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Die Gräfin von Charny Denkwürdigkeiten eines Arztes 4

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Diesmal verbeugte sich Gilbert, antwortete aber nicht.

»Ich richtete eine Frage an Sie, Herr Gilbert.« sagte die Königin mit jener Hartnäckigkeit, mit der sie bei Allem, selbst bei den Dingen, die ihr unangenehm sein mußten, zu Werke ging.

»Ja, Madame,« erwiederte Gilbert, »und ich will antworten, da Euer Majestät daraus beharrt. Das Volk singt:

 
Die Bäckerin hat Thaler,
Sie kosten sie nichts.
 

Sie wissen, wen das Volk die Bäckerin nennt?«

»Ja, mein Herr, ich weiß, daß es mir die Ehre erweist; ich bin schon an diese Spottnamen gewöhnt: es nannte mich Madame Deficit. Ist denn eine Analogie zwischen dem ersten Beinamen und dem zweiten?«

»Ja, Madame, und um sich dessen zu versichern, brauchen Sie nur die zwei ersten Verse zu erwägen, die ich Ihnen gesagt habe:

 
Die Bäckerin hat Thaler,
Sie kosten sie nichts.«
 

Die Königin wiederholte:

»Hat Thaler, sie kosten sie nichts  . . . Ich verstehe das nicht, mein Herr.«

Gilbert schwieg.

»Nun!« sagte die Königin ungeduldig, »haben Sie nicht gehört, daß ich nicht verstehe?«

»Und Eure Majestät verlangt beharrlich eine Erklärung?«

»Allerdings.«

»Das will besagen, Madame, Eure Majestät habe sehr gefällige Minister gehabt, Finanzminister besonders, Herrn von Calonne, zum Beispiel; das Volk weiß, wie Eure Majestät nur zu verlangen brauchte, daß man ihr gab, und da es keine große Mühe kostet, zu verlangen, wenn man Königin ist, weil man, indem man verlangt, befiehlt, so singt das Volk:

Die Königin hat Thaler,

Sie kosten sie nichts,

das heißt, sie kosten sie nur die Mühe, sie zu verlangen.«

Die Königin preßte krampfhaft ihre weiße Hand zusammen, welche auf dem rothen Sammet des Wagenschlags lag.

»Gut,« sprach sie, »das ist es also, was das Volk singt. Gehen wir nun, wenn es Ihnen beliebt, Herr Gilbert, da sie seine Gedanken so gut erklären, zu dem über, was es sagt,«

»Madame, das Volk sagt: »»Es wird uns nicht mehr an Brod mangeln, nun da wir den Bäcker, die Bäckerin und den Bäckerjungen haben.««

»Sie werden mir diese zweite Unverschämtheit so deutlich erklären, als die erste, nicht wahr? Ich rechne darauf.«

»Madame,« erwiederte Gilbert mit derselben schwermüthigen Sanftheit, »wenn Sie vielleicht nicht die Worte, sondern die Intention dieses Volkes erwägen wollten, so würden Sie sehen, daß Sie sich nicht so sehr, als Sie glauben, hierüber zu beklagen haben.«

»Lassen Sie hören,« sprach die Königin mit einem nervösen Lächeln. »Sie wissen, daß es mir sehr lieb ist, wenn man mich aufklärt, Herr Doctor. Sprechen Sie, ich höre, ich warte.

»Madame, mit Recht oder mit Unrecht hat man diesem Volke gesagt, es werde in Versailles ein großer Mehlhandel getrieben, und deshalb komme kein Mehl mehr nach Paris. Wer nährt dieses arme Volk? Der Bäcker und die Bäckerin des Quartiers. Gegen wen strecken der Vater, die Mutter, der Sohn flehend ihre Hände aus, wenn in Ermangelung von Geld das Kind, die Frau oder der Vater Hungers sterben? Gegen diesen Bäcker, gegen diese Bäckerin. Wen fleht der Arme nach Gott an, der die Ernten wachsen macht? Diejenigen, welche das Brod austheilen. Sind nicht Sie, Madame, ist nicht der König, ist nicht selbst dieses erhabene Kind, sind Sie nicht alle Drei die Ausspender des Brodes von Gott? Wundern Sie sich also nicht über den süßen Namen, den Ihnen dieses Volk gibt, und danken Sie ihm für die Hoffnung, daß es, so bald der König, die Königin und der Herr Dauphin in der Mitte von zwölfmalhunderttausend Hungerigen sein werden, diesen zwölfmalhunderttausend Hungerigen an Nichts mehr fehlen werde.«

Die Königin schloß ein paar Secunden die Augen, und man sah sie eine Bewegung mit dem Kinnbacken und dem Halse machen, als versuchte sie es, ihren Haß zugleich mit dem scharfen Speichel, der ihr die Kehle verbrannte, hinunter zu schlucken.

»Und was es ruft dieses Volk, was es dort vor uns, hinter uns ruft, müssen wir ihm auch dafür danken, wie für die Spottnamen, die es uns gibt, wie für die Lieder, die es uns singt?«

»Oh! ja, Madame, und zwar noch aufrichtiger; denn, dieses Lied, welches es singt, ist nur der Ausdruck seiner guten Laune, denn die Spottnamen, die es Ihnen gibt, sind nur die Offenbarung seiner Hoffnungen, aber die Rufe, die es ertönen läßt, sind der Ausdruck seines Wunsches.«

»Ah! das Volk wünscht, daß die Herren von Lafayette und Mirabeau leben?«

Die Königin hatte, wie man sieht, vollkommen gehört, was man sang, sagte und rief.

»Ja, Madame,« antwortete Gilbert, »denn wenn sie leben, so können Herr von Lafayette und Herr von Mirabeau, welche, wie Sie sehen, in diesem Augenblick getrennt sind, getrennt durch den Abgrund, über dem Sie schweben, – denn wenn sie leben, so können Herr von Lafayette und Herr von Mirabeau sich vereinigen und, indem sie sich vereinigen, die Monarchie retten.«

»Mein Herr,« rief die Königin, »das heißt, die Monarchie sei so tief gesunken, daß sie nur durch diese zwei Männer gerettet werden könne?«

Gilbert wollte eben antworten, als man Schreckensschreie, gemischt mit entsetzlichem Gelächter, vernahm und in der Menge eine große Bewegung vorgehen sah, welche, statt ihn davon zu entfernen, Gilbert dem Wagenschlage näherte, an den er sich anklammerte, denn er errieth, es ereigne sich etwas, was vielleicht zur Vertheidigung der Königin die Anwendung seines Wortes oder seiner Kraft nothwendig mache.

Es waren die zwei Kopfträger, welche, nachdem sie die Köpfe durch den unglücklichen Leonard hatten pudern und frisiren lassen, sich das Vergnügen bereiten wollten, dieselben der Königin zu präsentiren, wie sie sich, – dieselben vielleicht, – das Vergnügen bereitet hatten, Berthier den Kopf seines Schwiegervaters Foulon zu präsentiren.

Diese Schreie waren die, welche bei dem Anblick der zwei Köpfe die Menge ausstieß, während sie auf die Seite trat, von selbst sich zurückdrängte und sich erschrocken öffnete, um sie durchzulassen.

»In des Himmels Namen, Madame,« sprach Gilbert, »schauen Sie nicht nach rechts!«

Die Königin war nicht die Frau, einer solchen Ermahnung zu gehorchen, ohne sich der Ursache zu versichern, aus der man sie ihr machte.

Ihre erste Bewegung war folglich, daß sie die Augen nach dem Punkte wandte, den ihr Gilbert verbot. Sie gab einen gräßlichen Schrei von sich.

Doch plötzlich gingen ihre Augen von diesem entsetzlichen Schauspiel ab, als wären sie einem noch viel entsetzlicheren begegnet, und als könnten sie, an ein Medusenhaupt genietet, sich nicht von diesem losmachen.

Dieses Medusenhaupt war der Kopf des Unbekannten, den wir in der Schenke vom Pont de Sèvres mit Meister Gamain haben plaudern und trinken sehen; er stand mit gekreuzten Armen an einen Baum gelehnt.

Die Hand der Königin erhob sich von dem sammetnen Wagenschlag; sie stützte sich auf die Schulter von Gilbert und hielt sich einen Augenblick so krampfhaft daran, daß sich ihre Nägel in das Fleisch eindrückten.

Gilbert wandte sich um.

Er sah die Königin bleich, die Lippen bebend, die Augen starr.

Diese übermäßige nervöse Aufregung hätte er vielleicht der Gegenwart der zwei Köpfe zugeschrieben, wäre das Auge von Marie Antoinette auf den einen oder den andern geheftet gewesen.

Aber der Blick lief horizontal in Manneshöhe aus.

Gilbert folgte diesem Blicke, und wie die Königin einen Schreckensschrei ausgestoßen hatte, gab er einen Schrei des Erstaunens von sich.

Dann murmelten Beide gleichzeitig:

»Cagliostro!«

Der Mann, der an dem Baume lehnte, sah seinerseits vollkommen die Königin.

Er winkle Gilbert mit der Hand, als wollte er sagen: »Komm.«

In diesem Augenblick machten die Wagen eine Bewegung, um weiter zu fahren.

Durch eine maschinenmäßige, instinctartige, natürliche Bewegung stieß die Königin gleichzeitig Gilbert fort, daß er nicht durch das Rad zermalmt werde.

Er glaubte, die Königin habe ihn gegen diesen Mann gestoßen.

Aber hätte ihn die Königin auch nicht gestoßen, so stand es ihm doch, sobald er erkannt, wer Jener war, gewisser Maßen nicht mehr frei, nicht zu ihm zu gehen.

Dem zu Folge ließ er den Zug unbeweglich defiliren; dann folgte er dem falschen Arbeiter, der sich von Zeit zu Zeit umwandte, um zu erfahren, ob man ihm wirklich folgte, trat hinter ihm in ein Gäßchen ein, stieg gegen Bellevue aus einem ziemlich jähen Abhange hinauf und verschwand hinter einer Mauer gerade in dem Augenblick, wo aus der Seite von Paris der Zug verschwand, so völlig verborgen durch die abschüssige Lage des Berges, als ob er sich in einen Abgrund versenkte.

V
Das Verhängniß

Gilbert folgte seinem Führer, der ihm in einer Entfernung von ungefähr zwanzig Schritten voranging, bis zu der Hälfte der Anhöhe. Hier, als man sich vor einem großen und schönen Hause befand, zog derjenige, welcher zuerst kam, einen Schlüssel aus seiner Tasche, welcher bestimmt war, dem Herrn dieses Hauses den Durchgang zu gestatten, wollte dieser Herr aus- oder eingehen, ohne seine Dienstboten dabei ins Vertrauen zu ziehen.

Er ließ die Thüre ein wenig offen, was so klar als möglich andeutete, derjenige, welcher zuerst eingetreten, lade seinen Gefährten ein, ihm zu folgen.

Gilbert trat ein und schob sachte die Thüre zurück, welche sich, so sachte sie geschoben wurde, stille auf ihren Angeln drehte und wieder schloß, ohne daß man den Riegel knarren hörte.

Ein solches Schloß würde Meister Gamain bewundert haben.

Sobald er eingetreten war, befand sich Gilbert in einem Corridor, in dessen doppelter Wand in Manneshöhe, das heißt so, daß das Auge nicht eine von ihren wunderbaren Einzelheiten verlor, Füllungen von Bronze nach denen geformt, mit welchen Ghiberti die Thüre der Taufkapelle in Florenz bereichert hat, incrusirt waren.

 

Die Füße vertieften sich in einen weichen türkischen Teppich.

Links war eine Thüre offen.

Gilbert dachte, diese Thüre sei abermals für ihn geöffnet, und trat in einen Salon ein, der mit indischem Atlaß tapezirt und mit Meubles von demselben Stoffe wie die Tapete ausgestattet war. Einer von den phantastischen Vögeln, wie sie die Chinesen malen oder sticken, bedeckte mit seinen Flügeln von Gold und Azur den Plafond und hielt zwischen seinen Klauen den Kronleuchter, der mit Candelabern von einer herrlichen Arbeit, Lilienbüschel vorstellend, zur Beleuchtung des Saales diente.

Ein einziges Gemälde schmückte diesen Salon und bildete ein Seitenstück zum Spiegel des Kamins.

Es war eine Jungfrau von Raphael.

Gilbert bewunderte dieses Meisterwerk, als er hörte oder vielmehr errieth, daß man eine Thüre hinter ihm öffne.

Er wandte sich um und erkannte Cagliostro, der aus einem Ankleidecabinet herauskam.

Ein Augenblick hatte ihm genügt, um den Schmutz von seinen Armen und seinem Gesichte verschwinden zu machen, um seinen noch schwarzen Haaren die aristokratischste Richtung zu geben und seine Kleider völlig zu wechseln.

Es war nicht mehr der Arbeiter mit den schwarzen Händen, mit den glatten Haaren, mit den kothbesteckten Schuhen, mit der groben Sammethose und dem Hemde von roher Leinwand.

Es war der elegante, vornehme Herr, den wir unsern Lesern schon zweimal, zuerst in Joseph Balsamo und dann im Halsband der Königin, vorgestellt haben.

Sein mit Stickereien bedecktes Kleid, seine von Diamanten funkelnden Hände contrastirten mit der schwarzen Tracht von Gilbert und den, einfachen goldenen Ringe, einem Geschenke von Washington, den er am Finger trug.

Cagliostro trat mit offenem, lachendem Gesichte vor und streckte die Arme gegen Gilbert aus.

Gilbert warf sich darein.

»Theurer Meister!« rief er.

»Oh! einen Augenblick Geduld,« sagte Cagliostro lachend; »mein lieber Gilbert, Sie haben, seitdem wir uns verlassen, solche Fortschritte gemacht, besonders in der Philosophie, daß Sie heute der Meister sind, und daß ich kaum würdig bin, der Schüler zu sein.«

»Ich danke für das Kompliment,« erwiederte Gilbert; »doch angenommen, ich habe solche Fortschritte gemacht: woher wissen Sie es? Es sind acht Jahre, daß wir uns nicht wiedergesehen.«

»Glauben Sie denn, lieber Doctor, Sie seien einer von den Menschen, von welchen man nichts wisse, weil man sie zu sehen aufhört? Es ist wahr, ich habe Sie seit acht Jahren nicht gesehen; doch seit diesen acht Jahren könnte ich Ihnen beinahe Tag für Tag sagen, was Sie gethan haben.«

»Ho! Ho!«

»Zweifeln Sie denn immer an meinem zweiten Gesichte?«

»Sie wissen, daß ich Mathematiker bin,«

»Das heißt ungläubig . . . Hören Sie also: Sie sind zum ersten Mal nach Frankreich gekommen, zurückgerufen durch Ihre Familienangelegenheiten; die Familienangelegenheiten gehen mich nichts an und folglich, . .«

»Nein,« versetzte Gilbert, der Cagliostro in Verlegenheit zu bringen glaubte; »sprechen Sie, lieber Meister.«

»Nun wohl, diesmal hatten Sie sich mit der Erziehung Ihres Sohnes Sebastian zu beschäftigen, ihn in Pension in ein Städtchen achtzehn bis zwanzig Meilen von Paris zu bringen, Ihre Geschäfte mit Ihrem Pächter abzumachen, einem braven Mann, den Sie sehr wider seinen Willen in Paris zurückhalten, und der aus tausend Gründen bei seiner Frau äußerst nöthig wäre.«

»Wahrhaftig, Meister, Sie sind wunderbar.«

»Oh! warten Sie doch . . . . Das zweite Mal sind Sie nach Frankreich gekommen, weil Sie die politischen Angelegenheiten dahin führten, wie diese so viele Andere dahin führen; dann hatten Sie gewisse Brochuren gemacht, die Sie König Ludwig XVI. schickten, und da noch etwas vom alten Menschen in Ihnen ist, da Sie stolzer aus den Beifall eines Königs sind, als Sie vielleicht aus den meines Vorgängers in der Erziehung bei Ihnen, Jean Jacques Rousseau, sein würden, der doch, wenn er noch lebte, etwas Anderes wäre, als ein König! so waren Sie begierig zu erfahren, was der Enkel von Ludwig XIV. von Heinrich IV., und dem heiligen Ludwig vom Doctor Gilbert denke; unglücklicher Weise bestand noch eine alte kleine Angelegenheit, an welche Sie nicht dachten, und bei der ich Sie doch an einem schönen Tag, ganz blutig, die Brust von einer Kugel durchbohrt, in einer Grotte der Azorischen Inseln, wo mein Schiff zufällig stille lag, hatte finden müssen. Diese kleine Angelegenheit betraf Fräulein Andrée von Taverney, welche, in allen Ehren und um der Königin zu dienen, Gräfin Charny geworden ist. Da nun die Königin der Frau, die den Grafen von Charny geheirathet, nichts abschlagen konnte, so verlangte und erhielt die Königin gegen Sie einen geheimen Verhaftsbefehl; Sie wurden auch aus dem Wege vom Havre nach Paris verhaftet und in die Bastille geführt, wo Sie noch wären, mein lieber Doctor, hätte das Volk nicht eines Tags die Bastille durch einen Schlag mit verkehrter Hand umgeworfen. Als ein guter Royalist, mein lieber Gilbert, haben Sie sich sogleich mit dem König ausgesöhnt, dessen Arzt Sie nun sind. Gestern, oder vielmehr diesen Morgen, trugen Sie mächtig zur Rettung der königlichen Familie dadurch bei, daß Sie in aller Eile den guten Lafayette weckten, der den Schlaf des Gerechten schlief, und vorhin, als Sie mich sahen, glaubten Sie, die Königin, – welche Sie, beiläufig gesagt, haßt, mein lieber Gilbert, – sei bedroht, und schickten sich an, einen Wall mit Ihrem Leibe für sie zu bilden . . . Ist es so? Habe ich irgend eine Einzelheit von geringerer Bedeutung vergessen, wie eine magnetische Sitzung in Gegenwart des Königs, die Wiedererlangung einer gewissen Cassette aus gewissen Händen, welche sich derselben durch den Dienst eines gewissen Pasdeloup bemächtigt hatten? Sprechen Sie, sagen Sie, und wenn ich mich eines Irrthums oder eines Vergessens schuldig gemacht habe, so bin ich bereit, öffentliche Abbitte zu thun.«

Gilbert war ganz erstaunt geblieben vor diesem seltsamen Mann, der seine Wirkungsmittel so gut zu bereiten wußte, daß derjenige, auf welchen er operirte, versucht war, zu glauben, er habe, wie Gott, die Gabe, zugleich die Gesammtheit der Welt und ihre Einzelheiten zu umfassen und im Herzen der Menschen zu lesen.

»Ja, es ist so,« sprach er, »und Sie sind immer der Magier, der Zauberer Cagliostro!«

Cagliostro lächelte mit Befriedigung; er war offenbar stolz darauf, daß er aus Gilbert den Eindruck hervorgebracht hatte, den Gilbert unwillkürlich aus seinem Gesichte erscheinen ließ.

Gilbert fuhr fort: »Und nun, da ich Sie gewiß eben so sehr liebe, als Sie mich lieben, mein theurer Meister, und da mein Wunsch, zu erfahren, wie es Ihnen seit unserer Trennung ergangen, wenigstens eben so groß ist, als der, welcher Sie veranlaßt hat, sich zu erkundigen, was aus mir geworden, so wollen Sie mir, wenn keine Indiscretion in meiner Frage liegt, sagen, an welchem Orte der Welt Sie Ihr Genie ausgebreitet und Ihre Macht geübt haben.«

Cagliostro erwiederte lächelnd:

»Oh! ich, ich habe es gemacht wie Sie, ich habe Könige gesehen, viele sogar, doch in einer andern Absicht. Sie nähern sich ihnen, um sie zu unterstützen; ich nähere mich ihnen, um sie zu stürzen; Sie versuchen es, einen König constitutionell zu machen, und es gelingt Ihnen nicht; ich mache aus Kaisern, Königen, Prinzen Philosophen, und es gelingt mir.«

»Ah! wahrhaftig?« unterbrach ihn Gilbert mit einer Miene des Zweifels.

»Vollkommen! Allerdings waren sie bewundernswürdig vorbereitet durch Voltaire, d’Alembert und Diderot, diese erhabenen Verächter der Götter, und auch durch das Beispiel des lieben Königs Friedrich, den zu verlieren wir das Unglück gehabt haben. Doch Sie wissen, – diejenigen ausgenommen, welche nicht sterben, wie ich und der Graf von Saint Germain, – sind wir Alle sterblich. Es ist gewiß, die Königin ist schön, mein lieber Gilbert, und sie rekrutirt Soldaten, welche gegen sich selbst kämpfen, Könige, welche zum Umsturz der Throne stärker antreiben, als die Bonifaz XIII. die Clemens VIII. und die Borgia je zum Umsturz des Altars angetrieben haben. So haben wir vor Allem den Kaiser Joseph, den Bruder unserer vielgeliebten Königin, welcher drei Viertel der Klöster aufhebt, sich der geistlichen Güter bemächtigt, alle Mönche bis auf die Carmeliter aus ihren Zellen jagt und seiner Schwester Marie Antoinette Kupferstiche schickt, auf denen Nonnen, die, vom Schleier befreit, neue Moden probieren, und Mönche, die, nachdem sie ihre Kutte abgeworfen, sich frisieren lassen, dargestellt sind. Wir haben den König von Dänemark; dieser fing damit an, daß er der Henker seines Arztes Struensee wurde, und, ein frühreifer Philosoph, sagte er mit siebzehn Jahren: »»Herr von Voltaire hat mich zum Menschen gemacht und denken gelehrt.«« Wir haben die Kaiserin Catherine, welche, während sie Polen zerstückelt, so große Schritte in der Philosophie macht, daß ihr Voltaire schrieb: »»Diderot, d’Alembert und ich, wir errichten Altäre.«« Wir haben die Königin von Schweden, wir haben endlich viele Fürsten vom Reiche und von ganz Deutschland.«

»Es bleibt uns nur noch der Papst zu bekehren, mein lieber Meister, und da ich glaube, daß Ihnen nichts unmöglich ist, so hoffe ich, daß Ihnen dies auch gelingt.«

»Ah! was das betrifft, das wird schwierig sein! Ich komme aus seinen Klauen; vor sechs Monaten war ich im Castell St. Angelo, wie Sie vor drei Monaten in der Bastille waren,«

»Bah! und die Trasteteviner haben auch das Castell St. Angelo niedergerissen, wie das Volk des Faubourg Saint-Antoine die Bastille niedergerissen hat?«

»Nein, mein lieber Doctor, das römische Volk ist noch nicht so weit . . . Oh! Seien Sie unbekümmert, das wird eines Tags kommen; das Papstthum wird seinen 5. und 6. Oktober haben, und in dieser Hinsicht werden sich Versailles und der Vatican die Hände reichen.«

»Aber ich glaubte, wenn man einmal in das Castell St. Angelo eingeschlossen, komme man nicht mehr heraus.«

»Bah! und Benvenuto Cellini?«

»Sie haben sich also, wie er, ein paar Flügel gemacht und sind, ein neuer Ikarus, über die Tiber geflogen?«

»Das wäre sehr schwierig gewesen. in Betracht, daß ich, aus größerer evangelischer Vorsicht, in einen sehr tiefen und sehr schwarzen Kerker einquartiert wurde.«

»Kurz, Sie sind herausgekommen?«

»Sie sehen es, da ich hier bin.«

»Sie haben durch Gold Ihren Kerkermeister bestochen.«

»Ich hatte das Unglück, in die Hände eines unbestechlichen Kerkermeisters zu fallen.«

»Unbestechlich? Teufel!«

»Ja, aber zum Glück war er nicht unsterblich: der Zufall, Einer, der mehr gläubig wäre, als ich, würde sagen, die Vorsehung, machte, daß er am andern Tage, bei seiner dritten Weigerung, mir die Thüren des Gefängnisses zu öffnen, starb.«

»Er starb plötzlich?«

»Ja.«

»Ah!«

»Man mußte ihn ersetzen, man ersetzte ihn.«

»Und der Neue war nicht unbestechlich?«

»Dieser sagte zu mir an dem Tage, an welchem er in Function trat, als er mir das Abendbrod brachte: »»Essen Sie gut, sammeln Sie Kräfte, denn wir werden heute Nacht einen langen Weg zu machen haben.«« Bei Gott! der brave Mann log nicht. In derselben Nacht ritten wir jeder drei Pferde zu Tode und legten hundert Meilen zurück.«5

»Und was sagte der Gouverneur, als er Ihre Flucht gewahr wurde?«

»Er sagte nichts. Er befahl, dem Leichnam des andern Kerkermeisters, den man noch nicht beerdigt halte, die Kleider, die ich zurückgelassen, anzuziehen; er schoß ihm mitten in’s Gesicht, ließ die Pistole neben ihn fallen, erklärte, ich habe mir, er wisse nicht wie, ein Gewehr verschafft und mich damit erschossen, ließ meinen Tod constatiren und den Kerkermeister unter meinem Namen begraben; so daß ich ganz einfach gestorben bin, mein lieber Gilbert; ich möchte immerhin sagen, ich lebe, man würde mir durch meinen Todesschein antworten und mir beweisen, ich sei gestorben; doch man wird nicht nöthig haben, mir dies zu beweisen, es stand mir für den Augenblick an, aus dieser Welt zu verschwinden; ich bin also, wie der Abbé Delille sagt, bis an das finstere Ufer niedergetaucht und unter einem andern Namen wieder erschienen.«

»Und wie heißen Sie, damit ich keine Unvorsichtigkeit begehe?«

»Ich heiße Baron Zannone und bin genuesischer Banquier; ich discontire die Obligationen der Prinzen; —ein gutes Papier, nicht wahr? in der Art der Verschreibung des Herrn Cardinal von Rohan? – zum Glück sehe ich bei meinen Darlehen nicht auf das Interesse . . . Ah! brauchen Sie Geld, mein lieber Gilbert? Sie wissen, daß mein Herz und meine Börse heute, wie immer, zu Ihren Diensten sind.«

 

»Ich danke.«

»Oh! Sie glauben vielleicht, Sie belästigen mich, weil Sie mich heute in der armseligen Tracht eines Arbeiters gesehen haben? Ei! bekümmern Sie sich nicht hierum; das ist eine von meinen Verkleidungen: Sie kennen meine Ansichten über das Leben: es ist ein langer Carneval, wo man immer mehr oder weniger verkleidet geht. In jedem Fall, mein lieber Gilbert, wenn Sie je Geld brauchen, hier in diesem Secretaire ist meine Privatkasse; Privatkasse, Sie verstehen? die große Kasse ist in Paris in der Rue Saint-Claude, im Marais; wenn Sie also Geld brauchen, mag ich da sein oder nicht da sein, werden Sie eintreten; ich zeige Ihnen, wie man meine kleine Thüre öffnet; Sie drücken an diese Feder, – sehen Sie, das macht man so, – und Sie finden hier immer ungefähr eine Million.«

Cagliostro drückte an die Feder; die Vorderseite des Secretäre senkte sich von selbst und entblößte einen Haufen Gold und mehrere Bündel Kassenbillets.

»Sie sind in der That ein wunderbarer Mann,« sagte Gilbert lachend; »doch Sie wissen, mit meinen zwanzig tausend Livres Rente bin ich reicher, als der König  . . . Und befürchten Sie nun nicht, in Paris beunruhigt zu werden?«

»Wegen der Halsband-Geschichte? Sie würden es nicht wagen! Bei dem gegenwärtigen Zustande der Geister brauchte ich nur ein Wort zu sagen, um einen Aufruhr herbeizuführen; Sie vergessen, daß ich ein wenig der Freund von Allem dem bin, was volksbeliebt ist: von Lafayette, von Herrn Necker, vom Grafen von Mirabeau, von Ihnen selbst.«

»Und was wollen Sie in Paris machen?«

»Wer weiß? vielleicht das, was Sie in den Vereinigten Staaten gemacht haben: eine Republik.«

Gilbert schüttelte den Kopf und erwiderte:

»Frankreich hat keinen republikanischen Geist.«

»Wir werden ihm einen machen.«

»Der König wird widerstehen.«

»Das ist möglich.«

»Der Adel wird die Waffen ergreifen,«

»Das ist wahrscheinlich.«

»Aber was werden Sie dann machen?«

»Wir werden keine Republik machen, sondern eine Revolution.«

Gilbert ließ sein Haupt aus seine Brust sinken und sagte:

»Wenn wir dahin kommen, Joseph, das wird erschrecklich sein!«

»Erschrecklich, ja, treffen wir aus unserem Wege viele Männer von Ihrer Stärke, Gilbert.«

»Ich bin nicht stark, mein Freund,« erwiederte Gilbert, »ich bin nur redlich.«

»Ach! das ist noch schlimmer; darum möchte ich Sie gern überzeugen, Gilbert.«

»Ich bin überzeugt.«

»Sie werden uns verhindern, unser Werk auszuführen?«

»Wir werden Euch wenigstens auf dem Wege aufhalten.«

»Sie sind verrückt, Gilbert; Sie begreifen die Sendung Frankreichs nicht. Frankreich ist das Gehirn der Welt; Frankreich muß denken, und zwar frei denken, damit die Welt, wie es denken wird, auch frei handle. Wissen Sie, was die Bastille zerstört hat?«

»Das Volk.«

»Sie verstehen mich nicht, Sie nehmen die Wirkung für die Ursache. Fünfhundert Jahre lang hat man in die Bastille Barone, Grafen, Prinzen eingesperrt, und die Bastille ist flehen geblieben. Eines Tags ist es einem wahnsinnigen König eingefallen, den Geist dort einzusperren, den Geist, den der Raum, die Ausdehnung, die Unendlichkeit braucht! Der Geist hat die Bastille gesprengt, und das Volk ist in die Bresche eingetreten.«

»Das ist wahr,« murmelte Gilbert.

»Sie erinnern sich dessen, was Voltaire an Herrn von Chauvelin am 2. März 1764, das heißt vor ungefähr sechs und zwanzig Jahren, schrieb?«

»Sagen Sie es immerhin.«

»Voltaire schrieb:

»»Alles, was ich sehe, streut den Samen einer Revolution aus, welche unfehlbar ausbricht obgleich ich nicht das Vergnügen haben werde, Zeuge davon zu sein. Die Franzosen kommen spät zu Allem, doch sie kommen. Das Licht hat sich nach und nach so sehr verbreitet, daß man beider ersten Gelegenheit ausbrechen wird, und dann wird es ein schöner Lärm sein.«

»»Die jungen Leute sind sehr glücklich; sie werden schöne Dinge sehen!««

»Was sagen Sie vom Lärmen von gestern und von heute, – wie?«

»Erschrecklich!«

»Was sagen Sie von den Dingen, die Sie gesehen haben?«

»Entsetzlich!«

»Nun! Sie sind erst beim Anfang, Gilbert.«

»Unglücksprophet!«

»Hören Sie, ich war vor drei Jahren bei einem Arzte von großem Verdienste, einem Philanthropen; wissen Sie, womit er sich in diesem Augenblick beschäftigt?«

»Er sucht ein Mittel für eine schlimme Krankheit, welche man für unheilbar hält!«

»Ach! ja wohl! er sucht nicht vom Tode zu heilen, sondern vom Leben.«

»Was wollen Sie damit sagen?«

»Damit will ich, Spaß beiseite, sagen, er finde, – während man die Pest hat, die Cholera, das gelbe Fieber, die Pocken, die Schlagflüsse, fünfhundert und etliche für unheilbar erachtete Krankheiten und tausend bis zwölfhundert, welche unheilbar werden können, wenn man sie nicht gut behandelt! ich will sagen, indeß man die Kanone hat, die Flinte, den Degen, den Säbel, den Dolch, das Wasser, das Feuer, den Sturz von den Dächern herab, den Galgen, das Rad! – finde er, es gebe nicht genug Mittel, aus dem Leben hinauszugehen, während es nur ein einziges gibt, in dasselbe einzutreten, und er ersinnt in diesem Augenblick eine wahrlich sehr geistreiche Maschine, mit der er der Nation seine Ehrfurcht bezeigen will, eine Maschine, um fünfzig, sechzig, achtzig Personen in weniger als einer Stunde zu tödten! Nun, mein lieber Gilbert, glauben Sie, wenn ein so ausgezeichneter Arzt, ein so leutseliger Philanthrop, wie der Doctor Guillotin, sich mit einer solchen Maschine beschäftige, müsse man nicht anerkennen, das Bedürfniß derselben mache sich fühlbar? Ich erkenne die Maschine um so mehr an, als dies keine neue, sondern nur eine unbekannte Sache war, und zum Beweise dient, daß, als ich mich eines Tags beim Baron von Taverney befand, – und, bei Gott! Sie müssen sich dessen erinnern, denn Sie waren auch dabei; noch damals hatten Sie nur Augen für ein kleines Mädchen Namens Nicole, – die Königin war zufällig dahin gekommen, – sie war damals nur Dauphine, oder vielmehr, sie war nicht Dauphine – zum Beweise dient, sage ich, daß ich sie diese Maschine in einer Caraffe sehen ließ, und die Sache machte ihr so sehr bange, daß sie einen Schrei ausstieß und das Bewußtsein verlor. Nun, mein Lieber, diese Maschine, welche zu jener Zeit noch nicht aus der Geburt hervorgegangen war, – wenn Sie dieselbe functioniren sehen wollen, so wird man sie eines Tags probiren; an diesem Tage werde ich Sie davon in Kenntniß setzen, und Sie müssen entweder blind sein, oder Sie werden den Finger der Vorsehung erkennen, welche denkt, es werde ein Augenblick kommen, wo der Henker zu viel Arbeit habe, wenn man sich an die bekannten Mittel halte, und deshalb ein neues erfindet, damit man sich aus der Verlegenheit ziehen kann.«

»Graf, Graf, Sie waren tröstlicher in Amerika.«

»Ich glaube es, bei Gott! wohl, ich war unter einem Volke, das sich erhebt, und hier bin ich unter einer Gesellschaft, welche endigt. Alles geht dem Grabe zu in unserer gealterten Welt, Adel und Königthum, und dieses Grab ist ein Abgrund.«

»Oh! ich überlasse Ihnen den Adel, mein lieber Graf, oder vielmehr, der Adel hat sich selbst aufgegeben in der berüchtigten Nacht vom 11. August, doch retten wir das Königthum, es ist das Palladium der Nation!«

»Ah! das sind große Worte, mein lieber Gilbert! hat das Palladium Troja gerettet? Retten wir das Königthum? Glauben Sie, es sei etwas Leichtes, das Königthum mit einem solchen König zu retten?«

»Er ist aber doch der Abkömmling eines großen Geschlechts.«

»Ja, eines Geschlechts von Adlern, das mit Papageien endigt.

Damit Utopisten, wie Sie, das Königthum retten könnten, mein lieber Gilbert, müßte sich vor Allem das Königthum einiger Maßen anstrengen, um sich selbst zu retten. Sprechen Sie auf Ihr Gewissen, Sie haben Ludwig XVI. gesehen, Sie sehen ihn oft, Sie sind nicht der Mann, der sieht, ohne zu studiren. Sagen sie offenherzig: kann das Königthum leben, vertreten von einem solchen König? Ist das der Begriff, den Sie sich von einem Scepterträger machen? Glauben Sie, Karl der Große, der heilige Ludwig, Philipp August, Franz I, Heinrich IV. und Ludwig XlV. haben dieses weiche Fleisch, diese hängenden Lippen, diese Mattigkeit in den Augen, diesen Zweifel im Gang gehabt? Nein, das waren Männer, es war Saft, Blut, Leben unter ihrem Königsmantel; sie hatten noch nicht aus der Art geschlagen durch die Uebertragung eines einzigen Princips; diese Kurzsichtigen haben die einfachste medicinischen Notion vernachlässigt. Um die animalischen und sogar vegetabilischen Geschlechter in einer langen Jugend und in einer beständigen Kraft zu erhalten, hat die Natur selbst das Kreuzen der Racen und das Vermischen der Familien bezeichnet. Wie das Pfropfreis in der vegetabilischen Welt das erhaltende Princip der Schönheit und der Größe der Geschlechter ist, so ist beim Menschen die Heirath unter zu nahen Verwandten eine Ursache der Verschlimmerung der Individuen; die Natur leidet, zehrt ab und artet aus, wenn mehrere Generationen sich mit demselben Blute wiedererzeugen; die Natur wird im Gegentheil belebt, wiedergeboren und wiedergestärkt, wie ein fremdes und neues Befruchtungsprincip der Empfängniß zugeleitet wird. Sehen Sie die Helden an, welche die großen Racen gründen, und sehen Sie die Schwächlinge, mit denen sie endigen; sehen Sie Heinrich III., den Letzten der Valois; sehen Sie Gaston, den Letzten der Medicis; sehen Sie den Cardinal von York, den Letzten der Stuarts; sehen Sie Karl VI., den Letzten der Habsburg! Nun denn, diese erste Ursache der Entartung der Geschlechter, die Heirath in den Familien, welche sich in allen Häusern, von denen wir gesprochen, fühlbar macht, macht sich noch viel mehr im Hause Bourbon, als in irgend einem andern, fühlbar. Steigt man von Ludwig XV. zu Heinrich IV. und zu Maria von Medicis auf, so finden sich Heinrich IV. fünfmal als Ahnherr von Ludwig XV. und Maria von Medicis fünfmal als seine Ahnfrau. Steigt man zu Philipp III. von Spanien und zu Margarethe von Oesterreich auf, so ist Philipp III. dreimal sein Ahnherr und Margarethe von Oesterreich dreimal seine Ahnfrau. Ich zählte, ich, der ich nichts Anderes zu thun habe, als zu zählen: unter zwei und dreißig Ahnherren und Ahnfrauen von Ludwig XV. findet man sechs Personen aus dem Hause Bourbon, fünf Personen aus dem Hause Medicis, elf aus dem Hause Habsburg Oesterreich, drei aus dem Hause Savoyen, drei aus dem Hause der Stuarts und eine dänische Prinzessin. Unterwerfen Sie den besten Hund und das beste Blutpferd diesem Tiegel, und in der vierten Generation werden Sie einen Pudel und eine Mähre haben. Wie des Teufels sollen denn wir widerstehen, wir, die wir Menschen sind? Was sagen Sie zu meiner Berechnung, Doctor, Sie, der Sie Mathematiker sind.«

5Sechs römische Meilen sind ungefähr gleich einer deutschen.
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