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Die Mohicaner von Paris

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»Erlangen Sie wieder Ihre Kaltblütigkeit, mein Herr. In meiner Gegenwart erlaube ich Ihnen den Zorn nicht. Sie haben eine Geliebte: sie ist klein, sie ist blond, dreißig Jahre alt, sie ist die Freundin von Frau von Marande, sie heißt Gräfin von Gasc, sie wohnt in der Rue du Bac, Nro. 18.«

»Ich weiß nicht, ob Ihre Polizei Sie theuer zu stehen kommt, Madame, was ich aber weiß, ist, daß sie, so schlecht sie bezahlt sein mag, Sie um Ihr Geld betrügt.«

»Diese Frau wohnt in der Rue du Bac, Nro. 18,« fuhr Regina kalt fort; »Sie gehen am Montag, am Mittwoch und am Freitag zu ihr. Sie haben sich vorhin mit Cäsar verglichen, der die Tapferkeit war; es wird Sie nicht mehr kosten, sich mit Numa zu vergleichen, der die Weisheit war. Das ist Ihre zweite Egeria; die erste ist die Frau Marquise de la Tournelle Ihre Mutter . . . Ich habe nicht nötig, eine Polizei gut oder schlecht zu bezahlen, um diese Dinge zu erfahren, sie sind offenkundig: es gibt kein liberales Blatt, welches sie nicht seit zwei Jahren gesagt hat.«

»Das ist eine alberne Verleumdung, Madame, und wahrhaftig, ich begreife nicht, wie Sie sich zum Echo dieser elenden Pamphletschmierer machen können.«

»Ich danke, mein Herr! es ist mir nicht unangenehm, Ihre Ansicht über diese Journale zu kennen. Sagen Sie mir fortan, sie erweisen mir die Ehre, sich mit mir zu beschäftigen, so werde ich Ihnen mit Ihren eigenen Worten erwidern.«

Der Graf Rappt biß sich aus die Lippen, dann sagte er rasch und wie ein Mensch, der ein Argument gefunden hat, welches keine Erwiederung zuläßt:

»Der Unterschied, der zwischen Ihnen und mir stattfindet, Regina, ist, daß ich förmlich die Albernheiten, die man mir aufbürdet, leugne, während Sie nicht anstehen, das Unrecht, dessen man Sie beschuldigt, zuzugeben.«

»Was wollen Sie, mein Herr? Sie haben mir eine ausnahmsweise Stellung gemacht; wundern Sie sich also nicht, daß ich eine Ausnahme werde. Ja, es ist ein Unterschied zwischen uns, ein großer, mein Herr. Ich bin offenherzig; Sie, Sie erniedrigen sich zur Lüge; nur lügen Sie vergebens. Seit langer Zeit, – das Entsetzliche ausgenommen, was ich leider zu spät erfahren habe, denn hätte ich es gewußt, so würde mich keine Macht der Welt gezwungen haben, vor dem Altar Ja zu sagen, – seit langer Zeit weiß ich, woran ich mich in Betreff aller Einzelheiten Ihrer Existenz zu halten habe. Ich konnte Ihnen bei tausend Franken sagen, nicht nur was diese Frau von Ihnen empfängt . . . – ich lege keinen Werth auf das Geld, unterbrechen Sie mich also nicht, – sondern was sie von der Polizei erhält, denn die ehrliche Creatur, die ihren Leib an Sie verkauft, hat ihre Seele an Ihre Freunde verkauft. Doch nun sind Sie reich, und ich ermächtige Sie, von meiner Mitgift zu nehmen, was Sie wollen, um Frau von Gasc mit Leib und Seele zu kaufen!«

»Madame!«

»Ja, ich bin Ihrer Meinung, ich entfernte mich von der Frage; ich habe es mit Ekel, aber redlich gethan. Kein Wort mehr über diesen Gegenstand. Ich danke Ihnen, daß sie ihn berührten, denn dies beweist, daß Sie, der Sie so wenig achten, doch noch einige Achtung für mich bewahrt haben.«

»Diese Achtung, Madame, es hängt nur von Ihnen ab, sie ganz zu haben.«

»Und was muß ich zu diesem Ende thun, mein Herr?«

»Auf den Mann verzichten, der Sie liebt.«

»Auf ihn verzichten? ich glaube, Sie sagen mir, ich soll aus ihn verzichten? Ei! mein Herr, ohne das entsetzliche Geheimnis, das mir enthüllt worden ist, wäre es schon geschehen, und ich hätte ihn nie wiedergesehen; denn im Ganzen waren Sie mein Gatte, und sobald ich Sie als solchen vor Gott und den Menschen angenommen hatte, wäre ich Ihnen treu geblieben! Ah! Sie kennen mich, und Sie zweifeln nicht daran! Doch durch ein unerhörtes Verbrechen, durch eines der Verbrechen, die man nur in den Gesellschaften des Alterthums, den Händen des Verhängnisses entsprungen, wiederfindet, stürzen Sie nun meine ganze Existenz um; und Sie glauben, ich werde den Spruch Ihrer Berechnung erdulden, wie ich den des Verhängnisses erdulden würde, – als resigniertes Opfer; von Ihnen zu Boden geworfen, werde ich mich nicht mehr erheben? Oh! Sie sind in der That wahnsinnig! Da ist ein Mann, der mir vom Herrn gesandt worden, um meine Stütze in dem Augenblicke zu sein, wo mir jede Stütze fehlt, der durch die göttliche Allmacht mein einziger Gedanke, meine einzige Zukunft, mein Leben wird, und Sie kommen. Sie der Strafbare, Sie der Verbrecher, Sie der Unwürdige, Sie der Blutschänder. Sie kommen und sagen mir kalt, ich soll aus ihn verzichten? Ich habe Ihnen also noch nicht gesagt, daß ich diesen Mann liebe?«

Herr Rappt schwankte einen Augenblick, ob er im Tone der Ironie oder in dem des Zornes antworten sollte.

Mit dem Zorne war es ihm nicht geglückt, er versuchte es mit der Ironie.

»Bravo, Madame! bravo!« sagte er in die Hände klatschend.

»Mein Herr,« rief Regina mit der Bewegung einer verwundeten Löwin, »ich bin keine Komödiantin, daß Sie sich erlauben, mir Beifall zu klatschen, und spiele ich eine Rolle, so geschieht es im Drama meines innern Lebens, dem Gott hoffentlich die Entwicklung machen wird, die das Verbrechen und die Unschuld verdienen.«

»Verzeihen Sie, Madame,« erwiderte der Graf mit einer geheuchelten Botmäßigkeit, »das kommt ohne Zweifel von Ihrer Gewohnheit, die Künstler zu frequentieren, her: Sie haben diese letzten Worte so dramatisch gesprochen, daß ich im Theater zu sein glaubte.«

»Sie irrten sich, mein Vater,« entgegnete Regina mit einer unversöhnlichen Festigkeit; »Sie waren im Zimmer Ihrer Tochter, und spielt eines von uns eine abscheuliche Komödie, so sind Sie es, Sie, der Sie eine Maske statt eines Gesichtes haben, Sie der Sie mit Ihren Händen die Bühne ausgeschlagen haben, wo Sie seit fünfzehn Jahren alle Rollen spielen. Ah! Sie sprechen von Theater und Komödie, und was thun Sie denn, wenn nicht Komödie spielen? Die Herzogin von Hereford ist allmächtig am englischen Hofe, wohin Sie eines Tags als Botschafter geschickt zu werden hoffen, und es gibt keine Zärtlichkeiten, die Sie nicht an die Kinder von Lady Hereford verschwenden. Komödie! denn Sie hassen die Kinder. Was hassen Sie übrigens nicht? . . . Begeben Sie sich im Wagen entweder zu Hofe, oder zum Minister, oder in die Kammer, so haben Sie immer ein Buch in der Hand. Komödie! denn Sie lesen nicht, wenn Sie nicht etwa Macchiavell lesen .., Singt die erste Sängerin der italienischen Oper, so applaudieren Sie und rufen bravo, wie Sie es vorhin thaten, und sobald Sie nach Hause gekommen sind, schreiben Sie ihr Blätter über die Musik. Komödie! denn Sie können die Musik nicht leiden; doch die erste Sängerin ist die Geliebte des Baron Straashausen, eines der mächtigsten Diplomaten des Wiener Hofes. Um alle diese Heuchelei zu sühnen, gehen Sie allerdings am Sonntag nach Saint-Thomas-d’Aquin. Immer Komödie, schändliche Komödie, schändlicher als die anderen! denn während Ihr mit Wappen geschmückter Wagen vor der großen Thüre stationiert, entfernen Sie sich durch die kleine, um wohin zu gehen? Gott weiß es! vielleicht um mit Frau von Gasc im Cabinet des Polizeipräfecten zusammenzukommen.«

»Madame!« brüllte dumpf der Graf.

»Sie sind ostensibler Eigenthümer eines Journals, das die legitime Monarchie vertheidigt, und Sie sind geheimer Redacteur einer Revue, welche gegen diese Monarchie zu Gunsten des Herzogs von Orleans konspiriert. Das Journal unterstützt die ältere Linie, die Revue unterstützt die jüngere Linie, so daß wenn einer von beiden Zweigen bricht, Sie sich leicht an den andern anhängen können. Und man weiß das, sehen Sie! Und Privatleute, und Minister, und Bürger, und Regierung wissen das! Die Einen grüßen Sie und die Andern empfangen Sie, und Sie sagen: ›Da sie das thun, so wissen sie nichts.‹ Nein, mein Herr, sie sind nicht unwissend, sie wissen; doch Sie können mächtig werden, und man grüßt Ihre zukünftige Macht; doch man weiß, daß Sie reich sein werden, und man grüßt Ihren zukünftigen Reichthum.«

»Muth, Madame!« rief der Graf halb zu Boden geschmettert.

»Wahrhaftig, mein Herr,« fuhr Regina fort, »ist das nicht eine unbezeichenbare Komödie? Sind Sie denn nicht müde, immer zu betrügen? Antworten Sie mir: wozu dienen Sie auf Erden? Was haben Sie Gutes gethan, oder vielmehr, was Böses haben Sie nicht gethan? wen haben Sie geliebt oder vielmehr wen haben Sie nicht gehaßt? . . . Hören Sie, mein Herr, wollen Sie meine ganzen Gedanken wissen? wollen Sie ein für alle Male kennen, was im Grunde meines Herzens für Sie ist? Nun wohl., es ist das Gefühl, das Sie für die ganze Welt hegen, Sie! und das ich nie für einen Menschen gehegt hatte! es ist Haß! . . . Ich hasse Ihren Ehrgeiz! ich hasse Ihren Hochmuth! ich hasse Ihre Feigheit! ich hasse Sie vom Kopfe bis zu den Füßen, denn vom Kopfe bis zu den Füßen sind Sie nur Lüge.«

»Madame,« erwiderte der Graf, »das sind viele Beleidigungen für eine Schande, die ich Ihnen ersparen wollte!«

»Mir eine Schande ersparen, Sie, mein Herr?«

»Ja, es sind über diesen jungen Mann gewisse Gerüchte im Umlaufe . . . «

Regina schauerte, nicht über das, was der Graf sagen würde, sondern über das, was Petrus hören sollte.

»Ich glaube Ihnen nicht,« unterbrach sie.

»Ich habe noch nichts gesagt, und Sie strafen mich zum Voraus Lügen.«

»Weil ich zum Voraus weiß, daß Sie lügen werden.«

»Trotz seiner Verwandtschaft mit dem General von Courtenay wird er in keinem Hause des Faubourg Saint-Germain empfangen.«

»Weil er sich nicht will in einem Salon vorstellen lassen, wo er Ihnen begegnen könnte.«

»Er macht einen fürstlichen Aufwand, und man weiß nicht, daß er irgend ein Vermögen besitzt.«

»Ah! ja, Sie haben ihn einmal im Boulogner Wäldchen aus einem Manege-Pferde getroffen, und einmal aus dem Balcon des Theâtre-Francais mit einem Billet, das ihm sein Freund Jean Robert geschenkt hatte.«

»Man nimmt als seinen Banquier eine gewisse Theaterprinzessin an . . . «

 

»Mein Herr,« rief Regina bleich vor Zorn und Schrecken, »ich verbiete Ihnen, den Mann zu beleidigen, den ich. liebe!« ^

Sie warf diese Worte gegen die Orangerie hin, damit Petrus wohl begreife, sie seien an ihn gerichtet; dann ging sie an die Klingel, zog heftig die Schnur und fügte bei:

»Kann mich Eines darüber trösten, daß ich Sie einen Abwesenden verleumden höre, mein Herr, so ist es meine Ueberzeugung, daß Sie es, wäre dieser Abwesende hier, nicht wagen würden, ein einziges von Ihren Worten zu wiederholen.«

In diesem Augenblicke wurde die Thüre geöffnet, und Nanon trat ein.

»Führen Sie den Herrn Grafen zurück.« sprach Regina zu ihrer Kammerfrau, indem sie ihr einen Leuchter in die Hand gab.

Sodann, als der Graf, vor Wuth mit den Zähnen knirschend, sich zu entfernen zögerte, rief Regina mit einer erhabenen Geberde des Befehles, indem sie aus die offene Thüre deutete:

»Gehen Sie, Herr Graf!«

Der Graf hätte wohl gern widerstehen mögen, doch er wurde beherrscht durch die Größe des Anblicks de, jungen Frau.

Er warf aus sie den Blick einer Schlange, welche zu fliehen genötigt ist, und die Kinnladen an einander gepreßt, die Fäuste geballt, sprach er mit dumpfer, drohender Stimme:

»Nun wohl, es sei, Madame, Gott besohlen!«

Und er ging ab, gefolgt von Nanon, welche die Thüre wieder hinter ihm schloß.

Doch die Scene war zu heftig gewesen; wie ein von einem Sturmregen angeschwollener See überströmte das Herz von Regina plötzlich, sie sank einen Schrei der Erschöpfung ausstoßend in einen Lehnstuhl, und gleich zwei Bächen rollten ihre Thränen aus ihren halb geschlossenen Augen über ihre Wangen.

CXLIII
Liebesplauderei

In dem Augenblicke, wo Nanon die Thüre wieder schloß, wo Regina halb ohnmächtig in einen Lehnstuhl fiel, kam Petrus bleich, die Stirne von Schweiß überströmt, aber mit freudestrahlenden Augen aus der Orangerie heraus.

In der That, hatte ihn dieses häusliche Drama, dem er beigewohnt, mit Schrecken und Ekel erfüllt, ihn, die unschuldige Seele, das redliche Herz, so erschien ihm dagegen die Märtyrerrolle, welche Regina gespielt, in ihrer ganzen Größe, und das tiefe Mitleid, welches er für das Opfer empfand, ließ ihn beinahe den Henker vergessen.

Petrus näherte sich langsam Regina; sie aber, als sie den jungen Mann kommen hörte, warf ihre beiden Hände auf ihr Gesicht und blieb in der Haltung des Verurtheilten, der seinen Spruch empfangen soll. Man hätte glauben sollen, sie habe bange, die Schändlichkeit ihres Gatten und der Fehler ihrer Mutter werden aus sie zurückspringen, und aus Furcht, ihr Geliebter könnte ihre Röthe sehen, verschleierte sich das Gesicht mit ihren schönen Händen. – Petrus begriff den Kampf, der sich in ihr erhob, die Gemüthsbewegung, von der sie ergriffen war: er setzte ein Knie aus die Erde, und mit einem sanften und zugleich festen Tone sprach er oder murmelte er vielmehr, wie er es bei einem Liede, um ein Kind einzuschläfern, gethan hätte:

»Oh! meine schöne Regina, ich liebte Dich nur wie man ein junges Mädchen liebt; nun bete ich Dich an als eine Märtyrin! Das Verbrechen, dessen Opfer Du bist, statt aus Dich zurückzuspringen und Dein Unschuldskleid zu trüben, macht Dich in meinen Augen im ganzen Glaube Deiner Schönheit strahlen! Du kannst mich also ohne Scham und ohne Furcht anschauen, denn ich muß erröthen, daß ich Deiner so unwürdig bin. Von dieser Stunde an wirst Du mir heilig, und meine Liebe wird sich über die gemeine Liebe der anderen Menschen erheben, um bis zu Dir zu gelangen . . . Ob! Regina, ich liebe Dich! ich liebe Dich! . . . ich habe für Dich die Anbetung, die ich für meine Mutter gehabt hätte, würde sie gelebt haben; ich habe für Dich die unaussprechlichen Zärtlichkeiten, die ich für meine Schwester gehabt hätte, hätte mir der Himmel eine Schwester gegeben; ich habe für Dich die religiöse Verehrung, die ich als Kind für die Madonna von Granit hatte, welche von der Höhe der Felsen unserer steilen Gestade herab die Stürme des Oceans beherrschte.«

Regina ließ ihre beiden Hände in die des jungen Mannes fallen und entblößte so ihr Gesicht, das ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit ausdrückte.

Petrus fuhr fort:

»Ich sagte Dir vorhin, Du habest mich dem Leben zurückgegeben; Du habest mir den wahren Zweck des Daseins gezeigt, das ich bis dahin für eine unnütze Fantasie Gottes gehalten. Nun wohl, theure Geliebte, nun bin ich es, wie Du diesem Menschen sagtest, der dir die Hand reicht, ich bin es, der Dich wiedererhebt, und so Hand in Hand, mit einander verkettet, werden wir stärker sein, um dem Bösen zu widerstehen, und wir werden den Menschen trotzen, indem wir uns Gott nähern!«

Ein bleiches Lächeln schwebte über die Lippen von Regina.

»Schau’ mich an, Regina!« sprach Petrus weiter, »wie Du mich erst vor einem Augenblicke Dich anschauen hießest. Ich frage Dich nicht, wie Du es thatst. ob Du mich liebst; ich sage Dir, ›Du liebst mich!‹ mein Herz zittert u«d schlägt, um zu brechen, bei dem Worte: Du liebst mich! Alles, was Dunkles in mir war, hellt sich aus und erleuchtet sich bei diesem göttlichen Worte! Alles, was ich Gutes hatte, wird besser; Alles, was ich Trauriges hatte, lächelt; Alles, was ich Schlimmes hatte, geht! Es war bis jetzt schwarz in meinem Herzen wie in der Nacht, und in dieser Finsternis; zog Deine Liebe wie ein Traum vorüber: heute ist mein Herz von Azur wie der Himmel, und Deine Liebe strahlt darin wie ein einziger Stern!«

Die junge Frau schaute ihn zärtlich an und ließ ihn reden; denn jenen Pflanzen ähnlich, von denen der Dichter von Florenz spricht, deren Haupt der Rauhreif der Nacht gebeugt hat, und die ihre Blumenkronen unter den Strahlen der Sonne wiedererheben, fühlte sie sich bei den Tönen seines Wortes und unter den Strahlen seiner Augen wiederaufleben.

Und er fuhr fort:

»Ich liebe Dich! . . . Höre keine andere Stimme, als die meinige, Regina; denke nicht an etwas Anderes, als an mich, meine Angebetete; laß mich Dich wiegen durch meine Worte, wie sich die Barke durch die Wellen wiegen läßt, wie die Blume sich durch den Wind wiegen läßt! Ueberlaß Dich mir; Dein Schmerz bat keinen sicheren Zufluchtsort, als meine Seele. Ich liebe Dich! vergiß die Erde für dieses Wort. Sterben wir in der Welt, und unsere Liebe sei eine ewige Himmelfahrt. Was die Menschen Gott nennen, ist die unsterbliche Liebe!«

Und allmählich, während Petrus sprach, nahm das Gesicht der jungen Frau seinen natürlichen Ausdruck wieder an, färbte sich mit allen Tinten des Glückes, bekränzte sich mit allen Strahlen der Seligkeit. Die harmonischen Worte von Petrus ertönten in ihr wie liebliche Accorde; und halb zurückgehalten durch den Schmerz, der noch dumpf in der Tiefe ihrer Seele toste, wie das Rollen eines fernen Donners, halb hingerissen durch die Freude, die sie wie ein neuer Frühlingsstrahl übergoß, neigte sich Regina gegen den jungen Mann, der immer noch vor ihr kniete, umschlang ihn mit ihren Armen, und flüsterte auch:

»Ich liebe Dich! ich liebe Dich!«

Doch so leise, daß diese Worte ihn wie ein Hauch berührten, und daß seine Augen viel mehr den süßen Schwur mit den Flammenflügeln vorüberziehen sahen, als seine Ohren ihn hörten: dann fielen einige Zähren mit Anstrengung aus den Augen der jungen Frau, dann kamen Tropfen reichlicher daraus hervor, und endlich floßen ihre Thränen fast wie ein Bach,

Das war eine reizende Gruppe, schön, jung, frisch. Man hätte glauben sollen, es sei ein schwarzer Schwan und ein weißer Schwan, die sich in einem Bassin von rosenfarbigen Marmor liebkosen.

Sie blieben so einige Minuten lang, still und verliebt umschlungen, die junge Frau weinend, der junge Mann ihre Thränen einsaugend und trinkend.

Was hätten sie sich sagen können? Ist es mit der Liebe nicht wie mit jenen bezaubernden Alpenthälern, die man in dem Momente, wo man sie entdeckt, aus einander gestützt, mit Thränen in den Augen und schweigend anschaut, weil man fühlt, daß man nie genug sagen würde? Sie genossen ihr Glück, wohl begreifend, das es kein größeres Glück gibt, als ganz leise sich selbst zu sagen: »Ich bin geliebt!«

Dieses stumme Duett ihres Herzens würde sich ins Unendliche verlängert haben, hätte nicht Regina allmählich, sich dem jungen Manne nähernd, aus ihrem Gesichte den glühenden Athem von Petrus umherschweifen gefühlt. Sie sah ein, daß ihre Lippen im Begriffe waren, die Lippen ihres Geliebten zu berühren; sie stieß einen schwachen Schreckensschrei aus, löste den von ihren zwei Armen um den Hals des jungen Mannes gebildeten Knoten, legte die Hände aus seine Schultern, schob ihn sachte zurück und sagte mit einer Stimme, deren Aufregung sie nicht einmal vor ihm zu verbergen suchte:

»Entfernen Sie sich, mein Freund. Setzen Sie sich zu mir wie vorhin, und lassen Sie uns als Bruder und Schwester plaudern.«

Der junge Mann, während er Regina zuzulächeln fortfuhr, gab einen schwachen Seufzer von sich, rückte ein Tabouret hinzu und setzte sich.

»Geben Sie mir Ihre beiden Hände,« sprach die junge Frau.

Petrus erhob seine beiden Hände bis zu denen von Regina, und so mit den Ellenbogen aus ihren Schooß gestützt, wartete er, daß sie spreche, indem er sie mit den Augen befragte.

»Errathen Sie nicht, von wem ich gern mit Ihnen sprechen möchte, Petrus?« sagte sie.

»Von Ihrer Mutter, nicht wahr, Regina?« erwiderte der junge Mann mit seinem liebevollsten Tone.

»Ja, mein Freund, von meiner Mutter; und vor Allem lassen Sie mich Ihr zartestes Mitleid ihr zuwenden. Die Erzählung des isolierten Lebens, das sie hier wie in einem Gefängnisse führt, die Geschicke dieses ungeheuren Schmerzes, der sich aus ihrem Gesichte malt, und dessen Ursache kein Mensch kennt, würde Sie, wenn sie hier wäre, das Knie vor ihr beugen machen.«

»Oh! Regina,« sprach Petrus, »glauben Sie mir, daß ich sie aus tiefstem Herzen beklage!«

»Sie haben mich oft um das Geheimnis der Einsamkeit dieser Prinzessin des Orients befragt, welche den ganzen Tag aus ihren Polstern ausgestreckt liegt, das Licht des Himmels nur durch die Oeffnungen ihrer Sommerläden empfängt, und, statt jeder Zerstreuung, die zahlreichen Kügelchen ihres Rosenkranzes abkörnt; Sie haben oft die Ursachen dieser orientalischen Menschenscheu, dieser Vereinzelung, dieser Unthätigkeit, die Sie mit der Indolenz der Prinzessinnen von Tausend und eine Nacht verglichen, zu kennen gewünscht. Sie werden ihr Geheimnis, nun erfahren: ich habe vorhin ihre ganze Correspondenz gelesen . . . Oh! mein Herr, Sie werden schauern bei der Lesung dieser Briefe, geschrieben von Herrn Rappt, halb um sie zu verderben, halb um sie zu trösten! Sie kennen den Menschen, nicht wahr? weil Sie aus seinem Munde haben kommen hören, müssen Sie errathen, was aus seiner Feder kommen kann. Jeder Tag meiner Mutter ist ein Tag der Finsternis gewesen! Ich bitte Sie inständig, mein Freund, aus Liebe für mich seien Sie nachsichtig und barmherzig gegen meine Mutter!«

»Vergebung und Segen über sie!« erwiderte Petrus mit ernstem Tone. »Wer ist aber das treulose oder stoische Herz, das Feigheit oder Stärke genug gehabt hat, um Ihnen ein solches Geheimnis zu enthüllen?«

»Oh! fluchen Sie nicht, Petrus, und bedenken Sie vielmehr, was geschehen wäre, wenn ich nichts erfahren hätte . . . Es ist weder ein feiges Herz, noch ein stoisches, das mir Alles enthüllt hat: es ist ein unschuldiges Herz, das nicht wußte, was es that; es ist ein Kind, das ich von ganzer Seele liebe, und das Sie ebenfalls lieben; es ist unsere liebe kleine Abeille, Petrus, die zwei Stunden nach der Rückkehr von der Kirche mir diese Briefe gebracht hat.«

»Und wie konnten sich Briefe, die ein Geheimnis, von solcher Wichtigkeit enthielten, in den Händen dieses Kindes finden?«

»Nichts ist einfacher, mein Freund, und der Zufall, – verzeihen Sie, ich will sagen, die Vorsehung, – die Vorsehung hat Alles gethan!«

»Erklären Sie mir das, Regina.«

»Sie wissen, daß meine Mutter nach dem Namen ihrer Voreltern Tschuwadieski und nach ihrem Taufnamen Rina heißt. Doch wegen der wahrhaft königlichen Würde von derjenigen, welche diesen Namen trug, nannte mein Vater meine Mutter Regina statt Rina. Im Gegentheile hiervon nahm mein Vater bei mir, die ich bei der Taufe den Namen Regina erhielt, – da man den Namen sehr feierlich für ein kleines Mädchen fand, – die Gewohnheit an, mich Rina zu nennen, so daß Abeille sich an diese Namensveränderung gewöhnte, mich nannte, wie man meine Mutter nannte, und meine Mutter nannte, wie man mich nannte. Bei der Rückkehr von der Kirche nun, und während sich Jedermann im Salon aushielt, schlüpfte Abeille, deren Hauptfehler die Neugierde ist, in das Zimmer der Prinzessin und befand sich zum ersten Male in ihrem Leben hier allein. Da öffnete sie halb die Schublade eines Chiffonnier, wo, wie sie wußte, meine Mutter ihre Rosenconfituren und ihre orientalischen Bonbons einschloß. – Es versteht sich von selbst, daß Abeille sich gehörig mit Naschwerk versah.– Doch über der Schublade von Confituren, welche so oft von meiner Mutter für sie in Contribution gesetzt worden war, fand sich eine andere Schublade, die sie nie hatte öffnen sehen. Was konnte in einer so gut geschlossenen Schublade sein? Außerordentliche Confituren! unbekannte Bonbons! Und vom doppelten Dämon der Leckerhaftigkeit und der Neugierde angetrieben, nahm Abeille den Schlüssel der offenen Schublade, steckte ihn in das Schloß der geschlossenen, drehte den Schlüssel und zog an sich . . . Nicht das geringste Bonbon! nicht das kleinste Zuckerwerk! ein mit einem schwarzen Bande umwickeltes Päckchen, das war Alles. Sie nahm es indessen, drehte es in ihren Händen hin und her, in der Hoffnung ohne Zweifel, ein Geheimnisvolles Zuckerwerk werde aus diesem papierenen Umschlage hervorkommen . . . Nichts! Sie schickte sich in ihrem Aerger an, das Papier wieder hineinzuwerfen, als sie die Aufschrift las:

 

›An die Prinzessin Rina.‹

»Ich sagte Ihnen, Abeille, habe ganz klein die Gewohnheit angenommen, mich Rina zu nennen. Mochte sie nun vergessen haben, daß dies auch der Name meiner Mutter war, mochte sie es nie gewußt haben, ihr erster Gedanke war, dieses Päckchen gehöre mir, ihr zweiter, es mir sogleich zu bringen. Sie schloß die Schublade wieder, that den Schlüssel an seinen Platz, fragte, wo ich sei, erfuhr, ich sei im Gewächshause, und lief schwimmend im Schweiße, wie sie das erste Mal war, als Sie sie sahen, herbei.

›Höre, Prinzessin Rina,‹ sagte das Kind, indem es seine beiden Hände hinter seinem Rücken hielt, »ich will Dir ein Hochzeitgeschenk machen.‹

»Sie lachte; ich, ich war traurig.

›Was willst Du damit sagen, kleine Tolle?‹ fragte ich.

›Ich will Dir sagen, daß ich Dir auch etwas zu geben habe . . . Frau Gräfin Rappt, ich habe die Ehre, Ihnen dieses kleine Geschenk anzubieten; gefällt es Ihnen nicht, so ist das nicht meine Schuld, weil ich selbst nicht weiß, was es ist.‹

»Und nachdem sie das Päckchen aus meinen Schooß geworfen hatte, lief sie, wie sie gekommen war, in aller Hast davon. – Erst am Abend zwang ich sie,– mir zu sagen, wie diese Briefe in ihre Hände gefallen waren. – Ich knüpfte das Band aus: etwa hundert Briefe fielen aus meinen Schooß; alle hatten als Aufschrift den Namen, den man mir zu geben pflegte, geschrieben von der Hand von Herrn Rappt. Sie waren deutsch geschrieben. Ich öffnete einen aufs Gerathewohl: bei der vierten Zeile hatte ich nichts mehr zu erfahren . . . Beklagen Sie mich, Petrus, oder beklagen Sie vielmehr meine Mutter!«

Und diese Worte sprechend, ließ die junge Frau weinend ihren Kopf auf die Schulter ihres Geliebten fallen.

Petrus flüsterte ihr abermals sanfte, tröstende Worte ins Ohr; abermals sammelte er mit seinen Lippen die Thränen der jungen Frau; sodann, als dieser Sturm vorübergegangen war, nahm Regina das Gespräch in demselben ernsten, feierlichen Tone wieder auf, in welchem sie gesprochen, ehe sie die Barmherzigkeit von Petrus für ihre Mutter angefleht hatte.

»Mein Freund.« sagte sie, »Sie wissen nun das Geheimnis meines Lebens. Sie halten in Ihren Händen meine Ehre und die meiner Familie. Es ist spät, Sie werden sich entfernen.«

Petrus machte eine Bewegung, die sich durch eine stumme Bitte übersetzen ließ.

Regina lächelte und streckte die Hand aus zum Zeichen, daß sie dem jungen Manne noch etwas zu sagen habe.

»Hören Sie mich an,« sprach sie; »denn ehe ich von Ihnen Abschied nehme, habe ich Ihnen noch etwas zu sagen.«

»Reden Sie, Regina, reden Sie!«

Die junge Frau schaute ihren Geliebten mit unaussprechlicher Zärtlichkeit an.

»Ich liebe Sie glühend, Petrus,« sagte sie. »Ich weiß nicht, wie die anderen Frauen lieben können, ich weiß nicht einmal die Worte, deren man sich bedient, um die Liebe auszudrücken; doch ich weiß Eines, mein Freund; daß es mir an dem Tage, wo ich Ihnen zum ersten Male begegnet bin, als ich Sie sah, geschienen hat, ich trete aus der Finsternis hervor, und ich habe bis dahin nicht gelebt. Von diesem Tage, Petrus, fing ich also an zu leben, und indem ich zu leben anfing, schwor ich, für Sie zu leben und, wenn es sein müsse, zu sterben. Vor Gott, der mich hört, schwöre ich, daß Sie der Mann sind, den ich am meisten aus der Welt achte, liebe, schätze. Kennen Sie eine feierlichere Formel, Ihnen meine Liebe auszudrücken? . . . Dictiren Sie mir dieselbe, mein Freund, und nach Ihnen werde ich sie Wort für Wort mit den Lippen und dem Herzen wiederholen.«

»Oh! Dank, meine schöne Regina,« rief der junge Mann. »Nein! nein! der Schwur ist unnötig: Deine Liebe ist mit goldenen Buchstaben auf Deine Stirne geschrieben.«

»Ich wollte Ihnen nur begreiflich machen. Petrus, – und dies vor Allem. – wie sehr ich Sie liebe, damit sich kein Zweifel in Ihrem Herzen rege, wenn Sie nun die Worte hören, die ich Ihnen sagen werde.«

»Sie erschrecken mich, Regina,« sprach der junge Mann, der eine von den Händen der jungen Frau losließ und in der That erbleichend sich von ihr entfernte.

Aber Regina reichte ihm aufs Neue diese Hand, die er verlassen hatte, und erwiderte mit ernstem, obgleich sanftem und liebevollem Tone:

»Nicht allein wegen Ihrer poetischen Schönheit, nicht allein wegen Ihrer hohen Intelligenz, nicht allein wegen Ihres großen Talents, das mir so sehr sympathetisch ist, nicht allein wegen aller dieser Eigenschaften liebe ich Sie. Nein! Petrus, ich liebe Sie auch und hauptsächlich wegen Ihres ritterlichen Charakters, wegen des Adels Ihrer Seele, wegen der Urredlichkeit Ihres Herzens; ich sage, nicht wegen Ihrer Tugend. – das Wort ist zu alltäglich, – sondern wegen Ihrer Biederkeit. Ihre Biederkeit, wie die meinige, Petrus, beruht auf festen Grundsätzen, und wie der weiße Hermelin, den Bretagne zu seinem Wappen genommen hat, würden Sie lieber sterben, als befleckt sein. Darum liebe ich Sie, Petrus, darum sage ich Ihnen: Wir dürfen uns nicht mehr sehen.«

»Regina!« murmelte der junge Mann, indem er sein Haupt neigte.

»Oh! nicht wahr, das ist auch Ihr Gedanke?’

»Ja. gewiß, Regina,« antwortete traurig der junge Mann, gerade durch diese Traurigkeit dem harten Entschlusse der jungen Frau beipflichtend. »Das war mein Gedanke, doch nicht so unumschränkt, als Sie ihn machen.«

»Oh! verstehen wir uns wohl, Petrus. Wir dürfen uns nicht mehr sehen, wie wir uns in diesem Augenblicke sehen. Mein in der Nacht, bei mir oder bei Ihnen, weiß ich nicht, ob Sie Ihrer sicher wären, Petrus; ich weiß nicht, ob Sie entschlossen die gegebenen Versprechen halten würden; ich aber, die Schwächere von Beiden, ich, das Weib, ich sage Ihnen: Ich liebe Sie so sehr, mein Freund, daß ich Ihnen nichts zu verweigern vermöchte. Es ist also wichtig, daß wir meine eigene Schwäche bekämpfen. Der Betrug, der dem großen Haufen der Herzen ansteht, der vielleicht durch die Seltsamkeit der Umstände, in denen wir uns befinden, gestattete Betrug ist uns untersagt. Ich habe von diesem Menschen das Recht, Sie zu lieben, in Anspruch genommen, aber nicht das, Ihre Geliebte zu sein, und die erste Bedingung unserer Liebe, das, was sie tief und ewig machen wird, ist, daß wir nie vor einander darüber zu erröthen haben. Wir müssen also, ich wiederhole es Ihnen, mein geliebter Petrus, aufhören, uns zu sehen, wie wir uns in diesem Augenblicke sehen. Glauben Sie mir, mein ganzes Wesen schauert und seufzt, indem ich diese Worte ausspreche; doch unser zukünftiges Glück liegt in dem harten Zwange, den uns das Unglück des Augenblicks auferlegt. Wir werden uns in der Gesellschaft begegnen, Petrus; wir werden uns auf der Promenade, in den Concerten, in den Theatern sehen; Sie werden erfahren, wohin ich immer gehen mag; Briefe von mir werden Ihnen meine geringsten vollbrachten Handlungen, meine unbedeutendsten Projecte für die Zukunft erzählen; sodann, nach Hause zurückgekehrt, werden wir Gott bitten, er möge an unserer Befreiung arbeiten.«

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