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Mumu

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Mumu
Mumu
Аудиокнига
Читает Richard Williams
99 
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Alle lachten über Stephan und legten sich nach dem Essen schlafen.

Zu derselben Zeit aber schritt eilig und rastlos auf der Landstraße nach T . . . ein Riese mit einem Bündel auf den Schultern und einem langen Stock in der Hand. Es war Garassim. Er eilte, ohne umzublicken, eilte nach Hause, nach seinem heimatlichen Dorfe. Nachdem er die arme Mumu ertränkt, war er in sein Stübchen gelaufen, hatte schnell einige Habseligkeiten in eine alte Decke gepackt, diese als Bündel zusammengerollt, dasselbe auf die Schultern geworfen, und sich aus dem Staube gemacht. Den Weg hatte er sich schon damals genau gemerkt, als man ihn nach Moskau brachte; das Dorf, woher die Barynja ihn genommen, lag nicht über fünfundzwanzig Werst seitwärts von der Landstraße. Er schritt mit einer gewissen unerschütterlichen Kühnheit, mit einer verzweifelten und zugleich freudigen Entschlossenheit auf derselben fort. Er schritt dahin: mit erweiterter Brust; die Blicke starrten inbrünstig und geradaus in die Ferne. Er eilte, als harre seiner die alte Mutter in der Heimat, als riefe sie ihn zu sich nach langem Wandern in der Fremde, unter fremden Leuten . . . Die eben hereinbrechende Sommernacht war still und warm; auf der einen Seite, da wo die Sonne untergegangen, war es noch hell am Horizont und der Himmel geröthet vom letzten Abglanz des entschwundenen Tages – von der anderen Seite stieg schon die bläulich-graue Dunkelheit herauf. Dorther kam die Nacht. Hunderte von Wachteln schlugen ringsum, ein Wachtelkönig rief dem andern zu. Garassim konnte sie nicht hören, auch das leise nächtliche Flüstern der Bäume nicht, an denen seine starken Füße ihn vorübertrugen, aber er spürte den wohlbekannten Duft des reifenden Korns, der von den dunklen Feldern herüberwehte, fühlte, wie der Wind, der ihm entgegenblies – der Wind der Heimat – ihm schmeichelnd über das Gesicht strich und mit seinem Haar und Bart spielte; er sah vor sich den schimmernden Weg, den Weg nach Hause, der sich schnurgerade hinzog, sah am Himmel die unzähligen Sterne, die seinen Pfad beleuchteten, und wie ein Löwe schritt er kräftig und herzhaft weiter, so daß, als die aufgehende Sonne mit ihren feuchtrothen Strahlen den erst recht in Gang gekommenen Wanderer beleuchtete, er schon fünfunddreißig Werst von Moskau entfernt war.

Nach zwei Tagen betrat er seine kleine Hütte wieder, zur großen Verwunderung des Soldatenweibes, das man in derselben einquartiert hatte. Nachdem er vor den Heiligenbildern sein Gebet verrichtet, ging er sogleich zu dem Starost. Der Starost war erst verwundert; aber die Heuernte ging eben an; da gab man denn Garassim, als einem vorzüglichen Arbeiter, eine Sense in die Hand – und er begann zu mähen, wie vordem, so zu mähen, daß die Bauern ihre Köpfe schüttelten, wenn sie sahen, wie er ausholte oder den Rechen handhabte . . .

Inzwischen hatte man in Moskau Garassim den Tag nach seiner Flucht vermißt. Man ging auf sein Stübchen, durchsuchte es, und berichtete die Sache Gawrilo. Dieser kam, sah, zuckte die Achseln und entschied, der Taubstumme sei entweder entflohen, oder habe sich zugleich mit seinem dummen Hunde ertränkt. Man machte der Polizei eine Anzeige und meldete es der Herrin. Diese gerieth in Zorn, brach in Thränen aus, befahl ihn um jeden Preis aufzusuchen, versicherte, nie befohlen zu haben, daß man den Hund umbringe, und nahm endlich Gawrilo dermaßen in's Gebet, daß der Haushofmeister den ganzen Tag kopfschüttelnd brummte: »Hm! hm!« bis Onkel Chwost ihn in derselben Tonart überbrummte und beruhigte. Endlich kam die Nachricht, daß Garassim in sein Dorf zurückgekehrt sei. Die Barynja beruhigte sich einigermaßen; erst gab sie den Befehl, ihn sogleich wieder nach Moskau kommen zu lassen, dann aber erklärte sie, einen so undankbaren Menschen könne sie gar nicht brauchen. Uebrigens starb sie selbst bald darauf, und die Erben ließen nicht allein Garassim wo er war, sondern verabschiedeten auch die ganze übrige Dienerschaft der Mutter gegen Kopfgeld.

Garassim lebt heute noch als Junggesell in seiner einsamen Hütte; er ist gesund und kräftig, wie zuvor, arbeitet, wie zuvor, so viel als vier Andere und hat sein ernstes, zurückhaltendes Wesen bewahrt. Die Nachbarn aber haben bemerkt, daß er seit seiner Rückkehr aus Moskau allen Umgang mit dem weiblichen Geschlechte aufgegeben hat; er sieht kein Frauenzimmer an und hält keinen Hund.

»Uebrigens – sagen die Bauern – ist es sein Glück, daß er ohne Frau fertig werden kann; und einen Hund – wozu braucht er einen Hund? Selbst mit Gewalt ließe sich kein Dieb in seinen Hof schleppen!« So steht der Taubstumme in dem Rufe riesiger Kraft.

– Ende -
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