Tarzan – Band 1 – Tarzan und die weiße Frau

Текст
Из серии: Tarzan bei Null Papier #1
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

Das konn­te Kala nicht ver­ste­hen, denn sie hat­te zu­letzt Vol­ga­nis Stim­me voll Schmerz und To­des­angst ver­nom­men, aber sie hat­te kei­nen Ton ge­hört, aus dem sie auf die Na­tur sei­nes Geg­ners hät­te schlie­ßen kön­nen.

Dass ihr klei­ner Tar­zan einen großen Go­ril­la tö­ten könn­te, schi­en ihr un­wahr­schein­lich. Als sie sich der Stel­le nä­her­te, von wo die Lau­te des Kamp­fes her­ge­kom­men wa­ren, be­weg­te sie sich be­hut­sa­mer, und zu­letzt drang sie lang­sam und mit äu­ßers­ter Vor­sicht zwi­schen den nied­ri­gen Äs­ten hin­durch vor, in­dem sie über­all, wo der Mond­schein hin­kam, nach den Kämp­fen­den forsch­te.

Auf ein­mal stieß sie dar­auf. Sie la­gen auf ei­ner frei­en, vom Mond be­schie­ne­nen Stel­le: der zer­fleisch­te, blu­ti­ge Kör­per des klei­nen Tar­zan und da­ne­ben ein großer Go­ril­la — mau­se­tot.

Mit ei­nem lau­ten Schrei stürz­te sie auf Tar­zan zu, und den ar­men, blut­be­deck­ten Kör­per an ihre Brust le­gend, horch­te sie auf ein Le­bens­zei­chen. Kaum hör­te sie noch den schwa­chen Laut sei­nes klei­nen Her­zens.

Zärt­lich trug sie ihn durch den dunklen Dschun­gel zu­rück an die Stel­le, wo der Stamm lag.

Nun wach­te sie vie­le Tage und Näch­te an sei­ner Sei­te, brach­te ihm Nah­rung und Was­ser und jag­te die Flie­gen und an­de­re In­sek­ten von sei­nen schmer­zen­den Wun­den.

Von Arz­nei und Wund­heil­kun­de wuss­te das arme We­sen na­tür­lich nichts. Es konn­te nur die Wun­den le­cken, und auf die­se Wei­se hielt es sie rein, so­dass die hei­len­de Na­tur ihr Werk ra­scher vollen­den konn­te.

An­fangs woll­te Tar­zan nichts es­sen, und wälz­te sich im wil­den Fie­ber­de­li­ri­um ru­he­los auf sei­nem La­ger. Al­les, was er ver­lang­te, war Was­ser, und die­ses brach­te Kala ihm auf dem ein­zi­gen mög­li­chen Wege, näm­lich in ih­rem ei­ge­nen Mau­le. Kei­ne mensch­li­che Mut­ter hät­te sich selbst­lo­ser auf­op­fern kön­nen als die­ses arme wil­de Tier für den klei­nen ver­wais­ten Find­ling, den das Schick­sal ih­rer Ob­hut an­ver­traut hat­te. End­lich ließ das Fie­ber nach, und der Jun­ge war auf dem Wege der Bes­se­rung. Kei­ne Kla­ge kam über sei­ne Lip­pen, ob­schon die Wun­den ihn sehr schmerz­ten.

Ein Teil des Brust­kas­tens war bis auf die Rip­pen bloß­ge­legt, von de­nen drei durch die wuch­ti­gen Schlä­ge des Go­ril­las ge­bro­chen wa­ren. Ein Arm war durch die rie­si­gen Fän­ge fast ab­ge­trennt, und ein großes Stück war ihm vom Hal­se ge­ris­sen, und nur durch ein Wun­der war die Schlag­ader ver­schont ge­blie­ben.

Mit der Er­ge­ben­heit der wil­den Tie­re, die ihn auf­ge­zo­gen hal­ten, er­trug Tar­zan die Lei­den ge­dul­dig, und schlich sich lie­ber von den an­de­ren hin­weg, um sich ir­gend­wo in das hohe Gras nie­der­zu­kau­ern, als ih­nen sein Elend vor Au­gen zu füh­ren.

Nur mit Kala war er ger­ne zu­sam­men. Jetzt aber, da er auf dem Wege der Bes­se­rung war, blieb sie et­was län­ger aus, um Fut­ter zu su­chen, denn so lan­ge Tar­zan schwer krank war, hat­te das treue Tier kaum so viel ge­fres­sen, um sein Le­ben zu er­hal­ten, und es war in­fol­ge­des­sen kaum noch ein Schat­ten sei­nes frü­he­ren Selbst.

Das Licht der Erkenntnis

Es dünk­te dem klei­nen Dul­der eine Ewig­keit, bis er wie­der im­stan­de war, zu ge­hen. Von da an mach­te sei­ne Ge­ne­sung aber ra­sche Fort­schrit­te, so­dass er in ei­nem wei­te­ren Mo­nat wie­der so kräf­tig und ge­las­sen war wie zu­vor.

Wäh­rend sei­ner Krank­heit hat­te er oft über sei­nen Kampf mit dem Go­ril­la nach­ge­dacht, und sei­ne ers­te Idee war, die wun­der­ba­re klei­ne Waf­fe wie­der­zu­fin­den, die ihn, den hoff­nungs­lo­sen frem­den Schwäch­ling, zum Sie­ger über den ge­wal­tigs­ten Dschun­gel­schre­cken ge­macht hat­te.

Es dräng­te ihn da­her, zu der Hüt­te zu­rück­zu­keh­ren und sei­ne Nach­for­schun­gen über die merk­wür­di­gen Din­ge, die sich dar­in be­fan­den, fort­zu­set­zen.

So ging er denn ei­nes Mor­gens al­lein fort. Nach ei­ni­gem Su­chen fand er die Stel­le des Kamp­fes wie­der. Die Kno­chen sei­nes Fein­des wa­ren schon rein ab­ge­nagt. Nahe da­bei ent­deck­te er auch das Mes­ser, das zum Teil von den ab­ge­fal­le­nen Blät­tern ver­deckt war. Durch die Feuch­tig­keit des Bo­dens und das in­zwi­schen ge­trock­ne­te Blut des Go­ril­las war es ver­ros­tet.

Die Ver­än­de­rung der frü­her so glän­zen­den Ober­flä­che ge­fiel Tar­zan zwar nicht, aber das Mes­ser war im­mer­hin noch eine schreck­li­che Waf­fe, die er vor­teil­haft ge­brau­chen konn­te, so­bald sich ihm eine Ge­le­gen­heit dazu bot. Er war auch nicht mehr ge­willt, vor den mut­wil­li­gen An­grif­fen des al­ten Tu­blat zu flie­hen.

Nun war er bei der Hüt­te an­ge­langt, und schon bald hat­te er den Drücker ge­öff­net und war ein­ge­tre­ten. Sein ers­tes In­ter­es­se galt dem Mecha­nis­mus des Schlos­ses. Er un­ter­such­te es nä­her, wäh­rend die Tür of­fen stand, und fand jetzt her­aus, was die Tür zu­hielt und wie sie ge­öff­net wer­den konn­te.

Er sah fer­ner, dass man sie auch von in­nen schlie­ßen konn­te, und das tat er denn auch, um bei sei­nen Nach­for­schun­gen nicht etwa ge­stört zu wer­den.

Er fing an, die Hüt­te gründ­lich zu durch­su­chen, aber sei­ne Auf­merk­sam­keit wur­de bald durch die Bü­cher ge­fes­selt, die ihn ganz ge­wal­tig an­zo­gen, weil sie eine Men­ge Rät­sel für ihn ent­hiel­ten.

Un­ter den Bü­chern wa­ren eine Fi­bel, ei­ni­ge Le­se­bü­cher für Kin­der, zahl­rei­che Bil­der­bü­cher und ein großes Wör­ter­buch. Er durch­mus­ter­te sie alle, aber die Bil­der er­reg­ten sei­ne Fan­ta­sie am meis­ten, wenn auch die merk­wür­di­gen krabb­li­gen Din­ger, die die üb­ri­gen Sei­ten be­deck­ten, al­ler­lei Ge­dan­ken in ihm wachrie­fen.

Ho­ckend über dem Tisch, den sein Va­ter an­ge­fer­tigt hat­te, war sein ge­schmei­di­ger, brau­ner, nack­ter Kör­per ge­beugt über dem Buch, das er in der schlan­ken, aber kräf­ti­gen Hand hielt, in­des sein lan­ges, wir­res schwar­zes Haar von dem wohl, ge­form­ten Kopf über die hel­len, in­tel­li­gen­ten Au­gen her­ab­hing. So bot Tar­zan das Bild ei­nes jun­gen Ur­men­schen, der aus der dunklen Nacht der Un­wis­sen­heit zum Lich­te der Be­leh­rung strebt.

An sei­nem Ge­sich­te konn­te man er­ken­nen, dass er eif­rig über et­was nachsann, denn er hat­te, wenn auch noch ganz un­deut­lich, einen Ge­dan­ken er­fasst, der ihm den Weg zei­gen soll­te, das Rät­sel der merk­wür­di­gen klei­nen Zei­chen zu lö­sen.

In sei­ner Hand war eine Fi­bel, ge­öff­net bei ei­nem Bil­de, das einen ihm ähn­li­chen Af­fen dar­stell­te, der aber mit Aus­nah­me des Ge­sich­tes und der Hän­de mit ei­nem selt­sa­men far­bi­gen Pelz be­deckt war, denn er hielt den Rock und die Hose für einen Pelz. Un­ter dem Bil­de stan­den ei­ni­ge Zei­chen:

Kna­be

Und nun ent­deck­te er in dem Text auf der­sel­ben Sei­te, dass die­se fünf Zei­chen sich noch öf­ter wie­der­hol­ten.

Er er­kann­te noch eine an­de­re Tat­sa­che, näm­lich dass es ver­hält­nis­mä­ßig we­nig ver­schie­de­ne Zei­chen sei­en, dass die­se sich oft wie­der­hol­ten, manch­mal al­lein, aber noch häu­fi­ger in Ge­sell­schaft an­de­rer Zei­chen.

Lang­sam schlug er die Blät­ter um, in­dem er die Bil­der und den Text ge­nau prüf­te, ob sich nicht das Wort Kna­be wie­der­hol­te. Auf ein­mal fand er es un­ter ei­nem Bil­de, das einen an­de­ren klei­nen Af­fen und ein son­der­ba­res Tier dar­stell­te, das auf vier Bei­nen ging, wie ein Scha­kal, aber ihm gar nicht glich. Un­ter die­sem Bil­de stan­den fol­gen­de Zei­chen:

Kna­be und Hund

Das wa­ren also wie­der die fünf Zei­chen, die den kei­nen Af­fen be­glei­te­ten.

So mach­te er lang­sa­me Fort­schrit­te in der mü­he­vol­len Auf­ga­be, die er sich stell­te, ei­gent­lich ohne es selbst zu wis­sen, eine Auf­ga­be, die man­chem un­mög­lich er­schei­nen wird, näm­lich le­sen zu ler­nen, ohne auch nur die ge­rings­te Kennt­nis der Buch­sta­ben und der ge­schrie­be­nen Spra­che zu be­sit­zen, ja auch nur ohne zu ah­nen, dass es sol­che Din­ge über­haupt gab. Das er­reich­te er al­ler­dings nicht in ei­nem Tag oder ei­ner Wo­che, auch nicht in ei­nem Mo­nat oder ei­nem Jahr, aber er lern­te lang­sam, sehr lang­sam, nach­dem er ein­mal die Mög­lich­keit er­fasst hat­te, die in den klei­nen Zei­chen lag.

So wur­de er fünf­zehn Jah­re alt, bis er die ver­schie­de­nen Ver­bin­dun­gen der Buch­sta­ben er­fasst hat­te, die un­ter je­der ge­mal­ten Fi­gur in der Fi­bel und in den Bil­der­bü­chern stan­den.

Über die Be­deu­tung und den Ge­brauch der Ar­ti­kel und Bei­wör­ter, der Zeit­wör­ter und Um­stands­wör­ter und Für­wör­ter hat­te er al­ler­dings nur die ne­bel­haf­tes­ten Be­grif­fe.

Ei­nes Ta­ges, — er war da­mals schon etwa zwölf Jah­re alt — hat­te er eine An­zahl Blei­stif­te in ei­ner bis da­hin un­ent­deck­ten Schub­la­de un­ter dem Tisch ge­fun­den, und als er da­mit auf der Tisch­plat­te krit­zel­te, war er er­staunt, dass eine schwar­ze Li­nie dar­auf zu­rück­b­lieb.

Er war so eif­rig mit die­sem neu­en Spiel­zeug be­schäf­tigt, dass der Tisch bald ganz mit sei­nen Krit­ze­lei­en be­deckt und der Blei­stift bis zum Hol­ze ab­ge­nutzt war. Dann nahm er einen an­de­ren Blei­stift, aber dies­mal hat­te er ein be­stimm­tes Ziel im Auge.

Er woll­te ver­su­chen, ei­ni­ge der klei­nen Zei­chen nach­zu­ma­chen, die die Sei­ten sei­ner Bü­cher be­deck­ten.

Das war aber eine schwie­ri­ge Sa­che, denn er hielt den Blei­stift wie wenn er den Griff ei­nes Dol­ches pa­cken soll­te, und das trug nicht ge­ra­de dazu bei, ihm die Ar­beit zu er­leich­tern oder die Les­bar­keit sei­ner Buch­sta­ben zu er­hö­hen.

Aber er hielt es mo­na­te­lang aus, und so oft er in die Hüt­te ge­hen konn­te, setz­te er sei­ne Ver­su­che fort, bis er zu­letzt die rich­ti­ge Hal­tung für den Blei­stift fand, so­dass er die Buch­sta­ben, wenn auch nur in ro­her Nach­ah­mung, wie­der­ge­ben konn­te.

 

So fing er an zu schrei­ben.

Wäh­rend er aber die Buch­sta­ben nach­zeich­ne­te, lern­te er noch et­was an­de­res: das Zäh­len, und wenn er auch nicht zäh­len lern­te, wie wir es tun, so hat­te er doch einen Be­griff von dem Men­gen­ver­hält­nis, da die Grund­la­ge sei­ner Re­chen­kunst die Zahl der Fin­ger sei­ner Hand war.

Sei­ne Nach­for­schun­gen in den ver­schie­de­nen Bü­chern über­zeug­ten ihn da­von, dass er all die ver­schie­de­nen Ar­ten der am meis­ten in Ver­bin­dun­gen ge­brauch­ten Wör­ter ent­deckt hat­te, und es war ihm leicht, sie in ei­ner ei­ge­nen Rei­hen­fol­ge auf­zu­stel­len, da er das fes­seln­de Abc-Buch mit den Bil­dern so oft be­nutzt hat­te.

Er mach­te gute Fort­schrit­te beim Ler­nen. Aber sei­ne größ­ten Fun­de ver­dank­te er dem un­er­schöpf­li­chen Vor­rat des di­cken, il­lus­trier­ten Wör­ter­bu­ches; al­ler­dings lern­te er mehr durch Ver­mitt­lung der Bil­der als durch den Text, auch nach­dem er die Be­deu­tung der Buch­sta­ben er­fasst hat­te.

Als er die al­pha­be­ti­sche An­ord­nung der Wör­ter ent­deckt hat­te, freu­te es ihn, die Wort­ge­bil­de, die er schon kann­te, auf­zu­su­chen; er stu­dier­te auch die nach­fol­gen­den Wör­ter und ihre Be­griffs­be­stim­mung, und so fand er sich im­mer mehr im La­by­rinth der Bil­dung zu­recht. Er war im­stan­de, die ein­fa­che Kin­der­fi­bel zu le­sen, und kann­te sich über den Zweck des Buch­sta­ben­sys­tems aus.

Jetzt fühl­te er sich nicht mehr be­schämt über sei­nen un­be­haar­ten Kör­per und sei­ne mensch­li­chen Züge, denn jetzt sag­te ihm sein Ver­stand, dass er ei­ner an­de­ren Ras­se an­ge­hör­te als sei­ne wil­den, be­haar­ten Ge­nos­sen. Er war ein Mensch, und sie wa­ren Af­fen. Jetzt wuss­te er auch, dass die alte Sa­bor eine Lö­win war, Hi­stah eine Schlan­ge und Tan­tor ein Ele­fant. So lern­te er le­sen.

Von da an mach­te er schnel­le­re Fort­schrit­te. Mit Hil­fe des großen Wör­ter­bu­ches und sei­nes er­erb­ten ge­sun­den Men­schen­ver­stan­des, mit dem er man­ches rich­tig er­riet, konn­te er sein Wis­sen im­mer mehr ver­voll­stän­di­gen.

Al­ler­dings tra­ten man­che Un­ter­bre­chun­gen in die­ser Aus­bil­dung ein, weil sein Stamm im­mer hin und her wan­der­te, aber im­mer wie­der kehr­te er zu sei­nen Bü­chern zu­rück und sein un­er­müd­li­cher Geist such­te im­mer mehr in die Ge­heim­nis­se des Wis­sens ein­zu­drin­gen.

Zum Schrei­ben be­nütz­te er Rin­den­stücke, fla­che Blät­ter und glatt ge­stri­che­ne Erd­stel­len, in die er mit der Spit­ze sei­nes Jagd­mes­sers ein­ritz­te, was er ge­lernt hat­te.

Wäh­rend er sei­ner Nei­gung folg­te, die Ge­heim­nis­se sei­ner Bü­cher zu er­for­schen, ver­nach­läs­sig­te er aber nicht die erns­te­ren Auf­ga­ben sei­nes Le­bens. So übte er sich auch wei­ter­hin mit sei­ner Sch­lin­ge, und spiel­te mit sei­nem schar­fen Mes­ser, das er auf ei­nem glat­ten Stein zu schär­fen ge­lernt hat­te.

Der Stamm der Af­fen hat­te sich ver­mehrt, seit­dem Tar­zan zu ihm ge­kom­men war, denn un­ter der Füh­rung Ker­schaks war es den Tie­ren ge­lun­gen, die an­de­ren Stäm­me aus ih­rem Teil des Dschun­gels zu ver­trei­ben, so­dass sie reich­lich Nah­rung fan­den und fast kei­nen Ver­lust durch die räu­be­ri­schen Ein­fäl­le der Nach­barn mehr er­lit­ten.

Wenn die jun­gen Männ­chen her­an­wuch­sen, fan­den sie es be­que­mer, sich ein Weib­chen aus dem ei­ge­nen Stamm zu wäh­len oder wenn sie schon ein sol­ches aus ei­nem an­de­ren Stam­me hol­ten, so brach­ten sie es doch zu Ker­schaks Trup­pe, da­mit sie in Freund­schaft mit die­ser le­ben konn­ten. Das al­les war leich­ter, als einen ei­ge­nen Stamm zu be­grün­den oder mit dem furcht­ba­ren Ker­schak um die Ober­herr­schaft zu kämp­fen. Ge­le­gent­lich ver­such­ten es zwar ein­zel­ne wil­de­re Männ­chen mit dem letz­te­ren, aber kei­nem ge­lang es, dem grim­mi­gen Af­fen die Sie­ge­spal­me zu ent­rei­ßen.

Tar­zan nahm eine ei­gen­tüm­li­che Stel­lung im Stam­me ein. Die Af­fen schie­nen ihn als einen der Ih­ri­gen und doch wie­der als einen an­de­ren zu be­trach­ten. Die äl­te­ren Männ­chen küm­mer­ten sich ent­we­der gar nicht um ihn, oder zeig­ten ihm einen so star­ken Hass, dass er ohne sei­ne wun­der­vol­le Ge­wandt­heit und Schnel­lig­keit und den star­ken Schutz der kräf­ti­gen Kala schon sehr bald er­le­digt ge­we­sen wäre.

Tu­blat war sein aus­dau­ernds­ter Feind. Aber als Tar­zan drei­zehn Jah­re alt war, muss­te ge­ra­de je­ner die Ur­sa­che ab­ge­ben, dass die­se Ver­fol­gun­gen plötz­lich auf­hör­ten. Von nun an wur­de er un­be­hel­ligt ge­las­sen, aus­ge­nom­men wenn ei­ner von den Af­fen einen je­ner wil­den Wu­t­an­fäl­le hat­te, in de­nen er auch die Männ­chen der stär­ke­ren Tie­re des Dschun­gels an­griff. Dann war eben kei­ner si­cher.

Es kam so: An dem Tage, an dem Tar­zan sich Re­spekt zu ver­schaf­fen wuss­te, war der Stamm in ei­nem na­tür­li­chen Am­phi­thea­ter ver­sam­melt, ei­ner Sen­kung mit ei­ni­gen nied­ri­gen Hü­geln, die von dem Ge­wirr der Sch­ling­pflan­zen des Dschun­gels frei ge­blie­ben war.

Es war ein runder, frei­er Raum. Rings­um er­ho­ben sich die ge­wal­tigs­ten Bäu­me, und auch das Un­ter­holz war so dicht, dass die klei­ne Are­na völ­lig ge­schlos­sen und nur nach oben of­fen war.

Hier ver­sam­mel­te sich der Stamm des Öf­te­ren, wenn er nicht auf der Wan­de­rung war. Mit­ten im Am­phi­thea­ter war eine je­ner son­der­ba­ren Erdtrom­meln, wie die Men­schen­af­fen sie für ihre selt­sa­men Ze­re­mo­ni­en bau­en, de­ren Klän­ge die Men­schen im Dschun­gel zwar schon ge­hört ha­ben, de­nen aber noch kei­ner hat zu­schau­en kön­nen.

Der ers­te Mensch, der Ge­le­gen­heit hat­te, dem tol­len, be­rau­schen­den Dum-Dum-Ge­la­ge ei­ner Af­fen­sip­pe bei­zu­woh­nen, war Tar­zan, der jun­ge Lord Grey­sto­ke.

Aus je­nen Ze­re­mo­ni­en, die heu­te noch bei den Men­schen­af­fen üb­lich sind, ha­ben sich im Lau­fe von un­zäh­li­gen Jah­ren die mensch­li­chen Fes­te ent­wi­ckelt. Ihre An­fän­ge wa­ren die Tän­ze der Af­fen, die die­se beim Dum-Dum ih­rer Erdtrom­meln im hel­len Schei­ne des tro­pi­schen Mon­des in­mit­ten des Ur­wal­des voll­führ­ten.

An dem Tag, wo Tar­zan sich von den grau­sa­men Ver­fol­gun­gen be­frei­te, de­nen er zwölf Jah­re lang aus­ge­setzt war, hat­te sich der Stamm, der jetzt wohl an die hun­dert Köp­fe stark war, schwei­gend auf dem Bo­den des Am­phi­thea­ters nie­der­ge­las­sen.

Die Dum-Dum-Tän­ze be­zeich­ne­ten stets ein wich­ti­ges Er­eig­nis im Le­ben des Stam­mes: einen Sieg, die Ge­fan­gen­nah­me ei­nes Fein­des, die Tö­tung ir­gend­ei­nes großen Be­woh­ners des Dschun­gels, den Tod oder die Thron­be­stei­gung ei­nes Kö­nigs, und sie wur­den stets mit ei­ner ge­wis­sen Förm­lich­keit be­gan­gen.

Dies­mal hat­te man einen rie­si­gen Af­fen aus ei­nem an­de­ren Stamm er­schla­gen, und als Ker­schaks Volk in die Are­na ein­zog, konn­te man zwei mäch­ti­ge Männ­chen se­hen, die den Kör­per des Be­sieg­ten her­bei­tru­gen.

Sie leg­ten die Last vor der Erdtrom­mel nie­der, und dann hock­ten sie da­ne­ben als Wa­che, wäh­rend die and­ren Mit­glie­der der Ge­mein­schaft sich bald hier bald dort im Gra­se zu­sam­men­roll­ten und schlie­fen, bis der auf­ge­hen­de Mond das Zei­chen zum Be­ginn der wil­den Or­gie ge­ben soll­te.

Jetzt herrsch­te stun­den­lang völ­li­ge Ruhe in der klei­nen Lich­tung. Sie wur­de nur un­ter­bro­chen durch die un­har­mo­ni­schen Töne der far­ben­präch­ti­gen Pa­pa­gei­en oder das Ge­zwit­scher der tau­send Dschun­gel­vö­gel, die zwi­schen den Orchi­de­en und an­de­ren präch­ti­gen Blu­men im Ran­ken­werk der ur­al­ten, moos­be­deck­ten Bäu­me um­her­flat­ter­ten.

Als die Dun­kel­heit über den Dschun­gel her­ein­brach, fin­gen die Af­fen an, sich zu re­gen, und bald bil­de­ten sie einen großen Kreis um die Erdtrom­mel. Die Weib­chen und die Jun­gen hock­ten in ei­ner Rei­he am äu­ße­ren Ran­de des Krei­ses nie­der, wäh­rend ih­nen ge­gen­über die er­wach­se­nen Männ­chen sa­ßen. Vor der Trom­mel hat­ten drei alte Weib­chen Platz ge­nom­men, je­des mit ei­nem Knüt­tel be­waff­net.

Lang­sam und sanft fin­gen sie an, auf die klin­gen­de Flä­che der Trom­mel zu schla­gen, als die ers­ten schwa­chen Strah­len des aus­ge­hen­den Mon­des die Baum­spit­zen rings­um zu ver­sil­bern be­gan­nen.

Als der Mond­schein im Am­phi­thea­ter zu­nahm, schlu­gen die Weib­chen schnel­ler und kräf­ti­ger dar­auf los, so­dass bald ein wil­der Lärm mei­len­weit in die Wäl­der er­klang. Die wil­den Tie­re, die auf der Jagd be­grif­fen wa­ren, hiel­ten mit ge­spitz­ten Ohren inne, um auf den tol­len Lärm zu hor­chen, den das Dum-Dum der Af­fen ver­ur­sach­te.

Zu­wei­len hat­te wohl das eine oder an­de­re Lust, mit ei­nem schril­len Ge­schrei auf den wil­den Lärm der Men­schen­af­fen zu ant­wor­ten, aber kei­nes von ih­nen kam zu ei­nem An­griff her­an, denn wenn die großen Af­fen in großer Zahl ver­sam­melt wa­ren, hat­ten die an­de­ren Tie­re des Dschun­gels Re­spekt vor ih­nen.

Als der Trom­mel­lärm al­les rings­um be­täub­te, sprang Ker­schak in den frei­en Raum zwi­schen den Wa­che hal­ten­den bei­den Männ­chen und den Tromm­le­rin­nen.

Auf­recht­ste­hend warf er den Kopf zu­rück, und in­dem er dem Mond ins An­ge­sicht sah, schlug er sich mit sei­nen großen, haa­ri­gen Hän­den auf die Brust und stieß ein fürch­ter­li­ches Ge­brüll aus.

Ein­mal — zwei­mal — drei­mal drang der grau­en­er­re­gen­de Ton in die vor­her so le­ben­di­ge, jetzt un­sag­bar stil­le Welt. Dann ging Ker­schak in ge­bück­ter Hal­tung ge­räusch­los um den of­fe­nen Kreis; er hat­te sich von dem to­ten Kör­per, der vor der als Al­tar die­nen­den Trom­mel lag, ab­ge­wandt, aber beim Vor­über­ge­hen rich­te­te er sei­ne klei­nen, wil­den, rot­un­ter­lau­fe­nen Au­gen auf den Leich­nam.

Nun sprang ein an­de­res Männ­chen in die Are­na, wie­der­hol­te das fürch­ter­li­che Ge­schrei des Kö­nigs und folg­te dann schwei­gend sei­ner Spur. So kam ei­ner nach dem an­de­ren in schnel­ler Fol­ge, so­dass der Dschun­gel jetzt von dem fast un­un­ter­bro­che­nen, blut­dürs­ti­gen Ge­schrei wi­der­hall­te.

Als alle er­wach­se­nen Männ­chen in die Rei­he der rings­um Tan­zen­den zu­rück­ge­kehrt wa­ren, be­gann der An­griff. Ker­schak er­griff einen star­ken Knüt­tel von dem be­reit­lie­gen­den Hau­fen, stürz­te wü­tend auf den to­ten Af­fen und ver­setz­te ihm einen fürch­ter­li­chen Schlag, in­dem er zu­gleich knur­ren­de Töne von sich gab. Nun ver­stärk­te sich der Lärm der Trom­mel, und die Zahl der Schlä­ge nahm zu, und je­des Mal, wenn ein Krie­ger dem Op­fer einen Keu­len­schlag ver­setzt hat­te, nahm er an dem tol­len To­ten­tanz teil.

Tar­zan war eben­falls bei der wil­den, wir­beln­den Hor­de. Sein braun­ge­brann­ter, mus­ku­lö­ser Kör­per, der im Mond­licht glit­zer­te, er­schi­en bieg­sam und gra­zi­ös in­mit­ten der plum­pen, be­haar­ten Tie­re.

Kei­nes von ih­nen war aber lis­ti­ger in der dar­ge­stell­ten Jagd, kei­nes wil­der im An­griff und kei­nes konn­te so hoch wie er im To­ten­tanz sprin­gen.

So wie der Lärm und die Schnel­lig­keit der Trom­mel­schlä­ge zu­nah­men, so be­schleu­nig­ten sich auch der wil­de Rhyth­mus und das Ge­schrei der Tän­zer. Sie spran­gen im­mer tol­ler drauf­los.

Der un­heim­li­che Tanz dau­er­te schon eine hal­be Stun­de, als auf ein Zei­chen von Ker­schak der Trom­mel­lärm auf­hör­te und die Tromm­le­rin­nen durch die Li­nie der Tän­zer zu der äu­ße­ren Rei­he der dort hocken­den Zuschau­er eil­ten. Dann stürz­ten die Männ­chen alle zu­sam­men auf den Leich­nam, der in­fol­ge ih­rer schreck­li­chen Schlä­ge nur mehr eine un­förm­li­che haa­ri­ge Mas­se war.

Fleisch kam ih­nen nur sel­ten in ge­nü­gen­der Men­ge zwi­schen die Zäh­ne, und so war es ein will­kom­me­ner Schluss ih­rer wil­den Or­gie, ein­mal wie­der fri­sches Fleisch zu ge­nie­ßen. Des­halb wand­ten sie jetzt ihre gan­ze Auf­merk­sam­keit dar­auf, ih­ren ge­tö­te­ten Feind zu ver­schlin­gen.

Die großen Fän­ge senk­ten sich in das Ge­rip­pe und ris­sen ge­wal­ti­ge Bis­sen her­ab. Die mäch­tigs­ten Af­fen er­hiel­ten auch die bes­ten Stücke, wäh­rend die schwä­che­ren erst in zwei­ter Li­nie her­an­ka­men und knur­rend einen güns­ti­gen Au­gen­blick ab­war­ten muss­ten, um noch ein Stück Fleisch oder einen üb­rig ge­blie­be­nen Kno­chen zu er­wi­schen.

Tar­zan hat­te noch mehr als die Af­fen Be­dürf­nis und Sehn­sucht nach Fleisch. Von ei­ner Ras­se von Flei­sches­sern ab­stam­mend schi­en es ihm, als habe er noch nie sei­nen Ap­pe­tit nach tie­ri­scher Nah­rung be­frie­digt, und so be­müh­te er sich ge­walt­sam, zwi­schen den Af­fen hin­durch­zu­ge­lan­gen, um we­nigs­tens ein or­dent­li­ches Stück zu er­ha­schen.

 

An sei­ner Sei­te hing das Jagd­mes­ser sei­nes ihm un­be­kann­ten Va­ters in ei­ner Schei­de, die er sich selbst nach ei­nem auf ei­nem Bild ei­nes sei­ner Bü­cher be­find­li­chen Mus­ter an­ge­fer­tigt hat­te.

Schließ­lich ge­lang­te er an den fast ver­schwin­den­den Schmaus und mit sei­nem schar­fen Mes­ser schnitt er sich ein grö­ße­res Stück ab, als er noch er­war­tet hat­te. Dies hat­te näm­lich un­ter den Bei­nen des mäch­ti­gen Ker­schak her­vor­ge­ragt, der auf sein kö­nig­li­ches Vor­recht der Ge­frä­ßig­keit so eif­rig be­dacht war, dass er Tar­zans Tat fast als ein Ma­je­stäts­ver­bre­chen an­sah.

Tar­zan aber such­te mit sei­ner Beu­te zwi­schen den Rin­gen­den hin­durch­zu­ge­lan­gen, in­dem er sie fest an sei­ne Brust drück­te. Un­ter de­nen, die sich au­ßer­halb des Krei­ses der Schmau­sen­den be­weg­ten, be­fand sich auch der alte Tu­blat. Er war aber ei­ner der ers­ten ge­we­sen, die sich über die Beu­te her­ge­macht hat­ten, er hat­te sich be­reits mit ei­nem or­dent­li­chen Hap­pen zu­rück­ge­zo­gen, um ihn in Ruhe auf­zu­fres­sen, und nun bahn­te er sich den Weg zu­rück, um noch mehr ein­zu­hams­tern.

Da be­merk­te er Tar­zan, wie die­ser sich mit sei­ner Beu­te aus dem Ge­drän­ge her­aus­ar­bei­te­te.

Die klei­nen, halb­ge­schlos­se­nen, blut­un­ter­lau­fe­nen bö­sen Au­gen Tu­blats war­fen hass­vol­le Bli­cke auf Tar­zan. Zu­gleich aber auch ver­rie­ten sie die Gier nach dem Lecker­bis­sen, den der Kna­be trug.

Tar­zan hat­te sei­nen Erz­feind schnell er­blickt, und da er die Ab­sicht des wil­den Tie­res so­fort er­riet, lief er schnell zwi­schen die Weib­chen und die Kin­der, da er hoff­te, sich un­ter ih­nen ver­ber­gen zu kön­nen. Tu­blat folg­te ihm aber auf den Fer­sen, und als der Kna­be sah, dass er sich nicht ver­ber­gen kön­ne, muss­te er su­chen, ihm zu ent­rin­nen.

Er eil­te nach ei­nem der nächs­ten Bäu­me, er­griff mit ge­wand­tem Sprung einen Ast und klet­ter­te in die Höhe — sei­ne Beu­te zwi­schen den Zäh­nen.

Tu­blat hin­ter ihm drein.

Tar­zan aber klet­ter­te den him­mel­an­stre­ben­den Baum­rie­sen hin­an bis in den Gip­fel, so­dass sein schwe­rer Feind ihm nicht fol­gen konn­te. Von sei­nem ho­hen Sitz aus rief er dem vor Wut schäu­men­den, fünf­zig Fuß tiefe­ren Tie­re höh­ni­sche Schmäh­wor­te zu.

Und nun ward Tu­blat ge­ra­de­zu ra­send.

Mit ei­nem schreck­li­chen Ge­brüll stieg er vom Baum, stürz­te zwi­schen die Weib­chen und die Jun­gen, biss mit sei­nen großen Fän­gen in ein Dut­zend Na­cken und schlug den Weib­chen, die ihm zwi­schen die Fäus­te fie­len, große Wun­den.

In dem glän­zen­den Mond­licht konn­te Tar­zan die gan­ze Sze­ne be­ob­ach­ten. Er sah die Weib­chen und die Jun­gen sich auf die Bäu­me flüch­ten.

Auch die großen Tie­re in der Mit­te der Are­na fühl­ten die mäch­ti­gen Fän­ge ih­res ra­sen­den Ge­nos­sen, und ihr Schmer­zens­schrei drang zwi­schen den Bäu­men hin­auf.

Bald war nur mehr ein Affe im Am­phi­thea­ter in der Nähe Tu­blats, ein Weib­chen, das sich ver­spä­tet hat­te, und lang­sam zum Baum ging, auf dem Tar­zan saß.

Es war Kala, der Tu­blat auf dem Fuße folg­te.

Als Tar­zan sah, dass sei­ne Pfle­ge­mut­ter be­droht war, eil­te er mit der Schnel­lig­keit ei­nes fal­len­den Stei­nes von Ast zu Ast hin­un­ter.

Eben war Kala un­ter den her­ab­hän­gen­den Äs­ten, und dicht über ihr hock­te Tar­zan, den Ver­lauf des Kamp­fes ab­war­tend. Sie sprang in die Höhe, wo­bei sie einen Ast er­hasch­te, und zwar fast über dem Kopf Tu­blats; so dicht war die­ser ihr ge­folgt. Nun wäre sie ge­ret­tet ge­we­sen, aber der Ast brach, und sie stürz­te ge­ra­de auf den Kopf Tu­blats, der un­ter ih­rer Last zu Bo­den sank.

Im nächs­ten Au­gen­blick wa­ren bei­de wie­der auf den Bei­nen, aber noch schnel­ler war Tar­zan her­un­ter­ge­sprun­gen, und als der wü­ten­de Tu­blat auf­blick­te, sah er das Men­schen­kind vor Kala.

Das war ihm ge­ra­de recht, und mit ei­nem Tri­umph­ge­schrei stürz­te er auf den klei­nen Lord Grey­sto­ke. Aber sei­ne Fän­ge soll­ten kei­ne Ar­beit mehr be­kom­men. Eine mus­ku­lö­se Hand fass­te ihn an der haa­ri­gen Keh­le, und eine an­de­re stieß ihm ein schar­fes Jagd­mes­ser ein dut­zend­mal in die brei­te Brust. Wie Blit­ze fie­len die Stö­ße, und sie hör­ten erst auf, als Tar­zan merk­te, dass der Kör­per zu­ckend un­ter ihm zu­sam­men­brach.

Der Kör­per des mäch­ti­gen Tie­res stürz­te zu Bo­den. Tu­blat war er­le­digt!

Tar­zan setz­te sei­nem le­bens­läng­li­chen Feind den Fuß auf den Na­cken, und in­dem er die Au­gen zum Voll­mond rich­te­te, warf er den stol­zen jun­gen Kopf zu­rück und stieß den schreck­li­chen wil­den Schrei sei­nes Vol­kes aus.

Nun kam ei­ner nach dem an­de­ren vom Af­fen­stam­me von den Bäu­men, auf de­nen sie Zuf­lucht ge­sucht hat­ten, her­un­ter und bil­de­ten einen Kreis um Tar­zan und sei­nen be­sieg­ten Feind. Als sie nun alle da wa­ren, wand­te sich Tar­zan zu ih­nen und rief:

Ich Lin Tar­zan! Ich kann tö­ten! Habt Re­spekt vor Tar­zan und sei­ner Mut­ter Kala! Es ist kei­ner un­ter euch so mäch­tig wie Tar­zan. Mö­gen sei­ne Fein­de auf der Hut sein!

Der jun­ge Lord Grey­sto­ke schau­te tief in die bö­sen, ro­ten Au­gen Ker­schaks, schlug sich auf die star­ke Brust und stieß noch ein­mal den schril­len, trot­zi­gen Schrei aus.

Бесплатный фрагмент закончился. Хотите читать дальше?
Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»