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Salvator

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X
Seelengemeinschaft

Der ausdrucksvolle Blick, den Herr Sarranti dem Abbé Dominique zugeworfen, und die paar Worte, die er im Augenblicke seiner Verhaftung gesprochen, geboten dem armen Mönche eine völlige Zurückhaltung, eine äußerste Discretion.

Von seinem Vater getrennt, lief Dominique rasch in der aufsteigenden Richtung der Rue de Rivoli fort. Hier fand er wieder eine aufgeregte, stürmische Gruppe, und er begriff, daß diese Gruppe, welche auf die Tuilerien zueilte, Herrn Sarranti zum Mittelpunkte hatte. Er folgte daher, doch von fern, und wie er es kluger Weise wegen seiner so leicht erkennbaren Tracht thun mußte.

Dominique war wirklich damals vielleicht der einzige Dominicaner, der in Paris wohnte.

An der Ecke der Rue Saint-Nicaise hielt die Gruppe an, und von der Ecke der Place des Pyramides, wohin er gelangt war, sah Dominique denjenigen, welcher der Chef der Agenten zu sein schien, einen Fiacre rufen, und in diesen Fiacre, der auf seinen Ruf herbeikam, Herrn Sarranti einsteigen.

Er folgte dem Fiacre, schritt über den Carrouselplatz so rasch als es ihm seine Kleidung erlaubte, und erreichte den Einlaß des Quai des Tuileries in dem Momente, wo der Fiacre sich um den Pont-Neuf wandte.

Der Wagen fuhr offenbar nach der Polizeipräfectur.

Der Abbé Dominique, als er den Fiacre an der Ecke des Quai des Lunettes verschwinden sah, fühlte alles Blut seiner Adern nach seinem Herzen fließen und tausend traurige Gedanken ihm zu Gehirne steigen.

Er kehrte ganz vernichtet, den Leib gebrochen, die Seele voll tödtlicher Bangigkeit, nach Hause zurück.

Zwei Tage und zwei Nächte in der Diligence zugebracht, die Gemüthsbewegungen aller Art des Tages, die Ungewißheit hinsichtlich der Ursachen, welche die Verhaftung seines Vaters motivierten, das war mehr als es brauchte, um den kräftigsten Körper zu beugen, um die muthigste Seele zu zähmen.

Als er in sein Zimmer kam, war es schon Nacht. Er warf sich auf sein Bett, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, und versuchte es, ein wenig zu ruhen. Aber es setzten sich tausend Gespenster zu Häupten seines Bettes, und nach einer Viertelstunde war er wieder auf und ging hastig in seinem Zimmer umher, als müßte er, um zu schlafen, den Rest von Kraft oder von Fieber, der in ihm brannte, brechen.

Die Unruhe trieb ihn hinaus. Da es Nacht geworden war, so bezeichnete ihn sein, in der Dunkelheit verlorenen Rock nicht mehr der allgemeinen Aufmerksamkeit. Er ging nach der Polizeipräfectur, in der sein Vater gewisser Maßen verschlungen worden war; – ein Schlund dem ähnlich, in welchen sich der Taucher von Schiller versenkt, und aus welchem man, wie der Taucher, erschrocken über die Ungeheuer aller Art, die man darin gesehen, hervorkommt.

Er wagte es indessen nicht, einzutreten. Wußte man, daß Sarranti sein Vater war, so war sein Name eine Denunciation.

War Herr Sarranti nicht unter dem Namen Dubreuil verhaftet worden? war es nicht besser, ihn unter der Wohlthat dieses falschen Namens einsperren zu lassen, der den gefährlichen, hartnäckigen Verschwörer nicht verrieth?

Dominique wußte noch nicht, aus welchem Grunde sein Vater nach Frankreich zurückkam, doch er errieth wohl, es geschehe wegen der Sache, der er sein ganzes Leben geweiht hatte: wegen der Sache des Kaisers, oder, vielmehr da der Kaiser todt war, wegen der des Herzogs von Reichstadt.

Zwei Stunden lang irrte der Sohn wie ein Schatten um das Grab seines Vaters, und er ging von der Rue Dauphine nach der Place du Harlay, vom Quai des Lunettes nach der Place du Palais-de-Justice, ohne Hoffnung, denjenigen wiederzusehen, welchen er suchte, denn es wäre ein Wunder gewesen, wäre er mit dem Wagen zusammengetroffen, der ihn vom Depot nach einem andern Gefängnisse führte; doch dieses Wunder, Gott konnte es machen, und, gut, einfach und groß, hoffte Dominique instinctartig auf Gott.

Diesmal sah er sich in seiner Hoffnung getäuscht.

Um Mitternacht ging er wieder nach Hause, legte sich zu Bette, schloß die Augen und entschlummerte endlich erschöpft vor Müdigkeit.

Doch kaum war er eingeschlafen, als die peinlichsten Träume ihn bestürmten. Der Alp schwebte, wie eine Riesenfledermaus, die ganze Nacht über seinem Kopfe, und als der Tag kann erwachte er; statt seine Kräfte wiederherzustellen, hatte der Schlaf seine Müdigkeit nur vermehrt.

Er stand auf und suchte wach die Eindrücke des Schlafes wiederzufinden; es schien ihm, als wäre mitten unter diesem stürmischen Chaos ein Engel leuchtend und rein vorübergezogen.

Ein junger Mann war zu ihm gekommen mit sanftem, ehrlichem Gesichte, hatte ihm die Hand gereicht und in einer unbekannten Sprache, die er jedoch verstanden, zu ihm gesagt: »Stütze Dich auf mich , und ich werde Dir beistehen.«

Dieses Gesicht war ihm bekannt. Nur fragte es sich, wo, um welche Zeit, unter welchen Umständen hatte er es gesehen? War diese Person reell, oder war es nur eine von den unbestimmten Erinnerungen, die man von einem früheren Leben zu bewahren scheint, welches sich dem unseren nur in dem Blitze eines Traumes offenbart? war er nicht die Inkarnation der Hoffnung, dieser Traum des wachen Menschen?

Dominique, indem er klar in der Finsternis seines Gehirnes zu sehen suchte, setzte sich ganz nachdenkend ans Fenster, auf denselben Stuhl, auf dem er am Abend vorher saß, um das Bild vom heiligen Hyacinth anzuschauen, das heute abwesend. Da kehrte das Andenken an Carmelite und Colombau in sein Herz zurück, und dieser zwei Freunde sich erinnernd, erinnerte er sich auch Salvators.

Salvator war der Engel seiner Nacht, es war der schöne junge Mann mit dem sanften, ehrlichen Gesichte, der während seines Schlafes zu seinen Häupten stehend von seinem Bette das Gespenst der Verzweiflung vertrieben hatte.

Da zog die schmerzliche Scene, unter der Salvator ihm erschienen war, wieder ganz vor seinen Augen vorüber. Er sah sich noch, wie er im Pavillon von Colombau im Bas-Meudon saß und langsam die Todtengebete sprach, während Thränen seinen zum Himmel emporgehobenen Augen entfielen.

Plötzlich waren zwei junge Leute mit entblößtem und geneigtem Haupte in’s Sterbezimmer eingetreten; diese zwei jungen Leute waren Jean Robert und Salvator.

Salvator, als er ihn erblickte, hatte eine Art von Freudengeschrei von sich gegeben, dessen Sinn er nie hätte begreifen können, hätte Salvator, sich ihm nähernd, nicht mit einer zugleich festen und bewegten Stimme zu ihm gesagt: »Mein Vater, ohne es zu vermuthen, haben Sie das Leben dem Manne gerettet, der vor Ihnen steht ; und dieser Mann, der Sie seitdem nie gesehen hat, der Ihnen seitdem nie begegnet ist, hat Ihnen eine tiefe Dankbarkeit geweiht . . . Ich weiß nicht, ob Sie meiner eines Tags bedürfen werden; doch bei dem Heiligsten, was je existiert hat, bei dem Leibe des Ehrenmannes, der so eben verschieden ist, schwöre ich Ihnen, daß das Leben, welches ich Ihnen verdanke, Ihnen gehört.« Und er, Dominique, hatte geantwortet: »Mein Herr, ich nehme dies an, obschon ich nicht weiß, wann und wie ich Ihnen den Dienst habe leisten können, von dem Sie sprechen; doch die Menschen sind Brüder und in die Welt gestellt, um einander zu helfen. Bedarf ich also Ihrer, so werde ich zu Ihnen kommen. Ihr Name und Ihre Adresse?«

Man erinnert sich, daß Salvator an den Schreibtisch von Colombau gegangen war, seinen Namen und seine Adresse auf ein Papier, das er sodann Sarranti übergab, geschrieben hatte, und daß der Mönch das Papier zusammengefaltet in sein Gebetbuch gelegt hatte.

Dominique ging rasch in seine Bibliothek, nahm das Buch vom zweiten Fache, und fand das Papier bei dem Blatte, wo er es niedergelegt hatte.

Sodann, als hätte sich die Sache an demselben Tage zugetragen, erinnerte er sich der Kleidung, der Stimme, der kleinsten Einzelheiten der Person von Salvator, und er erkannte in ihm den jungen Mann mit der sanften Stirne und dem sympathetischen Lächeln, den er in seinem Traume wiedergesehen hatte.

»Auf!« sagte er, »es ist nicht zu zögern, und das ist eine Eingebung Gottes. Dieser junge Mann erschien wohl, ich weiß nicht unter welchem Titel, mit einem der höheren Agenten der Polizei, mit demselben, mit dem ich ihn gestern in der Himmelfahrts-Kirche sprechen sah; durch diesen Agenten kann er erfahren, aus welchem Grunde mein Vater verhaftet worden ist. Kein Augenblick ist zu verlieren, laufen wir zu Herrn Salvator.«

Er vollendete in Eile seine mönchische Toilette.

In dem Momente, wo er weggehen wollte, trat die Concierge, in einer Hand eine Tasse Milch, in der andern ein Journal haltend, ein; aber Dominique hatte weder Zeit, sein Journal zu lesen, noch zu frühstücken. Er hieß die Concierge Alles auf die Console legen; sagte ihr, er werde wohl in ein paar Stunden zurückkommen, einstweilen jedoch müsse er ausgehen.

Er stieg rasch die Treppe hinab und kam nach zehn Minuten in die Rue Macon, vor das Haus, wo Salvator wohnte.

Vergebens suchte er den Klopfer oder die Klingel.

Die Thüre öffnete sich, am Tage mittelst einer Art von Kette, welche eine Klinke zog; bei Nacht nahm man die Kette herein, und die Thüre war geschlossen.

Mochte noch Niemand ausgegangen sein, war die Kette durch einen Zufall nach innen gefallen, es war nicht möglich, die Thüre zu öffnen.

Ohne Zweifel würde er lange geklopft haben, hätte nicht die Stimme von Roland Salvator und Fragola verkündigt, es komme ein unerwarteter Besuch.

»Das ist ein Freundesbesuch!« sagte Salvator.

»Woran erkennst Du dies?«

»Am munteren, einschmeichelnden Bellen des Hundes. Oeffne das Fenster-, Fragola, und sieh, wer dieser befreundete Besuch ist.«

Fragola öffnete das Fenster und erkannte den Abbé Dominique, den sie am Tage des Todes von Colombau gesehen hatte.

»Es ist der Mönch,« sagte sie.

»Welcher Mönch? . . . der Abbé Dominique?«

 

»Ja.«

»Ah! ich sagte wohl, es sei ein Freund!« rief Salvator.

Und er stieg rasch die Treppe hinab, Roland voran, der sich die Stufen hinabgestürzt hatte, sobald er die Thüre offen gesehen.

XI
Unnütze Erkundigungen

Mit einer Geberde ehrfurchtsvoller Zärtlichkeit reichte Salvator dem Abbé Dominique beide Hände.

»Sie, mein Vater ?« rief er.

»Ja,« antwortete ernst der Mönch.

»Ah! seien Sie willkommen!«

»Sie erkennen mich also ?«

»Sind Sie nicht mein Retter?«

»Sie haben es mir wenigstens gesagt, und zwar bei einem so schmerzlichen Umstande, daß es nicht nöthig ist, Sie daran zu erinnern.«

»Und ich wiederhole es Ihnen.«

»Erinnern Sie sich dessen, was Sie beifügten?«

»Bedürfen Sie je meiner, so gehöre Ihnen das Leben, das ich Ihnen verdanke.«

»Ich habe Ihr Anerbieten nicht vergessen, wie Sie sehen, ich bedarf Ihrer, und hier bin ich.«

Diese Worte austauschend, waren sie in das nach einer antiken Zeichnung von Pompeji decorirte kleine Speisezimmer gekommen.

Der junge Mann bot dem Mönche einen Stuhl, und während er Roland winkte, der den Rock des Abbé Dominique beroch, als suchte er, bei welcher Gelegenheit er ihn gesehen habe, setzte er sich zu ihm. Vom Gespräche durch seinen Herrn entfernt, hockte sich Roland unter den Tisch.

Der Mönch legte seine bleiche, schmale Hand auf die Hand von Salvator. Trotz ihrer Blässe war seine Hand fieberhaft.

»Ein Mann,« sprach der Abbé Dominique, »für den ich eine tiefe Zuneigung hege, ist, vor ein paar Tagen erst in Paris angekommen, gestern an meiner Seite, in der Rue Saint-Honoré, bei der Himmelfahrts-Kirche verhaftet worden, ohne daß ich es wagte, ihm Hilfe zu leisten, – zurückgehalten durch den Rock, mit dem ich bekleidet bin.«

Salvator verbeugte sich.

»Ich habe es gesehen, mein Vater,« sagte er, »und ich muß zu seinem Lobe beifügen, daß er sich kräftig vertheidigt hat.«

Der Abbé schauerte bei dieser Erinnerung.

»Ja,« sagte er, »ich befürchte, diese Vertheidigung, so gerecht sie auch ist, wird ihm als ein Verbrechen angerechnet.«

»Sie kennen also diesen Mann?« fragte Salvator, indem er den Mönch fest anschaute.

»Oh! ich habe Ihnen gesagt, daß ich eine tiefe Zärtlichkeit für ihn hege.«

»Welches Verbrechens ist er angeklagt?«

»Das ist es, was ich durchaus nicht weiß, und was ich gern wissen möchte, und der Dienst, um den ich Sie bitten wollte, besteht darin, Sie mögen mir erfahren helfen, aus welcher Ursache er verhaftet worden ist.«

»Ist das Alles, was Sie von mir wünschen, mein Vater ?«

»Ja: ich habe Sie nach dem Bas-Meudon in Begleitung eines Mannes kommen sehen, der mir ein höherer Agent der Polizei zu sein schien. Gestern habe ich Sie mit diesem Manne sprechend wiedergesehen. Ich dachte, durch ihn könnten Sie vielleicht das Verbrechen erfahren, dessen mein . . . Freund beschuldigt ist«

»Wie heißt Ihr Freund, mein Vater?«

»Dubreuil.««

»Sein Stand?«

»Es ist ein vormaliger Militär, der, wie ich glaube, von seinem Vermögen lebt.«

»Woher kommt er?«

»Von fernen Ländern, aus Asien . . . «

»Es ist also ein Reisender?«

»Ja,« antwortete der Abbé, traurig den Kopf schüttelnd; »sind wir nicht alle Reisende?«

»Ich ziehe einen Ueberrock an, mein Vater, und ich gehöre Ihnen. Ich will Sie nicht länger aufhalten; denn, glaube ich der Traurigkeit Ihres Gesichtes, so sind Sie einer tiefen Besorgniß preisgegeben.«

»Einer sehr tiefen,« antwortete der Mönch.

Salvator, der nur eine Blouse anhatte, ging in’s anstoßende Zimmer und erschien in einem Augenblicke wieder im Ueberrocke.«

»Nun bin ich zu Ihren Befehlen, mein Vater,« sagte er.

Der Abbé stand rasch auf, und Beide gingen die Treppe hinab.

Roland hob den Kopf empor und folgte ihnen mit seinem verständigen Blicke, bis sie die Thüre wieder zugemacht hatten; als er aber sah, daß man seiner wahrscheinlich nicht bedurfte, da man ihm nicht zu kommen winkte, so ließ er seinen Kopf wieder zwischen seine zwei Pfoten fallen und beschränkte sich darauf, daß er einen tiefen Seufzer ausstieß.

An der Hausthüre blieb Dominique stehen.

»Wohin gehen wir ?« fragte er.

»Auf die Polizeipräfectur.«

»Ich bitte Sie um Erlaubnis, einen Fiacre zu nehmen,« sagte der Mönch. »Mein Rock ist so kenntlich; und es könnten vielleicht so schwere Inconvenienzen für meinen Freund daraus entstehen, wenn man wüßte, ich beschäftige mich mit ihm, daß dies, wie ich glaube, eine unerläßliche Vorsicht ist.«

»Ich wollte Ihnen das vorschlagen,« erwiderte Salvator.

Man rief einen Fiacre, und die zwei jungen Männer stiegen ein; Salvator stieg am Ende des Pont Saint-Michel wieder aus.

»Ich werde Sie an der Ecke des Quai und der Place Saint-Germain-’Auxerrois erwarten,« sagte der Mönch.

Salvator nickte beistimmend mit dem Kopfe; der Fiacre fuhr durch die Rue de la Barrillerie weiter. Salvator ging den Quai des Orfévres hinab.

Herr Jackal war nicht auf der Präfectur. Die Scenen vom vorhergehenden Tage hatten Paris in Aufregung gebracht. Man befürchtete, oder vielmehr, sagen wir es, man hoffte einige Zusammenschaarungen. Alle Polizeiagenten, Herr Jackal an der Spitze, waren auswärts, und der Huissier wußte die Stunde seiner Rückkehr nicht.

Man konnte also nicht auf ihn warten: besser war es, ihn zu suchen.

War es tiefe Kenntniß von Herrn Jackal, war es, Verschwörerinstinct, Salvator wußte, wo er ihn finden würde.

Er ging den Quai hinab und wandte sich rechts auf den Pont-Neuf.

Er hatte nicht zehn Schritte gemacht, als er einem Wagen begegnete; er hörte das Geräusch einer Hand, welche an die Scheibe des Schlages als Zeichen eines Rufes klopfte: er blieb stehen.

Der Wagen hielt auch an.

Der Schlag wurde geöffnet.

»Steigen Sie ein!« sagte eine Stimme.

Salvator wollte sich mit der Nothwendigkeit, einen Freund einzuholen, entschuldigen, als er in dem Manne, der diese Einladung an ihn richtete, den General Lafayette erkannte.

Er zögerte nicht und nahm bei ihm Platz.

Der Wegen ging wieder ab; jedoch sachte.

»Sie sind Herr Salvator, nicht wahr?« fragte der General.

»Ja, General, und ich habe zweimal die Ehre gehabt, mich mit Ihnen als Abgeordneter der hohen Venta zusammenzufinden.«

»So ist es; ich habe Sie wiedererkannt, und darum habe ich Sie angehalten. Sie sind Logenchef, nicht wahr?«

»Ja, General.«

»Wie viel Leute haben Sie?«

»Ich vermöchte es nicht genau zu sagen, doch ich habe viele.«

»Zweihundert? dreihundert?«

Salvator lächelte.

»General,« sagte er, »am Tage, wo Sie meiner bedürfen werden, verspreche ich Ihnen dreitausend Soldaten.«

Der General schaute Salvator an.

Salvator neigte den Kopf mit einer Geberde der Bestätigung.

Es lag ein so redlicher Ausdruck von Vertrauen in der Physiognomie des jungen Mannes, daß man unmöglich zweifeln konnte.

»Je mehr Sie haben« desto wichtiger ist es, daß Sie die Neuigkeit erfahren.«

»Welche?«

»Die Wiener Affaire hat fehlgeschlagen.«

»Ich vermuthete es,« sagte Salvator. »Ich habe euch gestern meine Leute ermahnt, sich nicht in die Bewegung zu mischen.«

»Und Sie haben wohl daran gethan. Man will heute einen Aufstand.«

»Ich weiß das.«

»Doch Ihre Leute . . . ?«

»Der für gestern gegebene Befehl besteht auch noch für heute. Darf ich Sie nun fragen, General, ob die Nachricht, die Sie mir mittheilen, aus sicherer Quelle kommt?«

»Ich habe sie von Herrn von Marunde, der sie vom Herzog von Orleans hat.«

»Und der Prinz hat ohne Zweifel einige Details erfahren ?«

»Positive Details. Ein Courier ist gestern angekommen, unter dem Vorwande von Handelsangelegenheiten, abgesandt vom Hause Arnstein und Eskeles in Wien an das Haus Rothschild in Paris, in Wirklichkeit aber, um den Prinzen zu unterrichten.«

»Das Complott ist also angezeigt?«

»Man weiß nicht, ob es durch eine Machination der Polizei oder durch einen von den Zufällen, welche das Angesicht der Reiche erhalten oder verändern, gescheitert ist. Es ist Ihnen ohne Zweifel bekannt, was dort beschlossen wurde?«

»Ja, einer von den Hauptchefs der Verschwörung hat uns Alles gesagt. Der Herzog von Reichstadt ist durch die Vermittlung seiner Geliebten mit einem ehemaligen Diener von Napoleon, dem General Lebastard de Prémont, in Verbindung gebracht worden. Der junge Prinz willigte ein, zu fliehen, und diese Flucht sollte an dem Tage stattfinden, wo ein Buchstabe am Worte Χαιϱε mit Metallbuchstaben geschrieben über die Thüre einer zwischen dem Meidlinger Thore und dem Fuße des Grünen Berges liegenden Villa fehlen würde. Das ist Alles, was ich weiß.«

»Nun wohl, am 24. März fehlte das ε. Abends um sieben Uhr warf der Herzog einen Mantel auf seine Schultern und ging aus. Als er an das Methlinger Thor kam, versperrte ihm ein Wächter, – die Wächter des Palastes von Schönbrunn sind Gendarmen des Hofes, – versperrte ihm ein Wächter den Weg.«

»»Ich bin es,«« sagte der Prinz, »»erkennen Sie mich nicht?««

»»Doch, Hoheit,«« antwortete der Wächter sich verbeugend: »»aber . . . ««

»»Werden Sie in zwei Stunden noch hier auf der Wache sei?««

»»Nein, Hoheit; es ist halb acht Uhr, und auf den Schlag neun Uhr löst man mich ab.««

»»Nun, so sagen Sie Ihrem Nachfolger, ich sei ausgegangen, damit er mich, wenn er mich zufällig nicht kennt, wieder hineinläßt. Nach einem heißen Liebesabenteuer wäre es traurig, eine kalte Nacht auf der Landstraße zuzubringen.««

»Und diese Worte sprechend, drückte der Prinz dem Gendarmen vier Goldstücke in die Hand.

»»Sie werden mit Ihrem Nachfolger theilen,«« sagte er; »»es wäre nicht gerecht, wenn derjenige, welcher mich hinausläßt, Alles hätte, und derjenige, welcher mich hineinlassen wird, nichts bekäme.««

»Der Soldat nahm die vier Goldstücke, und der Herzog ging durch das Gitter. Am Fuße des Grünen Berges wartete ein Wagen mit einer Escorte von vier Männern zu Pferde; der Herzog stieg in den Wagen, und er ging im Galopp ab; die vier Reiter folgten. Der Eine von diesen vier Männern war der General Lebastard de Prémont; er sollte die ersten drei Posten zu Pferde machen, dann zum Herzog einsteigen und seine Reife mit ihm fortsetzen. Man wandte sich um das Schloß Schönbrunn, und man kam über Baumgarten und Hütteldorf nach Weidlingen. Hier ist eine Brücke über die Wien geschlagen. Auf dieser Brücke fand sich ein umgeworfener Wagen, der Kälber nach dem Markte führte. Die Kälber waren mitten auf der Brücke angehäuft und versperrten den Weg.

»»Macht die Straße frei!«« sagte der General zu seinen Gefährten.

»Diese stiegen ab und schickten sich an, das Hinderniß zu beseitigen.

»Doch in demselben Augenblicke sah man den Helm und die Epauletten eines Oberofficiers glänzen, der aus dem nahen Wirthshause herauskam: es war der General Houdon. Hinter ihm marschierten ungefähr zwanzig Mann.

»»Kehre um!«« sagte der General zu dem als Postillon verkleideten Manne.

»Dieser, der die Dringlichkeit der Lage begriff, ließ schon seine Pferde sich drehen, als man den Galopp eines Trupps von Reitern hörte, welche auf der Landstraße, der man gefolgt war, herbeikamen.

»»Fliehen Sie, General!« rief der Herzog; »»wir sind verrathen!««

»»Aber Sie, Hoheit . . . ?««

»»Ach! ich . . . seien Sie unbesorgt, mir wird man nichts zu Leide thun . . . Fliehen Sie! Fliehen Sie!««

»»Aber, Hoheit . . . ««

»»Ich sage Ihnen, Sie sollen fliehen, oder Sie sind verloren . . . und wenn es sein muß, befehle ich es Ihnen im Namen meines Vaters.««

»»Im Namen des Kaisers,«« rief eine starke Stimme, »»haltet an.««

»»Sie hören?«« sagte der Herzog. »»Fliehen Sie, ich will es, ich bitte Sie darum.««

»»Ihre Hand, Hoheit . . . ««

»Der Herzog steckte seine Hand zum Schlage hinaus, der General drückte seine Lippen darauf; dann stieß er seinem Pferde die Sporen in den Bauch und setzte über die Brustmauen. Man hörte das Geräusch des Pferdes und des Mannes, wie sie in den Fluß fielen, und dann nichts mehr. Die Nacht war zu finster, als daß man sehen konnte, was aus ihnen geworden war. Was den Herzog betrifft, er wurde nach Wien in die kaiserliche Burg zurückgeführt.«

»Und,« fragte Salvator, »Sie denken, General, ein einfacher Zufall habe den Wagen umgeworfen und die Soldaten auf jede Seite der Brücke geführt?«

»Das ist möglich; doch es ist nicht die Meinung des Herzogs von Orleans: er glaubt, die Polizei von Herrn von Metternich sei durch die französische Polizei in Kenntniß gesetzt worden. In jedem Falle sind Sie nun unterrichtet . . . Vorsicht, Klugheit!«

Der General ließ seinen Wagen halten.

 

»Seien Sie unbesorgt!« sagte Salvator.

Sodann, als er auszusteigen.zögerte, fragte Lafayette:

»Nun?«

»Werden Sie mir, wenn ich aussteige, dieselbe Gunst bewilligen, welche der Herzog von Reichstadt dem General Lebastard de Prémont bewilligt hat?«

Und er nahm die Hand des Generals, um sie zu küssen; dieser zog aber seine Hand zurück, bot ihm beide Wangen dar, und sprach:

»Umarmen Sie mich, und küssen Sie mir zu Gefallen die erste hübsche Frau, der Sie begegnen werden.«

Salvator umarmte den General, und stieg aus dem Wagen, der seinen Weg nach dem Luxembourg fortsetzte.

Salvator aber kehrte durch die Rue Dauphine und über den Pont des Arts zurück.

Der Fiacre wartete an der Ecke des Quai und der Place Saint-Germain-l’Auxerrois.

Die Bangigkeiten des armen Dominique wären noch viel erschrecklicher gewesen, hätte der General Lafayette ihm gesagt, was er. Salvator erzählt hatte!

Salvator theilte mit zwei Worten Dominique die Abwesenheit von Herrn Jackal mit und erklärte ihm, ohne ihm zu sagen, wer ihn aufgehalten, die Ursache seines Verzugs.

Doch wir wiederholen, Salvator wußte, wo er Herrn Jackal finden konnte.

Er befahl, in der That ohne das geringste Zögern, dem Fiacre mit dem Bruder Dominique an der Ecke der Rue Neuve-du-Luxembourg zu halten, und durch den Hof des Louvre gehend , indeß der Fiacre den Quais folgte, erreichte er die Rue Saint-Honoré.

Wie er es vorhergesehen, war von der Saint-Roche-Kirche an die Rue Saint-Honoré versperrt.

Es gibt in Paris Neugierige des Tages und Neugierige des andern Tages: die Neugierigen des Tages, die das Ereigniß machen, und die Neugierigen des andern Tages, die den Schauplatz des Ereignisses in Augenschein nehmen.

Es besichtigten aber zehn bis zwölftausend Neugierige des andern Tages mit ihren Frauen und ihren Kindern den Schauplatz des Ereignisses.

Man hätte glauben sollen, es sei eine Promenade nach Saint-Cloud oder nach Versailles an einem Festtage.

Mitten unter diesen Neugierigen hoffte Salvator Herrn Jackal wiederzufinden.

Er mischte sich unter dieses Gedränge.

Wir werden nicht sagen, wie viel Blicke, ehe er zur Rue de la Paix kam, mit dem seinigen correspondirt halten, wie viel Hände die seinige berührt hatten, und dennoch war kein Wort gewechselt worden; nur eine Geberd, welche bedeutete: »Nichts.«

Dem Hotel de Mayence gegenüber hielt Salvator an. Er hatte getroffen, was er suchte.

Bekleidet mit einem Ueberrocke à la prapriétaire, auf dem Kopfe einen Hut à la Bolivar, einen Regenschirm unter dem Arme, und eine Prise Tabak aus einer Dose à la Charte nehmend, perorirte und erzählte Herr Jackal ganz emphatisch, und zwar zum größten Nachtheile der Polizei, wohlverstanden, die Ereignisse des vorhergehenden Tages.

In einem Momente, wo Herr Jackal seine Brille aufgehoben hatte, kreuzte sich sein Blick mit dem von Salvator; dieser Blick blieb unempfindlich, und Salvator begriff dennoch, daß Herr Jackal ihn gesehen hatte.

Der Blick von Herrn Jackal nahm wirklich ein paar Secunden nachher dieselbe Richtung, und dieser neue Blick drückte die Frage aus:

»Haben Sie mir etwas zu sagen?«

»Ja,« antwortete Salvator-

»Gehen Sie voran; ich folge Ihnen.«

Salvator ging voran und trat unter einen Thorweg.

Herr Jackal folgte ihm dahin.

Salvator trat gerade auf ihn zu, verbeugte sich leicht, jedoch ohne ihm die Hand zu geben, und sagte:

»Sie mögen mir glauben, wenn Sie wollen, Herr JackaL doch Sie suchte ich.«

»Ich glaube Ihnen, Herr Salvator,« erwiderte der Polizeichef mit seinem feinen Lächeln.

»Ja, der Zufall hat mich vortrefflich bedient,« sprach Salvator. »Ich komme von der Präfectur.«

»Wahrhaftig!« rief Herr Jackal, »Sie haben sich die Mühe genommen, zu mir zu gehen?«

»Ja, und Ihr Huissier wird es bestätigen. Nur war ich, da er mir nicht sagen konnte, wo ich Sie finden werde, gezwungen, es zu errathen , und ich habe Sie meinem guten Sterne vertrauend aufgesucht.«

»Sollte ich das Glück haben, Ihnen irgend einen Dienst leisten zu können, mein lieber Herr Salvator?« fragte Herr Jackal.

»Ei! mein Gott! ja,« antwortete der junge Mann, »Sie können dieses Glück haben, wenn Sie überhaupt wollen.«

»Lieber Herr Salvator, Sie sind zu geizig mit solchen Gelegenheiten, als daß ich sie mir würde entschlüpfen lassen.«

»Und das ist sehr einfach, wie Sie sehen werden.

Der Freund von einem meiner Freunde ist gestern Abend im Getümmel verhaftet worden.«

»Ah!« machte Herr Jackal.

»Das setzt Sie in Erstaunen ?« fragte Salvator.

»Nein, denn ich hörte sogar, es habe gestern eine große Menge Verhaftungen stattgefunden. Bringen Sie mich auf die Spur, lieber Herr Salvator.«

»Das ist sehr leicht; ich habe Ihnen denselben in dem Augenblicke, wo man ihn verhaftete, gezeigt.«

»Ah! . . . es ist gerade dieser? . . . Seltsam! . . . «

»Würden Sie ihn unter den Gefangenen wiedererkennen?«

»Ich kann nicht dafür stehen: ich habe ein so kurzes Gesicht! Doch wenn Sie mir mit seinem Namen helfen wollen . . . «

»Er heißt Dubreuil.«

»Dubreuil? Warten Sie doch,« sagte Herr Jackal, indem er sich mit der Hand vor die Stirne schlug, wie ein Mensch, der seine Gedanken zu sammeln sucht. »Dubreuil? . . . Ja, ja, ja, ich kenne diesen Namen.«

»Ei! wenn Sie Auskunft nöthig hätten, so könnte ich Ihnen unter der Menge die zwei Agenten suchen, die ihn verhaftet haben? Ihre Gesichter sind mir so gegenwärtig, daß ich sie wiedererkennen würde, dessen bin ich sicher . . . «

»Sie glauben?«

»Um so mehr, als ich sie schon in der Kirche bemerkt hatte . . . «

»Nein, das ist unnöthig . . . Wünschen Sie einige Auskunft über den Unglücklichen?«

»Ich wünsche ganz einfach zu wissen, aus welchem Grunde dieser Unglückliche, wie Sie ihn nennen, verhaftet worden ist.

»Ah! das kann ich Ihnen in diesem Augenblicke nicht sagen.«

»In jedem Falle werden Sie mir wohl sagen, wo Sie glauben, daß er ist.«

»Auf dem Depot, natürlich . . . wenn ihn nicht etwa eine besondere Bezichtigung nach der Conciergerie oder nach der Force bringen gemacht hat.«

»Diese Auskunft ist unbestimmt.«

»Was wollen Sie, mein lieber Herr Salvator? Sie fassen mich ganz unverhofft an.«

»Sie, Herr Jackal! faßt man Sie je so?«

»Gut! nun sind Sie wie die Anderen. Weil ich Herr Jackal heiße, so ziehen Sie Analogien aus meinem Namen, und Sie glauben, ich sei fein wie ein Fuchs!«

»Ei! das ist Ihr Ruf.«

»Nun wohl! ich bin das Gegentheil von Figaro: ich bin weniger werth als mein Ruf, das schwöre ich Ihnen. Nein, ich bin ein guter Kerl, und das macht meine Stärke. Man heilt mich für schlau, man fürchtet meine Feinheiten, und läßt sich durch meine Gutmüthigkeit fangen. An dem Tage, wo ein Diplomat nicht mehr lügt, wird er alle seine Collegen täuschen, denn nie werden sie glauben können, er spreche die Wahrheit.«

»Herr Jackal, machen Sie mich nicht glauben, Sie haben Befehl gegeben, einen Mann zu verhaften, ohne die Ursache zu wissen, aus der Sie ihn verhaften ließen.«

»Ei! hört man Sie, so sollte man glauben, ich sei König von Frankreich!«

»Nein, doch Sie sind König von Jerusalem.«

»Vicekönig, und! . . . Präfect allerhöchstens!

Sind nicht Herr von Corbière und Herr Delavau da, die vor mir in meinem Reiche regieren?«

»Also,« sagte Salvator, den Polizeichef fest anschauend, »Sie weigern sich also, mir zu antworten?«

»Ich weigere mich nicht, Herr Salvator, nur ist mir das buchstäblich unmöglich. Was kann ich Ihnen sagen? . . . Man hat Herrn Dubreuil verhaftet?«

»Ja, Herrn Dubreuil.«

»Nun wohl, dafür ist ein Grund vorhanden.«

»Dieses: Grund ist es gerade, was ich zu wissen verlange.«

»Er wird die Ordnung gestört haben.«

»Nein, denn ich habe ihn in dem Augenblicke, wo er verhaftet wurde, angeschaut.«

»Nun, dann wird man ihn für einen Andern gehalten haben.«

»Das geschieht also zuweilen?«

»Ei!« erwiderte Herr Jackal, indem er sich die Nase mit Tabak vollstopfte, »nur unser Heiliger Vater ist unfehlbar, und auch . . . «

»Erlauben Sie mir, Ihre Worte auszulegen, mein lieber Herr Jackal.«

»Thun Sie das; doch wahrhaftig, Sie erweisen ihnen zu viel Ehre.«

»Ist Ihnen das Gesicht des Verhafteten unbekannt?«

»Ja, ich sah ihn gestern zum ersten Male.«

»Sein Name ist Ihnen unbekannt?«

»Sein Name Dubreuil . . . ja.«

»Und die Ursache seiner Verhaftung, ist Ihnen unbekannt ?«

Herr Jackal drückte seine Brille wieder auf seine Augen nieder.

»Völlig unbekannt,« sagte er.

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