Tarzan – Band 1 – Tarzan und die weiße Frau

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Tarzan – Band 1 – Tarzan und die weiße Frau
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Edgar Rice Burroughs

Tarzan

Band 1 – Tarzan und die weiße Frau

Edgar Rice Burroughs

Tarzan

Band 1 – Tarzan und die weiße Frau

(Tarzan of the Apes)

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2021

Übersetzung: J. Schulze, Tony Kellen

EV: Dieck & Co., Stuttgart, o. J. (273 S.)

1. Auflage, ISBN 978-3-962817-93-0

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Inhaltsverzeichnis

Hin­aus auf die See

Das Heim in der Wild­nis

Le­ben und Tod

Die Af­fen

Der wei­ße Affe

Dschun­gel­kämp­fe

Das Licht der Er­kennt­nis

Der Baum­jä­ger

Mensch und Mensch

Ge­heim­nis­vol­le Er­eig­nis­se

Kö­nig der Af­fen

Der mensch­li­che Ver­stand

Von sei­ner Art

Die Schre­cken des Dschun­gels

Der Wald­gott

»Sehr merk­wür­dig«

Be­gräb­nis

Die Ent­füh­rung im Dschun­gel

Die Stim­me der Na­tur

In der Ge­walt des Wald­men­schen

In den Hän­den der Kan­ni­ba­len

Auf der Su­che nach d’Ar­not

Mit­menschen

Der ver­schwun­de­ne Schatz

Der Vor­pos­ten der Kul­tur

Auf der Höhe der Zi­vi­li­sa­ti­on

Wie­der der Rie­se

Zwi­schen drei Frei­ern

Dan­ke

Dan­ke, dass Sie sich für ein E-Book aus mei­nem Ver­lag ent­schie­den ha­ben.

Soll­ten Sie Hil­fe be­nö­ti­gen oder eine Fra­ge ha­ben, schrei­ben Sie mir.

Ihr

Jür­gen Schul­ze

Tar­zan bei Null Pa­pier

  Tar­zan – Band 1 – Tar­zan und die wei­ße Frau

  Tar­zan – Band 2 – Tar­zans Rück­kehr

  Tar­zan – Band 3 – Tar­zans Tie­re

  Tar­zan – Band 4 – Tar­zans Sohn

  Tar­zan – Band 5 – Der Schatz von Opar

  Tar­zan – Band 6 – Tar­zans Dschun­gel­ge­schich­ten

Hinaus auf die See

Die­se Ge­schich­te habe ich von je­mand, der kei­nen be­son­de­ren Grund hat­te, sie mir oder ei­nem an­de­ren zu er­zäh­len. Ich dach­te an­fäng­lich, der Er­zäh­ler sei in ei­ner an­ge­hei­ter­ten Stim­mung, und ich konn­te auch die fol­gen­den Tage nicht recht an die Ge­schich­te glau­ben.

Als mein freund­li­cher Gast­ge­ber merk­te, dass sei­ne Er­zäh­lung Zwei­fel in mir er­reg­te, leg­te er mir als schrift­li­chen Be­weis da­für ein muf­fi­ges Ma­nu­skript und tro­ckene amt­li­che Be­rich­te des bri­ti­schen Ko­lo­ni­al­am­tes vor, um mir eine Rei­he der her­vor­ste­chends­ten Tat­sa­chen der merk­wür­di­gen Er­zäh­lung zu be­le­gen.

Ich be­haup­te nicht, dass die Ge­schich­te wahr ist, denn ich war nicht Zeu­ge der dar­in ge­schil­der­ten Er­eig­nis­se, aber ich glau­be, be­stimmt, dass sie wahr sein kann, und des­halb habe ich den dar­in be­tei­lig­ten Per­so­nen an­de­re Na­men ge­ge­ben.

Die gel­ben Blät­ter des Ta­ge­buchs ei­nes längst ver­stor­be­nen Man­nes und die Be­rich­te des Ko­lo­ni­al­am­tes stim­men ge­nau über­ein mit der Er­zäh­lung mei­nes Gast­ge­bers, und so un­ter­brei­te ich dem Le­ser die Ge­schich­te, wie ich sie mit­hil­fe der an­ge­ge­be­nen Do­ku­men­te mit großer Mühe aus­ge­ar­bei­tet habe. Soll­te man sie nicht glaub­wür­dig fin­den, so wird man doch je­den­falls mit mir dar­in über­ein­stim­men, dass es ein ganz ein­zig­ar­ti­ger, be­mer­kens­wer­ter und in­ter­essan­ter Fall ist. Aus den Be­rich­ten des Ko­lo­ni­al­am­tes und aus dem Ta­ge­buch des Ver­stor­be­nen er­fah­ren wir, dass ein jun­ger vor­neh­mer Eng­län­der, den wir John Clay­ton, Lord Grey­sto­ke, nen­nen wol­len, be­auf­tragt wur­de, eine be­son­ders vor­sich­ti­ge Un­ter­su­chung über die Ver­hält­nis­se an­zu­stel­len, un­ter de­nen in ei­ner bri­ti­schen Ko­lo­nie der West­küs­te Afri­kas Ein­ge­bo­re­ne von ei­ner an­de­ren eu­ro­päi­schen Macht als Sol­da­ten für ihre Ein­ge­bo­re­nen­ar­mee an­ge­wor­ben wur­den, die le­dig­lich zur zwangs­wei­sen Bei­trei­bung von Gum­mi und El­fen­bein bei den wil­den Stäm­men am Kon­go und Aru­wi­mi1 be­nützt wur­den.

Die Ein­ge­bo­re­nen der bri­ti­schen Ko­lo­nie be­klag­ten sich dar­über, dass man­che ih­rer jün­ge­ren Leu­te durch die schöns­ten Ver­spre­chun­gen weg­ge­lockt wur­den, dass aber nur we­ni­ge zu ih­ren Fa­mi­li­en zu­rück­kehr­ten.

Die Eng­län­der in Afri­ka gin­gen noch wei­ter, in­dem sie be­haup­te­ten, die­se ar­men Schwar­zen wür­den ge­wis­ser­ma­ßen in Skla­ve­rei ge­hal­ten, denn bei Ablauf ih­rer Ver­pflich­tungs­zeit wür­de ihre Dumm­heit von den wei­ßen Of­fi­zie­ren aus­genützt und es wür­de ih­nen ge­sagt, sie müss­ten noch ei­ni­ge Jah­re die­nen. Aus die­sem Grun­de sand­te das Ko­lo­ni­al­amt John Clay­ton auf einen neu­en Pos­ten nach Bri­tisch-West-Afri­ka. Es gab ihm den ver­trau­li­chen Auf­trag, eine gründ­li­che Un­ter­su­chung über die il­loya­le Be­hand­lung schwar­zer bri­ti­scher Un­ter­ta­nen sei­tens der Of­fi­zie­re ei­ner be­freun­de­ten eu­ro­päi­schen Macht an­zu­stel­len. Die Ver­an­las­sung zu sei­ner Mis­si­on ist aber für die­se Er­zäh­lung von ge­rin­ger Be­deu­tung, denn Clay­ton stell­te kei­ne Un­ter­su­chung an und in Wirk­lich­keit er­reich­te er nicht ein­mal sei­nen Be­stim­mungs­ort.

Clay­ton war das Ur­bild ei­nes tap­fe­ren Eng­län­ders, wie wir uns es nach den Hel­den­leis­tun­gen in vie­len sieg­rei­chen Schlach­ten vor­stel­len, ein tüch­ti­ger Mann in geis­ti­ger, mo­ra­li­scher und kör­per­li­cher Hin­sicht.

Er war von et­was mehr als mitt­ler­er Grö­ße. Sei­ne Au­gen wa­ren grau, sei­ne Züge re­gel­mä­ßig und ener­gisch. Sei­ne Hal­tung war die ei­nes star­ken, ge­sun­den Man­nes, den der Mi­li­tär­dienst noch ge­stählt hat­te.

Aus po­li­ti­schem Ehr­geiz hat­te er einen Über­tritt vom Hee­res­dienst zum Ko­lo­ni­al­amt an­ge­strebt, und so fin­den wir ihn in noch ju­gend­li­chem Al­ter mit ei­nem wich­ti­gen Auf­trag im Diens­te der Kö­ni­gin be­traut.

Die­se Be­ru­fung er­füll­te ihn zwar mit Stolz, aber er war doch auch dar­über er­schro­cken. Die Be­för­de­rung er­schi­en ihm als ein wohl­ver­dien­ter Lohn für sei­ne aus­dau­ern­den, um­sich­ti­gen Diens­te und als eine Etap­pe zu ei­nem be­deu­ten­de­ren und ver­ant­wor­tungs­vol­le­ren Pos­ten, aber an­de­rer­seits hat­te er erst vor drei Mo­na­ten Ali­ce Ru­ther­ford ge­hei­ra­tet, und er war ent­setzt bei dem Ge­dan­ken, sei­ne jun­ge Frau den Ge­fah­ren und der Ein­sam­keit des tro­pi­schen Afri­ka aus­zu­set­zen. Ihr zu­lie­be hät­te er den Auf­trag ab­leh­nen mö­gen, aber sie woll­te das nicht. Sie drang so­gar in ihn, dass er ihn an­neh­men möch­te, und er­klär­te sich be­reit, mit ihm zu ge­hen. Da wa­ren zwar die Müt­ter und die Brü­der und die Schwes­tern, die Tan­ten und Vet­tern, die al­ler­lei An­sich­ten dar­über kund­ga­ben, aber die Ge­schich­te be­rich­tet uns die­se ver­schie­de­nen Mei­nun­gen nicht.

Wir wis­sen nur, dass an ei­nem freund­li­chen Mai­mor­gen des Jah­res 1888 Lord Grey­sto­ke und Frau Ali­ce von Do­ver nach Afri­ka ab­se­gel­ten.

Ei­nen Mo­nat spä­ter ka­men sie in Free­town an, wo sie ein klei­nes Se­gel­schiff, die »Fu­wal­da«, mie­te­ten, um nach ih­rem Be­stim­mungs­ort zu ge­lan­gen.

 

Von je­ner Zeit an war aber Lord John Grey­sto­ke mit sei­ner Frau Ali­ce völ­lig ver­schol­len. Kein Mensch hat sie mehr ge­se­hen, noch et­was von ih­nen ge­hört.

Zwei Mo­na­te, nach­dem sie den Ha­fen von Free­town ver­las­sen hat­ten, durch­such­ten sechs eng­li­sche Kriegs­schif­fe den sü­d­at­lan­ti­schen Ozean, um eine Spur von ih­nen oder ih­rem klei­nen Schiff zu fin­den, und bald dar­auf ent­deck­ten sie die Trüm­mer des Seg­lers an der Fel­sen­küs­te von St. He­le­na. So war die Welt über­zeugt, dass die »Fu­wal­da« mit Mann und Maus un­ter­ge­gan­gen war, und die Nach­for­schung nach den Ver­miss­ten wur­de ein­ge­stellt, nach­dem sie noch kaum be­gon­nen hat­te. In den sehn­süch­ti­gen Her­zen der An­ge­hö­ri­gen leb­te zwar noch man­ches Jahr die Hoff­nung fort, bis sie all­mäh­lich er­losch.

Die »Fu­wal­da«, ein Fahr­zeug von etwa hun­dert Ton­nen, war ein Schiff von der Gat­tung, die man im Küs­ten­han­del des fer­nen sü­d­at­lan­ti­schen Ozeans oft sieht und de­ren Mann­schaft aus dem Ab­schaum der See, un­ge­häng­ten Mör­dern und Räu­bern al­ler Ras­sen und Na­tio­nen, be­steht.

Die Of­fi­zie­re der »Fu­wal­da« wa­ren ge­bräun­te Ei­sen­fres­ser, die die Mann­schaft hass­ten, so wie sie von die­ser ge­hasst wur­den. Der Ka­pi­tän war zwar ein tüch­ti­ger See­mann, aber bru­tal ge­gen sei­ne Leu­te. In sei­nem Ver­kehr mit ih­nen kann­te er nur zwei Ar­gu­men­te, wenn er sie auch erst in letz­ter Li­nie be­nütz­te, den Knüp­pel und den Re­vol­ver, und es ist auch nicht wahr­schein­lich, dass das bun­te Ge­misch, das er an­ge­wor­ben hat­te, ir­gen­det­was an­de­res ver­stan­den hät­te.

So ge­sch­ah es denn, dass schon am zwei­ten Tage nach der Ab­fahrt von Free­town John Clay­ton und sei­ne jun­ge Frau auf dem Deck der »Fu­wal­da« Zeu­gen von Sze­nen wur­den, wie sie nie ge­glaubt hät­ten, dass sie an­ders als auf den bun­ten Ti­tel­bil­dern von See­ge­schich­ten vor­kämen.

Es war am Mor­gen des zwei­ten Ta­ges, wo das ers­te Glied ei­ner Ket­te ent­stand, die das Le­ben ei­nes da­mals noch Un­ge­bo­re­nen so um­stri­cken soll­te, wie es viel­leicht noch nie dem Le­ben ei­nes Men­schen ge­sche­hen ist.

Zwei Ma­tro­sen wa­ren be­schäf­tigt, das Deck der »Fu­wal­da« zu wa­schen. Der ers­te Steu­er­mann war auf sei­nem Pos­ten, und der Ka­pi­tän hat­te sich eben mit John Clay­ton und Frau Ali­ce un­ter­hal­ten.

Die Ma­tro­sen wa­ren hin­ter ih­nen an der Ar­beit. Sie ka­men im­mer nä­her, bis der eine von ih­nen di­rekt hin­ter dem Ka­pi­tän war. In ei­nem an­de­ren Au­gen­blick wäre er ohne Wei­te­res vor­über­ge­gan­gen, und dann wäre die­se gan­ze au­ßer­or­dent­li­che Ge­schich­te nicht pas­siert.

Aber ge­ra­de als der Of­fi­zier sich um­dreh­te, um Lord und Lady Grey­sto­ke zu ver­las­sen, stol­per­te er über den Ma­tro­sen und fiel in sei­ner gan­zen Län­ge auf das Deck, wo­bei er den Ei­mer um­stürz­te, so­dass er von dem schmut­zi­gen In­halt über­gos­sen wur­de.

Im ers­ten Au­gen­blick er­schi­en die Sze­ne zum La­chen, aber auch nur für einen Au­gen­blick. Mit ei­ner Sal­ve schreck­li­cher Flü­che, das Ge­sicht rot vor Wut, stand der Ka­pi­tän wie­der auf, und mit ei­nem fürch­ter­li­chen Hieb schlug er den Ma­tro­sen nie­der.

Es war ein schmäch­ti­ger, schon äl­te­rer Mann, so­dass die Bru­ta­li­tät nur noch mehr her­vor­trat. Der an­de­re See­mann aber war be­deu­tend jün­ger und stär­ker, ein rich­ti­ger Bär, mit stol­zem schwar­zem Schnurr­bart und stier­nackig.

Als er sah, dass sein Ka­me­rad dalag, bück­te er sich, sprang mit ei­nem lei­sen Knur­ren auf den Ka­pi­tän los, und schlug ihn mit ei­nem ein­zi­gen mäch­ti­gen Schlag auf die Knie nie­der.

Das Ge­sicht des Of­fi­ziers, das bis da­hin rot ge­we­sen war, wur­de jetzt weiß, denn das war of­fe­ne Meu­te­rei und Meu­te­rei hat­te er schon frü­her in sei­nem bru­ta­len Ker­ker un­ter­drückt. Ohne zu war­ten, bis er wie­der auf­ste­hen konn­te, zog er sei­nen Re­vol­ver aus der Ta­sche und rich­te­te ihn aus den mus­ku­lö­sen Rie­sen, der vor ihm auf­rag­te, aber im sel­ben Au­gen­blick, da Lord Grey­sto­ke die Waf­fe auf­leuch­ten sah, schlug die­ser sie zu Bo­den, so­dass die Ku­gel, die dem Her­zen des Ma­tro­sen zu­ge­dacht war, ihn nur ins Bein traf.

Es ent­stand ein Wort­wech­sel zwi­schen Clay­ton und dem Ka­pi­tän. Der Lord er­klär­te ihm näm­lich, er sei ent­rüs­tet über die Grau­sam­keit ge­gen die Mann­schaft und er wol­le nicht dul­den, dass sich je wie­der et­was Der­ar­ti­ges er­eig­ne, so­lan­ge er und sei­ne Frau als Pas­sa­gie­re aus dem Schiff sei­en.

Der Ka­pi­tän war auf dem Punk­te, ihm hef­tig zu er­wi­dern, aber er fühl­te, es sei bes­ser, das nicht zu tun, und so wand­te er sich mit fins­te­ren Bli­cken um und ging da­von.

Er hielt es doch für klü­ger, einen eng­li­schen Be­am­ten nicht zu rei­zen, denn die mäch­ti­ge Kö­ni­gin hat­te ein Straf­werk­zeug zur Ver­fü­gung, das er kann­te und fürch­te­te: Eng­lands weit­rei­chen­de Flot­te.

Die bei­den Ma­tro­sen stan­den auf, in­dem der alte Mann dem ver­wun­de­ten Ka­me­ra­den be­hilf­lich war. Der star­ke Kerl, der un­ter der Mann­schaft als der schwar­ze Mi­chel be­kannt war, prüf­te sein Bein be­däch­tig und als er fand, dass es sein Ge­wicht noch tra­gen konn­te, wand­te er sich Clay­ton zu, in­dem er ihm mit kur­z­en Wor­ten dank­te.

War auch der Ton des Man­nes mür­risch, so wa­ren sei­ne, Wor­te doch of­fen­bar gut ge­meint. Kaum hat­te er sei­ne An­spra­che vollen­det, so hat­te er sich schon um­ge­dreht und war im Ma­tro­sen­lo­gis ver­schwun­den, in der of­fen­ba­ren Ab­sicht, jede wei­te­re Un­ter­re­dung zu ver­mei­den.

Der Lord und sei­ne Frau sa­hen ihn ei­ni­ge Tage lang nicht mehr, und auch der Ka­pi­tän wür­dig­te sie nur ei­nes mür­ri­schen Brum­mens, wenn er ge­zwun­gen war, mit ih­nen zu spre­chen. Sie speis­ten ge­mein­sam in sei­ner Ka­jü­te,2 wie sie es vor dem un­glück­li­chen Vor­fall ta­ten, aber der Ka­pi­tän sorg­te da­für, dass sei­ne Pf­lich­ten es ihm nie­mals er­laub­ten, zu glei­cher Zeit mit ih­nen zu es­sen.

Die an­de­ren Of­fi­zie­re wa­ren der­be un­ge­bil­de­te Ker­le und nur zu froh, ge­sell­schaft­li­chen Ver­kehr mit dem fei­nen eng­li­schen Edel­mann und sei­ner Gat­tin zu mei­den, so­dass die Clay­tons sehr viel sich selbst über­las­sen wa­ren.

An und für sich ent­sprach dies ih­ren Wün­schen voll­kom­men, aber da­durch wa­ren sie auch von dem Le­ben und Trei­ben auf dem klei­nen Schiff ab­ge­son­dert und nicht im­stan­de, in Füh­lung mit den täg­li­chen Vor­komm­nis­sen zu blei­ben, die schon so bald in ei­ner blu­ti­gen Tra­gö­die en­di­gen soll­ten.

In der gan­zen At­mo­sphä­re des Schif­fes lag ein un­be­stimm­tes Et­was, das Un­heil ver­kün­de­te.

Äu­ßer­lich ging auf dem klei­nen Fahr­zeug al­les, so­weit die Clay­tons es sa­hen, sei­nen ge­wohn­ten Gang, aber dass sie ei­ner un­be­kann­ten Ge­fahr ent­ge­gen­gin­gen, fühl­ten bei­de, ob­schon sie sich ge­gen­sei­tig nicht dar­über aus­spra­chen.

Am zwei­ten Tag, nach­dem der schwar­ze Mi­chel ver­wun­det wor­den war, kam Clay­ton ge­ra­de recht­zei­tig auf das Deck, um zu se­hen, wie der schlaf­fe Kör­per ei­nes Ma­tro­sen von vier Ka­me­ra­den hin­un­ter­ge­bracht wur­de, wäh­rend der ers­te Steu­er­mann, einen schwe­ren Knüp­pel in der Hand hal­tend, der klei­nen Grup­pe trot­zi­ger Ma­tro­sen nachsah.

Clay­ton stell­te kei­ne Fra­ge — er hat­te es auch nicht nö­tig —, aber als am fol­gen­den Tage der große Um­riss ei­nes eng­li­schen Schlacht­schif­fes am fer­nen Ho­ri­zont auf­tauch­te, war er halb ent­schlos­sen, zu ver­lan­gen, dass er und sei­ne Gat­tin an des­sen Bord über­ge­setzt wür­den, denn sei­ne Be­fürch­tung, dass ih­nen bei ih­rem Ver­blei­ben auf der düs­te­ren »Fu­wal­da« noch et­was Übles zu­sto­ßen könn­te, wuchs stän­dig.

Ge­gen Mit­tag ka­men sie in Sicht­wei­te des bri­ti­schen Schif­fes, aber wenn Clay­ton auch na­he­zu ent­schlos­sen war, den Ka­pi­tän zu bit­ten, sie über­set­zen zu las­sen, so wur­de ihm jetzt das au­gen­schein­lich Lä­cher­li­che ei­nes sol­chen Er­su­chens plötz­lich klar. Wel­chen Grund soll­te er dem be­feh­len­den Of­fi­zier von Ih­rer Ma­je­stät Schiff an­ge­ben, um in der Rich­tung zu­rück­zu­fah­ren, aus der er so­eben ge­kom­men war?

Wahr­haf­tig, wenn er den Of­fi­zie­ren er­zählt hät­te, dass zwei wi­der­spens­ti­ge Ma­tro­sen rau be­han­delt wor­den sei­en, so hät­ten sie nur heim­lich über ihn ge­lacht und ihn der Feig­heit be­zich­tigt, wenn er das klei­ne Schiff nur aus die­sem Grun­de ver­las­sen hät­te.

So ver­zich­te­te Lord Grey­sto­ke dar­auf, an Bord des bri­ti­schen Kriegs­schiffs ge­bracht zu wer­den; aber am spä­ten Nach­mit­tag, noch be­vor die Mast­spit­zen des Kriegs­schif­fes am fer­nen Ho­ri­zont ganz ver­schwun­den wa­ren, fand er sei­ne größ­ten Be­fürch­tun­gen be­stä­tigt, und er ver­wünsch­te nun sei­nen falschen Stolz, der ihn ei­ni­ge Stun­den vor­her da­von ab­ge­hal­ten hat­te, sein jun­ges Weib in Si­cher­heit zu brin­gen, als sich ihm die­se Ret­tung bot — eine Ret­tung, die nun für im­mer vor­bei war.

Es war am Nach­mit­tag, als der klei­ne alte Mann, der vor ei­ni­gen Ta­gen so un­mensch­lich von dem Ka­pi­tän nie­der­ge­schla­gen wor­den war, sich an Clay­ton und sei­ne Frau, die dem ent­schwin­den­den Schlacht­schiff nachsa­hen, her­an­sch­lich. Der Alte po­lier­te Mes­sing­stan­gen, und als er nä­her an Clay­ton her­an­kam, sag­te er in flüs­tern­dem Tone:

Er wird’s be­zah­len, Herr! Das glau­ben Sie mir aufs Wort. Er wird’s be­zah­len!

Was mei­nen Sie, mein Bes­ter? frag­te Clay­ton.

Wie? Ha­ben Sie nicht ge­se­hen, was hier vor­geht? Die­ser Teu­fels-Ka­pi­tän! Ges­tern zwei zer­schla­ge­ne Köp­fe und heu­te drei. Der vom schwar­zen Mi­chel ist wie­der so gut wie neu, und er ist nicht der Kerl, der sich das ge­fal­len lässt, er nicht, mein Wort dar­auf!

Sie mei­nen, lie­ber Mann, dass die Mann­schaft meu­tern will?

Meu­tern? er­wi­der­te der Alte, meu­tern? Tot­schla­gen wird man, Herr, mein Wort dar­auf!

Wann?

Es kommt, Herr, es kommt, aber ich darf nicht sa­gen, wann, und ich habe jetzt schon ver­flucht viel ge­sagt, aber Sie wa­ren neu­lich so gut ge­gen mich, und da dach­te ich, es wäre nicht mehr als recht, sie zu war­nen. Aber hal­ten Sie die Zun­ge fest, und wenn Sie schie­ßen hö­ren, so ge­hen Sie hin­un­ter und blei­ben Sie dort! Das ist al­les, aber schwei­gen Sie, oder man wird Ih­nen eine Pil­le zwi­schen die Rip­pen ja­gen, — ver­las­sen Sie sich dar­auf, Herr!

Und der alte Mann po­lier­te wei­ter und ent­fern­te sich all­mäh­lich von der Stel­le, wo die Clay­tons stan­den.

Das sind ja schö­ne Aus­sich­ten, Ali­ce, sag­te Clay­ton.

Du musst den Ka­pi­tän so­fort war­nen, John! sag­te sie. Die Un­ru­hen kön­nen dann viel­leicht noch ver­hü­tet wer­den.

Ei­gent­lich müss­te ich es tun, aber vom selbst­süch­ti­gen Stand­punkt aus möch­te ich lie­ber »die Zun­ge fest­hal­ten«. Was die Leu­te auch un­ter­neh­men mö­gen, uns wer­den sie scho­nen, aus Dank da­für, dass ich für den schwar­zen Mi­chel Par­tei er­grif­fen habe, aber wenn sie her­aus­fän­den, dass ich sie ver­ra­ten hät­te, so wür­den wir kei­ne Gna­de vor ih­nen fin­den, Ali­ce!

Du hast aber nur eine Pf­licht, John, und die liegt auf der Sei­te der ver­letz­ten Au­to­ri­tät! Wenn du den Ka­pi­tän nicht warnst, so machst du dich der Mit­hil­fe schul­dig, ge­nau so, als ob du an der An­zet­te­lung der Ver­schwö­rung mit be­tei­ligt ge­we­sen wä­rest.

Du fasst die Sa­che falsch auf, mein Lieb­ling, er­wi­der­te Clay­ton. An dich den­ke ich, — dar­in liegt mei­ne ers­te Pf­licht. Der Ka­pi­tän hat sich selbst in die­se Lage ge­bracht. Wa­rum soll ich im wahr­schein­lich nutz­lo­sen Ver­such, ihn vor sei­nem ei­ge­nen bru­ta­len Wahn­sinn zu ret­ten, es ris­kie­ren, mei­ne Frau un­denk­ba­ren Gräu­eln aus­zu­set­zen? Du hast kei­nen Be­griff, mei­ne Lie­be, von dem, was fol­gen wür­de, wenn die­ses Pack von Hals­ab­schnei­dern die »Fu­wal­da« in ihre Ge­walt be­käme.

Pf­licht ist Pf­licht, mein Lie­ber, und kein Schein­grund kann et­was dar­an än­dern. Das müss­te ein arm­se­li­ges Weib für einen eng­li­schen Lord sein, wenn es ihn ver­hin­dern woll­te, ein­fach sei­ne Pf­licht zu tun. Ich ver­ste­he die Ge­fahr, die dar­aus ent­ste­hen kann, aber ich kann ihr mit dir ver­eint ent­ge­gen­tre­ten, und zwar tap­fe­rer als ich es im Be­wusst­sein der Schuld könn­te, dass du eine Tra­gö­die hät­test ver­mei­den kön­nen, wenn du dei­ne Pf­licht nicht ver­nach­läs­sigt hät­test.

So ge­sch­ehe denn dein Wil­le, Ali­ce, ant­wor­te­te er. Vi­el­leicht ma­chen wir uns auch un­nö­ti­ge Sor­gen. Wenn mir auch die Vor­gän­ge an Bord die­ses Schif­fes nicht ge­fal­len, so sind sie doch viel­leicht nicht so tra­gisch, denn es ist mög­lich, dass der alte See­mann mehr die Wün­sche sei­nes bö­sen al­ten Her­zens ge­äu­ßert als von wirk­li­chen Tat­sa­chen ge­spro­chen hat. Meu­te­rei auf ho­her See mag vor hun­dert Jah­ren häu­fig ge­we­sen sein, aber im Jah­re 1883 ist es das un­wahr­schein­lichs­te Vor­komm­nis, das man sich den­ken kann. — Doch da geht der Ka­pi­tän in sei­ne Ka­jü­te! Wenn ich ihn war­nen soll, so möch­te ich die­se un­an­ge­neh­me Sa­che gleich er­le­di­gen, denn ich habe über­haupt we­nig Lust, mit dem bru­ta­len Men­schen zu spre­chen.

 

In­dem er so sprach, schlen­der­te er mit sorg­lo­ser Mie­ne der Ka­jü­ten­trep­pe zu, die der Ka­pi­tän eben pas­siert hat­te, und klopf­te einen Au­gen­blick spä­ter an des­sen Tür.

He­rein! brumm­te der tie­fe Bass des mür­ri­schen Of­fi­ziers. Und als Clay­ton ein­ge­tre­ten war und die Tür hin­ter sich ge­schlos­sen hat­te, frag­te er:

Nun?

Ich kom­me, um Ih­nen den Haupt­punkt ei­ner Un­ter­re­dung mit­zu­tei­len, die ich heu­te ge­hört habe, denn ich habe die Emp­fin­dung, dass, wenn auch nichts Wah­res dar­an sein soll­te, es auf alle Fäl­le gut sein wird, wenn Sie be­waff­net sein wer­den. Die Mann­schaft be­ab­sich­tigt in Kür­ze Meu­te­rei und Tot­schlag!

Das ist ge­lo­gen! brüll­te der Ka­pi­tän. Und wenn Sie sich noch ein­mal in die Dis­zi­plin die­ses Schif­fes ein­mi­schen oder sich um Din­ge küm­mern, die Sie nichts an­ge­hen, so sol­len Sie die Fol­gen tra­gen und zum Teu­fel ge­hen! Es ist mir gleich, ob Sie eng­li­scher Lord sind oder nicht. Ich bin Ka­pi­tän die­ses Schif­fes, und von jetzt ab ste­cken Sie Ihre Nase nicht mehr in mei­ne An­ge­le­gen­hei­ten!

In­dem er so sprach, re­de­te er sich in eine sol­che Wut hin­ein, dass er pu­ter­rot im Ge­sicht wur­de und die letz­ten Wor­te nur so hin­aus­schrie, in­dem er mit der einen ge­wal­ti­gen Faust auf den Tisch schlug und mit der an­de­ren Clay­ton be­droh­te. Grey­sto­ke ver­zog kei­ne Mie­ne, son­dern sah nur mit Stau­nen auf den er­reg­ten Mann.

Ka­pi­tän Bil­lings, sag­te er mit lang­sa­mer Be­to­nung, wenn Sie mei­ne Of­fen­heit ver­zei­hen wol­len, so möch­te ich Ih­nen sa­gen, dass Sie ein Esel sind. Ver­ste­hen Sie?

Da­rauf dreh­te er sich um und ver­ließ die Ka­jü­te mit der­sel­ben Ge­müts­ru­he, die ihm stets ei­gen war und die den Zorn ei­nes Man­nes wie Bil­lings mehr stei­ger­te, als eine Flut von Schimpf­wor­ten.

Wenn Clay­ton ver­sucht hät­te, ihn zu ver­söh­nen, so hät­te der Ka­pi­tän sei­ne jäh­zor­ni­gen Wor­te viel­leicht be­dau­ert. So aber ver­blieb er in der­sel­ben Wut, wie Clay­ton ihn ver­las­sen hat­te, und so­mit war die letz­te Aus­sicht auf ein Zu­sam­men­ar­bei­ten für ihr ge­mein­sa­mes Wohl und die Er­hal­tung ih­res Le­bens da­hin.

Nun, Ali­ce, sag­te Clay­ton, als er zu sei­ner Frau zu­rück­kehr­te, wenn ich mei­nen Atem ge­spart hät­te, so hät­te ich mir auch ein we­nig Är­ger er­spart. Der Kerl zeig­te sich sehr un­dank­bar. Er fiel mich an wie ein tol­ler Hund. Er mag mit sei­nem al­ten Schiff zum Hen­ker ge­hen! Was liegt mir dar­an. Und bis wir glück­lich hier los­kom­men, wer­de ich nur noch auf un­ser ei­ge­nes Wohl be­dacht sein. Und ich den­ke, dass der ers­te Schritt auf die­sem Wege der sein wird, nach un­se­rer Ka­jü­te zu ge­hen und nach mei­nem Re­vol­ver zu se­hen. Ich be­daue­re jetzt, dass ich die grö­ße­ren Ge­weh­re und die Mu­ni­ti­on ganz un­ten in die Kof­fer ge­packt habe.

Sie fan­den ihre Ka­bi­ne in ei­nem üb­len Zu­stand. Klei­der aus ih­ren of­fe­nen Kof­fern la­gen in dem klei­nen Raum um­her­ge­streut und selbst die Bet­ten wa­ren aus­ein­an­der­ge­ris­sen.

Da hat of­fen­bar ei­ner sich mehr für un­ser Ei­gen­tum in­ter­es­siert als wir selbst, sag­te Clay­ton. Ich möch­te aber wis­sen, was der fre­che Kerl ge­sucht hat. Lass uns doch ein­mal nach­se­hen, Ali­ce, ob et­was fehlt.

Nach gründ­li­chem Su­chen stell­te sich her­aus, dass nichts wei­ter ge­stoh­len wor­den war, als die zwei Re­vol­ver und et­was Mu­ni­ti­on, die da­bei lag.

Das sind ge­ra­de die zwei Din­ge, auf die ich am meis­ten Wert ge­legt hät­te, sag­te Clay­ton. Und die Tat­sa­che, dass sie nur die­se mit fort­ge­nom­men ha­ben, ist das Schlimms­te von al­lem, was wir bis jetzt auf die­sem er­bärm­li­chen Kas­ten er­fah­ren ha­ben.

Was sol­len wir nun tun, John? frag­te sei­ne Frau. Ich wer­de dich nicht mehr drän­gen, noch­mals zum Ka­pi­tän zu ge­hen, denn ich möch­te dich nicht noch ein­mal ei­ner Be­schimp­fung aus­set­zen. Vi­el­leicht liegt un­se­re bes­te Aus­sicht auf Ret­tung in ei­nem neu­tra­len Ver­hal­ten. Wenn die Of­fi­zie­re im­stan­de sind, eine Meu­te­rei zu ver­hin­dern, so ha­ben wir nichts zu be­fürch­ten, wäh­rend, wenn die Meu­te­rer sie­gen, un­se­re ein­zi­ge schwa­che Hoff­nung dar­in liegt, nicht ver­sucht zu ha­ben, ihre Plä­ne zu durch­kreu­zen oder zu be­kämp­fen.

Du hast recht, Ali­ce. Hal­ten wir den gol­de­nen Mit­tel­weg ein.

Als sie sich an­schick­ten, ihre Ka­bi­ne in Ord­nung zu brin­gen, be­merk­ten Clay­ton und sei­ne Frau, dass ein Stück Pa­pier un­ter der Tür her­ein­ge­scho­ben wur­de. Als Clay­ton sich da­nach bück­te, war er ver­wun­dert, dass es sich wei­ter be­weg­te, und er er­kann­te, dass es je­mand von au­ßen her­ein­schob. Schnell und laut­los nä­her­te er sich der Tür, aber als er die­se auf­rei­ßen woll­te, fass­te sei­ne Frau ihn beim Hand­ge­lenk.

Nein, John, flüs­ter­te sie, sie wol­len nicht ge­se­hen wer­den, und des­halb wol­len wir sie auch nicht über­ra­schen. Ver­giss nicht, dass wir den gol­de­nen Mit­tel­weg ge­hen wol­len. Clay­ton zog sei­ne Hand zu­rück. So stan­den sie da und be­ob­ach­te­ten das klei­ne Stück wei­ße Pa­pier, bis es voll­stän­dig dies­seits der Tür war.

Dann hob Clay­ton es auf. Es war ein schmut­zi­ges Blatt, das un­or­dent­lich zu­sam­men­ge­fal­tet war. Beim Öff­nen la­sen sie dar­auf ei­ni­ge Zei­len in ei­ner Schrift, die of­fen­bar von ei­ner des Schrei­bens nicht ge­wohn­ten Hand her­rühr­te.

Dem In­halt nach war es eine War­nung an die Clay­tons, sich bei To­dess­tra­fe ei­ner Mel­dung über das Ab­han­den­kom­men der Re­vol­ver oder ei­ner Mit­tei­lung über das, was der alte Ma­tro­se ge­sagt hat­te, zu ent­hal­ten.

Ich glau­be, es geht gut, sag­te Clay­ton mit trau­ri­gem Lä­cheln. Al­les, was wir tun kön­nen, ist uns ru­hig zu ver­hal­ten und ab­zu­war­ten, was auch kom­men mag.

1 Fluss in der De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik Kon­go <<<

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