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Der Raufbold

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Noch immer lag Lutschkoff regungslos auf dem Sopha und blickte nach der Decke. Kister steckte sich eine Pfeife an, trat ans Fenster und begann mit den Fingern an den Scheiben zu trommeln.

»Also matt hat dort von mir gesprochen?« fragte Lutschkoff plötzlich.

»Jawohl,« entgegnete Kister mit vielsagender Miene.

»Was denn.?«

»Nun – man hat von Dir gesprochen. Man möchte gern näher mit Dir bekannt werden.«

»Wer denn eigentlich?«

»Wie neugierig Du bist!«

Lutschkoff klingelte und befahl dem Diener das Pferd zu satteln.

»Wo willst Du hin?«

»Nach der Reitbahn.«

»Na, auf Wiedersehen . . . Also Mittwoch fahren wir zu Perekatoffs?«

»Nun, meinetwegen,« sprach Lutschkoff träge und reckte sich.

»Ein merkwürdiger Mensch!« rief Kister und ging. Unterwegs versank er in Gedanken und seufzte mehrmals tief auf.

IV

Als der Besuch der Herren Kister und Lutschkoff gemeldet wurde, eilte Marja an die Thür des Gastzimmers. Aber sie wandte sich sofort wieder um, ging auf ihr Zimmer und trat vor den Spiegel . . . Heftig schlug ihr das Herz . . . Nach einer Weile erschien ihr Mädchen und sagte, sie möchte ins Gastzimmer kommen. Sie trank ein wenig Wasser, blieb auf der Treppe wiederholt stehen und ging dann hinunter.

Perekatoff war nicht zu Hause. Nenila saß auf dem Sopha. Lutschkoff hatte auf einem Sessel Platz genommen und hielt die Mütze noch in Händen; der Cornet saß neben ihm. Beide erhoben sich, als die Tochter vom Hause ins Zimmer trat – Kister mit dem ihm eignen freundlichen Lächeln, Lutschkoff mit starrem, feierlich ernstem Gesicht. Sie verbeugte sich mit einer gewissen Verlegenheit und trat dann zur Mutter.

Die ersten zehn Minuten waren glücklich überstanden. Marja athmete erleichtert auf und begann den Rittmeister zu beobachten. Er gab auf die Fragen, welche die Dame vom Hause an ihn richtete, kurze aber ein wenig unruhige Antworten; wie alle selbstsüchtigen Menschen war er etwas scheu. Nenila machte ihren Gästen den Vorschlag, einen Spaziergang durch den Park zu unternehmen; sie selbst trat jedoch nur auf den Balkon. Sie hielt es nicht für ihre Pflicht, die Tochter fortwährend im Auge zu behalten und ihr, wie die meisten Provinzialmütter, auf Schritt und Tritt mit einem dicken Strickstrumpf in den Händen nachzulaufen.

Der Spaziergang dauerte ziemlich lange. Marja sprach vorzugsweise mit Kister; aber weder ihn noch Lutschkoff wagte sie anzusehen. Der Rittmeister redete sie nicht ein einziges Mal an, und was den Cornet betraf, so hörte man es seiner Stimme an, dass er sich in einer gewissen Aufregung befand. In einem fort redete und lachte er . . .

Sie kamen an ein Flüßchen. Einige Schritt vom Ufer bemerkten sie eine Wasserlilie, die sich mit ihren breiten runden Blättern auf der glatten Oberfläche des Wassers gleichsam ansruhte.

»Welch’ eine schöne Blume!« rief Marja.

Sofort schnallte Lutschkoff seinen Degen ab, hielt sich mit der einen Hand an den dünnen Zweigen einer Weide fest, neigte sich mit dem ganzen Körper über das Wasser und schnitt die Blume vom Stengel ab.

»Es ist hier tief, nehmen Sie sich in Acht!« rief Marja erschreckt.

Lutschkoff trieb mit der Degenspitze die Blume an’s Ufer, Marja vor die Füße. Sie bückte sich, hob die Lilie auf und sah Lutschkoff mit einem Blick voll freudiger, zärtlicher Bewunderung an.

»Bravo!l« rief Kister.

»Und ich kann nicht einmal schwimmen,« bemerkte Lutschkoff leichthin.

Diese Bemerkung wollte Marja nicht gefallen. »Warum sagte er das?« dachte sie.

Die beiden Gäste blieben bis zum Abend. In Marjas Seele ging etwas Neues, Ungewöhnliches vor: wiederholt sank sie in Gedanken und auf ihrem Antlitz spiegelte sich innere Unsicherheit. Ihre Bewegungen wurden langsamer, und dem Blick der Mutter wich sie nicht aus – im Gegentheil sie schien ihn zu suchen und um Rath zu fragen. Im Laufe des Abends erwies ihr Lutschkoff einige linkische Aufmerksamkeiten; aber gerade sein linkisches Wesen schmeichelte ihrer unschuldigen Eitelkeit.

Als die beiden Freunde mit dem Versprechen, ihren Besuch in den nächsten Tagen zu wiederholen, sich verabschiedet hatten, ging sie still in ihr Zimmer und sah sich lange mit eitler Art Staunen um.

Ihre Mutter kam, wie gewöhnlich vor dem Schlafengehen zu ihr herein und umarmte und küßte sie. Marja öffnete den Mund und wollte ihr etwas sagen – aber sie brachte kein Wort heraus. Sie wollte ein Geständniß machen, aber sie wußte nicht, was sie eigentlich gestehn sollte. Ihre Seele befand sich in einem Zustande stiller Gährung.

Sie hatte die Blume, die Lutschkoff ihr gepflückt, in ein feingeschliffenes mit Wasser gefülltes Glas gelegt und dies auf den Nachttisch gestellt. Als sie schon im Bett war, richtete sie sich vorsichtig aus, stützte sich auf den linken Ellbogen und drückte die weißen frischen Blätter sanft an ihre jungfräulichen Lippen . . .

»Nun,« fragte am folgenden Tage Kister seinen Kameraden, »gefallen Dir die Perekatoffs? Hatte ich nicht recht? . . . So rede doch !«

Lutschkoff bewahrte Schweigen.

»Aber Mensch, so antworte doch!«

»Was soll ich Dir antworten?«

»Was?!’« rief Kister hitzig.

»Nun ja . . . diese – wie heißt sie doch gleich? – diese Marja ist gar nicht so übel.«

»Na, siehst Du!« versetzte Kister – und dann verstummte er plötzlich.

Fünf Tage später machte Lutschkoff selbst seinem Freunde den Vorschlag, zu den Perekatoff’s zu fahren. Allein hätte er den Besuch nicht zu machen gewagt. Fuhr er ohne den Cornet hin, so mußte er das Gespräch führen, und einer solchen Aufgabe war er nicht gewachsen.

Bei dem zweiten Besuche der beiden Freunde fühlte Marja sich schon weit freier. Jetzt freute sie sich, das; sie die Mutter nicht mit einem ungebetenen Geständniß beunruhigt hatte. Vor dem Essen wurde Lutschkoff auffordert, sich auf ein junges noch nicht zugerittenes Pferd zu setzen, und trotz der wilden Seitensprünge, die es machte, gelang es ihm, es vollständig zu bändigen.

An Abend liest er sich schon ziemlich frei gehen und lachte und scherzte; und wenn er auch bald wieder zum Bewusstsein kam, so war es ihm doch schon geglückt, für einen Augenblick einen unangenehmen Eindruck auf Marja zu machen. Noch wußte sie selbst nicht, was für Empfindungen eigentlich Lutschkoff in ihr wachgerufen, aber Alles, was ihr an ihm nicht gefiel, gab sie seinem »Unglück«, seiner Vereinsamung schuld.

V

Die Besuche der beiden Freunde wiederholten sich von jetzt an ziemlich oft. Kisters Situation wurde immer peinlicher. Er bereute nicht, was er gethan, nein; aber er wünschte doch, dass seine Prüfungszeit nicht gar zu lange währen möchte. Seine Neigung für Marja wuchs mit jedem Tage, und sie war ihm offenbar freundlich gesinnt: aber weiter nichts sein als ein Vermittler, ein Günstling oder Freund —das war ihm doch eine zu schwere und undankbare Aufgabe! Leute, die mit kaltem Blut in Begeisterung gerathen können, reden allerlei von der Heiligkeit, der läuternden und beglückenden Wirkung des Schmerzes . . . allein für das warmblütige, einfach fühlende Herz Kisters hatte der Schmerz nichts Beglückendes.

Als Lutschkoff eines Tages vollständig reisefertig zu ihm kam, um ihn abzuholen, erklärte der Cornet zum Erstaunen seines Freundes unumwunden, er fahre nicht mit zu den Perekatoffs. Lutschkoff bat, wurde ärgerlich, brauste auf . . . Kister schützte Kopfweh vor und Lutschkoff mußte allein fahren.

Der Raufbold hatte sich in der letzten Zeit sehr verändert. Er liest seine Kameraden in Ruhe, auch belästigte er die in das Regiment neu eintretenden Offiziere nicht mehr; und wenn er auch nicht moralisch »aufgeblüht« war, wie sein Freund Kister ihm prophezeit hatte, so war er doch in der That ruhiger geworden. Auch früher hatte man von ihm nicht sagen können, Erfahrungen und Enttäuschungen hätten ihn um seine Illusionen gebracht – denn er hatte fast nichts gesehen und nichts erlebt – und darum konnte es nicht Wunder nehmen, daß Marja all’ feine Gedanken beschäftigte. Weichherziger übrigens war er deshalb nicht geworden; nur daß sein galliges Wesen sich ein wenig gemildert hatte. Die Gefühle, welche Marja für ihn hegte, waren seltsamer Art. Fast niemals sah sie ihm grad ins Gesicht, auch konnte sie sich nicht mit ihm unterhalten. Waren sie zufällig allein, so ward ihr geradezu ängstlich zu Muth. Sie hielt ihn für einen außerordentlichen Menschen, zu dem sie scheu aufblickte, der ihr ganzes Wesen in Aufregung brachte, weil sie sich einbildete, sie vermöchte ihn nicht zu verstehen und verdiene nicht sein Vertrauen. Mit beklommenem Herzen, aber unablässig dachte sie an ihn.

In Kisters Gesellschaft dagegen fühlte sie sich erleichtert und zum Frohsinn gestimmt, wenn auch seine Nähe sie weder beunruhigte noch beglückte. Mit ihm konnte sie stundenlang plaudern und dabei traulich sich auf seinen Arm stützen, wie auf den eines Bruders; freundlich schaute sie ihm in die Augen und stimmte herzlich ein in sein Lachen: aber sie dachte nur selten an ihn. Lutschkoffs Wesen hatte etwas Räthselhaftes für das junge Mädchen, sie fühlte, daß sein Inneres finster war »wie der Wald« und sie versuchte, in diese geheimnißvolle Finsterniß einzudringen . . . So schauen Kinder lange hinab in den tiefen Brunnen, bis sie endlich ganz unten auf dem Grunde das unbewegliche schwarze Wasser erblicken . . .

Als Lutschkoff allein in’s Zimmer trat, überkam Marja im ersten Augenblick eine Art Schrecken: aber er mußte bald der Freude weichen. Es wollte ihr scheinen, als herrsche zwischen ihr und Lutschkoff etwas wie ein Mißverständniß, über das sie sich bisher niemals hatte Aufklärung verschaffen können.

Lutschkoff theilte zunächst mit, warum sein Freund Kister ihn nicht begleitet habe. Die beiden Alten drückten ihr Bedauern darüber aus; aber Marja blickte den Rittmeister ungläubig an – ungeduldig und erwartungsvoll sah sie seinen weiteren Mittheilungen entgegen.

 

Nach dem Essen blieben sie allein. Marja, die nicht wußte, was sie sagen sollte, setzte sich ans Piano: schnell und unruhig eilten ihre Finger über die Tasten: beständig unterbrach sie ihr Spiel in der Erwartung, Lutschkoff möchte zu reden beginnen . . . Aber der Rittmeister verstand nichts von Musik, ja, er liebte sie nicht einmal. Marja fing an von Rossini zu sprechen, der damals grade in Mode gekommen war . . . dann von Mozart . . .

Lutschkoff antwortete: »Ja – nein – gewiß – sehr hübsch —« weiter nichts.

Marja begann nun einige glänzende Variationen über ein Thema von Rossini zu spielen. Lutschkoff hörte zu, hörte nur immer zu . . . und als sie sich endlich nach ihm umwandte, drückte sein Gesicht eine so maßlose Langeweile aus, daß sie jäh aufsprang und das Piano augenblicklich schloß.

Sie trat an’s Fenster und blickte lange hinaus in den Garten. Lutschkoff rührte sich nicht von der Stelle und bewahrte noch immer Schweigen.

Ihre zaghafte Scheu begann endlich vor ihrer Ungeduld zu weichen.

»Wie,« dachte sie, «will oder kann er nicht reden«?!«

Jetzt war an Lutschkoff die Reihe, zaghaft zu werden. Er fühlte sich wieder von dem ihm eigenen peinigenden Mißtrauen übermannt; er ärgerte sich bereits . . . »Daß es mir der Teufel auch in den Kopf gesetzt hat, mit diesem Mädel anzubinden!« brummte er vor sich hin.

Und doch, wie leicht wär’s in diesem Augenblick gewesen, Marjas Herz zu rühren! Was dieser ungewöhnliche, wenngleich seltsame Mann (denn für einen solchen hielt sie ihn) auch gesagt hätte, sie würde Alles begriffen, Alles vergeben, Alles geglaubt haben . . . aber dieses bedrückende dumme Schweigen! Vor Aerger traten ihr die Thränen in die Augen.

»Wenn er sich nicht erklären will, wenn ich in der That seines Vertrauen; nicht würdig bin, warum kommt er dann hierher? . . . Oder sollte ich es vielleicht nicht verstehen, ihn zum Reden zu bringen?«

Und hastig wandte sie sich nach ihm um und schaute ihn so fragend, so nachdrücklich an, daß er nicht mehr umhin konnte, ihren Blick zu verstehen.

»Marja Sergejewna,« sprach er stotternd, »ich . . . mir . . . ich muß Ihnen etwas sagen . . . «

»Reden Sie,« entgegnete Marja schnell.

Lutschkoff sah sich unentschlossen um.

»Jetzt kann ich nicht . . .«

»Warum denn nicht?«

»Ich möchte gern . . . allein . . . mit Ihnen sprechen . . . «

»Wir sind jetzt ganz allein.«

»Ja . . . aber hier im Hause . . .«

Marja wurde verlegen . . .

»Wenn ich’s ihm abschlage,« dachte sie, »ist alles aus . . . « Die Neugier war schon Evas Unglück.

»Ich bin bereit,« sagte sie endlich.

»Wann? Wo?«

Marja atmete schwer und hastig.

»Morgen . . . gegen Abend . . . Sie kennen doch das Wäldchen bei der langen Wiese?«

Hinter der Mühle?«

Marja nickte.

»Um wie viel Uhr?«

»Erwarten Sie mich . . .«

Mehr vermochte sie nicht herauszubringen; ihre Stimme ließ sie im Stich – sie wurde ganz bleich und eilte aus dem Zimmer.

Eine Viertelstunde später folgte Perekatoff mit der ihm anerzogenen Liebenswürdigkeit Lutschkoff bis in’s Vorzimmer, drückte ihm gefühlvoll die Hand und bat ihn, ihn und seine Familie »nicht zu vergessen.« Nachdem er also seinen Gast entlassen, bemerkte er mit majestätischer Miene gegen einen seiner Diener, er würde nicht übel daran thun, sich das Haar schneiden zu lassen, und ohne erst auf Antwort zu warten, kehrte er mit bekümmertem Gesicht in sein Zimmer zurück, legte sich mit demselben bekümmerten Gesicht auf das Sopha und schlief wie ein unschuldiges Kind sofort sein.

»Du siehst heut etwas blaß aus,« sprach Nenila am Abend dieses Tages zu ihrer Tochter. »Ist Dir nicht wohl?«

»Ganz wohl, Mama.«

Nenila zog ihr das Tuch fester um den Hals.

»Du bist wirklich sehr blaß. Sieh mich einmal an, fuhr sie mit derselben mütterlichen Besorgtheit fort, in welcher jedoch etwas wie ein elterlicher Befehl lag; »nun, auch Deine Augen sind heut nicht besonders klar, Marja, Du bist krank.«

»Ich habe ein wenig Kopfweh,« sprach Marja, um doch etwas zu sagen.

»Siehst Du,, das wußte ich.« Nenila legte ihre Hand auf Marjas Stirn. »Aber Hitze hast Du nicht.«

Marja bückte sich und hob eine Nadel auf.

Die Hände der Mutter legten sich sanft um die schlanke Taille der Tochter.

»Solltest Du mir nicht etwas zu sagen haben?« sprach sie liebevoll, ohne ihre Hände zurückzuziehen.

Marja erbebte innerlich.

»Ich? Nein, Mama.«

Marjas plötzliche Verlegenheit war der mütterlichen Aufmerksamkeit nicht entgangen.

»Ich glaube doch . . . denk einmal nach.«

Aber Marja hatte sich bereits wieder gefaßt; statt zu antworten, küßte sie der Mutter lachend die Hand.

»Solltest Du mir wirklich nichts zu sagen haben?«

»Nein, wirklich nicht.«

»Ich glaube Dir,« entgegnete die Mutter nach kurzem Schweigen. »Ich weiß, Du suchst mir nichts zu verbergen . . . Nicht wahr?«

»Nein, Mama.«

Aber in demselben Augenblick überzog Marjas Antlitz eine leichte Röthe.

»Das ist schön von Dir. Es wäre Sünde, wenn Du mir etwas verheimlichen wolltest . . . Du weißt ja, Marja, wie lieb ich Dich habe.«

»Gewiß, Mama!«

Und Marja schmiegte sich sanft an die Mutter.

»Nun genug . . . genug.« (Nenila ging auf ihr Zimmer zu.) »Sag mal,« fuhr sie in einem Ton fort, als hatte ihre Frage gar nichts zu bedeuten, »über was hast Du Dich heut mit Herrn Lutschkoff unterhalten?«

»Mit Herrn Lutschkoff?« entgegnete Marja gelassen. »Nun . . . über alles . . . «

»Er gefällt Dir also?«

»Wie meinst Du das?«

»Erinnerst Du Dich nicht, wie sehr Du seine Bekanntschaft zu machen wünschtest? Wie unruhig Du warst?«

Marja wandte sich ab und begann zu lachen.

»Er ist ein so merkwürdiger Mensch!« bemerkte Nenila in unschuldigem Ton.

Marja wollte sich für Lutschkoff in’s Mittel legen, aber sie biß sich noch früh genug in die Zunge.

»Ja, er ist wirklich ein merkwürdiger Mensch, ein wahrer Sonderling.« sprach sie in ziemlich gleichgültigem Ton; »aber er ist doch recht brav!«

»Gewiß . , . warum war Herr Kister nicht mitgekommen?«

»Der war ja unwohl. Ach ja! Apropos!! Herr Kister wollte mir ein Hündchen schenken . . . erlaubst Du’s«

»Was? Daß Du das Geschenk annimmst?«

»Ja.«

»Gewiß.«

»Ich danke Dir,« sprach Marja; »ich danke Dir, liebe Mama!«

Nenila ging nach der Thür, kehrte jedoch plötzlich wieder um.

»Und denkst Du auch an Dein Versprechen, Marja?«

»An welches Versprechen?«

»Daß Du es mir sofort sagen wolltest, wenn Tu Dich verliebtest?«

»Gewiß.«

»Nun? . . . Ist die Zeit noch nicht gekommen?«

Marja brach in lautes Lachen aus.

»Sieh mich mal an!«

Marja blickte der Mutter kühn und ruhig in die Augen.

»Es ist unmöglich!« dachte Nenila und beruhigte sich wieder. »Wie sollte sie mich auch täuschen können! . . . Wie bin ich nur auf den Gedanken gekommen? . . . Sie ist ja noch ein vollständiges Kind . . .«

Und sie ging.

»Es ist wirklich sehr unrecht von mir!« dachte Marja.

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