Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln

Текст
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

Florence Scovel Shinn

Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln

Impressum

„Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln“ von Florence Scovel Shinn

Bitte beachten Sie: Viele Angaben im folgenden Werk entsprechen der damaligen Zeit (z. B. Dollar-Beträge). Auf Änderungen am Original-Manuskript wurde weitestgehend verzichtet.

Erstveröffentlichung: Heilbrunnen-Verlag / Heilbronn am Neckar, 2. Aufl. 1938 als „Das Lebensspiel und seine Regeln“

Überarbeitung: F. Schwab Verlag

Neuauflage: F. Schwab Verlag – www.fsverlag.de sagt Danke!

Copyright © 2018 by F. Schwab Verlag

Inhalt

1. Das Spiel.

2. Das Gesetz des Wohlstands.

3. Die Macht des Wortes.

4. Das Gesetz der Widerstandslosigkeit.

5. Das Gesetz des Karmas und das Gesetz der Vergebung.

6. Dein Anliegen auf den Herrn werfen.

7. Liebe.

8. Intuition oder Führung.

9. Vollkommener Selbstausdruck oder das göttliche Vorbild.

10. Verneinungen und Bejahungen.

1. Das Spiel.

Die meisten Menschen betrachten das Leben nur als einen Kampf; aber es ist nicht nur ein Kampf, sondern auch ein Spiel.

Es ist jedoch ein Spiel, das ohne Kenntnis der geistigen Gesetze nicht erfolgreich gespielt werden kann, und das Alte und das Neue Testament legen die Regeln des Spiels mit wunderbarer Klarheit dar. Jesus Christus lehrte, dass es ein großartiges Spiel des Gebens und des Nehmens ist.

„Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Dies bedeutet: Alles, was ein Mensch in Worten oder durch die Tat aussendet, wird zu ihm zurückkehren; er wird empfangen, was er gibt. Gibt er Hass, so wird er Hass empfangen; gibt er Liebe, so wird er Liebe empfangen; kritisiert er, so wird er kritisiert werden; lügt er, so wird er belogen werden; betrügt er, so wird er betrogen werden.

Es wird uns auch gelehrt, dass die Fähigkeit, uns etwas zu verbildlichen, eine wichtige Rolle im Spiel des Lebens einnimmt. „Behüte dein Herz (d. h. die Fähigkeit der Verbildlichung) mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben.“

Dies bedeutet, dass das, was der Mensch sich bildlich vorstellt, früher oder später in seinem Leben zum Ausdruck kommt. Ich habe von einem Manne gehört, der eine gewisse Krankheit fürchtete. Es war eine außergewöhnliche und seltene Krankheit, aber trotzdem stellte er sich diese Krankheit andauernd vor und las darüber, bis sie sich in seinem Körper zeigte. Er starb als Opfer seiner verkehrten Vorstellungskraft.

Hieraus ersehen wir, dass wir, um das Lebensspiel erfolgreich zu spielen, das Vorstellungsvermögen üben müssen. Der Mensch, der sein Vorstellungsvermögen darin geübt hat, nur das Gute zu verbildlichen, bringt jeden rechtschaffenen Wunsch seines Herzens in seinem Leben in Erfüllung: Gesundheit, Wohlstand, Liebe, Freunde, vollkommene Ausdrucksmöglichkeit, seine höchsten Ideale.

Das Vorstellungsvermögen ist die „Schere des Geistes“ genannt worden, und es schneidet, schneidet, schneidet Tag für Tag die Bilder, die der Mensch im Geiste sieht, und früher oder später begegnet er seinen eigenen Schöpfungen in seiner äußeren Welt. Um das Vorstellungsvermögen erfolgreich zu üben, muss der Mensch die Tätigkeit seines eigenen Denkens verstehen. Die Griechen sagten: „Erkenne dich selbst.“

Es gibt drei Abteilungen des Denkens: das Unterbewusstsein, das Bewusstsein und das Überbewusstsein.

Das Unterbewusstsein ist lediglich Macht ohne Führung. Es ist wie Dampf oder Elektrizität und führt das aus, wozu es geleitet wird; es kann sich nicht von selbst betätigen. Jedes tiefe Erlebnis und jede deutliche Vorstellung wird dem Unterbewusstsein eingeprägt und von ihm in den kleinsten Einzelheiten ausgeführt. Als Beispiel hierfür dient das Folgende: Eine mir bekannte Frau hatte als Kind gerne gespielt, dass sie Witwe sei. Sie zog schwarze Kleider an und trug einen langen schwarzen Schleier. Ihre Angehörigen fanden dies sehr entzückend und amüsant. Als sie erwachsen war, heiratete sie einen Mann, den sie sehr liebte. Nach kurzer Zeit starb er, und sie trug viele Jahre lang schwarze Kleider und Trauerflor. Das Bild ihrer selbst als Witwe hatte sich so tief in ihrem Unterbewusstsein eingeprägt, dass es sich mit der Zeit auswirkte, ungeachtet der Not, die es verursachte.

Das Bewusstsein ist als vergängliches Denken oder „fleischlich gesinnt“ bezeichnet worden. Es ist das menschliche Denken und sieht das Leben, wie es zu sein scheint. Es sieht Tod, Unglück, Krankheit, Armut und jede Art von Begrenzungen, und es prägt diese Dinge dem Unterbewusstsein ein.

Das Überbewusstsein ist Gottes Geist in einem jeden Menschen, und es ist das Reich vollkommener Ideen. In ihm ist die „vollkommene Idee“, von der Plato sprach, das göttliche Vorbild; denn es gibt für jeden Menschen ein göttliches Vorbild.

„Es gibt einen Platz, den du ausfüllen sollst und den kein anderer ausfüllen kann; etwas, das du tun sollst und das kein anderer tun kann.“

Im Überbewusstsein gibt es dieses vollkommene Bild. Es blitzt gewöhnlich durch das Bewusstsein als ein unerreichbares Ideal, als etwas, was zu gut ist, um wahr zu sein. In Wirklichkeit ist es die wahre Bestimmung und der Bestimmungsort des Menschen, die ihm aus der in ihm wohnenden unendlichen Intelligenz blitzartig mitgeteilt werden.

Die meisten Menschen sind sich jedoch ihrer wahren Bestimmung nicht bewusst und strengen sich an, Dinge und Zustände zu erlangen, die ihnen nicht zu eigen sind und die ihnen nach der Erlangung nur Misserfolg und Unzufriedenheit bringen würden. Eine Frau besuchte mich und bat mich, „das Wort zu sprechen“, dass sie einen bestimmten Mann, den sie sehr liebte, heiraten würde. Sie nannte ihn Herrn A. Ich erklärte ihr, dass dies eine Verletzung des geistigen Gesetzes wäre, aber dass ich das Wort sprechen würde für den richtigen Mann, für die göttliche Bestimmung, für den Mann, der ihr kraft göttlichen Rechts gehöre. Ich fügte hinzu: „Wenn Herr A. der richtige Mann ist, können Sie ihn nie verlieren, wenn aber nicht, dann werden Sie einen anderen statt seiner finden.“ Sie traf Herrn A. öfters, aber sie kamen in ihrer Freundschaft nicht voran. Eines Abends besuchte sie mich und sagte: „Denken Sie, in letzter Zeit schien Herr A. mir gar nicht so wunderbar.“ Ich antwortete: „Vielleicht ist er nicht die göttliche Bestimmung — vielleicht ist ein anderer Mann der richtige.“ Bald darauf lernte sie einen anderen Mann kennen, der sich sofort in sie verliebte und der ihr sagte, sie sei sein Ideal. Tatsächlich sagte er alles das zu ihr, was sie früher von Herrn A. hören wollte. Sie sagte: „Es ist beinahe unheimlich.“ Sie erwiderte bald seine Liebe und hatte kein weiteres Interesse an Herrn A.

Dies zeigt das Gesetz des Ersatzes. Eine richtige Idee wurde für eine falsche eingesetzt; deshalb war kein Verlust und keine Entbehrung darin eingeschlossen.

Jesus Christus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen“, und er sagte, dass das Reich inwendig im Menschen ist.

Das Reich ist das Reich der richtigen Ideen oder des göttlichen Vorbilds.

Jesus Christus lehrte, dass die Worte des Menschen eine wichtige Rolle im Spiel des Lebens haben. „Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“

Viele Menschen haben durch unnütze Worte Unglück in ihr Leben gebracht. So frug mich einst eine Frau, warum ihr Leben jetzt von Armut und Beschränkungen begleitet sei. Früher hatte sie ein Heim, war von schönen Sachen umgeben und hatte reichlich Geld. Wir stellten fest, dass sie oft der Führung ihres Haushalts müde wurde und öfters gesagt hatte: „Ich habe diese Dinge satt — ich wünsche, ich lebte in einem Koffer.“ Und dann fügte sie hinzu: „Heute lebe ich in diesem Koffer.“ Sie hatte sich selbst in einen solchen „Kofferzustand“ hineingeredet. Das Unterbewusstsein versteht keinen Humor, und sehr häufig drücken sich unglückliche Zustände aus, die nur als Spaß gemeint waren.

Als Beispiel dient folgendes: Eine Frau, die viel Geld hatte, sagte andauernd im Spaß, sie würde bald reif sein für das Armenhaus. Nach einigen Jahren war sie beinahe arm, da sie ihrem Unterbewusstsein das Bild des Mangels und der Begrenzung eingeprägt hatte.

Glücklicherweise wirkt sich das Gesetz nach beiden Seiten aus, und ein Zustand des Mangels kann in einen Zustand des Wohlstands umgewandelt werden. An einem heißen Sommertag kam eine Frau zu mir und bat mich sehr, sie für Wohlstand zu „behandeln“. Sie war müde, niedergeschlagen und entmutigt. Sie erzählte mir, dass sie nur noch acht Dollar besitze. Ich sagte: „Gut, wir wollen diese acht Dollar segnen und sie vermehren, wie Jesus Christus die Brote und die Fische vermehrt hat.“ Er lehrte, dass jeder Mensch die Macht hat, zu segnen und zu vermehren, zu heilen und gedeihen zu lassen.

 

„Was soll ich jetzt tun?“ fragte sie.

„Folgen Sie Ihrer Eingebung“, antwortete ich. „Haben Sie irgendeine Eingebung, ein Gefühl, etwas tun oder irgendwohin gehen zu sollen?“ Eingebung heißt, auf die innere Stimme horchen, von innen geführt werden. Sie ist des Menschen unfehlbarer Führer. In einem späteren Kapitel werden wir mehr über ihre Gesetze lernen.

Die Frau antwortete: „Ich weiß nicht — es scheint mir, als ob ich nach Hause gehen sollte; ich habe gerade genug Geld für die Fahrkarte.“ Ihr Heimathaus war in einer entfernten Stadt und war ein Heim des Mangels und der Begrenzung. Das vernunftgemäße Denken oder der Intellekt hätte gesagt: „Bleibe hier, suche Arbeit und verdiene dir Geld.“ Ich sagte: „Dann gehen Sie nach Hause, weigern Sie sich nicht, einer Eingebung zu folgen.“ Ich gab ihr folgende Geleitworte: „Unendlicher Geist, öffne du den Weg zu großer Fülle für Frau . . . Sie ist ein unwiderstehlicher Magnet für alles, was ihr nach der göttlichen Bestimmung zusteht.“ Ich riet ihr, diese Worte auch ständig zu wiederholen. Sie reiste sofort nach ihrer Heimatstadt ab. Dort besuchte sie eines Tages eine Frau, durch die sie einen alten Freund ihrer Familie traf. Durch diesen Freund erhielt sie auf ganz wunderbare Weise viel Geld. Oft sagte sie zu mir: „Erzählen Sie nur anderen von der Frau, die zu Ihnen kam mit acht Dollar und einer Eingebung.“

Auf des Menschen Pfad ist stets Überfluss; dieser kann jedoch nur durch Wunsch, Glauben oder das gesprochene Wort in Erscheinung treten. Jesus Christus betonte deutlich, dass der Mensch den ersten Schritt tun muss.

„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“

In der Bibel lesen wir ferner: „Fraget mich um das Zukünftige; weiset ... das Werk meiner Hände zu mir!“

Die unendliche Intelligenz, Gott, ist stets bereit, die kleinsten oder die größten Anforderungen des Menschen auszuführen.

Jeder ausgesprochene und auch jeder unausgesprochene Wunsch ist eine Anforderung. Oft sind wir erstaunt, einen Wunsch plötzlich erfüllt zu sehen.

So ging es mir einmal an einem Osterfest. Ich hatte in den Schaufenstern der Gärtner viele schöne Fliedersträuße gesehen und wünschte mir, einen geschenkt zu bekommen; im Geiste sah ich einen kurzen Augenblick, wie ein solcher Fliederstrauß an meiner Türe abgeliefert wurde. Ostern kam und brachte mir einen wunderschönen Fliederstrauß. Am nächsten Tage dankte ich meiner Freundin und sagte ihr, dass ich mir gerade dies gewünscht hatte.

„Ich habe dir keinen Fliederstrauß geschickt“, sagte sie, „ich bestellte Lilien!“

Der Gärtner hatte die Bestellung mit einer anderen verwechselt und sandte mir einen Fliederstrauß, lediglich weil ich das Gesetz in Tätigkeit gesetzt hatte und einen Fliederstrauß erhalten musste.

Nichts steht zwischen dem Menschen und seinen höchsten Idealen und jeglichem Wunsch seines Herzens als Zweifel und Furcht. Wenn der Mensch sich etwas wünschen kann, ohne sich darum zu sorgen, so wird jeder Wunsch sofort erfüllt werden.

In einem späteren Kapitel werde ich den wissenschaftlichen Grund hierfür eingehender angeben und zeigen, wie die Furcht aus dem Bewusstsein ausgelöscht werden muss. Die Furcht ist der einzige Feind des Menschen: Furcht vor Mangel, Furcht vor Misserfolg, Furcht vor Krankheit, Furcht vor Verlust und das Gefühl der Unsicherheit auf irgendeinem Gebiet. Jesus Christus sagte: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“ Wir begreifen deshalb, dass wir den Glauben an die Stelle der Furcht setzen müssen, denn die Furcht ist nur verkehrter Glaube; sie ist der Glaube an das Böse anstatt an das Gute.

Es ist der Zweck des Lebensspiels, unser Gutes klar zu sehen und alle geistigen Bilder des Bösen auszulöschen. Dies geschieht dadurch, dass dem Unterbewusstsein eine Vorstellung vom Guten eingeprägt wird. Ein sehr geistreicher und erfolgreicher Mann erzählte mir, dass er alle Furcht aus seinem Bewusstsein plötzlich dadurch ausgelöscht habe, dass er ein an der Wand hängendes Schild las. In großen Buchstaben gedruckt sah er den Satz: „Warum sich sorgen? Es wird wahrscheinlich nie eintreten.“ Diese Worte wurden seinem Unterbewusstsein so unauslöschlich eingeprägt, dass er jetzt die feste Überzeugung hat, dass nur Gutes in sein Leben eintreten kann; deshalb kann sich nur Gutes verwirklichen.

In einem späteren Kapitel wollen wir die verschiedenen Möglichkeiten besprechen, durch die das Unterbewusstsein beeinflusst wird. Es ist des Menschen treuer Diener, doch muss man auf der Hut sein und ihm die richtigen Befehle geben. Der Mensch hat stets einen schweigsamen Zuhörer an seiner Seite — sein Unterbewusstsein.

Jeder Gedanke, jedes Wort wird ihm eingeprägt und wird mit erstaunlicher Genauigkeit ausgeführt. Es ist wie bei einem Sänger, der zur Aufnahme auf die empfindliche Grammophonplatte singt. Jede Note und jeder Ton der Stimme des Sängers wird dort festgehalten. Wenn er hüstelt oder zögert, wird dies auch festgehalten. Lasst uns deshalb alle die alten, schlechten Platten im Unterbewusstsein zerbrechen, jene Platten unseres Lebens, die wir nicht länger behalten möchten, und lasst uns neue und schöne Platten herstellen.

Sprich mit Kraft und Überzeugung folgende Worte laut aus: „Ich zerbreche und vernichte jetzt (durch mein gesprochenes Wort) jede unwahre Platte in meinem Unterbewusstsein. Sie sollen in das Nichts zurückkehren, aus dem sie stammen, denn sie entstanden aus meinen eigenen unnützen Vorstellungen. Ich stelle jetzt durch den Christus in mir vollkommene Platten her, Platten der Gesundheit, des Wohlstands, der Liebe und des vollkommenen Ausdrucks.“ Dies ist das vollendete Lebensspiel.

In den nachstehenden Kapiteln werde ich zeigen, wie der Mensch seine Zustände durch eine Änderung seiner Worte herbeiführen kann. Jeder, der die Macht des Wortes nicht kennt, ist rückständig.

„Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt.“

2. Das Gesetz des Wohlstands.

„So wird der Allmächtige dein Gold sein und wie Silber, das dir zugehäuft wird.“

Eine der größten Botschaften, die der Menschheit durch die Bibel gegeben wurden, ist, dass Gott des Menschen Versorgung ist und dass der Mensch — durch sein ausgesprochenes Wort — alles, was ihm als sein göttliches Vorrecht zusteht, entbinden kann. Er muss jedoch an sein gesprochenes Wort vollständig glauben.

Jesaja sagte: „Also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende.“ Wir wissen jetzt, dass Worte und Gedanken eine mächtige, belebende Energie sind, die andauernd den Körper und die Angelegenheiten des Menschen umgestalten.

Eine Frau kam in großer Not zu mir und erzählte mir, dass sie am 15. des Monats wegen 3000 Dollar verklagt werden würde. Sie wusste nicht, wo sie das Geld herholen sollte und war verzweifelt. Ich sagte ihr, dass Gott ihre Versorgung ist und dass für jedes Bedürfnis die notwendige Versorgung vorhanden sei.

So sprach ich das Wort. Ich dankte dafür, dass die Frau zur rechten Zeit in rechter Weise 3000 Dollar erhalten werde. Ich sagte ihr, sie müsse vollkommenen Glauben haben und ihrem vollkommenen Glauben entsprechend handeln. Der 15. kam, es war aber kein Geld in Erscheinung getreten.

Sie rief mich an und fragte, was sie tun solle.

Ich antwortete: „Heute ist Sonnabend, deshalb werden Sie heute nicht mehr verklagt. Ihre Aufgabe ist es, sich als reich zu benehmen, um dadurch Ihren festen Glauben zu beweisen, dass Sie das Geld bis Montag erhalten werden.“ Sie bat mich, sie in einem Restaurant zu treffen, um ihren Mut aufrechtzuerhalten. Als ich sie dort traf, sagte ich: „Jetzt ist keine Zeit, sich einzuschränken. Benehmen Sie sich so, wie wenn Sie die 3000 Dollar schon erhalten hätten. Bestellen Sie ein gutes Essen. ,Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen.‘ Sie müssen sich so benehmen, als ob Sie es schon empfangen hätten.“ Am nächsten Morgen rief sie mich an und bat mich, den Tag mit ihr zu verbringen. „Nein“, sagte ich, „Sie sind göttlich geschützt, und Gott kommt nie zu spät.“

Abends rief sie mich nochmals an und sagte in großer Aufregung: „Denken Sie, ein Wunder ist geschehen! Heute Vormittag saß ich in meinem Zimmer, als es an der Türe klingelte. Ich sagte zum Mädchen: ,Lassen Sie niemand herein.‘ Das Mädchen schaute jedoch zum Fenster hinaus und sagte: ,Es ist Ihr Vetter mit dem langen weißen Bart.‘ Da sagte ich: ‚Rufen Sie ihn zurück. Ich möchte ihn sehen.‘ Er wollte gerade um die Ecke biegen, als er des Mädchens Stimme hörte, und er kehrte zurück. Er blieb etwa eine Stunde und gerade als er sich verabschiedete, fragte er: ‚übrigens, wie steht's mit deinen Finanzen?‘ Ich erzählte ihm, dass ich das Geld brauchte, und er sagte: ,Nun, meine Liebe, ich werde dir am 1. des Monats 3000 Dollar geben.‘ Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich verklagt werden würde. Was soll ich tun? Ich werde das Geld erst am 1. des Monats bekommen und werde es morgen nicht haben.“

Daraufhin erwiderte ich: „Wir wollen das Wort weiterhin festhalten.“

Ich sagte zu mir selbst: „Der Geist verspätet sich nie. Ich danke, dass sie das Geld im Unsichtbaren schon erhalten hat und dass es sich rechtzeitig verwirklichen wird.“ Am nächsten Morgen rief ihr Vetter sie an und sagte: „Komm heute Vormittag auf mein Kontor, und ich werde dir das Geld geben.“ Am selben Nachmittag hatte sie 3000 Dollar zur Hand und bezahlte alle Schulden.

Wenn Jemand um Erfolg bittet und Misserfolg erwartet, wird er gerade den erwarteten Zustand herbeiführen. Zum Beispiel: Ein Mann besuchte mich und bat mich, das Wort zu sprechen, dass er eine bestimmte Schuld zu tilgen imstande sei. Ich erfuhr, dass er seine Zeit damit verbrachte, zu planen, was er zu seinem Gläubiger sagen würde, wenn er diesem die Rechnung nicht bezahlen könne, wodurch meine Worte zunichte gemacht wurden. Er hätte sich selbst vorstellen sollen, wie er die Schuld bezahlte.

In der Bibel haben wir hierfür ein sehr schönes Beispiel mit den drei Königen in der Wüste, die kein Wasser für ihr Gefolge und ihre Pferde hatten. Sie befragten den Propheten Elisa, der ihnen folgende erstaunliche Botschaft gab:

„So spricht der Herr: Macht hier und da Gräben an diesem Bach! Denn so spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; dennoch soll der Bach voll Wasser werden.“

Der Mensch muss sich für das, was er erbeten hat, vorbereiten, wenn auch noch nicht das kleinste Anzeichen davon in Sicht ist.

Eine Frau war genötigt, eine Wohnung zu suchen zu einer Zeit, wo in ihrer Stadt Wohnungsmangel herrschte. Es schien beinahe unmöglich, eine Wohnung zu finden, und ihre Freundinnen bemitleideten sie und sagten: „Es ist zu schade, du wirst deine Möbel irgendwo unterbringen und in einem Hotel wohnen müssen.“ Sie erwiderte: „Ihr braucht mich nicht zu bemitleiden, ich bin ein geistig eingestellter Mensch und werde eine Wohnung finden.“

Sie sprach die Worte: „Unendlicher Geist, öffne mir den Weg zu der richtigen Wohnung.“ Sie wusste, dass für jede Nachfrage die Versorgung da ist, arbeitete unbeirrt auf der geistigen Ebene und bestätigte, dass „einer mit Gott die Mehrheit ist“.

Sie hatte vor, neue Bettdecken zu kaufen, als der „Versucher“, der irrtümliche Gedanke oder berechnende Geist, ihr zuflüsterte: „Kaufe keine Bettdecken. Vielleicht wirst du doch keine Wohnung finden und du kannst sie dann nicht gebrauchen.“ Sie sagte sich selbst sofort: „Ich werde meine Gräben graben, indem ich die Bettdecken kaufe!“ Auf diese Weise bereitete sie sich für die neue Wohnung vor; sie benahm sich so, als ob sie sie schon hätte. Auf wunderbare Weise fand sie eine Wohnung und sie bekam sie, obgleich dafür eine sehr große Anzahl Liebhaber vorhanden war.

Die Bettdecken zeigten ihren tätigen Glauben.

Es ist kaum notwendig, zu erwähnen, dass die Gräben, welche die drei Könige in der Wüste gruben, zum Überlaufen gefüllt wurden. (Lies 2. Könige.)

Für den Durchschnittsmenschen ist der geistige Aufschwung nicht leicht. Aus dem Unterbewusstsein heraus strömen die irrtümlichen Gedanken des Zweifels und der Furcht. Sie sind „die fremden Heere“, die zur Flucht gebracht werden müssen. Dies ist der Grund, warum es so oft „am dunkelsten vor der Dämmerung“ ist.

Einer großen Verwirklichung gehen gewöhnlich quälende Gedanken voraus.

 

Dadurch, dass wir eine Erklärung der hohen geistigen Wahrheit ausgesprochen haben, werden die alten Annahmen des Unterbewusstseins herausgefordert, und der Irrtum wird aufgedeckt, um vernichtet zu werden.

Jetzt ist die Zeit, in der die Erklärungen der Wahrheit wiederholt werden müssen; man muss sich freuen und Dank sagen für das, was man schon empfangen hat. „Ehe sie rufen, will ich antworten.“ Dies bedeutet, dass „alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe“ schon des Menschen ist und nur seine Anerkennung erwartet.

Der Mensch kann nur das empfangen, was er im Geiste schon als ihm zukommend sieht.

Den Kindern Israel wurde gesagt, dass sie alles Land besitzen würden, das sie sehen konnten. Dies ist von jedem Menschen wahr. Der Mensch besitzt das Land nur innerhalb seines eigenen geistigen Schauens. Jedes große Werk, jedes große Vollbringen ist dadurch verwirklicht worden, dass er sich an seine Vision hielt, und es kommt oft vor, dass gerade vor dem großen Erfolg scheinbarer Misserfolg und Entmutigung eintreten.

Als die Kinder Israel das „gelobte Land“ erreichten, hatten sie Angst, hineinzugeben, denn sie sagten, es sei voll von Riesen, vor denen sie sich wie Heuschrecken vorkamen. „Wir sahen auch Riesen . . .; und wir waren vor unsern Augen wie Heuschrecken.“ Dies ist die Erfahrung beinahe jedes Menschen.

Derjenige jedoch, der das geistige Gesetz kennt, bleibt von den Erscheinungen unbewegt und frohlockt, während er noch „gefangen genommen“ ist. Das heißt, er hält an seiner Vision fest und dankt, dass das Ende vollbracht ist und dass er empfangen hat.

Jesus Christus gab hierfür ein wunderbares Beispiel. Er sagte seinen Jüngern: „Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte.“ Seine klare Vision durchbohrte die Welt der Materie, und er sah deutlich die Welt der vierten Dimension, er sah die Dinge, wie sie wirklich sind, vollkommen und vollendet im göttlichen Geiste. So muss der Mensch stets die Vision des Endziels schauen und die Verwirklichung dessen fordern, was er schon empfangen hat, sei dies vollkommene Gesundheit, Liebe, Versorgung, Selbstausdruck, Heim oder Freunde.

Alles sind vollendete und vollkommene Ideen, die im göttlichen Geiste (dem Oberbewusstsein des einzelnen Menschen) bestehen, und sie müssen durch ihn kommen, nicht zu ihm. Zum Beispiel: Ein Mann kam zu mir und bat um Hilfe für Erfolg. Es war dringend erforderlich, dass er in einer bestimmten Zeit 50000 Dollar für sein Geschäft zusammenbrachte. Die Zeitspanne war nahezu abgelaufen, als er beinahe verzweifelt zu mir kam. Niemand wollte in sein Unternehmen Geld hineinstecken, und die Bank hatte rundweg eine Anleihe verweigert. Ich sagte: „Wahrscheinlich haben Sie Ihr Gleichgewicht verloren, als Sie in der Bank waren; deshalb verloren Sie Ihre Macht. Sie können jede Lage beherrschen, wenn Sie zuerst sich selbst beherrschen.“ „Gehen Sie zurück zu der Bank“, fügte ich hinzu, „und ich werde für Sie die richtigen Gedanken festhalten.“ Ich hielt folgenden Gedanken fest: „Sie sind in Liebe mit dem Geiste eines jeden in der Bank vereint. Lassen Sie das Göttliche aus diesem Zustand hervortreten.“ Er antwortete: „Sie sagen etwas Unmögliches. Morgen ist Sonnabend; die Bank schließt um 12 Uhr, und mein Zug wird mich erst um 11 Uhr in die Stadt bringen. Die Frist ist morgen abgelaufen, und überhaupt werden sie mir nicht helfen. Es ist zu spät.“ Ich antwortete: „Gott braucht keine Zeit, und es ist nie zu spät. Bei ihm ist alles möglich.“ Ich fügte hinzu: „Ich verstehe nichts von Geschäften, aber ich weiß viel über Gott.“ Er antwortete: „Es klingt alles schön und gut, wenn ich hier sitze und Ihnen zuhöre, aber wenn ich hinausgehe, ist es furchtbar.“ Er wohnte in einer anderen Stadt, und ich hörte eine Woche lang nichts von ihm, dann kam ein Brief. Ich las: „Sie hatten recht. Ich bekam das Geld und werde nie wieder der Wahrheit, von der Sie mir erzählten, misstrauen.“

Бесплатный фрагмент закончился. Хотите читать дальше?

Другие книги автора

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»