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Olympia von Clèves

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»Das ist wahr,« versetzte Fleury.

»Ich, Ich war verdorben. Der König ist ein Heiliger. Einen Edelmann unterrichten, heißt ihn bessern; einen König unterrichten, heißt ihn verderben.«

»Wahr! wahr! und sehr gut gesagt!« rief Fleury fortgerissen durch diese Maxime, die er so oft als Programm ausgestellt hatte; »doch muss ein König, weil er König ist, vor Langweile sterben?«

»Monseigneur, die Langweile ist in den Attributen des Königtums.«

»Oh! Herzog! Herzog!«

»Dann, Monseigneur, besorge der König seine Angelegenheiten selbst, er schreibe mit seinen Ministern, er überwache die Finanzen, er. . . er führe Krieg, und er wird sich nicht langweilen.«

»Herzog, Sie springen nun zu den Extremitäten über,« rief der Kardinal erschrocken. »Den König dadurch belustigen, daß man Europa in Brand steckt! Und Sie sagen, Sie seien vernünftig geworden?«

»Dann weiß ich nicht. . .« versetzte Richelieu mit scheinheiliger Miene; »nachdem ich Ihnen das Reisen, die Arbeit, den Krieg vorgeschlagen . . .«

»Suchen wir noch.«

»Von Herzen gern.«

»Sehen wir in den nobeln Unterhaltungen.«

»Da ist die Blumenkultur,« sagte Richelieu; »doch der König hat sich mit seinen Gemüsen übersättigt.«

Der Kardinal errötete leicht; der Herzog sprach zu treuherzig, als daß man sich ärgern konnte.

»Da ist auch noch das Spiel,« fuhr Richelieu fort.

«Das ist keine Unterhaltung für einen frommen Mann, und besonders ist es keine königliche Unterhaltung. Wenn der König spielt und er gewinnt, so verlieren die adeligen Herren, wenn der König spielt und er verliert, so bezahlt das Volk.«

»Die Jagd.«

»Ob! der König jagt schon zu viel.«

»Wissen Sie, Monseigneur, daß das in Verlegenheit setzt: keinen Krieg, keine Reisen, keine Arbeit, kein Spiel!. . . Ah! ich vergaß Eines, was Ludwig XIV. so sehr belustigt hat und von seinem Enkel nicht einmal geahnet wird.«,

«Was denn?«

»Das Bauen, Monseigneur.«

»Das fällt dem König nicht ein, Herzog,«

»Seine Majestät ist mit achtzehn Jahren nicht mehr unterhaltbar! Was läßt sich machen? Dieses Unglück ist seinem Großvater erst mit sechzig Jahren begegnet.«

Noch diesen Worten schwieg Richelieu.

Fleury, nachdem er einige Minuten beobachtet hatte, wagte schüchtern ein paar Worte:

»Ich bin der schlechteste Ratgeber, den der arme Prinz haben kann. Priester und alt, vermag ich ihm nicht die Liebe zur Sünde einzuflößen.«

»Nicht einmal die Sünde der Liebe,« sagte lachend Richelieu mit einer genialen Kühnheit.

Fleury schaute ihn starr an und war durch seine Dreistigkeit ganz aus der Fassung gebracht.

»Eine abscheuliche Sünde!« murmelte er.

»Welche für Ludwig XV. nicht zu fürchten ist,« fügte Richelieu bei; »der König liebt seine Frau.«

Fleury schwieg auch.

»Im Ganzen, wie kommt es, daß der .König, da er verliebt ist, sich langweilt? Das ist ein Problem! Der König ist närrisch in die Königin verliebt, und langweilt sich! Das läßt sich nicht begreifen! Sie, Monseigneur, der Sie alle Geheimnisse des Königs kennen .

Der Kardinal seufzte geräuschvoll.

»Was gibt es?« fragte Richelieu.

Fleury seufzte abermals.

»Mein Gott! Monseigneur, Sie erschrecken mich; sollten der König und die Königin. . .«

»Ah! Herzog!«

»Wie! diese scheinbare Liebe! Oh! das ist nicht Möglich! Gestern noch schaute der König seine Gemahlin mit Diamantaugen an.«

»Herzog, ich weiß nicht, ob Ihnen der Zauberer in Wien alle Geheimnisse gesagt hat, doch das scheint nicht der Fall zu sein.«

«Ich falle aus den Wolken, Monseigneur.«

»Hören Sie, Herzog, der König ist bis aus einen gewissen Grad entschuldbar. Er ist der ächte Sohn seines Großvaters.«

»Und die Königin ist eine strenge Deutsche, nicht wahr?«

«Ach! Sie sehen da meine ganze Verzweiflung.«

»Mein Gott! Monseigneur, man muss diese Ehe retten. Es ist die Ruhe der Welt außer dem Glücke unserer Gebieter, was wir gesichert haben werden.«

»Ja, Herzog, ja, man muss diese Ehe durchaus retten, denn wenn sich der König einmal langweilt, wohin kann er gehen, um sich zu zerstreuen? Das ist erschrecklich.«

»Monseigneur, Sie sagen, der König sei mit einem glühenden Charakter begabt.«

»Feuer, Herr Herzog!«

»Ich habe immer sagen hören, bei Charakteren dieser Art sei es notwendig, daß man sie bezähme. Man könnte sehen . . . Anstrengende Leibesübungen, das Ballspiel, das Schwimmen.«

»Herr Herzog, vergessen Sie nicht, wir haben gesagt, der König langweile sich.«

»Monseigneur, es ist also die Notwendigkeit vorhanden, dem König Gegenstände der Zerstreuung z»geben.«

»Ich weiß es wohl, Herr Herzog; doch Alles dies würde den König nicht unterhalten.«

Richelieu schwieg abermals.

»Es ist mir so eben ein Gedanke gekommen,« sagte Fleury.

»Ich bin hier, um Sie zu hören, Monseigneur, und ich höre Sie mit allen meinen Ohren.«

»Nehmen wir an, der König, der der Gebieter ist, denn er ist am Ende der Gebieter; nehmen wir an, er tue, was er will . . .«

»Man muss das annehmen.«

»Es ist unsere Pflicht, uns. . .«

»Uns zu neigen, Monseigneur.«

»Und wenn er Böses thut?«

»Ihn zu beklagen und nicht nachzuahmen,« erwiderte Richelieu mit frommem Tone.

»Ganz gut, Herzog. Hören Sie meinen Gewissensfall. Wenn Sie, zum Beispiel, wüssten, auf der Jagd gehe mit dem König sein Pferd durch, und es sei im Begriffe, ihn in einen zwanzig Fuß tiefen Graben zu stürzen; wenn sich aus dem Wege des Königs, um zum Graben zu kommen, ein kleinerer Graben von höchstens drei bis vier Fuß fände. . .«

»Monseigneur, ich würde dem Pferde die Häckse abschneiden, damit es den König in den kleineren Graben würfe.«

»Nicht wahr? Ich bitte Sie, Herzog, folgen Sie wohl meinem Raisonnement. Da ihn die Hitze seines Charakters zum Abgrunde der Sünde fortreißt, wer weiß, ob er bei seinen Verirrungen nicht sowohl die Ehre seines Namens, als das Heil des Staates gefährden wird?«

»Vortrefflich geurteilt, Monseigneur.«

»Was dann tun? Könnte man sich nicht erlauben, für den König den Graben zu wählen, in welchen er mit weniger Gefahr für seine Ehre und für das wohl des Staates gleiten würde?«

Richelieu stellte sich, als hielte er bei diesem Gedanken an, wie wenn er ihn nicht vollkommen begriffen hätte.

»Ich erkläre mir,« fuhr Fleury ziemlich ärgerlich darüber fort, daß er in Einzelheiten eingehen musste, die er zu geben sich gern enthalten hätte, »ich erkläre mir den natürlichen Hang des Königs zum Vergnügen. Der König wird sich blindlings darein stürzen. Sie kennen beinahe so gut als ich Seine Majestät, und Sie erheben nicht den geringsten Zweifel über diesen Gegenstand. Der König, sage ich, wird sich darein stürzen; ist es nicht eine heilige Aufgabe für uns, diesen Hang zu leiten?«

»Sehr gut! sehr gut!« rief Richelieu; »ich fange an zu begreifen, Monseigneur.«

»Wie soll man es dann machen,« sagte der Minister, »wenn nicht so, daß man sich den Anschein gibt, als billigte man ihn?«

Kaum hatte der Kardinal dieses unvorsichtige Wort von der Zunge gelassen, als Richelieu, der dies seit einer halben Stunde erwartete, darüber herfiel, wie der Sperber über das Feldhuhn, das er mit seinen Kreisen auf einer Jagd ermüdet.

»Billigen, die Ausschweifungen des Königs billigen!« rief er aufspringend. »Ah! Monseigneur, welches Wort haben Sie ausgesprochen!«

»Nein, nein, Ich spreche nicht hiervon, Herzog, Mein Gott! nein, ich spreche nicht hiervon. Wer spricht vor Allem von Ausschweifungen?»

»Das wunderte mich, Monseigneur; denn diese Tugend verdankt der König Ihnen allein, da ihr sein Charakter entgegengesetzt ist.«

»Allerdings, allerdings! mittlerweile ist er auf dem Punkte, sie zu verlieren.«

«Sie glauben?«

»Alles bestätigt dies. Er entfernt sich nach und nach von der Königin. Mit einem Worte, ich denke, es bleiben dem König so viele Stunden zu verwenden, daß er Zeit hat, sich zu Grunde zu richten, indem er seine Ehe zu Grunde richtet, wie wir Beide vorhin so gut sagten. Ich komme aus meine Ansicht zurück. Es handelt sich nicht um das Gute oder um das Böse, es handelt sich um das mehr oder minder Böse; es handelt sich.nicht darum, den König tugendhaft zu erhalten, da er den festen Willen hat, bald aufzuhören, es zu sein, sondern ihn so wenig, als man nur immer können wird, sündhaft zu erhalten.«

Richelieu schlug die Augen zum Himmel auf.

»Herzog, stellen Sie sich den Augenblick vor, wo wir erfahren werden, die arme Königin sei verlassen, den Augenblick, wo der König öffentliche Liebschaften zur Schau stellen wird.«

»Unmöglich! unmöglich! Monseigneur, mit den Grundsätzen, die er von Eurer Eminenz empfangen hat,«

»Ei! Herzog, die Gefahr ist überall; sie umgibt uns: sie ist in Frau von Charolais, welche dem König selbst Verse in die Tasche steckt, in Frau von Toulouse. . .«

«Ach! Monseigneur, er wird am Ende unterliegen, trotz Alles dessen, was Sie gethan haben, und trotz Alles dessen, was ich zu tun bereit bin.«

»Welch eine grässliche Verantwortlichkeit für uns, Herr Herzog, die wir diesen Hang haben entstehen sehen, die wir ihn gefälliger Weise geduldet, nicht zu mäßigen gewusst haben werden, für uns, die er verschlingen wird!«

»Was ist zu tun? was ist zu tun?«

»Schwaches Gewissen! furchtsames Gewissen! Oh! wie schwankend und lau seid Ihr für das Gute, Ihr Kriegsleute! wie wenig wisst Ihr in den kranken Teil einzuschneiden, um den gesunden Teil zu retten! Wenn man diese Männer der Tat zu Hilfe ruft, reißen sie aus und machen dabei mehr umstürzende Moral, als wir verbesserndes Böses zu tun wagen.«

»Aber, Herr Kardinal,« rief Richelieu, »ich bin ganz bereit, Ihnen beizustehen, ich bin zu diesem Ende gekommen. Nur erwarten Sie ohne Zweifel nicht von mir die Erleuchtung, die Erfahrung eines Genie, wie Sie es sind. Es waren siebzig Winter nötig, Herr Kardinal, um diese patriarchalische Vernunft zur Reife zu bringen, welche eines Tages aus Ihnen den allmächtigen Herrn der Geschichte Europas machen wird. Ich bin ein junger Mann, ich habe nur gute Absichten, wenig Initiative für das Gute, – ein Überrest von meinen schlimmen Gewohnheiten. Ich habe mich vom Bösen gesäubert, indem ich es floh, und ich sehe es überall. Ich bin ein unvollständiger Geist, der noch nicht die Heilung vom Gifte in den Giften zu sehen versteht. Unterrichten Sie mich, erleuchten Sie mich, verwenden Sie mich; ich bin bereit, Ihnen treu zu dienen.«

 

»Geben Sie also Eines zu,« sprach der Kardinal mit sanfterem Tone: »daß nichts den Charakter des Königs mäßigen wird, wenn nicht der Anschein einer Befriedigung.«

»Das ist wahr, und auch der Anschein, Monseigneur. . .«

»Geben Sie zu, daß ich mich nicht weltlich genug fühle, um die Fahne dieser Theorien aufzustecken; ich beauftrage Sie damit. Geben Sie zu, daß der Mann, der sich eine kleine Sünde vorzuwerfen bat, nur um so mehr sich beeifert, seine Frau zu lieben.«

»Man sagt es, und ich glaube es, Monseigneur.«

Das ist die Wirkung, die es aus mich hervor brächte, wenn ich eine Frau hätte.«

»Wie! wenn Sie eine Frau hätten! Man sollte Wahrhaftig glauben, Herr Herzog, Sie vergessen, daß Sie verheiratet sind.«

»Oh! ich bin es so wenig, Monseigneur!«

»Es handelt sich aber nicht um Sie.«

»Es handelt sich um den König.«

»Nun, der König mag sich Unrecht vorzuwerfen haben, und er wird aus das Beste mit der Königin stehen, – nach Ihrem eigenen System.«

»Von Ihnen auseinandergesetzt; Monseigneur. Und dann rechnen Sie ohne die Eifersucht dieser armen Prinzessin von Polen.«

»Herzog, die Königin würde selbst begreifen, oder man würde ihr begreiflich machen, daß dies das einzige Mittel ist, ihn zu retten.»

»Alles käme dann in Ordnung.«

»Und man hätte eine völlige Ruhe für einige Zeit erlangt.«

»Überlegen wir das wohl, Monseigneur, es ist der Mühe wert. Ich, was mich betrifft, weiche auch vor der Verantwortlichkeit zurück.«

»Herzog, so oft Sie bei Ihren Gesandtschaften Agenten nahmen, waren Sie verantwortlich?«

»Ja, Monseigneur.«

»Nun! wie machten Sie es, um keine Unannehmlichkeiten zu haben?«

»Ich wählte die Agenten.«

»D«s ist es. Ich habe Ihnen nun nichts mehr zu sagen. Machen Sie sich zum Freunde des Königs, oder willigen Sie ein, einen Andern bei Ludwig XV. sich dieses Platzes bemächtigen zu lassen. der mir entgeht. Nehmen Sie sich in Acht, daß er nicht einem von Ihren Feinden zufällt. Stellen Sie sich vor, was aus einer Kombination hervorginge, welche an ihrer Spitze entweder die Legitimierten des verstorbenen Königs, oder Fremde, wie die Spanier, hätte. Misstrauen Sie dem Einfluss des Norden; König Stanislaus treibt seine Tochter zur Politik an. Ich sage Ihnen nicht mehr. Sie, wenn ich mich nicht täusche, stehen nicht aus das Allerbeste mit der Königin.«

»Alles, was Eure Eminenz sagt, ist in der Ecke mit dem vollkommensten Genie bezeichnet, Monseigneur, Sie werden mich auch, was geschehen mag, nicht mit einem bösen Gefühle verfolgen.«

»Keineswegs, Sie werden für das wohl des Staates gehandelt haben.«

»Im Falle, daß Sie erster Minister würden, sei es nun durch den Unwillen des Herrn Herzogs, sei es durch den Einfluss, den aus den König eine neue Idee gewänne, darf ich versichert sein, daß Sie mir nicht ungewogen wären?«

»Sollte ich je, was ich nicht glaube, weil ich es nicht wünsche, erster Minister werden, wie Sie sagen, Herr Herzog, so würde ich mich, frei gegen Jedermann, beschützt vor der Politik der Königin, beeifern, Ihnen meine Dankbarkeit zu bezeigen.«

»Man muss aus Alles gefasst sein, Monseigneur. Der König ist in diesem Augenblick unter dem Drucke des Herrn Herzogs. Die Kombination, die wir gefunden haben, Sie und ich, macht den König frei und stürzt vielleicht den Herzog; aus diesem entspringt für mich eine mächtige Feindschaft. . .«

»Herr Herzog, es gibt keine Feindschaft gegen einen Mann, wie Sie sind, wenn er zur Unterstützung der Würden seiner Geburt die fundamentalen Würden des Staats kommen steht. »»Leistet mir heute einen Dienst,«« sagt das italienische Sprichwort, »»und ich werde Euch morgen drei leisten.««

»Sobald ich Eurer Eminenz einen Dienst leiste, bin ich zu gut bezahlt,« erwiderte rasch der verschmitzte Höfling.

Der Kardinal errötete abermals und stand auf. Richelieu hatte seinen Abgang schon vorbereitet.

»Monseigneur,« sagte er, »die Zeiten sind hart und der König ist kalt für die Wohltaten; versprechen Sie mir, von ihm für mich zu verlangen, wenn Ich nach Etwas Lust haben werde?«

»Herzog, Sie werden den Preis selbst machen.«

Zu gleicher Zeit reichte der Kardinal Herrn von Richelieu die Hand.

»Er wird fallen oder Frau von Prie wird fallen,« dachte der Herzog; »das ist ihre Sache.«

»Noch ein Wort,« sprach der Kardinal, Richelieu zurückhaltend: »ich rechne auf Ihre ausgezeichnete Empfindlichkeit, auf Ihren vortrefflichen Geschmack, daß Sie den König gut umgeben.«

»Sagen Sie dieses Wort nicht; ich habe die Ehre Ihres Vertrauens erhalten, das genügt mir. Von diesem Augenblick an strecken Sie die Hand in irgend einer Richtung aus, und Sie werden mich in dieser Richtung gehen sehen.«

»Herr Herzog, Sie überschütten mich,« erwiderte der Kardinal, während er Richelieu mit mehr Freundlichkeit als Zeremoniell zurückführte.

Barjac erwartete den Herzog mit Augen, die vor Freude glänzten. Man konnte sicher sein, daß er in seiner Eigenschaft als Kammerdiener an der Thür zu horchen gewußt hatte.

»Nun! gnädigster Herr,« sagte er,«sind Sie zufrieden?«

»Nicht an mich müssen Sie diese Frage richten, Barjac,« erwiderte der Herzog, »sondern an Ihren Herrn.«

Und mit einem bezeichnenden Gelächter trennten sich diese zwei Diplomaten.

»Dieser,« sagte Richelieu, als er wieder in seinen Wagen gestiegen war, »dieser wird mich wirklich besser bezahlen, und ich werde weniger Mühe haben.«

Dann überlegend fügte er bei:

»Es ist nur noch eine Schwierigkeit: die Rechtsfrage ist zugestanden; es bleibt die Frage hinsichtlich der Sache. Wir werden hierüber sprechen, Bachelier und ich.«

LV.
Eine geheime Unterzeichnung

Und nun, da wir Fräulein von Charolais und Frau von Prie zu Herrn von Richelieu, und Herrn von Richelieu zum Spielt der Königin und zu Herrn von Fréjus gefolgt sind, glaube ich, daß es Zeit wäre, diesen moralischen Mann alle seine kleinen Vorkehrungen mit Meister Bachelier, dem Kammerdiener des Königs, treffen zu lassen und zu Frau von Mailly zurückzukehren, die, wir kaum in ihrem Hotel als wir im Gefolge von Banniére dort eintraten, erblickt und, nachdem wir sie erblickt, wieder verlassen haben.

Wir haben die ganze Geschichte dieser Heirath erzählt, nach der Herr von Mailly Olympia wieder aufgesucht hatte.

Wir haben das Portrait von Frau von Mailly zu zeichnen versucht, ein Portrait, das uns in allen seinen Einzelheiten die Geschichte und besonders die Scandalchronik der Zeit hinterlassen haben.

Wir haben sie braun von Haaren und weiß von Haut, mit blendenden Zähnen und Augen beschattet von dichten schwarzen Brauen gesehen. Wir haben der unvergleichlichen Anmut ihrer ganzen Person erwähnt; doch wir haben vergessen, von ihrem Geschmacke in der Toilette zu sprechen, der so sehr über dem Geschmacke der andern Frauen erhaben war, daß sechs Jahre lang ganz Europa sich nach dem ihrigen richtete.

Und auf die Gefahr, uns zu wiederholen, sagen wir, daß sie geistreich, uneigennützig, gut, eine Frau

von den höchsten gesellschaftlichen Formen, mit dem Hofe vertraut war und das menschliche Herz kannte.

Damit ist gesagt, daß Fräulein von Nesle den Mann, den Sie heiratete, nach seinen guten Eigenschaften und seinen Fehlern zu schätzen wusste.

Sie wusste sehr wohl. daß sie von ihm nur aus Eitelkeit und Vernunft geliebt wurde, doch, im Vertrauen auf ihr Verdienst und ihren eigenen Wert kennend, hoffte sie diese Vernunft liebe in eine Liebesvernunft zu verwandeln.

Gewisse Frauen haben Geduld, und sie tun wohl daran: sie wissen, daß ihr Glück eine Zeitfrage ist, und daß sie früher oder später ihren Schätzer treffen werden.

Zum Unglück für Frau von Mailly, lebte der Graf in einer Zeit, wo ein Mann von Herz einer Geliebten von Verdienst und nicht einer Frau von Wert bedurfte. Die seinige kam ihm schwermüthig, träumerisch und empfindlich vor. Überdies war sie concentrirt, streng im

Zeremoniell, und hatte wenig Vermögen.

Es war also nichts in der Familie und wenig in der Frau zu schonen. So bald er verheiratet war,

bemerkte er Eines, was er nicht einmal geahnt hatte: daß er anbeten musste, statt sich ruhig anbeten zu lassen. Viele Männer liegen zu den Füßen ihrer Geliebten. während sie ihre Frauen vor sich knien sehen wollen. Mailly fing an darüber verdrießlich zu werden, daß er in seinem Hause einen Hof zu machen hatte wie in Versailles.

Er sehnte sich nach den Ungleichheiten, den Verschwendungen, den Mysterien des Junggesellenlebens zurück; er nutzte rasch Alles ab, was ihm seine Frau von ihrem Herzen oder ihrem Geiste zeigte. Er zerknitterte die Blätter und glaubte das Buch gelesen zu haben. Das Buch war völlig für ihn verschlossen geblieben; er kannte kaum die Vorrede davon.

Als er so weit gekommen war, erfasste ihn die Langweile. Packt die Langweile einen Neuverheiratheten, so läßt sie ihn nicht so leicht los. Die Langweile klammerte sich am Grafen an. Er entfernte sich allmählich, um sich die Langwelle zu vertreiben; allmählich wurden auch seine Abwesenheiten länger. Endlich eines Morgens fasste er, wie wir erwähnt, einen großen Entschluss. Er stieg in eine Postchaise und reiste ab, um Olympia zu holen, die er rasend liebte, seitdem er sie nicht mehr hatte. Man weiß das Uebrige.

Aber was man nicht weiß und was wir nun bezeichnen wollen, das ist der stille Schmerz der Gräfin; was man nicht weiß, das ist die tiefe Verachtung, mit der sie das Leben betrachtete, das ihr diese Heirat machte; was man nicht kennt, das ist, als diese Verachtung sie ergriffen hatte, die vollkommene Gleichgültigkeit, mit der sie bei dem Cultus der Gottheit zu Werke ging, bei der die am mindesten Devoten vielleicht diejenigen sind, welche ihr am meisten opfern, wir meinen die Gottheit, die man die öffentliche Meinung nennt.

Frau von Mailly war jung, ohne es zu sehr zu sein: sie war mehr verführerisch, als schön; sie hatte Geist genug, um sich nicht zu langweilen, wenn sie sich nicht zerstreuen wollte, Vermögen genug, um unabhängig zu leben, Ordnung genug, um nie mit diesem Vermögen, so mittelmäßig es auch einem Andern scheinen konnte, ihre Zuflucht zu ihrer Familie oder zu ihrem Gatten nehmen zu müssen. Mailly war abgereist, ohne von ihr Abschied zu nehmen; er war zurückgekehrt, ohne ihr von dieser Rückkehr Nachricht zu geben; ein ganzer Monat war vergangen, ohne daß er wieder in das Hotel gekommen.

Es war somit Stoff vorhanden, um, wenn nicht die Eifersucht, doch wenigstens die Neugierde einer jungen Ehefrau zu erregen.

Frau von Mailly wollte wissen, was ihr Gatte machte, und sie erfuhr es.

Ihre Verachtung, ihre Gleichgültigkeit und ihr Verlangen nach Freiheit nahmen zu.

Mittlerweile fand der bekannte Besuch von Banniére statt, der Frau Mailly über Alles belehrt haben würde, wenn sie nicht Alles gewusst hätte.

Am Abend, am andern Tag und am zweiten Tag nach diesem Besuche dachte Frau von Mailly, welche schon nachgedacht hatte, noch tiefer nach.

Das Resultat dieser Betrachtungen war der entschieden gefasste Entschluss, aus einer Lage heraus zu treten, welche viele Frauen von Geist angenommen, sogar erstrebt hätten.

Doch Frau von Mailly hatte etwas Besseres als Geist, oder vielmehr sie hatte Geist und noch etwas Anderes. Sie hatte Herz.

Mit Herz war es aber schwer, länger eine solche Stellung einzunehmen.

Sie dachte, früher oder später würde Herr von Mailly in das Hotel zurückkehren, und lauerte aus seine Rückkehr.

Herr von Mailly kehrte in der Tat zurück: er kam, um ein schönes Pferd zu sehen, das seit drei Tagen seinen Besuch im Stall erwartete.

Der Graf trat ein und ging gerade aus den Stall zu; er ließ das Pferd herausführen, untersuchte es. ließ es laufen, war damit zufrieden und er kaufte es.

Sobald aber dieser Handel abgeschlossen war, schritt er aus die Thür des Hotel zu, in der Absicht, hinauszugehen.

Es war ihm nicht einmal eingefallen, sich nach seiner Frau zu erkundigen.

Er ging schon über die Thürschwelle, als er kleine Tritte hinter sich hörte, die sich beeilten und in seiner Verfolgung begriffen zu sein schienen. Er wandte sich um.

 

Diese kleinen Tritte waren die der Kammerfrau, die wir so gefällig gesehen haben. Sie kam im Auftrage der Gräfin, um Herrn von Mailly zu bitten, das Hotel nicht zu verlassen, ohne zu ihr hinauf zu kommen.

Obgleich eine solche Einladung dem Grafen seltsam dünkte, machte er doch keine Schwierigkeit, derselben auf der Stelle zu entsprechen; er war ein Mann von Lebensart, und wie Herr von Grammont, der, nachdem ihm Hamilton ganz atemlos gesagt hatte: »Herr Graf, ich glaube, Sie haben in London Etwas vergessen,« erwiderte: »Es ist wahr, mein Herr, ich habe vergessen, Ihr Fräulein Schwester zu heiraten, und werde ausdrücklich zu diesem Zwecke zurückkehren,« antwortete Herr von Mailly der Kammerfrau:

»Sagen Sie der Frau Gräfin, ich habe sie um die Gunst bitten wollen, die sie mir bewilligt.«

Kaum hatte sie diese Antwort ihrer Gebieterin überbracht, als Herr von Mailly, der hinter ihr hinauf gegangen war, aus der Schwelle erschien.

»Guten Morgen, Madame,« sagte er, indem er aus die Gräfin zuging und ihr die Hand mit der ungezwungensten Miene küsste.

»Guten Morgen, mein Herr,« erwiderte die Gräfin mit einem Ernste, den der Graf für ein Schmollen hielt.

Dann, nachdem er sich umgewandt und gesehen, daß auf einen Wink der Gräfin die Zofe sie allein gelassen hatte, sagte er:

»Sie haben nach mir verlangt, Madame?«

»Ja, mein Herr, ich habe Sie gebeten, gefälligst zu mir herauszukommen.«

»Ich unterziehe mich Ihren Befehlen, Madame!«

»Oh! seien Sie unbesorgt, mein Herr, ich werde Ihre Augenblicke nicht missbrauchen.«

»Gut,« dachte Mailly, »sie hat Geld von mir zu verlangen.«

Und da dies die Sache war, die ihn am wenigsten zu geben kostete, so nahm er seine freundlichste Miene an.

Das Gesicht der Gräfin erheiterte sich nicht.

»Mein Herr,« sagte sie nach einer kurzen Pause, ihren entschlossenen Blick aus den Grafen heftend, »es ist ein voller Monat, daß ich Sie nicht mehr gesehen habe.«

»Bah! Sie glauben, Madame?« versetzte Mailly wie ein Erstaunter.

»Ich bin dessen sicher, mein Herr.«

»Ei! Madame, ich bitte Sie tausend Millionenmal um Verzeihung wegen dieser Abwesenheit, doch in der Tat, Sie können sich nicht vorstellen, in welchem Grade einen Offizier alle diese Provinzinspektionen beschäftigen.«

»Ich weiß es und mache Ihnen keinen Vorwurf, – Gott soll mich davor behüten.«

Der Graf verbeugte sich als ein befriedigter Mann.

»Nur,« fuhr Frau von Mailly fort, »nur sind Sie, wie ich Ihnen sagte, etwas über einen Monat auswärts geblieben.«

»Und ich, ich habe die Ehre gehabt, Ihnen zu antworten, daß die Inspektionen. . .«

»Die Offiziere sehr beschäftigen; ja. mein Herr, ich habe vollkommen verstanden; doch Sie begreifen, das ist ein Grund mehr, daß ich mich erkundige, wie lange Sie noch außer dem Hotel zu bleiben gedenken.«

Alles dies wurde mit jener Ruhe des Wohlanstands gesagt, welche nur einer gewissen Welt eigentümlich ist, und obgleich Herr von Mailly dieser Welt angehörte, war er doch leicht verlegen, um auf diese Frage zu antworten.

»Madame,« sagte er, »das hängt von den Umständen ab; reise ich wieder, so glaube ich wohl, daß ich werde einige Zeit auswärts sein müssen, wenn ich indessen nicht hier bleibe. Doch ich bitte, warum fragen Sie mich dies?«

»Weil ich Sie nicht geheirathet habe, um allein zu bleiben, und weil ich mich allein langweile,« antwortete unumwunden die junge Gräfin.

»Ah! Madam, wenn die Erörterung diesen Punkt behandeln soll, so erlauben Sie mir, Ihnen zu bemerken, daß ich nicht zugleich Sie zu belustigen und den Dienst des Königs zu tun vermöchte,« sagte der Graf.

Die Erörterung wurde ernst, und der Graf schickte sich, wie man sieht, an, mit harten Worten die Härte zu erwidern, die sich in den Blicken der jungen Frau zu offenbaren anfing.

»Mir schien,« erwiderte die Gräfin, »es sei in unserm Ehevertrag nicht enthalten, Sie heiraten mich, um den Dienst des Königs zu tun.«

»Madame, ich habe Sie geheiratet, um den Posten, den ich bei Hof einnehme, zu behaupten und noch zu vergrößern; ist ein Nutzen dabei, so werden Sie die Hälfte davon ernten.«

»Ich weiß nicht, ob für mich ein Nutzen in der Zukunft sein wird, aber ich weiß, daß in der Vergangenheit Langweile ist; ich weiß nicht, ob es ein Avancement für Sie in der Gegenwart gibt, aber ich weiß, daß es sicherlich Zerstreuung gibt.«

»Zerstreuung! wie so, und was wollen Sie damit sagen, Madame?« fragte der Graf erstaunt über diesen ruhigen, entschlossenen Ton.

«Sie waren vorgestern in der Comédie,« erwiderte die Gräfin; »Sie belustigten sich oder schienen sich wenigstens sehr zu belustigen.«

»In der Comédie, das ist möglich; in der Comédie, Sie wissen, man findet dort von seinen Standesgenossen.«

»Ich will wohl glauben, daß Sie dort Ihren Dienst versahen, doch Sie waren nicht mit mir.«

»Wahrhaftig, Madame, man sollte denken. Sie erweisen mir die Ehre, Streit mit mir zu suchen.«

»Man würde sich nicht tauschen, Herr Graf! Ich suche in der Tat Streit mit Ihnen,« sagte die junge

Frau mit dem gelassensten Tone.

»Oh! ich hoffe, Gräfin, Sie werden sich nicht der Lächerlichkeit eifersüchtig zu sein, hingeben.«

»Das ist keine Lächerlichkeit, Graf: hören Sie aber meinen Logik: Sie haben mich geheiratet, ich gehöre Ihnen; Sie müssen also, aus Gegenseitigkeit, mir gehören. Ich habe Sie nicht, Sie haben mich; Recapitulirung: Schaden für mich, Gewinn für Sie.«

»Erklären Sie sich, Madame.«

»Das ist leichte Sie haben eine Geliebte, ich habe keinen Liebhaber. Sie belustigen sich, ich langweile mich. Summa: Vergnügen für den Herrn Grafen, Verlassenheit für mich!«

»Ich, ich habe eine Geliebte!« rief Mailly mit dem Zorne, den die Männer immer annehmen, wenn sie Unrecht haben; »ich! eine Geliebte! Ich! Den Beweis, Madame, den Beweis!«

»Oh! nichts läßt sich Ihnen leichter geben, mein Herr.. Es ist vorgestern ein Mensch hierher gekommen und hat unter Tränen von mir seine Geliebte zurückgefordert, die Sie ihm genommen.«

»Ein Mensch! was für ein Mensch?«

»Was weiß ich? Ein Soldat von Ihrem Regimente.«

»Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen, Gräfin,« versetzte Mailly errötend; »ich habe nicht die Gewohnheit, Marketenderinnen zu nehmen.«

»Es ist keine Marketenderin, mein Herr,« entgegnete ruhig die Gräfin, »es ist eine Frau.«

»Was für eine Frau?«

»Ei! Sie begreifen, Herr Graf, daß ich mich nicht bemüht habe, um Erkundigungen einzuziehen; die Tatsache ist für mich erwiesen, und da sie nur mir gegenüber erwiesen zu sein braucht, so genügt das mir.«

»Erwiesen!« rief der Graf. »Es ist erwiesen, das ich eine Geliebte habe?«

»Ei! seien Sie doch natürlich!« erwiderte Frau von Mailly; »gestehen Sie doch, Sie strengen sich an, um zu leugnen, eine wahrhaft unnütze Anstrengung!«

Mailly war in seiner Eitelkeit verletzt.

»Und wenn ich eine Geliebte hätte,« sagte er verdrießlich,«wäre das ein Grund für eine Frau von Geist, wie Sie sind, mir eine Eifersuchtsszene zu machen?«

»Vor Allem, mein Herr,« erwiderte die Gräfin mit der vollkommensten Gelassenheit, »ich mache Ihnen keine Szene; ich habe keine Eifersucht; ich verliere Sie . . . was wollen Siel ich beklage mich und . . .«

»Und?«

»Und Ich treffe meine Anordnungen.«

»Ah! Sie treffen Ihre Anordnungen?« versetzte spöttisch der Graf. »Auf welche Art treffen Sie Ihre Anordnungen, wenn sich dies sagen lässt?«

»Man muss gestehen,« erwiderte die junge Frau wie mit sich selbst sprechend, »die Männer sind von einem Egoismus, der die Grausamkeit erreicht. »Nun fahren Sie mich an, nun verspotten Sie mich! Und warum? weil ich richtig gesehen habe.«

»Nicht, weil Sie richtig oder unrichtig gesehen haben.«

»Und warum denn sonst?«

»Weil es nicht guter Ton ist, die Schritte eines Mannes zu bespähen.«

»Ich bespähe durchaus nichts, mein Herr, und ich schmeichle mir besonders mit Einem seit dem Anfang unserer Unterredung.«

»Mit was?«

»Daß ich den guten Ton eben so gut kenne, als Sie. Und da Sie mir eine Lektion geben wollen, mein Herr, so bitte ich Sie, eine anzunehmen.«

»Mir eine Lektion?«

»Ja, mein Herr, warum nicht?«

»Ich höre die Lektion, Madame.«

»Ich bin jung, ich habe mein Verdienst; Sie sehen es nicht, desto schlimmer für Sie und für mich; doch ich werde Sie allein den Thoren sein lassen; nehmen Sie mich sehr ernstlich und sehr vollständig wieder, oder geben Sie mir meine Freiheit.«

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