Gast war auch zum Nachtmahl noch nicht zurückgekehrt. Daher beschloß Fabius, die Aussprache mit Mutius auf den nächsten Morgen zu verschieben, und beide Gatten begaben sich in ihr Schlafgemach.

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