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IHK-Abschlussprüfung Winter 2010/11 (Veranstaltungsorganisation 1.1)

Synopsis:

Die Juniversal-Event GmbH gehört seit drei Jahren einem Branchenverband an. Dieser plant für den Nikolaustag im nächsten Jahr (6. Dezember 2011) die jährlich stattfindende Verbandsgala in Hamburg, bei der ausgesuchte Business-Event-Konzepte des Vorjahres ausgezeichnet werden, die von Mitgliedsunternehmen in die Realität umgesetzt wurden. Eingeladen werden sollen zu dieser ausgelassenen Feier in der Regel bis zu 300 Besucher aus der Agenturenszene, von Zulieferern und aus der Fachpresse.

Die Ausrichtung wird im November 2010 verbandsintern als bezahlte Wettbewerbspräsentation (Pitch) an drei Mitgliedsagenturen ausgeschrieben. Als Projektmanagerin arbeiten Sie bei der Juniversal und sollen das Konzept für die Pitch-Präsentation zum 15. Januar 2011 vorbereiten. Hierbei treten noch zwei weitere Agenturen aus Köln und Hamburg an.

(Anmerkung des Autors: Realitätsnahe Vorlage für diesen IHK-Sachverhalt ist der damals noch existierende Verband FME – Forum Marketing Eventagenturen. Dieser richtete jährlich den EVA – Eventaward aus; hier wurden in verschiedenen Kategorien ausgewählte Eventmarketing-Konzeptionen von Mitgliedern prämiert. Tatsächlich wurde jedes Jahr ein interner Pitch ausgeschrieben und die jeweilige Gewinneragentur organsierte dann den entsprechenden Award.)

Das Kurzbriefing

Datum: 6.12.2011, ab 19 h

Teilnehmerzahl: ca. 300 Besucher

Ort: Hamburg, in angesagter Location

Programmwünsche: Moderatoren-Duo, Impulsvortrag durch Key-Note-Speaker, Preisverleihung in fünf Bereichen, Networking-Possibilities, kurze Künstlergigs, Cateringbuffet, fette Party am Schluss

Die ausgeschriebene Gala soll bereits zum zehnten Mal stattfinden.

Themenzuordnung lt. IHK-Stoffkatalog: Dienstleistungen, Planung und Organisation von Veranstaltungen, Durchführung von Veranstaltungen, rechtliche Rahmenbedingungen, Nachbereitung von Veranstaltungen

1. Aufgabe (ca. 20 Minuten Bearbeitungszeit, 18 Punkte)

Frage 1.1 (6 von 18 Punkten)

Im Rahmen des Rückbriefings sollen sechs Charaktermerkmale möglicher Gäste genannt werden.

Je bis zu 1 Punkt für die richtige von 6 Nennungen

Lösungsansatz

(Der Prüfer fragt hier eher allgemeine Zielgruppenmerkmale für diese Veranstaltung ab. Folgende Merkmale können genannt werden - sechs davon, ggf. strukturiert, nennen):

- Persönliche Merkmale: Lebensalter, Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Religion

- Gesellschaftliche Merkmale: Milieu, Status, Bildungsstand

- Berufliche Merkmale: Branche, Funktion im Unternehmen, Eventbezug, Spezialisierung

Frage 1.2 (4 von 18 Punkten)

Es sollen zwei potenzielle Ziele für das Event aufgeschrieben werden, die der „SMART“-Formel entsprechen.

Je bis zu 2 Punkte für die richtige von 2 Formulierungen

Lösungsansatz

SMART-Formel = Ziele sollen zu Projektbeginn spezifisch, messbar, angemessen, realistisch bzw. relevant und terminiert formuliert werden, dann im Rahmen des Projektmanagements laufend überprüft und anschließend nachbereitet werden.

Eine mögliche Lösung:

Spezifische Zielformulierung: Neben möglichst allen Mitgliedsagenturen sollen auch Entscheider von großen Kundenunternehmen sowie die relevante Fachpresse teilnehmen.

Messbare Ziele: Es sollen über 300 Teilnehmer angemeldet sein, von denen auch über 280 tatsächlich anwesend sind; selbst um Mitternacht sollen noch über 200 Besucher mitfeiern.

Angemessenes (erreichbares) Ziel: Als Top-Act soll ein angesagter deutscher Popstar auftreten.

Realistisches/relevantes Ziel: Das vorgegebene Budget soll nicht überschritten werden.

Terminierung: Ein Projektplan mit Meilensteinen wird erstellt, laufend aktualisiert und eingehalten.

Frage 1.3 (3 von 18 Punkten)

Es sollen drei Ausprägungen angegeben werden, die internationale Gäste betreffen.

Je bis zu 1 Punkt für jede richtige Angabe

Lösungsansatz, z.B.

- Bestimmte kulturelle Verhaltensweisen

- Besonderheiten beim Catering (Berücksichtigung lokaler und ggf. religiös bedingter Essgewohnheiten)

- Evtl. Dolmetschen oder Simultanübersetzung von Programmpunkten

- Lange Anreise, Anforderungen an die Unterbringung, Organisation von Transfers, ggf. Berücksichtigung der potenziellen Zeitverschiebung

Frage 1.4 (5 von 18 Punkten)

Es sollen fünf Fragen gestellt werden, die nach dem jetzigen Stand des Briefings noch offen, aber dennoch wichtig für das Konzept sind.

Je bis zu 1 Punkt für jede richtige Frage

Lösungsansatz, z.B.

- Welche kommunikativen Ziele stehen im Mittelpunkt?

- Gibt es bereits ein Motto, einen Claim oder ein Leitmotiv für die Veranstaltung?

- Sind bereits Locations in der Vorauswahl?

- Soll sich auch um die Anreise und Unterbringung der Gäste gekümmert werden?

- Ist die künstlerische und inhaltliche Ausgestaltung frei, welche konkreten Vorgaben gibt es?

- Wie hoch ist das Budget und welche Leistungen umfasst es im Detail?

- Gibt es aufgrund des jährlichen Zyklus bereits feste Dienstleister oder Partner, z.B. bei der Veranstaltungstechnik oder beim Catering?

- Welche Leistungen sollen die Agentur konkret übernehmen bzw. arrangieren?

- Ist die Agentur Generalunternehmer oder berechnen die Zulieferer direkt an den Auftraggeber (Verband)?

Anmerkung: Es empfiehlt sich, Wiederholungen zu vorherigen Antworten zu vermeiden.

2. Aufgabe (ca. 10 Minuten Bearbeitungszeit, 10 Punkte)

Es sollen sechs Bestandteile eines Konzeptes angegeben werden. Zusätzlich soll der Bestandteil herausgestellt und begründet werden, der dafür ausschlaggebend sein könnte, dass unser Konzept sich durchsetzt.

Je bis zu 1 Punkt für jede richtige Angabe, bis zu 4 Punkte für die schlüssige Begründung

Lösungsansatz, z.B.

Ein Konzept, das als Grundlage für die Präsentation dient, kann folgendermaßen gegliedert

sein:

1. Deckblatt mit Inhaltsübersicht, eventuell auch Kurzvorstellung der Agentur

2. Ausgangslage

3. Zielgruppe

4. Aufgabe / (Kommunikations-)Ziel

5. Idee / Motto / Story / Leitmotiv

6. Strategie

7. Umsetzung / Programm (einzelne Maßnahmen)

8. Ablauf (inklusive Ablaufplan), ggf. Projektplan

9. Details (Location, Acts, Catering, Teilnehmermanagement)

10. ggf. Alternativen / Add-Ons

11. Budgetübersicht / Kalkulation

Bestimmender Bestandteil, z.B.:

Grobkalkulation: Hier ist ausschlaggebend, ob es der Agentur gelingt, mit ihrer Idee bereits in dieser frühen Budgetierungsphase im Kostenrahmen zu bleiben. Es sollte stets vermieden werden, die Kostengrenze z.B. aufgrund einer zu aufwendigen Inszenierungsidee zu überschreiten.

Story / Motto / Dramaturgie: Eine überzeugende Grundidee, die sich bestenfalls als roter Faden durch die Eventinszenierung zieht und sich in einem knackigen Motto oder in einem attraktiven Leitmotiv bündelt, ist eine gute Grundlage, um den Kunden zu überzeugen, unsere Konzeption auszuwählen.

Programm: Ein hochwertiger, stimmiger und den Kommunikationszielen entsprechender Programmablauf motiviert den Kunden dazu, uns den Zuschlag zu geben.

Locationauswahl: Das Anbieten eines exklusiven, passenden und attraktiven Veranstaltungsorts kann als gute positive Antwortgrundlage dienen.

3. Aufgabe (ca. 30 Minuten Bearbeitungszeit, 36 Punkte)

Frage 3.1 (15 von 36 Punkten)

Folgende Visualisierung des Projektablaufs wird vorgegeben:


Es sollen hierzu 15 wichtige Arbeitsschritte chronologisch aufgelistet werden.

Je bis zu 1 Punkt für die richtige von 15 Eintragungen

Lösungsansatz, z.B.

Bis 15. Januar 2011 (Wettbewerbspräsentation)

- Briefing und Rebriefing

- Konzeption inkl. Kalkulation

- Programmplanung

- Konzeption inkl. Ressourcenrecherche (Lösungen, Kosten, Dienstleister und Lieferanten)

- Booklet und Handout erstellen und vorbereiten

- Präsentation inkl. erster Projekt- und Ablaufpläne

- Erstellung Angebot

- Option von Ressourcen/Lieferanten/Dienstleistern

Ende Januar bis Ende Februar 2011 (Phase nach Vertragsschluss, Feinkonzeption)

- Auftragsvergabe (Bestellung), Einsparpotentiale verhandeln, Auftragsbestätigung, Vertragsunterzeichnung

 

- Feinkalkulation

- Detailplanung inkl. sich konkretisierender Raum- und Ablaufplanung

- Vertragsabsprachen mit Locations, Künstlern, Referenten, Zulieferern

- Vorab-Begehung der Location

- Optionen absagen oder bestätigen

- Projektteam zusammenstellen, Projektplan erstellen

- Rück- und Absprachen mit dem Kunden

Bis Ende Juli 2011 (Planungsphase)

- Organisation/Produktion/Umsetzung inkl. Beauftragung der Lieferanten

- Fortlaufender Soll-Ist-Vergleich

- Einladungsszenario

- Erarbeitung des Beteiligten-Briefings (Produktionsriders)

Bis Anfang November 2011 (Organisationsphase)

- Regieplan erarbeiten

- Fortgeführte Absprachen mit Kunden und Dienstleistern

- Künstler- und Moderatorenbriefing

- Erstellen von audiovisuellen Elementen bzw. Einspielern

- Erstellen von Veranstaltungsmaterialien (Bühnenbild, Dekoration, Informationsunterlagen/Handouts)

Bis 1. Dezember (Vorbereitungsphase)

- Gesamtablaufbesprechung

- Vorbereitung Produktionsbesprechung, Kundenabnahme und Ablaufregie

- Proben

- Logistikvorbereitung

- Ggf. Aufbaubeginn

Frage 3.2 (9 von 36 Punkten)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 3.2

Der Kunde sich nun für die X-Hall entschieden.

Datenblatt X-Hall


Es sollen fünf Punkte angegeben werden, die bei einer Vorab-Begehung vor Ort abgestimmt werden müssen, davon sollen zwei ausführlich begründet werden.

Je bis zu 1 Punkt für jede richtige von 5 Nennungen, je bis zu 2 Punkte für jede richtige von 2 Begründungen

Lösungsansatz, z.B.

Folgende Punkte können angegeben werden (5 auswählen und 2 begründen):

- Abgleich von Lage und Qualität der vorhandenen technischen Ausstattung mit den Technical Ridern der gebuchten Dienstleister und Künstler

- Verortung Backstage inkl. Lagerflächen von Kisten und logistischem Material

- Stromausstattung: Lage und Absicherungshöhe der Stromanschlüsse und Sicherungen

- Veranstaltungstechnik: Bühnenlage und -größe, Hallenakustik, Lichtausstattung sowie Bestuhlungsvarianten und Möbelausstattung, Sichtbehinderungen

- Anlieferungsbedingungen, Ladewege, Etagen, Treppen und Wege

Ausgewählte ausführliche Begründung, z.B.:

- Ein Abgleich von Lage und Qualität der vorhandenen technischen Ausstattung mit den Technical Ridern der gebuchten Dienstleister und Künstler ist nötig, um die Machbarkeit der Programmplanung zu analysieren und um herauszufinden, ob alles so umgesetzt werden kann, wie es geplant ist. Problemlösungen können gesucht und gefunden werden.

- Ein genaues Ausloten der Anlieferungsbedingungen und konkretes Begehen und Planen von Ladewegen speziell unter der Berücksichtigung von Schwellen, Stufen bzw. Treppen und engen Durchgängen ist hilfreich, um einen schnellen und reibungslosen Auf- und Abbau zu garantieren.

Frage 3.3 (12 von 36 Punkten)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 3.3

Folgender Grundriss der X-Hall liegt Ihnen vor:


Auf der Basis dieses Plans wurde unter Einbringung der Kundenwünsche folgender Bestuhlungsplan entworfen:


Der vorliegende Bestuhlungsplan soll überprüft und vier Fehler erläutert werden.

Je bis zu 3 Punkte für die richtige von 4 Erläuterungen

Lösungsansatz, z.B.

(4 aussuchen und erläutern)

- Möbel und Stehtische blockieren den Fluchtweg, Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen und Versammlungsstättenverordnung.

- Der Abstand der Tische zur Bühne könnte etwas höher sein sein, um den Abstand zum Publikum energetisch zu optimieren.

- Die Anzahl der Stehtische ist zu hoch und nimmt zu viel Platz weg.

- Die Anordnung des Catering-Buffets führt zu Zugangsproblemen zum Getränkeausschank, ein freier Zugangsweg sollte geschaffen werden.

- Die Tanzfläche ist klein, eng und liegt nicht nah genug an der Bühne, das motiviert nicht zur Nutzung derselben.

- Eine Gruppe ist durch die Stehtische von den anderen abgegrenzt und zu weit weg, um eine gute Sicht auf die Bühne zu haben.

- Die Stehtische reduzieren und mit den unteren Bankett-Tischen tauschen, ggf. ein bis zwei Bankett-Tische hinzufügen.

4. Aufgabe (ca. 10 Minuten Bearbeitungszeit, 10 Punkte)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 4

Es stellt sich heraus, dass Sie auch als Projektleiterin vor Ort agieren dürfen. Der Aufbau ist am Tag des Events mittags abgeschlossen. Bei Ihrer anschließenden Begehung achten Sie auf das Einhalten von Sicherheitsbestimmungen und sehen sich zudem die Ausstattung der Künstlergarderoben an.

Frage 4.1 (4 von 10 Punkten)

Es sollen vier grundlegende Sicherheitsbestimmungen genannt werden, zu deren Einhaltung Sie verpflichtet sind.

Je bis zu 1 Punkt für die richtige von 4 Nennungen

Lösungsansatz, z.B.

- Das höchst zulässige Fassungsvermögen (berechnet anhand von Kriterien wie Veranstaltungsfläche, Bestuhlungsart und Anzahl und Breite der Rettungswege) darf nicht überschritten werden

- Zwischen den Bankett-Tischen muss ein Abstand von mindestens 1,50 m eingehalten werden.

- Alle Fluchtwege und -türen müssen breit genug, unverbaut und begehbar sein.

- Brandschutzbestimmungen müssen eingehalten werden, Stoffe und Vorhänge müssen z.B. nach Brandschutzklasse B1 schwer entflammbar sein

- Ein Räumungskonzept muss vorliegen

Frage 4.2 (6 von 10 Punkten)

Es sollen sechs nötige Ausstattungselemente der Künstlergarderobe angegeben werden.

Je bis zu 1 Punkt für die richtige von 6 Nennungen

Lösungsansatz, z.B.

- Funktionale und bequeme Sitzgelegenheiten, Tische, Stühle, Lounge- und Couchmöbel

- Toilette und Dusche

- Abschließbarer Schrank

- Garderobe

- Beheizung

- Tages- oder Grundlicht

- Großer Spiegel, Schminkspiegel mit Beleuchtung

- Kühlschrank und Cateringfläche

- Großzügige Kofferablage

- Bügelbrett und Bügeleisen

- Künstlerische Dekorationselemente

- Zeitschriftenablage

- Computertisch inkl. Stromanschluss und W-Lan

- Handtücher und Seifen

5. Aufgabe (ca. 20 Minuten Bearbeitungszeit, 26 Punkte)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 5

Für den Programablauf werden zwei internationale Künstler engagiert:

- Der katalonische Pianisten José Martinez soll ein zeitlich und inhaltlich klar umgrenztes Programm darbieten für 1.450,00 € Auszahlungsbetrag

- Der britische Walking Act Johnny Walker mit einer Vertragsgage von 950,00 €

Frage 5.1 (6 von 26 Punkten)

Es soll angegeben und begründet werden, welche Vertragsart lt. BGB jeweils vorliegt.

Je bis zu 3 Punkte für die richtige von 2 Zuordnungen und Begründungen

Lösungsansatz

- Mit José Martinez wurde ein Werkvertrag abgeschlossen, da ein Ergebnis definiert wurde und somit ein Leistungserfolg abgesprochen ist.

- Bei Peter Walker liegt ein (selbstständiger) Dienstvertrag vor, da eine Tätigkeit geschuldet wird.

Frage 5.2 (6 von 26 Punkten)

Es soll die abzuführende Ausländersteuer inkl. Solidaritätszuschlag je Künstler ermittelt werden.

Je bis zu 3 Punkte für die richtige von 2 Ermittlungen

Lösungsansatz

José Martinez:

Auszahlungsbetrag vereinbart in Höhe von 1.450,00 € (= Ausländernetto), d.h. 18,80 % darauf aufschlagen: 1.450,00 € x 18,8% = 272,60 €

Johnny Walker:

Vertragsgage vereinbart in Höhe von 950,00 € (= Ausländerbrutto), d.h. 15,825 % davon abziehen: 950,00 € x 15,825% = 150,34 €

Frage 5.3 (6 von 26 Punkten)

Es soll fallbezogen die Höhe Künstlersozialabgabe ermittelt werden (2011 lag der Satz bei 3,9% der Berechnungsgrundlage).

Bis zu 6 Punkte für die richtige Ermittlung

Lösungsansatz

Berechnung der KSA von der jeweiligen Vertragsgage (Ausländerbrutto):

1. Ermittlung von Ausländerbruttobetrag bei José Martinez:

1.450,00 € + 272,60 € =1.722,60 €

2. Ermittlung Ausländerbruttobetrag für beide Künstler:

1.722,60 € + 950,00 € = 2.672,60 € (Bemessungsgrundlage)

2. Ermittlung KSA (3,9 % von Bemessungsgrundlage):

2.672,60 € x 3,9% = 104,23 €

Frage 5.4 (4 von 26 Punkten)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 5.4

Leider wurde das Event aus Agentursicht recht knapp kalkuliert: 41.000,00 € Gesamtkosten zzgl. 15% Agenturhonorar von 6.150,00 €. Künstlerbezogene Nebenkosten in Höhe von insgesamt 1.095,63 € wurden dabei nicht berücksichtigt (alle Werte netto).

Es soll ermittelt werden, um wie viel Prozent das kalkulierte Agenturhonorar sinkt.

Bis zu 4 Punkte für die richtige Ermittlung

Lösungsweg

6.150,00 € = 15 %

1.095,63 € = x %

1.095,63 € x 15 = 2,67 %

6.150,00 €

Das Honorar der Agentur verringert sich um 2,67 %.

Frage 5.5 (4 von 26 Punkten)

Es sollen vier Maßnahmen zur Qualitätskontrolle der Veranstaltung genannt werden.

Je bis zu 1 Punkt für jede richtige von 4 Nennungen

Lösungsansatz, z.B.

- Presseauswertung

- Social Media Auswertung

- Feedback der Beteiligten Dienstleister, Kundenfeedback

- Rückmeldung der Teilnehmer durch marktforschungsbasierten Fragebogen

- Manöverkritik

- Überprüfung der SMART-Ziele

- Evaluation des Projektmanagements

IHK-Abschlussprüfung Sommer 2011 (Veranstaltungsorganisation 1.1)

Synopsis:

Dieses Mal geht es um das alkoholfreie Traditionsgetränk „Alptraumlimonade“ aus Österreich. Dort ist dieses bereits seit 1950 vertriebene Erfrischungsgetränk bei jedermann bekannt; in Deutschland soll es jedoch erst ab Anfang 2012 auf den Markt kommen - verfügbar ist es hier bisher nur vereinzelt als Direktimport im spezialisierten Handel.

Die Markteinführung

Der österreichische Produzent hat Berlin als Testmarkt bestimmt, bevor die bundesweite Markteinführung startet. In der Bundeshauptstadt tanzt der Bär nicht nur im Wappen des Stadtstaates; der Berliner Bär tanzt auch als Kulturelite und trendsetzende Subkultur in den angesagtesten Clubs und Kneipen der Republik. In Berlin sollen recht kurzfristig knapp 500 Szene-Lokale beliefert werden; außerdem soll die Produktmarke in Getränkemärkten, im Einzelhandel sowie in Supermärkten umfassend präsent zu sein.

Die Kick-Off-Veranstaltung

 

Im November 2011 soll die Alptraumlimonade einem ausgewählten Berliner Fachpublikum schmackhaft gemacht werden. Die Juniversal-Event GmbH soll dieses Event planen, durchführen und nachbereiten. Folgende Briefingangaben bekommt die Eventagentur genannt:

Budget: 35.000,00 €

Teilnehmerzahl: ca. 200 Personen

Location: Typische Berliner Eventgastronomie

Programmvorgaben: Die drei Markenbotschafter stellen gemeinsam mit der Geschäftsführung das Produkt vor.

Themenzuordnung lt. IHK-Stoffkatalog: Dienstleistungen, Planung und Organisation von Veranstaltungen, Durchführung von Veranstaltungen, Nachbereitung von Veranstaltungen, Rechtliche Rahmenbedingungen

1. Aufgabe (ca. 5 Minuten Bearbeitungszeit, 6 Punkte)

Die Juniversal Event GmbH ist seit 2009 Mitglied im der Qualitätsgemeinschaft „Initiative Service Qualität Deutschland“. Es soll mittels drei Aspekten erläutert werden, warum der österreichische Produzent sich für die Juniversal-Event GmbH als zertifizierte Eventagentur entschieden hat.

Je bis zu 2 Punkte für die richtige von 3 Erläuterungen

Lösungsansatz

3 Aspekte erläutern, z.B.:


2. Aufgabe (ca. 10 Minuten Bearbeitungszeit, 10 Punkte)

Frage 2.1 (6 von 10 Punkten)

Die Veranstaltung findet statt als „eine begleitende Marketingkommunikationsmaßnahme des Auftraggebers im Zusammenhang mit dem Erschließen neuer Absatzmärkte“.

Es soll nun erklärt werden, welche Maßnahme der integrierten Kommunikation vorliegt; zudem soll eine Abgrenzung zu weiteren Kommunikationsinstrumenten vorgenommen werden.

Bis zu 6 Punkte für die richtige Erklärung und Abgrenzung

Lösungsansatz

(Anmerkung des Autors: In diesem Fall sind zwei Antworten begründet möglich. In der Original-IHK-Musterlösung wird eine Einordung in die Verkaufsförderung präferiert; genauso gut lässt sich die Veranstaltung aber auch als Eventmarketingmaßnahme klassifizieren.)

Maßnahme einordnen und abgrenzen, z.B.:

Das Event ist eine Maßnahme der Verkaufsförderung.

Zur Verkaufsförderung, auch Promotion oder Sales Promotion bzw. Handelsmarketing genannt, zählen ergänzende, zeitlich punktuell eingesetzte Instrumente, die den Absatz stimulieren sollen, häufig direkt am Point of Sale (POS, Verkaufspunkt). Die Verkaufsförderung umfasst Maßnahmen und Methoden zur Unterstützung des Verkäufers, zur Förderung des Hinein- und Hinausverkaufs im Handel und zur sofortigen Auslösung des Kaufentscheids am Verkaufsort. Sie wendet sich nicht immer direkt an den Endverbraucher, sondern informiert und motiviert auch den Verkaufs- und Handelsbereich. Im vorliegenden Fall handelt es sich im Besonderen um eine Handelspromotionsmaßnahme (Trade Promotion bzw. Sales Promotion), u.a. wird hier der Groß- bzw. der Einzelhandel informiert, geschult, unterstützt und motiviert durch eine - hoffentlich mitreißende - Produktpräsentation.

Abgrenzung: Es handelt sich im Kern nicht um klassische Werbung, Sponsoring, einen Messeauftritt oder Onlinemarketing. Schnittstellen gibt es sicherlich zu Methoden und Wirkmechanismen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und des Dialogmarketings. Allerdings kann die Veranstaltung auch als Marketing Event im Rahmen des Eventmarketing-Engagements des Unternehmens betrachtet werden.

(Oder:)

Das Event ist ein Marketing Event im Rahmen des Eventmarketing (externes Vertriebs-Kick-Off).

Eventmarketing - auch Livekommunikation genannt - bezeichnet Maßnahmen, bei denen mithilfe von Marketing Events (Business Events) Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmen am Markt platziert und die Kaufbereitschaft der Kunden geweckt werden sollen. Oder bildlich ausgedrückt: Eventmarketing ist die Summe der Marketing Events, die zur Absatzförderung durchgeführt werden. Eventmarketing ist also der Dachbegriff für veranstaltungsbezogene Tätigkeiten zur strategischen und operativen Anlage sowie zur Durchführung von Marketing-Events. Ein Marketing-Event ist dabei die Bezeichnung für eine bestimmte Veranstaltung, zum Beispiel - wie im vorliegenden Fall - eine Produktpräsentation mit Incentive-Charakter.

Abgrenzung: Es handelt sich im Kern nicht um klassische Werbung, Sponsoring, einen Messeauftritt oder Onlinemarketing. Schnittstellen gibt es sicherlich zu Methoden und Wirkmechanismen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und des Dialogmarketings. Allerdings kann die Veranstaltung auch als Verkaufsförderungsmaßnahme im Rahmen des Handelsmarketing-Engagements des Unternehmens betrachtet werden.

Frage 2.2 (4 von 10 Punkten)

Es soll erklärt werden, worauf man unter Zugrundelegung des integrierten Kommunikationsansatzes im Besonderen achtgeben sollte.

Bis zu 4 Punkte für die richtige Erklärung

Lösungsansatz, z.B.

Als integrierte Kommunikation bezeichnet man gemeinhin die strategische und konkrete Abstimmung von Kommunikationsmaßnahmen aufeinander: die richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Form für, die richtige Zielgruppe. Integrierte Kommunikation bedeutet konkret, die Kommunikationsmaßnahmen aufeinander abzustimmen, das heißt miteinander zu vernetzen, miteinander zu verzahnen und im Sinne der wechselseitigen Befruchtung zu gestalten, um ganzheitlich agierend eine höhere kommunikative Wirkung zu erzeugen.

Für unser Event bedeutet dies, die Veranstaltung räumlich, zeitlich, formal und inhaltlich mit anderen Maßnahmen in den anderen Kommunikationskanälen zu verbinden bzw. zu vernetzen. Typischerweise spielen dabei folgende Bereiche eine fruchtbare Rolle:

- Einbindung des Corporate Designs

- Einbettung in die klassische Werbung, das Onlinemarketing und die Öffentlichkeitsarbeit (PR)

- Einbeziehung der aktuellen Claims, Kampagnen und Kommunikationsschwerpunkte

3. Aufgabe (ca. 10 Minuten Bearbeitungszeit, 12 Punkte)

Frage 3.1 (6 von 12 Punkten)

Im Rahmen des Rebriefings werden weitere offene Themen angesprochen. Zunächst sollen Teilzielgruppen für das Event definiert werden.

Bis zu 6 Punkte für drei oder sechs richtige Nennungen

(Anmerkung des Autors: Wie so oft in den offenen Teilen der IHK-Prüfungen soll hier lediglich eine Konkretisierung der bereits im Sachverhalt genannten Zielgruppen vorgenommen werden.)

Lösungsansatz, z.B.

- Wirte bzw. Eigentümer von lokalen, relevanten gastronomischen Betrieben

- Mitarbeiter von Event- und Promotionagenturen

- Vertreter der Getränkegroßhändler

- Vertreter des Einzelhandels

- Entscheider aus Politik und Wirtschaft

- Journalisten der Fach- und Publikumspresse

- Influencer, Blogger, Personen des öffentlichen Lebens

Frage 3.2 (6 von 12 Punkten)

Ein Montag im November 2011 wird als Termin präferiert. Es soll begründet werden, warum dieser Wochentag sich anbietet.

Bis zu 6 Punkte für die richtige Begründung

Lösungsansatz, z.B.

Der Montag ist in der Gastronomie häufig ein Ruhetag, so dass erstens zügig und kostengünstig ein freies Lokal als Veranstaltungsort gefunden werden kann und zweitens die Vertreter der Zielgruppe auch entsprechend Zeit haben dürften. Selbst bei geöffneten Lokalen (in Berlin durchaus üblich) ist der Montag in der Regel ein vergleichsweise umsatzschwacher Wochentag, so dass die Entscheider ihr eigenes Unternehmen auch mal verlassen können sollten.

4. Aufgabe (ca. 15 Minuten Bearbeitungszeit, 16 Punkte)

Frage 4.1 (6 von 16 Punkten)

Das Einladungsszenario soll sicherstellen, dass auch wirklich 200-wertige Besucher teilnehmen. Es sollen neben dem Corporate Design sechs Mindestinformationen eines Einladungsschreibens genannt werden.

Je bis zu 1 Punkt für jede von 6 richtigen Nennungen

Lösungsansatz, z.B.

(6 von den genannten Inhalten auswählen)

- Veranstaltungsdaten: Anlass, Datum, Uhrzeit, Dauer, Location, Adresse, Ablaufinformationen

- Rückmeldedaten: Fristen, Ansprechpartner, Kontaktinformationen, Anfahrtsbeschreibung

- Formulardaten mit Angaben zum Teilnehmer inkl. Stellung im Unternehmen

- Grafische Gestaltungselemente: Fotos, Logos, Layout

Frage 4.2 (4 von 16 Punkten)

Nun soll nachvollziehbar ermittelt werden, wie viele Zielgruppenvertreter bei einer Ausfallquote von ca. 30% eingeladen werden müssen, um 200 Teilnehmer zu generieren.

Bis zu 4 Punkte für die richtige nachvollziehbare Berechnung

Lösungsansatz

(Anmerkung des Autors: Bitte Rechenweg angeben und Antwortsatz bilden.)

Einzuladende Besucher (x) = 100 %, 200 Besucher = 70 %.

200 / 70 x 100 = 285,71

Es müssen mindestens 286 PAX geladen werden, damit bei einer Ausfallquote von ca. 30 % mindestens 200 Teilnehmer kommen werden.

Frage 4.3 (6 von 16 Punkten)

Es sollen zwei konkrete Maßnahmen beschrieben werden, wie auch bei einem nicht ausreichenden Rücklauf die angestrebte Teilnehmerzahl von 200 zusagenden Kontakten erreicht werden kann.

Je bis zu 3 Punkte für jede richtige Beschreibung

Lösungsansatz, z.B.

(2 Maßnahmen beschreiben)

- Eine höhere Zahl von möglichen Teilnehmern ansprechen

- Vorzeitige aktive Ansprache durch die Markenbotschafter

- Langfristiger Versand eines Terminblockers

- Persönliche telefonische Akquise (Nachtelefonieren)

Eine weitere Einladungswelle auslösen

5. Aufgabe (ca. 15 Minuten Bearbeitungszeit, 16 Punkte)

Zusätzliche Angaben zu Aufgabe 5

Als Location wurde ein Restaurant ausgewählt, welches in dem angesagten Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt. Der Gastraum könnte wie folgt gestaltet werden:


Frage 5.1 (4 von 16 Punkten)

Es sollen zwei Kriterien beschrieben werden, warum eine Machbarkeitsstudie vom Technik-Verantwortlichen anhand der Grundrisse und Konzeptionsvorschläge gemacht werden sollte.

Je bis zu 2 Punkte für jede von 2 richtigen Beschreibungen

Lösungsansatz, z.B.

- Es sollte im Rahmen einer technischen Machbarkeitsstudie vor allem fundiert geprüft werden, ob alle Sicherheitsbestimmungen der relevanten Verordnungen erfüllt sind bzw. werden können; hier sind vor allem die jeweils gültige Versammlungsstättenverordnung sowie die geltenden berufsgenossenschaftlichen Vorschriften zu nennen, im Speziellen die DGUV 17 (früher: BGV C1). Aspekte wie Fassungsvermögen, Fluchtwege, Brandschutzvorschriften, Sanitäranlagen und Bestuhlungspläne spielen dabei eine wichtige Rolle.

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