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Ein Ende

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»Zum Friedensrichter! Gehen wir zum Friedensrichter! Es ist jetzt lange genug, daß ihr uns das Leben schwer macht, ihr sogenannten Edelleute!«

»Wie könntet ihr es wagen, elende Bauernlümmel…«, schrie Talagaiew, der mir, man muß es sagen, ein wenig den Eindruck machte wie Don Juan, wenn er im ersten Finale von den Bauern in die Enge getrieben wird.

»Wie wir es wagen können?… Nein, so etwas!«versetzte der Schwarzkopf, »früher ging das wohl mal, jetzt zieht das nicht mehr…«

»Ich zum Friedensrichter!« deklamierte Talagaiew, der scharlachrot geworden war, während er gewöhnlich gelb war, und wütend seine Augen rollen ließ, »nie im Leben!« – Und man sah die Klinge eines Dolches blitzen, die der Bramarbas in höchsten Nöten über seinem Kopf schwang… aber er wurde ihm sogleich von einer Art blondem Herkules entriffen, der sich bis dahin ruhig verhalten hatte.

»Das gibt's nicht, Euer Gnaden!«

Talagaiew sprang gegen ihn an, wurde aber sofort von zehn derben Fäusten festgehalten, die den zirkasischen Kaftan, womit der Edelmann herausgeputzt war, beinahe in Fetzen riffen. Die Astrachanmütze rollte zur Erde, die elegante Schärpe, zerrissen, mußte auch herunter, und alles, was von Talagaiew und seinem schönen Schnurrbart blieb, bot einen so bejammernswerten Anblick, daß ich mich augenblicklich von diesem wildenbäurischen Tohuwabohu, diesem ganzen Gelärme abwandte; dieser Akt der Lynchjustiz konnte nicht durch jenes Gefühl für Gerechtigkeit entschuldigt werden, das sich mehr oder weniger im Herzen jedes Amerikaners findet. Dieser erstickende Staub, dieses Schreien, dieser Fuselgestank, die Roheit dieser Auseinandersetzung mit der Faust – – all das flößte mir einen tiefen Ekel ein. Ich versprach mir, mich dem Anblick einer solchen Szene nicht mehr auszusetzen, und auch nicht mehr dem Anblick des Mannes, der imstande gewesen war, sie zu provozieren. Allein ich täuschte mich. Ich sollte Talagaiew noch einmal sehen.

IV

Es war an einem traurigen und kalten Novemberabend. Ich war genötigt gewesen, das Haus zu verlassen, um bei einem meiner nächsten Nachbarn zu dinieren, und kehrte in einem kleinen, mit einem einzigen Pferde bespannten Schlitten zu mir zurück; ein ganz kleines Glöckchen hing an der »Duga« (Krummholz) des Schlittens, und ich war von einem jungen Kutscher begleitet, der im Notfall die Zügel halten sollte.

Seit dem vorigen Abend fiel, ausgiebig und langsam, Schnee. Er verschüttete die Wege und beugte nach und nach die Wipfel der Bäume. Von Zeit zu Zeit kam ein Windstoß, als ob er die Erde kahl machen wollte. Der Himmel hing tief und schwer. Dicke schwarze Wolken verschleierten in jedem Augenblick den Mond, dessen schmale Sichel von einer zur andern zu springen schien wie auf der Flucht vor einem unsichtbaren Feind. Das Licht, das er warf, war ganz ebenso unruhig und ungewiß. Man glaubte, kleine weiße Hafen laufen oder hastige Schatten über den Weg hüpfen zu sehen. Die Dinge nahmen seltsame und doch vertraute Formen an, dehnten sich endlos oder verschwanden plötzlich. Es war ein bizarres Spiel zwischen Licht und Finsternissen.

Gott weiß, warum mein kleiner Kutscher anfing, vor sich hinzusingen; zuerst leise, dann, durch mein Schweigen ermutigt, ein wenig lauter, mit heller klagender Stimme. Diese beinahe kindliche Stimme verband sich wunderbar mit dem eintönigen Klingeln des Duga-Glöckchens und mit der schweigenden Trauer dieser Nacht. Ich konnte weder Weise noch Text deutlich erkennen, wahrscheinlich war wie in den meisten dieser Lieder von Mädchen und von Liebe die Rede.

»Wie alt bist du?« unterbrach ich ihn plötzlich.

»Aber . . . aber ich gehe in mein achtzehntes«, antwortete der Junge, ein wenig erstaunt.

»Denkst du schon ans Heiraten?«

»Warum nicht? Wenn sich ein hübsches Mädchen fände …«

»Wie die kleine Nastja zum Beispiel«, sage ich.

»Ach, gnädiger Herr, Sie scherzen; das ist kein Bissen für den Schnabel von unsereinem… Wenn ich mich verheiraten will, gibt es genug hübsche Mädchen im Dorf… der Vater würde mir kein Hindernis in den Weg legen, was tut es ihm überhaupt? Er ist öfters in der Schenke als anderswo… und was die gute kleine Alte betrifft, mit der mach' ich, was ich will… ich brauch' bloß zu pfeifen… Nun, nun, was hat er denn?« rief er und suchte das Pferd festzuhalten, das plötzlich zur Seite gesprungen war. Der Mond war hinter einer dicken Wolke verschwunden, die Finsternis noch einmal so stark. Das Pferd stampfte auf der Stelle, schüttelte widerspenstig den Kopf und schnaubte… Etwas Dunkles, dessen Umrisse ich nicht genau unterscheiden konnte, war quer über den Weg geworfen.

»Sieh doch mal, was es gibt«, sagte ich zum Kutscher, »ich werde so lange die Zügel halten.«

Der Junge sprang vom Schlitten, aber es war nicht leicht, das Pferd ruhig zu halten; es zitterte an allen Gliedern, und sein Fell war gesträubt.

»Herr«, sagte der Kutscher zu mir, plötzlich mit ernster Stimme, »schnell fort von hier.«

»Warum denn?«

»Hier ist nicht gut sein –«

»Aber, warum denn?« sagte ich und sprang nun selbst vom Schlitten.

»Hier ist nicht gut sein, Herr, sage ich Ihnen!« Und indem er diese Worte sprach, bekreuzigte er sich nachdrücklich und trat ein paar Schritte zur Seite.

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