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Detektiv-Geschichten

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Er sprang auf, gut gelaunt, wie er war, aber etwas sehr erregt – dann sah er nach mir und bezwang sich, als er, wie ich glaube, auf dem Punkte stand, eine böse Sprache zu führen. »Das ist offenbare Verfolgung!« platzte er heraus, mit einer zornigen Wendung seines Kopfes nach seiner Frau. Felicia stand ebenfalls auf. »Deine Sprache ist eine Beleidigung für meinen Vater und für mich!« Er erschien daraufhin vollständig verwirrt: es war augenscheinlich ihr erster ernstlicher Zank.

Felicia beachtete ihn nicht weiter. »Ich will mich gleich fertig machen, Vater, wir wollen zusammen ausgehen.« Er hielt sie an, als sie eben das Zimmer verlassen wollte, indem er seine gute Stimmung mit einer Schnelligkeit wieder erlangte, die mir gefiel. »Komm, komm, Felicia! Wir haben uns noch nicht gezankt, und wir wollen uns auch jetzt nicht zanken. Lass mich dies eine Mal noch gehen, und ich will die nächsten drei Abende deinem Vater und dir widmen. Gib mir einen Kuss und sei wieder gut!« Meine Tochter tut nichts zur Hälfte. Sie gab ihm, glaube ich, ein Dutzend Küsse, und sie Sache war glücklich abgemacht.

»Aber was wollen wir morgen Abend treiben?« fragte Marmaduke, indem er sich zu seiner Frau setzte und ihr die Hand streichelte, die in der seinigen lag. »Nimm uns irgendwohin mit«, sagte sie. Marmaduke lachte. »Dein Vater verwirft die öffentlichen Vergnügungen. Wo wünscht er hinzugehen?« Felicia nahm die Zeitung. »Es wird ein Oratorium in Exeter Hall aufgeführt«, sagte sie, »mein Vater liebt die Musik.« Er wendete sich zu mir. »Sie sind kein Gegner von Oratorien?« »Ich bin kein Musikfeind«, antwortete ich, »solange ich kein Theater zu betreten brauche.« Felicia gab mir die Zeitung. »Um vom Theater zu reden, Vater, hast du gelesen, was sie über das neue Schauspiel sagen? Welches Mitgefühl kann von einem Theater ausgehen!« Ich sah sie in sprachlosem Erstaunen an. Sie versuchte, deutlicher zu werden.

»Die Zeitung sagt, dass das neue Schauspiel im Dienste der Tugend steht, und dass der große Schauspieler Barrymore mit seiner Aufführung ein Beispiel gegeben hat, welches die Ermutigung durch alle wahrhaft religiösen Leute verdient. Lies, Vater!«

Ich erhob die Hände in Bestürzung. Meine eigene Tochter verdorben! Ihr Vertrauen auf eine Zeitung zu setzen! Mit sündhaftem Interesse von einem Theaterstück und einem Schauspieler zu reden! Sogar Marmaduke zeigte bei diesem beklagenswerten Ausdruck des Abfalls einige Besorgnis. »Es ist nicht ihre Schuld«, sagte er, bei mir vermittelnd. »Die Zeitung ist schuld! Tadeln Sie sie nicht!«

Ich schwieg stille, innerlich entschlossen, für sie zu beten. Kurz nachher gingen ich und meine Tochter aus. Marmaduke begleitete uns eine Strecke und verließ uns an einem Telegraphen–Bureau. »Wem willst du telegraphieren?« fragte Felicia. »Wieder ein Geheimnis?« Er antwortete: »Eigene Geschäfte, meine Teure!« und ging ins Bureau.

12. September. Steht das Haus meines erbärmlichen Schwiegersohnes unter einem Fluche? Die gelbhaarige Frau fuhr diesen Morgen um halb elf im offenen Wagen an der Tür vor und war in großer Aufregung. Felicia und ich sahen sie vom Balkon des Gesellschaftszimmers aus, eine große Frau in prächtigen Kleidern. Sie klopfte mit eigener Hand an der Tür und rief erregt: »Wo ist er? Ich muss ihn sehen!« Beim Tone ihrer Stimme eilte Marmaduke, der mit seinem Hündchen im Gesellschaftszimmer spielte, die Treppe hinab und auf die Straße hinaus. »Schweigen Sie!« hörten wir ihn sagen. »Was wollen Sie hier?« Was sie antwortete, konnten wir nicht hören; sie weinte sicherlich. Marmaduke stampfte mit dem Fuße auf das Pflaster wie jemand, der außer sich ist, dann nahm er sie rauh beim Arm und führte sie in das Haus. Ehe ich ein Wort äußern konnte, ließ mich Felicia stehen und flog ungestüm die Treppe hinab. Sie war gerade unten, als sie den Speisesaal verschließen hörte. Indem ich ihr folgte, verhütete ich, dass das arme eifersüchtige Geschöpf an der Tür Lärm machte. Gott vergib mir; da ich nicht wusste, wie ich sie sonst beruhigen sollte, erniedrigte ich mich, indem ich ihr riet, sie zu behorchen. Sie öffnete rasch die Tür zum Zimmer hinter dem Speisesaal und winkte mir, zu folgen. Ich zögerte natürlich. »Ich werde wahnsinnig«, flüsterte sie, »wenn du mich allein lässt.« Was konnte ich tun? Ich erniedrigte mich zum zweiten Mal. Für mein eigenes Kind! Aus Mitleid für mein eigenes Kind!

Wir hörten durch die dünnen, modernen Flügeltüren gerade, als er im höchsten Zorne und sie in größter Verzweiflung war. Wir hörten sie, als sie sprachen. »Wie machten Sie ausfindig, wo ich wohne?« sagte er. »O, Sie schämen sich meiner?« entgegnete sie. »Helmsley war gestern Abend bei uns. So habe ich Sie ausfindig gemacht!« »Was sagen Sie?« »Ich sage, dass Helmsley Ihre Karte und Adresse in seiner Tasche hatte. Sie waren ja verpflichtet, Ihre Adresse anzugeben, als Sie jene Angelegenheit mit dem Armband aufzuklären hatten! Sie grausamer, grausamer Mann, was habe ich getan, solch ein Schreiben zu verdienen, wie Sie mir es diesen Morgen sandten?« »Tun Sie, was das Schreiben Ihnen sagt!« »Tun, was es mir sagt? Hat man jemals einen Mann aus einem Irrenhaus so reden hören? Ja! Sie wollen nicht einmal Ihren eigenen gottlosen Betrug ausführen? Sie sind nicht einmal zu Bett gegangen?« Da wurden die Stimmen weniger zornig, und wir hörten das Folgende nicht. Bald brach die Dame wieder los, ihn diesmal kläglich bittend. »O Marney, richten Sie mich nicht zugrunde! Hat irgendjemand Sie beleidigt? Ist etwas, was Sie geändert haben wollen? Verlangen Sie mehr Geld? Es ist zu grausam, mich in dieser Weise zu behandeln – es ist's wirklich!« Er gab irgendeine Antwort, welche wir nicht imstande waren zu hören; wir konnten nur vermuten, dass er ihre Gemütsstimmung wieder umgewandelt hatte. Sie wurde lauter wie vorher.

»Ich habe gebettelt und gebeten – und Sie sind so hart wie Eisen. Ich habe Ihnen vom Fürsten gesagt – und auch das hat keine Wirkung auf Sie gehabt. Ich bin jetzt fertig. Wir wollen sehen, was der Doktor sagt.« Er wurde jetzt auch zornig, wir hörten ihn wieder. »Ich will den Doktor nicht sehen!« »Sie weigern sich, den Doktor zu sehen! Ich werde Ihre Weigerung bekannt machen – und wenn es ein Gesetz in England gibt, werden Sie es fühlen!«

Ihre Stimmen wurden wieder leiser, irgendeine neue Wendung schien in der Unterhaltung eingetreten zu sein.

Wir hörten die Dame wieder, diesmal lauter und fröhlich. »Wie lieb von Ihnen! Nicht wahr, Sie betrachten es im rechten Lichte? Und Sie haben die alten Zeiten nicht vergessen? Sie sind derselbe, teure, ehrenwerte, gutherzige Geselle, der Sie immer waren!« Ich hielt Felicia fest und legte meine Hand auf ihren Mund. Man hörte einen Schall im Nebenzimmer, welcher – ich bin nicht sicher – der Schall eines Kusses gewesen sein mag. Im nächsten Augenblick hörten wir die Tür des Zimmers aufschließen. Dann wurde die Haustür geöffnet, und das Geräusch sich entfernender Wagenräder folgte. Wir begegneten ihm im Korridor, als er wieder ins Haus zurückgetreten war.

Meine Tochter schritt auf ihn zu, blass und entschlossen. »Ich bestehe darauf zu wissen, wer jene Frau ist und was sie hier will?« Dies waren ihre ersten Worte. Er sah sie an, wie jemand, der in der äußersten Bestürzung ist. »Warte bis heute abend, ich bin nicht imstande, jetzt mit dir zu sprechen!« Damit ergriff er seinen Hut von dem Tisch im Hausflur und stürzte hinaus. Es sind wenig mehr als drei Wochen, seitdem sie von ihrer glücklichen Hochzeitsreise nach London zurückgekehrt sind, und nun ist es so weit gekommen!«

Die Uhr schlug gerade sieben, als ein Brief an meine Tochter von einem Boten abgegeben wurde. Ich hatte sie, die arme Seele, überredet, sich in ihrem Zimmer niederzulegen. Gott gebe es, dass der Brief ihr Mitteilung von ihrem Gemahl bringen möchte! Ich freue mich in der Hoffnung, gute Neuigkeiten zu hören.

Mein Gemüt ist nicht lange in Ungewissheit gehalten.

Felicias Kammerfrau brachte mir ein Blättchen Papier mit folgenden Zeilen in der Handschrift meiner Tochter:

»Teuerster Vater, erleichtere dein Herz. Alles ist aufgeklärt. Ich kann mich nicht getrauen, mit dir heute abend darüber zu sprechen – und er wünscht auch nicht, dass ich es tue. Warte nur bis morgen, und du sollst alles wissen. Er wird gegen elf Uhr zurück sein. Bitte nicht auf ihn zu warten – er wird gleich zu mir kommen.«

13. September. Die Schuppen sind mir von den Augen gefallen; das Licht ist mir endlich aufgegangen. Meine Verwirrung ist nicht in Worten auszusprechen – ich bin wie einer im Traum.

Ehe ich am Morgen mein Zimmer verließ, wurde ich durch den Empfang einer an mich gerichteten Depesche erschreckt. Es war überhaupt die erste, welche ich je erhalten hatte. Ich zitterte bei dem Gedanken an irgendein neues Missgeschick, als ich den Umschlag öffnete. Schwester Judith war von allen Leuten in der Welt die Person, welche die Depesche sandte! Niemals vorher hatte mich diese tolle Verwandte so wie jetzt verwirrt.

Hier ihre Botschaft: »Du kannst nicht zurückkommen. Ein Baumeister von Edinburgh will unbedingt die Kirche und das Pfarrhaus ausbessern. Der Mann wartet nur auf die gesetzliche Ermächtigung, um anzufangen. Das Geld dafür ist da, aber wer hat es aufgetrieben? Der Herr Baumeister darf es nicht sagen. Wir leben in schrecklichen Zeiten. Wie geht es Felicia?«

Da ich natürlich schloss, das Judiths Geist gestört sein müsse, ging ich ins Erdgeschoss und traf meinen Schwiegersohn zum ersten Mal seit den Vorfällen von gestern bei dem hier im Hause gewöhnlichen Spät–Frühstück.

Er wartete auf mich, Felicia aber war nicht anwesend.

»Sie frühstückt heute morgen in ihrem Zimmer«, sagte Marmaduke, »und ich will Ihnen die Erklärung geben, welche Ihre Tochter schon befriedigt hat. Wollen Sie sie in großer Länge entgegennehmen oder wollen Sie sie in einem Worte haben?« Es war etwas in seiner Manier, was ich durchaus nicht liebte – er schien mich herauszufordern, und ich sagte steif: »Kürze ist das beste. Ich will sie in einem Worte haben.« »Hier ist sie also«, antwortete er, »ich bin Barrymore.«

 

Felicias Nachschrift.

Wenn die letzte Zeile aus dem Tagebuche meines lieben Vaters nicht genug Aufklärung in sich selbst enthält, füge ich einige Sätze aus Marmadukes Brief an mich hinzu, den er die letzte Nacht aus dem Theater sandte.

(NB. Ich lasse die Ausdrücke der Zärtlichkeit aus: sie sind mein Privateigentum.)

»Erinnere Dich genau, wie Dein Vater über Theater und Schauspieler redete, als ich in Cauldkirk war, und wie Du in ehrerbietiger Übereinstimmung mit ihm zuhörtest.

Würde er in Deine Heirat eingewilligt haben, wenn er gewusst hätte, dass ich einer von den »deklamierenden Schelmen« sei, verbündet mit den »geschminkten Weibspersonen« der Schauspielhäuser?

Er würde niemals eingewilligt haben, – und Du selbst, mein Liebling, würdest bei dem bloßen Gedanken, einen Schauspieler zu heiraten, gezittert haben.

Bin ich irgendeiner ernsthaften Täuschung schuldig gewesen? Und sind meine Freunde schuldig gewesen, indem sie mir halfen, mein Geheimnis zu bewahren? Meine Geburt, mein Name, meine überlebenden Verwandten, mein vom Vater ererbtes Vermögen – alle diese wichtigen Einzelheiten sind wahrheitsgemäß festgestellt worden. Der Name Barrymore ist nichts als der Name, welchen ich annahm, als ich auf die Bühne ging.

Was das anlangt, was sich seit unserer Rückkehr aus der Schweiz zugetragen hat, so bekenne ich, dass ich Dir mein Geständnis hätte machen müssen. Vergib mir, wenn ich schwächlich zögerte. Ich hatte Dich so lieb und ich misstraute so der puritanischen Überzeugung, welche die Erziehung in Deinem Geiste hat einwurzeln lassen, dass ich es von Tag zu Tag aufschob. O mein Engel…

Ja, ich hielt die Adresse meines neuen Hauses vor allen meinen Freunden geheim, da ich wusste, dass sie mich verraten würden, wenn sie uns Besuche abstatteten. Was meine geheimnisvoll verschlossene Studierstube angeht, so war es der Ort, wo ich meine neue Rolle im geheimen probte. Wenn ich Dich morgens verließ, so war es, um zu den Theaterproben zu gehen. Meine Abwesenheit an den Abenden begann natürlich mit der ersten Aufführung – die Ankunft Deines Vaters setzte mich ernstlich in Verlegenheit.

Als Du darauf bestandet – und damit hattest Du recht – dass ich einige meiner Abende ihm widmete, machtest Du es mir notwendigerweise unmöglich, auf der Bühne aufzutreten. Die einzige Entschuldigung, die ich beim Theater machen konnte, war, dass ich zu krank war, um zu spielen. Es kam mir gewiss der Gedanke, den gordischen Knoten zu zerhauen, indem ich die Wahrheit bekannte. Aber das Entsetzen Deines Vaters, als Du von der Kritik des Stückes durch die Zeitung sprachst, und die Scham und Furcht, die Du über Deine eigene Kühnheit zeigtest, schreckten mich immer wieder ab. Das Eintreffen meiner schriftlichen Entschuldigung im Theater brachte die Directrice desselben in einem Zustande höchster Aufregung mir auf den Hals. Niemand konnte meine Stelle ersetzen; das Haus war ausverkauft, und der Fürst wurde erwartet. Es kam zu einem sogenannten Auftritt zwischen der armen Dame und mir. Ich fühlte, dass ich unrecht hatte. Ich sah, dass die Lage, in welche ich mich unwillkürlich gebracht hatte, meiner unwürdig war, und – ich tat zuletzt dem Theater und dem Publikum gegenüber meine Schuldigkeit.

Was das Armband anlangt, so war ich als ehrenwerter Mann verpflichtet, meinen Namen und meine Adresse anzugeben, ohne welches die Directrice mich nicht entdeckt hätte. Sie, wie jedermann sonst, wussten nur die Adresse meiner Junggesellenwohnung. Wie konntest Du auf die alte Theaterkollegin meiner ersten Bühnentage eifersüchtig sein? Weißt Du doch nicht, dass Du die einzige Frau in der Welt bist…?

Ein letztes Wort über Deinen Vater, und ich bin fertig.

Erinnerst Du Dich, dass ich Euch an dem Telegraphenbureau verließ? Ich musste an einen meiner Freunde, einen Baumeister in Edinburgh, einen Auftrag senden, sofort nach Cauldkirk zu gehen und die Reparaturen auf meine Kosten zu besorgen. Das Theater, meine Teure, verdreifacht mindestens mein väterliches Einkommen, und ich kann es wohl bestreiten. Wird Dein Vater den Achtungstribut für einen schottischen Geistlichen ablehnen, weil er aus der Tasche eines Schauspielers fließt? Du wirst ihm die Frage vorlegen.

Und, sag' einmal, Felicia, willst Du kommen und mich spielen sehen? Ich erwarte nicht, dass Dein Vater das Theater betritt, aber, um ihn weiter mit seinem Schwiegersohne auszusöhnen, darf ich wohl annehmen, dass Du ihn bittest, er möge mich das Stück vorlesen hören.«

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